"Auf die Frage, "Was gefällt dir besonders an der Selbsthilfegruppe?", antworteten knapp 90 Prozent: Soziale Fragen stehen deutlich im Vordergrund, gefolgt von Gruppenmodalitäten und dem Aspekt persönlicher Selbständigkeit. Drogenpolitische und materielle Aspekte sind dagegen für die Betroffenen randständig. Erneut zeigt sich, dass die ´Basis´ der ambulanten Drogenselbsthilfe im Unterschied zu einigen offiziellen Statements besonders die sozialen Elemente der Gruppe schätzt."
"Gemessen an der Bewertung ihrer Mitglieder unterscheiden sich akzeptanz- und abstinenzorientierte Drogenselbsthilfe in vier gruppendynamischen Faktoren höchstsignifikant voneinander:
- Abstinenzorientierte Gruppen prägen Merkmale von Selbstwahrnehmung und Empathie doppelt so häufig aus wie akzeptanzorientierte JES-Gruppen
- JES-Gruppen bekräftigen ihre Mitglieder doppelt so intensiv wie abstinenzorientierte Gruppen
- Abstinenzorientierte Gruppen integrieren ihre Klientel eineinhalb mal häufiger psychosozial und substanzspezifisch als JES-Gruppen
- JES-Gruppen bieten ihren Mitgliedern doppelt so häufig soziale Dienstleistungen an wie abstinenzorientierte Gruppen"
Die Studie eignet sich dazu, die Handelnden innerhalb des Drogenselbsthilfesystems besser zu verstehen und die Bedingungen für den Erfolg ihres Einsatzes abzuschätzen.