"Zumindest lässt sich für das Internet einräumend feststellen, dass es sich gerade dadurch auszeichnet, sowohl bild- als auch schriftsprachliche Elemente wie kein Medium zuvor integrativ miteinander zu vereinigen. Das Internet im engeren und der Cyberspace im weiteren Sinne bilden die vorläufige Endstrecke der Mediengeschichte, in der alle bisherigen Medien konvergieren.
Angesichts der Konvergenz und Kumulation des Medialen werden wir vielleicht demnächst nur noch von DEM MEDIUM sprechen. Dabei ist von Bedeutung, dass auch die Kommunikationsmedien in diese Konvergenzbewegung mit eingehen, womit Kommunikation erstens zunehmend virtualisiert wird und zweitens bisher unidirektionale Medien ihrerseits eine Beziehung zum Nutzer aufbauen können. Die sich daraus ergebende Interaktivität stellt sicherlich eine der wichtigsten Errungenschaften der digitalen Medialisierung dar und mag näherungsweise als die neue Qualität der virtuellen Wirklichkeit angesehen werden.
Die Einführung der Beziehungsdimension in das Mediale scheint auch das Abhängigkeitspotential der Neuen Medien auszumachen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass gerade frühe Bindungsstörungen zu einer Abhängigkeit von Computermedien prädisponieren ..."
Medialität und Verbundenheit – Zur psychopathologischen Phänomenologie und Nosologie von Internetabhängigkeit
te Wildt, B.