BIID-Betroffene phantasieren die verschiedensten Varianten, wie durch die Abtrennung von Gliedmaßen der Körper zu vervollständigen sei. Alternativ binden einige einen Arm an den Körper oder ein Bein an das andere und kleiden sich wie Amputierte; doch auch bei dieser Ersatzhandlung ("Pretending") bleibt der Wunschtraum schmerzlich unerfüllt und die Absurdität voll bewusst: Betroffene sind häufig intelligente, realistische und beruflich erfolgreiche Männer. Bei BIID-Persönlichkeiten werden in der Mehrheit keine weiteren psychischen oder physischen Abweichungen von der Normalbevölkerung gesehen. Lediglich die körperlichen Reaktionen auf emotionaler Basis sind häufig verstärkt. In dem inhomogenen Bild des Syndroms scheinen drei Komponenten in Kombinationen oder auch einzeln relevant:
- ein Defekt der Körperrepräsentation im neurologischen System
- eine kaum wahrnehmbare mentale Erkrankung
- eine erotische Affinität
Für die Mehrheit der Betroffenen ist eine Amputation sexuell besetzt; einen Amputationsstumpf empfinden viele als stimulierend und attraktiv. Häufig suchen BIID-Betroffene die Nähe von Amputierten und werden mit ihnen intim. Die Bewunderung für Amputierte ist allen BIID-Betroffenen gemeinsam: eine hohe Anerkennung für gemeisterte Schicksale und überdurchschnittliche Lebenskraft.
In einem Interview gibt ein Betroffener gleich sieben "Aspekte" für seinen Amputationswunsch an:
- um niemals auch nur einen Schritt ohne Krücken tun zu können
- um das elegante Schwingen eines zügigen Gangs mit Krücken zu erleben
- um die unglaubliche Einmaligkeit eines Lebens nach Amputation zu spüren
- um das befriedigende Gefühl zu entwickeln, ein Leben mit großem Handicap zu meistern
- um der Herausforderung gewachsen zu sein
- um sich mit anderen Amputierten zu treffen
- um die Asymmetrie des eigenen Körpers zu erleben