Der Psychologe und Musiktherapeut mahnt, "neuropsychiatrische Symptome sollten [
] nicht [nur] als Begleitsymptome, sondern als integraler Bestandteil einer Demenz gesehen werden". Ausführlich beschreibt er die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten dieser Symptome, obwohl die Beurteilung häufig schwierig ist.
Zum reichen Spektrum therapeutischer Möglichkeiten gehört die Musik. "Insbesondere das gemeinsame Singen in der Gruppe ist in allen Demenzstadien effektiv, da die Fähigkeit, mehrstrophige Lieder mit Text zu singen, trotz erheblicher Störungen des Gedächtnisses und des verbalen Ausdrucksvermögens häufig bis ins Stadium einer schweren Demenz erhalten bleibt." Das gemeinsame Singen ist kombinierbar mit Musikinstrumenten, mit Tanz und Bewegung, evtl. mit Musikhören.
Fischer-Terworth empfiehlt: "Die Angebotspalette sollte auch individuelle Präferenzen berücksichtigen und die Bereiche aufgreifen, welche den Menschen aus ihrem früheren Leben bekannt, vertraut und emotional bedeutsam sind." Interventionsgruppen von vier bis acht Patienten sind optimal. Da Demenzkranke feste Strukturen benötigen, sollte die Musiktherapie regelmäßig an gleichen Wochentagen, zu gleichen Uhrzeiten, in unveränderten Räumen stattfinden und - je nach Krankheitsstadium - zwischen 25 und 50 Minuten dauern.
Immer wieder beschreibt Fischer-Terworth, dass über die positive Beeinflussung neuropsychiatrischer Symptome auch Erhalt und sogar Verbesserung kognitiver Funktionen zu erreichen sei. Damit schafft er ein für den praktischen Alltag nützliches und hilfreiches Nachschlagewerk zu allen aktuellen und evidenten Therapieansätzen.
Evidenzbasierte Demenztherapie
Wissenschaftlich fundierte neuropsychiatrisch-psychologische Therapien für den ambulanten und stationären Bereich
Christian Fischer-Terworth