Die Studie untersuchte AltenpflegerInnen mit ihren häufigen, oft langdauernden Interaktionen; die hohen Anforderungen an emotionale Regulierungsprozesse werden oft durch Überforderungen, schlechte Bezahlung und wahrgenommene Unterprivilegierung verstärkt. Wer unter diesen riskanten Bedingungen gesund bleiben will, muss lernen, mit seinen Emotionen umzugehen.
Winfried Hacker unterscheidet drei Vorgehensweisen:
- ein emotionsbezogenes Management, das die Arbeitssituation faktisch verändert
- eine subjektive Umbewertung der Situation, die auf eine faktische Veränderung verzichtet
- eine Unterdrückung des emotionalen Ausdrucks ohne Situationsveränderung
Buruck und Richter referieren einen zusätzlichen Ansatz aus der Therapieforschung, der davon ausgeht, dass die Emotionsregulierung ein Zusammenspiel mehrerer Kompetenzen darstellt:
- die Konzentration auf die Wahrnehmung
- die Akzeptanz des Wahrgenommenen
- eine wohlwollende Grundhaltung, mit der man sich selbst bei dieser Betrachtung unterstützt
Durch den Einsatz dieser achtsamkeitsverwandten Kompetenzen wird das physiologische Erregungsniveau reduziert, was in seiner Folge das Erlauben veränderungsorientierter Kompetenzen nach sich zieht. Diese bilden mit ihren aktiven Analyse- und Problemlösetechniken den zweiten Schwerpunkt des Emotionsregulierungsmodells ..."
Psychologie menschlichen Handelns: Wissen & Denken – Wollen & Tun
Sachse, Pierre; Ulich, Eberhard (Hrsg.)