V.a. vier Komponenten machen die Alternativmedizin attraktiv:
- Alte Heiltraditionen suggerieren eine Quasi-Evidenz
- Romantische Verklärungen assoziieren Harmonie von Körper, Geist und Seele
- Das Anwenden eigener Mixturen, Diäten und Körpermöglichkeiten vermittelt das Empfinden, selbst aktiv an der Genesung mitarbeiten zu können
- Die Erfahrung, zu einem Kollektiv der besser Wissenden zu gehören, dient dem Selbstwertempfinden
Verallgemeinernd charakterisiert Hoefert typische Nutzer von Alternativmedizin: "überwiegend weiblich, mittleres Alter, höherer Bildungsabschluss und höheres Einkommen.
Zum Merkmal ´Schwere´ und ´Chronizität´ des Leidens gibt es unterschiedliche Befunde: Während in der Mehrzahl der Studien der ´typische´ Nutzer als jemand mit eher schweren, chronischen Leiden charakterisiert wird, welche sich mit konventioneller Medizin nicht bessern lassen, scheint es auch eine Gruppe zu geben, die sich bester Gesundheit erfreut. Diese Heterogenität dürfte darauf zurückzuführen sein, dass ein Teil der Nutzer komplementärer Medizin die Mittel und Methoden eher vorbeugend anwendet."
Immer mehr Schulmediziner empfehlen oder praktizieren inzwischen komplementäre Methoden - insbesondere Chirotherapie, Entspannungsverfahren, Neuraltherapie, Phytotherapie, Akupunktur. Die Anwendungen - ob therapeutisch oder präventiv - werden immer häufiger.
Krankheitsvorstellungen von Patienten
Herausforderung für Medizin und Psychotherapie
Hoefert, Hans-Wolfgang; Brähler, Elmar (Hrsg.)