"Eine atheoretische und nicht normative Haltung einzunehmen, birgt die Möglichkeit, sich viel kooperativer zu verhalten. Nicht der Klient passt sich der Therapie an, sondern der Therapeut wird zum ´Studierenden´. Wenn wir Therapeuten vom Patienten gelernt haben, worum es für ihn geht, können wir ihm behilflich sein. Dazu ist es notwendig, sich keiner therapeutischen Schule verpflichtet zu fühlen ...
Der ´lösungsorientierte Ansatz´ strebt nach sparsamen und ökonomischen Mitteln. Das Problem, mit dem der Patient in die Behandlung kommt, wird nicht als Spitze des Eisbergs betrachtet. Das heißt, dass wir nicht mit einer Diagnose beginnen und diese in ein theoretisches Modell einbetten. In der Behandlung versuchen wir mit minimaler Intervention den Patienten zu veranlassen, in die von ihm gewünschte veränderte Richtung zu gehen.
Wo eine Veränderung ansetzt, ist nicht entscheidend. So muss ein alkoholkranker Patient bei der Bewältigung seiner Beschwerden nicht zwingend damit beginnen, nicht mehr zu trinken. Eine Veränderung in einem ganz anderen Lebensbereich" kann mittelbar zum Entzug führen. Kleine Änderungen können größere auslösen. "Die Nutzung dieses Welleneffekts ökonomisiert die Therapie."