"Eine gesündere Lebensweise und die Vermeidung von Risikofaktoren, das steigende Bildungsniveau in der älteren Bevölkerung und die damit verbundene kognitive Reserve, aber auch der medizinisch-technische Fortschritt lassen ein Hinausschieben von Demenzen in höhere Lebensalter möglich erscheinen", kommentieren die Demografinnen in ihrer Studie.
Der Theologe Hans G. Ulrich (Professor an der Universität Erlangen-Nürnberg) fordert im gleichen Kontext eine neue Besinnung auf ein gesellschaftliches Miteinander: "Nicht nur an den Phänomenen des Altseins, sondern im Besonderen an der Demenz bricht sich das Verständnis des Menschen, auch das unseres gesellschaftlichen und politischen Zusammenlebens." An die Stelle der Ethiken einer moralischen Verallgemeinerung müsse laut Ulrich eine "Fürsorge-Ethik" treten, die das Zusammenleben von Jung und Alt, gesunden und kranken Menschen neu auslotet.