Frauen und Männer können arbeitssüchtig werden, leitende Angestellte, Selbständige und einfache Arbeiter, jüngere wie ältere Menschen und selbst Hausfrauen, Rentner, Studierende usw. Arbeitssucht entwickelt sich meist phasenweise und langsam.
Im fortgeschrittenen Stadium treten beim Arbeitssüchtigen Entzugserscheinungen auf, wenn nicht gearbeitet wird: Schweißausbrüche oder Herzjagen, starke emotionale Stimmungsschwankungen, Angstattacken. "Im Endstadium kommt es zu irreparablen Minderungen der Leistungsfähigkeit, sowohl in körperlicher als auch in geistig-seelischer Hinsicht." Konzentrationsschwäche, eine verlangsamte Wahrnehmungs- und Denkfähigkeit, Depressionen sind die Regel - und führen u.U. zum Suizid.
Dass Angehörige in Mitleidenschaft gezogen werden, ist unausweichlich.
Selbst in einem anfänglichen, noch weniger leidvollen Stadium der Arbeitssucht ergeben sich negative Konsequenzen für den Arbeitsbereich:
- Ein Mitarbeiter wird während der regulären Arbeitszeit weniger effektiv arbeiten, da er die Abend- und Nachtstunden als Ausweichraum für unerledigte Arbeit betrachtet
- Mit wachsender Arbeitszeit kommt es zu einem Verlust an Aufnahme- und Arbeitsleistung, die Arbeitserledigung wird zunehmend ineffektiver
- Es kommt zu Zeitverlusten für wesentliche andere Tätigkeiten (Planung, Innovation)
- Arbeitssucht verhindert die Entstehung und/oder Fortentwicklung anderer Verhaltensmuster (Delegation, Verantwortungsabgabe, Kooperation, Teamarbeit etc.)
Poppelreuter fordert: "Unternehmen täten im eigenen Interesse gut daran, arbeitssüchtige Verhaltensmuster ihrer Mitarbeiter frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen."
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