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2016-1

Karola Brede
Vorbemerkung

Dominic Angeloch
"Erfahrung" und "ästhetische Erfahrung"
Zusammenfassung

Karola Brede
Die Entdeckung der Übertragung und einige ihrer Folgen. Erfahrung in psychoanalytischer Perspektive
Zusammenfassung

Mechthild Zeul
Filmanalyse als psychoanalytische Erfahrung
Zusammenfassung

Dominic Angeloch
Philologie und Erfahrung. Aspekte einer Grundlegung der Philologie in der (ästhetischen) Erfahrung
Zusammenfassung

Ilka Quindeau
"Alles möglich? - Paardynamiken im Bereich des Sexuellen". Psychoanalytische Erfahrung und sexualwissenschaftliche Perspektive
Zusammenfassung

Karola Brede
Was ist neu am Geist des Kapitalismus? Psychoanalytisch-sozialpsychologische Anmerkungen zur These von der Subjektivierung des Ökonomischen
Zusammenfassung

Robert Heim
Psychoanalytische Klinik des Sozialen - ein zeitdiagnostischer Versuch. Konstellationen zwischen Freud, Max Weber und Lacan
Zusammenfassung

 


"Erfahrung" und "ästhetische Erfahrung"
Dominic Angeloch

Zusammenfassung:
Keine Überlegung über ästhetische Erfahrung kommt ohne eine Bestimmung dessen aus, was Erfahrung sei. Der Begriff der ästhetischen Erfahrung kann, wenn er tragfähig sein und über das Geltungsgebiet just dieser Kunst oder jenes Kunstwerks hinausreichen können soll, also nicht allein aus innerästhetischen Überlegungen entwickelt werden, sondern muss mit einem allgemeinen Begriff der Erfahrung vermittelt werden. Wenn er Auskunft über das subjektive "psychologische Moment", das Erfahrung als solche allererst konstituiert, geben können soll, muss dieser Begriff auch in der Lage sein, das Unbewusste, in dem nach Freud das "eigentlich reale Psychische" zu sehen ist, zu reflektieren. Nur: Wie ließe sich eine solche Reflexion denken?

Schlüsselwörter: Erfahrung; ästhetische Erfahrung; Empirie; Hermeneutik; Ästhetik; Unbewusstes


Dr. phil. Dominic Angeloch
c/o Redaktion "Psyche"
Zeil 22
60313 Frankfurt/Main
d.angeloch@psyche.de

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Die Entdeckung der Übertragung und einige ihrer Folgen - Erfahrung in psychoanalytischer Perspektive
Karola Brede

Zusammenfassung:
Freuds Entdeckung der Übertragung im Zusammenhang der Behandlung seiner Patientin Dora schuf einen spezifisch psychoanalytischen Typus von Erfahrung. Dieser Erfahrungstyp ergibt sich aus der Errichtung einer spezifisch psychoanalytischen Perspektive. In ihr sind aus der umfassenden Wirklichkeit der sozialen Welt innenweltliche Ereignisse ausgegliedert. Die Entdeckung hatte grundlegende Folgen für die Errichtung einer Strategie der psychoanalytischen Behandlung. Freud zeigt an den beiden "großen" Krankengeschichten über den "Rattenmann" und den "Wolfsmann", welche Eckpfeiler für die Handhabung von Behandlungen unentbehrlich seien: (1) die Eröffnung des Zugangs zur kindlichen Sexualentwicklung als pathogener Determinante, (2) die Gewährleistung dieses Zugangs durch die psychoanalytisch-klinische Fundierung der Überzeugung des therapeutisch Handelnden und (3) die Objektivierung von aus Behandlungen bezogenem, klinischem Wissens durch seine Darstellung in einer Fallstudie.
Die Krankengeschichte über den "Rattenmann" umreißt die "Innenwelt", in der die "Umformung" triebpsychologischer Vorgänge und ihre symbolisierende "Entstellung" das seelische Geschehen beherrschen. Die Fallstudie über den "Wolfsmann" ist der Geltungssicherung von klinischem Wissen gewidmet, das der Therapeut über eine "Konstruktion" zu verifizieren sucht. Die Autorin vertritt die Auffassung, dass Freud diese Konstruktion in eine erzählerische Fiktion umwandelt und die Erklärung der Neurosengenese hierdurch sachgerecht objektiviert. Für deren Darstellung bietet sich die Gestalt der Fallstudie an. Ihre Geltung hat eine Grenze an der Wirklichkeit intersubjektiven sozialen Handelns und verlangt, psychischen von sozialem Sinn zu unterscheiden.

