Flexibles Arbeiten bedeutet auch flexible Pausengestaltung. In ihrer Studie fand Zimmermann heraus, dass im Home Office mehr Pausen in kürzeren Abständen gemacht werden als im Main Office. Ein Grund könnte dafür könnte sein, dass durch weniger Ablenkungen oder Unterbrechungen Aufgaben schneller abgeschlossen und von Pausen gefolgt werden. Arbeitspausen scheinen im Home Office zudem spontaner stattzufinden als am festen Arbeitsplatz, wo eher ritualisierte Pausenzeiten existieren, z.B. Verabredungen mit KollegInnen zum Mittagessen. Pausen am heimischen Schreibtisch werden dann eingelegt, wenn Bedürfnisse wie Hunger/Durst oder nach Ablenkung bemerkt werden.
Das Erleben von Erholung gelingt Arbeitnehmern im Home Office in der Regel besser als im Main Office. Ein Grund dafür könnte sein, dass man sich in der Pause in der heimischen Umgebung aufhält und nicht am Arbeitsplatz. Ruhe und Ungezwungenheit herrschen vor, während bei Pausen im Main Office häufig weiterhin mit Kollegen kommuniziert wird und ein vorrangig formelles Setting wahrgenommen wird.
Der Erholungseffekt wird auch davon beeinflusst, wie Arbeitspausen gestaltet werden. Fühlen sich Telearbeitende beispielsweise verpflichtet, in ihren Pausen anfallende Hausarbeit zu erledigen, ist er eher gering. Generell gilt, dass Erholungsphasen „so gestaltet sein sollen, dass sie im individuellen Fall als ausgeglichen erlebt werden“.
Jasmin Zimmermann: Arbeitspausen im Home Office. Eine Untersuchung des Pausenverhaltens, der Erholungsplanung und des Erholungserlebens bei alternierend Telearbeitenden an Hochschulen
Lengerich: Pabst, 130 Seiten, ISBN 978-3-95853-140-6, eBook ISBN 978-3-95853-141-3
» zum Buch