Häufig ist eine frühzeitige Diagnostik möglich, wird jedoch vermieden. "Bei einer nicht heilbaren Erkrankung wie der Demenz ist durchaus nachvollziehbar, dass so mancher gar nicht wissen möchte, dass er an einer Demenz erkrankt ist. Nichtsdestotrotz hat die frühzeitige Diagnosestellung mehr Vor- als Nachteile und eine wichtige Bedeutung für den Patienten und seine Angehörigen.
Zum einen können durch frühe Differentialdiagnostik behandelbare körperliche und psychische Störungen erkannt werden. Hierzu gehören reversible Demenzen, neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Epilepsie sowie diverse psychische Erkrankungen. So kann beispielsweise Patienten mit depressiven Störungen und/oder Angststörungen, die wegen depressionsbedingter Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen befürchten, dementiell erkrankt zu sein, durch eine diagnostische Abklärung diese Angst genommen werden. Dasselbe gilt für die Fehlinterpretation normaler altersbedingter Gedächtnisdefizite als Zeichen einer beginnenden Demenz. Besonders häufig scheint sie bei Angehörigen Demenzkranker vorhanden zu sein," schreibt Fischer-Terworth.
Er nennt ein reichhaltiges Instrumentarium, mit dem das Leben von Demenzkranken und mittelbar auch ihrer Angehöriger erleichtert werden kann:
- Antidementiva
- Psychopharmakologie
- Psychologische Interventionen
- Milieutherapie
- Kognitiv-neuropsychologische Interventionen
- Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren
- Selbsterhaltungstherapie
- Musiktherapie, Tanztherapie
- Tiergestützte Therapie
Für die Angehörigen-Arbeit stellt der Psychologe in den Vordergrund:
- Unterstützung und Beratung in organisatorischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und ethischen Fragen
- Psychotherapeutische Interventionen und psychologische Beratung hinsichtlich der Auswirkungen der Erkrankung, z.B. auf zwischenmenschliche Beziehungen
- Informationsvermittlung über Demenzerkrankungen und über bewusstes Wahrnehmen krankheitsspezifischer Einschränkungen; Vermittlung konkreter Verhaltenstechniken zum verbesserten Umgang mit den Betroffenen.
Dr. Christian Fischer-Terworth ist während des Kongresses erreichbar unter 0152-29592963; fischer-terworth@gmx.de