"Der Organist war frühzeitig, schon gegen zwei Uhr, im Saal eingetroffen. Eine gute halbe Stunde unterhielt er sich mit den Technikern und Orchestermusikern, die sich nach und nach einfanden. Redefreudig und gesellig, übersprühend von Witz, wie es seiner Natur entsprach, schien er in keiner Weise das Los vorauszuahnen, das ihn erwartete. Er setzte sich an die Orgel, und inmitten des Lärms, der den Saal erfüllte, nickte er noch immer lächelnd diesem und jenem zu, legte die Hände auf die Tasten mit der vergnügten Leichtigkeit dessen, der sich anschickt, die Karten für ein Spiel unter Freunden zu mischen. Er spielte einige Akkorde, einige Takte von höchster Virtuosität, probierte, mit Registern und Pedalen arbeitend, diverse Tonkombinationen aus ...
Augenzeugen sahen ihn die Partitur beiseite schieben, Anstalten machen aufzustehen. Ein wenig mehr Entschlossenheit hätte ihm womöglich das Leben gerettet. Stimuliert vielleicht durch die stumme, bewundernde Erwartung, die ihn umgab, vielleicht auch gegen seinen Willen fasziniert vom sublimen Zauber der Musik - jedenfalls schien er plötzlich einer neuen Laune zu gehorchen, rückte sich wieder die Partitur zurecht ..."
"Wehe, der letzte Takt erklingt ..."