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Häusliche Gewalt: Immer häufiger wird zugeschlagen, immer mehr missbraucht

Häusliche Gewalt nimmt sprunghaft zu. Allein in Nordrheinwestfalen wurden für das Jahr 2022 insgesamt 33.696 häusliche Gewalttaten amtlich registriert, teilt NRW-Familienministerin Josefine Paul mit. 2018 stellten die Behörden 26.535 Fälle fest. Nach Expertenschätzungen wird weniger als ein Prozent der häuslichen Gewalt amtlich bekannt. Leichte bis schwere Körperverletzung sind die häufigsten Delikte. Sexueller Missbrauch nimmt überproportional zu. Alle Gruppen sind als Täter beteiligt: Männer, Frauen, Jugendliche.

Welche Familien sind in besonderem Maß gefährdet? Das Lehrbuch "Erfassung von Kindeswohlgefährdung in Theorie und Praxis" listet auf:

- Niedriger sozioökonomischer Status, chronische Armut

- Aversives, beengtes Wohnumfeld

- Chronische familiäre Disharmonie

- Elterliche Trennung und Scheidung

- Wiederheirat eines Elternteils, häufig wechselnde Partnerschaften der Eltern

- Arbeitslosigkeit

- Alkohol-/Drogenmissbrauch

- Psychische Störungen

- Niedriges Bildungsniveau

- Erziehungsdefizite/ungünstige Erziehungspraktiken der Eltern
  (z.B. inkonsequentes, zurückweisendes oder inkonsistentes Erziehungsverhalten,
  körperliche Bestrafungen, mangelnde  Feinfühligkeit und Responsivität)

- sehr junge Elternschaft

- häufige Umzüge, häufiger Schulwechsel

- Migrationshintergrund

- Soziale Isolation

- Verlust eines Geschwisters, engen Freundes

- Geschwister mit einer Behinderung, Lern- oder Verhaltensstörung

- Mehr als vier Geschwister

- Mobbing, Ablehnung durch Gleichaltrige

 

Wilhelm Körner, Günther Deegener (Hrsg.) Erfassung von Kindeswohlgefährdung in Theorie und Praxis.
Pabst, 560 Seiten. Paperback ISBN 978-3-89967-669-3.

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Esther Klees, Torsten Kettritz (Hrsg.) Sexualisierte Gewalt durch Geschwister.
Pabst, 396 Seiten. Paperback ISBN 978-3-95853-342-4. eBook ISBN 978-3-95853-343-1

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