Der Erziehungswissenschaftler beobachtet in abstinenzorientierten Gruppen das starke Interesse, im Anschluss an die stationäre Behandlung eine Nachsorge zu finden. "Mitglieder akzeptanzorientierter Gruppen sind dagegen stärker auf drogenpolitische Anliegen und Hilfe anderer ausgerichtet; weiterhin gelten für sie in verstärktem Maß Motive der Sozialintegration (Entkriminalisierung, Arbeit, Wohnung).
In den beiden bedeutendsten Beitrittsmotiven - der Kontaktsuche und dem subjektiv erlebten ´Rock-Bottom-Gefühl´ gleichen sich jedoch Mitglieder beider Selbsthilfeansätze in sehr hohem Maß.
Abstinenzorientierte Gruppen sind überwiegend innengerichtet und als Gesprächsselbsthilfe konzipiert. Etwa die Hälfte aller abstinenzorientierter Unternehmungen ist zudem auf Freizeitaktivitäten ausgerichtet.
Zwei Drittel der Mitglieder akzeptanzorientierter Drogenselbsthilfe sind ebenfalls Gesprächsselbsthilfegruppen zuzurechnen; etwa drei Viertel - signifikant mehr als die Vergleichsstichprobe - nutzen die Selbsthilfe auch, um ihre Freizeit zu gestalten oder um sich ohne spezifische Vorgaben zu treffen. Doch in hohem Maße - höchstsignifikant häufiger als die Vergleichsstichprobe - bietet akzeptanzorientierte Drogenselbsthilfe diverse Vermittlungs-, Beratungs-, Informations- und sonstige Dienstleistungen an...
Die akzeptanzorientierte Klientel unterhält eher Kontakte zu niedergelassenen Ärzten, die abstinenzorientierte Klientel zu stationären Entgiftungsbehandlungen ..."