Der häufigste Fehler: Ein Kind wird gelobt, weil es eine gute Zensur heimbringt und bessere Leistungen zeigt als andere Kinder. Damit wird ein extrinsischer Anreiz gesetzt, der sich auf eine Wettbewerbshaltung und nicht auf den eigentlichen Unterrichtsstoff bezieht. Eltern und Lehrkräfte, die häufig auf Noten, Klassenarbeiten u.ä. Bezug nehmen, beeinträchtigen das Interesse der Schüler am Lernstoff. "Auch Belohnungen für gute Schulnoten wirken daher ungünstig." Denn entscheidend ist, das Interesse der Kinder am Lernstoff zu wecken, zu vertiefen und aufrecht zu erhalten. Wenn Eltern ihr eigenes Interesse am Lernstoff vermitteln und das Lernergebnis loben, verstärken sie die Motivation des Kindes.
Der Lernprozess ist meist nicht unproblematisch - und kann durch Lob verbessert werden. "Es sollte sich auf folgende Aspekte beziehen: realistische Zielsetzungen (z.B. Das Kind nimmt sich fest vor, das nächste Diktat fehlerfrei zu schreiben), Lernstrategieen (z.B. Das Kind veranschaulicht sich das Gelernte anhand einer Grafik) und Lernorganisation (z.B. Das Kind hat erkannt, dass es ohne Musik besser lernen kann)."
Es genügt oft nicht, allgemein zu loben - etwa: "Das hast Du gut gemacht." Damit wird wohl das Selbstbewusstsein des Kindes verstärkt, nicht jedoch eine konkrete Leistung oder Verhaltensweise. Das Lob sollte daher möglichst konkret benennen, worauf es sich bezieht.
"Pädagogisches Kompaktwissen für Eltern von Schulkindern" bietet eine große Zahl wertvoller, wissenschaftlich belegter Hinweise, wie Kinder mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse erzielen.
Pädagogisches Kompaktwissen für Eltern von Schulkindern
Ziegler, Albert; Stöger, Heidrun