Schlüsselwörter: Übertragung, Gegenübertragung, psychoanalytische Erfahrung, Perspektive, Wirklichkeit, Außenwelt, Innenwelt, Dora, Rattenmann, Wolfsmann, Fallstudie, Konstruktion, Fiktion, Sinn, soziale Handlung


Prof. Dr. phil. Karola Brede
FB Gesellschaftswissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Alte Heerstr. 18
15345 Garzau
www.karolabrede.de
K.Brede@soz.uni-frankfurt.de

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Filmanalyse als psychoanalytische Erfahrung
Mechthild Zeul

Zusammenfassung:
Anhand der Analyse des Films The Man Who Wasn’t There soll verdeutlicht werden, dass psychoanalytische Erfahrung sich aus einer Verschränkung von psychoanalytischer Methode und einer mit dieser korrespondierenden theoretischen Abstraktionsebene herstellt. Die psychoanalytische Methode wird der Interpretation von Film angepasst, wobei es nicht - wie in den psychoanalytischen Behandlungen - um ein Wechselspiel zwischen Übertragung und Gegenübertragung geht, sondern vielmehr um eine Übertragung der Interpretin, die auf diesem Weg unbewusste Anteile aus den Filmbildern filtern kann.

Schlüsselwörter: Erwartungsverletzung, Übertragung, Todestrieb, negativer Narzissmus, Desobjektalisierungsfunktion


Dr. Mechthild Zeul
Oskar-von Miller-Straße 48
60314 Frankfurt am Main
me.zeul@gmail.com

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Philologie und Erfahrung - Aspekte einer Grundlegung der Philologie in der (ästhetischen) Erfahrung
Dominic Angeloch

Zusammenfassung:
Wenn die Entwicklung eines Begriffs der (ästhetischen) Erfahrung "für die Erkenntnisproblematik der Literaturwissenschaft von entscheidender Bedeutung" (Szondi) ist, wäre die Frage nach dem "psychologischen Moment" in der Interpretation literarischer Texte, das Schleiermacher neben der "grammatischen" Seite als integralen Bestandteil der "hermeneutischen Aufgabe" bestimmte, unter Einbeziehung der Psychoanalyse und der bisherigen Erkenntnisse der psychoanalytisch orientierten Literaturwissenschaft, insoweit sie einen Begriff der Erfahrung zu entwickeln helfen, in Angriff zu nehmen. Ziel wäre "eine ästhetisch fundierte Philologie (bzw. eine philologisch verfahrende Ästhetik)", und die Konstellation, innerhalb derer sie sich entfaltet, eine Trias aus Philosophie (Ästhetik, Erkenntnistheorie), Philologie (Hermeneutik) und Psychoanalyse (Tiefenhermeneutik).

Schlüsselwörter: Erfahrung, ästhetische Erfahrung, Hermeneutik, Ästhetik, Gegenübertragung, Transformationen


Dr. phil. Dominic Angeloch
c/o Redaktion "Psyche"
Zeil 22
60313 Frankfurt/Main
d.angeloch@psyche.de

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"Alles möglich? - Paardynamiken im Bereich des Sexuellen"
Psychoanalytische Erfahrung und sexualwissenschaftliche Perspektive
Ilka Quindeau

Zusammenfassung:
In dem Beitrag wird dafür plädiert, die verbreitete Alltagsvorstellung einer männlichen und einer weiblichen Sexualität in Frage zu stellen.
Gerade im sexuellen Bereich dominieren die alten, traditionellen Rollenmuster noch sehr stark. Wir greifen auf sie zurück, weil wir den Wunsch haben, eine »richtige« Frau oder ein »richtiger« Mann zu sein. Damit schränken wir jedoch die Möglichkeiten des sexuellen Erlebens empfindlich ein. Hinzu kommt, dass die religiös begründete Sexualmoral einer Verhandlungsmoral gewichen ist, bei der die Beteiligten selbst aushandeln, was sexuell geschehen soll. Das führt nicht selten zu einer Überforderung.
Pointiert könnte man sagen, dass gerade die männliche Sexualität unter den gegenwärtigen Bedingungen gleichsam halbiert ist. Doch geht es darum, das ganze Spektrum der eigenen sexuellen Wünsche zuzulassen und sich nicht auf diejenigen zu beschränken, die mit den Geschlechternormen übereinstimmen.

