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2016-2

Robert Hullot-Kentor
Inaugural Banquet
The Grasshopper and the President-Elect - A Natural History

Helene Thaa
"Wir sind hier die neue Mitte" - Autoritarismus und Konformismus in den Reden aktueller rechter Bewegungen
Zusammenfassung

Steffen Krüger
Virtuelle Gewalt - "Nein zum Heim"
Facebook-Seiten und die Entstehung politischer Gewalt
Zusammenfassung

Bernd Nitzschke
Redaktionelle Vorbemerkung

Horst Kächele im Gespräch mit Marco Conci und Ingrid Erhardt
"Die Ulmer Botschaft will kritisches Denken aktivieren, so wie das Ulmer Lehrbuch genau dies wollte, jedoch keine Schule gründen"

Florian Fossel
"A professional nephew": Edward L. Bernays und Sigmund Freud
Die Anfänge von Public Relations und ihre Verwandtschaft zur Psychoanalyse
Zusammenfassung

Siegfried Zepf
Psychoanalytische Behandlungen und empirische Forschung

Ein Nachruf von Werner Pohlmann
Wilhelm Salber *9.03.1928 †2.12.2016
Psychologie auf Goethes Spuren

 


"Wir sind hier die neue Mitte" - Autoritarismus und Konformismus in den Reden aktueller rechter Bewegungen
Helene Thaa

Zusammenfassung:
Die erstarkende rechte Bewegung in Deutschland nutzt Demonstrationen, wie z.B. Pegida oder der AfD, zur Mobilisierung und Kommunikation. Öffentliche Agitation war schon Gegenstand in den Studien zum Autoritären Charakter von Theodor W. Adorno und Leo Löwenthal. Diese Autoren haben in den 1940ern Tricks und Themen der Agitation aus faschistischen Reden extrahiert und analysiert, wie in ihnen einer "sozialen Malaise" (Löwenthal 1982: S. 29) durch irrationale Ausbrüche Ausdruck verliehen wird. Der Beitrag stellt mit Rückbezug auf diese Ergebnisse eine ausführliche sprachliche Analyse einer Rede Björn Höckes vor, in der auch implizit vermittelte Inhalte und nicht nur die oberflächlichen Forderungen ernst genommen werden. Die beispielhafte Analyse zeigt Motive auf, die Hinweise auf die sozialen Bedingungen der Reden geben. Im Anschluss an Adorno soll die Wirkung der Reden zudem durch ihre Betrachtung als Ritual herausgearbeitet und gezeigt werden, wie sie dem Ausdruck eines Extremismus der Mitte dienen. Dieser zeigt sich in ihnen als die Verteidigung eines aggressiv gewendeten Konformismus, die in der Forderung nach autoritären Herrschaftsverhältnissen mündet.

Stichwörter: Kritische Theorie, Pegida, rechte Agitation, politische Reden, Autoritarismus, Rechtspopulismus, AfD


Helene Thaa
Institut für Soziologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Rempartstraße 15
79098 Freiburg im Breisgau
helene.thaa@posteo.de

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Virtuelle Gewalt - "Nein zum Heim"
Facebook-Seiten und die Entstehung politischer Gewalt

Steffen Krüger

Zusammenfassung:
Dieser Artikel beleuchtet die Rolle sozialer Medien bei der Entstehung physischer Gewalttaten. Auf der Grundlage von inhaltsanalytischen Operationen und der textanalytischen, tiefenhermeneutischen Methode des Szenischen Verstehens identifiziert und interpretiert er die zentralen Interaktionsformen, die aus dem Zusammenspiel zwischen Seitenmachern und Nutzern auf rechtsaffinen, Anti-Asyl-Seiten auf Facebook hervorgehen. Auf diese Weise bringt er die Interaktionsdynamik dieser Seiten zum Vorschein - eine Dynamik, die, wie ich argumentiere, körperlichen Gewalttaten (gegen Ausländer, Migranten, Asylsuchende) den Boden bereitet. Dieser Boden wird bereitet durch hauptsächlich zwei Interaktionsformen. Erstens: Indem verstreute Nachrichtenberichte über von Ausländern verübten Gewalttaten und Verbrechen gesammelt und zu einer provokanten Vision der Wirklichkeit verdichtet werden, sollen Nutzern die Augen auf diese Realität geöffnet werden (Wie ist es möglich, nicht zu sehen, was vor sich geht?). Zweitens: Indem unentwegt auf die Unerträglichkeit dieser Realität hingewiesen wird, wird die Konsequenz, die Nutzer daraus ziehen sollen, zu einer Frage der Moral und Identität erhoben (Wie ist es möglich, tatenlos zu bleiben angesichts dessen, was vor sich geht?). Auf diese Art wird aufseiten der Nutzer eine Disposition erzeugt, die nach Entladung in Handlungen mit Gewaltpotential strebt.

Stichwörter: soziale Medien/social media, Rechtsextremismus/right-extremism, Medien und Gewalt/media and violence, Psychosozial-Forschung/psychosocial studies, Tiefenhermeneutik/(in-)depth-hermeneutics


Steffen Krüger, PhD
Dept. of Media and Communication
University of Oslo
Forskningsparken II
Gaustadalléen 21
0349 OSLO
Norway
steff.krueger@gmail.com

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"A professional nephew": Edward L. Bernays und Sigmund Freud
Die Anfänge von Public Relations und ihre Verwandtschaft zur Psychoanalyse
Florian Fossel

Zusammenfassung:
Edward L. Bernays, der als Vater der Public Relations gilt, war seinem Onkel Sigmund Freud zeitlebens eng verbunden. Er unterstützte fortlaufend Freud und andere Familienmitglieder, vor allem zur Zeit des Nationalsozialismus. Weiters setzte er sich für die Popularisierung der Psychoanalyse in Amerika ein, indem er Werke des Internationalen Psychoanalytischen Verlags publizierte. Dies erfolgte nicht ohne Eigennutz, das Wissen um psychoanalytische Theorien stellte eine wesentliche Basis seiner eigenen PR-Theorien dar.

Schlüsselwörter: Edward L. Bernays, Sigmund Freud, Familie Freud, Psychoanalyse, Public Relations, Internationaler Psychoanalytischer Verlag, nationalsozialistische Propaganda, A. A. Brill


Mag.pth. Florian Fossel
Franz Josefs Kai 21/18
1010 Wien
Österreich
contact@florianfossel.net
www.florianfossel.net

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