Schlüsselwörter: Sexualität, Geschlecht, Partnerschaft


Prof. Dr. Ilka Quindeau
Parkstraße 14
60322 Frankfurt
quindeau@em.uni-frankfurt.de

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Was ist neu am Geist des Kapitalismus? Psychoanalytisch-sozialpsychologische Anmerkungen zur These von der Subjektivierung des Ökonomischen
Karola Brede

Zusammenfassung:
Ausgehend von Max Webers religionssoziologischen Studien über den "Geist des Kapitalismus" und in Kritik an Boltanski & Chiapellos Erwartung eines Freiheitsgewinns durch einen "neuen Geist des Kapitalismus" wird die These von der Subjektivierung ökonomischer Rationalität nach Ulrich Bröckling diskutiert. Bröckling wird entgegengehalten, dass er eine soziologisch verkürzte, unpsychologische Auffassung von Subjektivität vertritt. Um das Vordringen ökonomischer Rationalität in die Subjekte angemessen zu erfassen, bietet sich psychoanalytisches Erfahrungswissen an, das als empirische Ergänzung die Folgen der nachtayloristischen Wirtschaftsentwicklung für die Beschäftigten sichtbar werden lässt. Zur Begründung dieser Sicht wird verwiesen (1) auf die zweckhafte ökonomische Verwendung kulturell vorhandener normativer Modelle, (2) auf sozialpathologische Störungen infolge einer anomischen Komponente im Handlungsgefüge von Unternehmen und (3) auf Beschädigungen der psychologischen Grundlage, von der her zur Herausbildung fragwürdiger Motive beruflichen Handelns beigetragen wird.

Schlüsselwörter: Geist des Kapitalismus, Subjektivierung, Psychoanalyse, Erfahrung, Empirie, Anomie, Entfremdung


Prof. Dr. phil. Karola Brede
FB Gesellschaftswissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Alte Heerstr. 18
15345 Garzau
www.karolabrede.de
K.Brede@soz.uni-frankfurt.de

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Psychoanalytische Klinik des Sozialen - ein zeitdiagnostischer Versuch. Konstellationen zwischen Freud, Max Weber und Lacan
Robert Heim

Zusammenfassung:
Seit Lebzeiten Freuds gelten psychoanalytische Sozialpsychologie und Sozialforschung als eine der Anwendungen der zunächst an klinischen Befunden entdeckten Psychoanalyse. Oft sind die Vertreter dieser Disziplinen keine praktizierenden Psychoanalytiker und haben keinen direkten Bezug zu deren therapeutischer Materialfülle sowie ihrer Verarbeitung zu einer klinischen Theorie des Unbewussten. Der Autor erinnert daran, dass klinische Erfahrung die unentbehrliche Grundlage und Basis jeder Ambition bleibt, psychoanalytische Begriffe auf die Welt des Sozialen, auf Kultur, Geschichte und Kunst anzuwenden. Anhand von Materialien aus der Biographie Max Webers illustriert der Autor die Dialektik von Individuellem und Allgemeinem, von konkreter Lebensgeschichte und den Gesetzen einer soziokulturellen Epoche, der auch Freud und die Entstehung der Psychoanalyse angehörten. Dabei ergeben sich neue Blickwinkel auf die Zeitgenossenschaft Freuds und Webers. Schließlich nimmt der Autor Webers frühes Hauptwerk Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus zum Ausgangspunkt einer aktuellen psychoanalytischen Zeitdiagnose. In deren Zentrum steht ein "Ruf des Genießens", der mit einem Element aus der Lacanschen Psychoanalyse, dem Konzept der jouissance, begründet und hergeleitet wird. Dieser "Ruf des Genießens" ist als Systemimperativ zu einem neuesten Geist des Kapitalismus geworden, der die Lebenswelten und Lebensführung der Menschen subtil in Beschlag genommen hat. Im "Ruf des Genießens" konvergieren heute zahlreiche Sozialpathologien mit individuellem Leid.

Schlüsselwörter: Klinische Erfahrung, Biographie, jouissance, Systemimperativ, Kapitalismus, Sozialpathologien


Prof. Dr. Robert Heim
Steinlestraße 43
60596 Frankfurt am Main
Robert-Heim@t-online.de

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