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Psychoanalyse

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2006-2 (19)

Oliver Decker:
Editorial


Einzelbeiträge

Bertram von der Stein:
Verborgene Traumatisierungen und transgenerationelle Traumaweitergabe bei Nachkommen von Migranten
Zusammenfassung

Timo Storck:
Über die Notwendigkeit künstlerischer Wiederholung - Perspektiven eines revidierten Sublimierungskonzeptes
Zusammenfassung

Werner Pohlmann:
Goethe oder Helmholtz? Die naturwissenschaftlichen Arbeiten Freuds
Zusammenfassung

Stefanie Rinke:
Liebeskonzepte der Mystik und die Differenz der Geschlechter in psychoanalytischen Werken von Jacques Lacan, Luce Irigaray und Julia Kristeva
Zusammenfassung

Hellmut Winter:
Ist eine politische Psychoanalyse theoretisch denkbar?
Zusammenfassung

Bernd Nitzschke:
Freud zum Hundertfünfzigsten - Noch eine Gratulation


Buchbesprechung

Klaus-Jürgen Bruder:
Postmoderne Diskurse in der Psychologie

 



Verborgene Traumatisierungen und transgenerationelle Traumaweitergabe bei Nachkommen von Migranten
Bertram von der Stein

Zusammenfassung: Anhand von Fallvignetten soll verdeutlicht werden, dass bei Nachkommen von Migranten unterschiedlicher ethnischer und kultureller Herkunft behandlungsbedürftige Symptome auftreten können, die mit Traumatisierungen der Vorfahren im Zusammenhang stehen. Bei der psychoanalytischen und psychotherapeutischen Behandlung ist die Kenntnis der transgenerationellen Traumaweitergabe und die Berücksichtigung psychohistorischer Aspekte hilfreich und notwendig.

Schlüsselwörter: Transgenerationelle Traumaweitergabe, Migranten,  psychohistorische Aspekte, rekonstruktive Deutungen


Korrespondenzadresse:
Dr. med. Bertram von der Stein
Quettinghofstrasse 10a
D-50769 Köln
Tel.: +49 (0) 221-783 166
oder +49 (0) 221-337 9056
E-mail:
dr.von.der.stein@netcologne.de

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Über die Notwendigkeit künstlerischer Wiederholung - Perspektiven eines revidierten Sublimierungskonzeptes
Timo Storck

Zusammenfassung: Der Autor widmet sich im Rahmen dieser begriffskritischen Arbeit der Frage, welchen Stellenwert ein Konzept aktiver, voranschreitender Wiederholung für psychoanalytische Überlegungen über künstlerische Tätigkeit haben kann. Ausgehend von einem reformulierten Sublimierungsbegriff werden die Konzepte der Funktionslust und der Wiederholung bzw. des Wiederholungszwangs kritisch beleuchtet. Funktionslust wird hier als narzisstische, kontraphobische verstanden, die sich im Zuge einer jeden Ersatzbildung einstellt, und der genuin erogenen gegenübergestellt. Das psychoanalytische Konzept des so genannten Wiederholungszwangs wird als bloß deskriptives entschlüsselt. Innerhalb eines psychosemiotischen Bezugsrahmens wird jedoch ein Konzept aktiver Wiederholung mit dem technischen Begriff des Durcharbeitens verbunden und im Sinne künstlerischen Einübens beschrieben. Auf diese Weise erfährt die Repräsentanzwelt des Subjekts eine Erweiterung hinsichtlich kunstspezifischer Befriedigungsmöglichkeiten.

Schlüsselwörter: Sublimierung, Desexualisierung, Libidinisierung, Funktionslust, Wiederholungszwang, kontraphobische Abwehr, Durcharbeiten, aktive Wiederholung, künstlerische Praxis


Korrespondenzadresse:
Dipl.-Psych. Timo Storck
Universität Bremen, Fachbereich 11
BITAP - Bremer Institut für
Theoretische und Angewandte
Psychoanalyse
Grazer Straße 2b
D-28359 Bremen
E-mail:
tstorck@uni-bremen.de
www.dialog.uni-bremen.de

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Goethe oder Helmholtz? Die naturwissenschaftlichen Arbeiten Freuds
Werner Pohlmann

Zusammenfassung:
Die wissenschaftshistorische Literatur zu den Anfängen der Psychoanalyse und insbesondere zu den naturwissenschaftlichen Arbeiten Freuds sieht ihn überwiegend als einen Vertreter der "Helmholtz-Schule". Begründet wird dies zum einen mit Freuds Assistenzzeit bei E. v. Brücke, zum anderen aber auch aufgrund des Vergleichs von Begriffen. Diese Untersuchungen übersahen jedoch, dass ein bloßer Vergleich der Begriffe, ohne deren Einbezug in den jeweiligen theoretischen Kontext, in dem sie gebildet wurden, nichts über die Ähnlichkeit der Theorien aussagt. Außerdem bezogen sie auch nicht die zahlreichen methodischen Reflexionen, die Freud in seinen Arbeiten vornahm, in ihre Analyse ein. Die Analyse der letzteren ergibt jedoch ein ganz anderes Bild. Sein Blick auf Zusammenhänge sowie die zentrale Frage, wie solche Zusammenhänge sich herstellen, stellt Freud dagegen methodisch eher in die Nachfolge der Goetheschen Morphologie. Der Goethe zugeschriebene Aufsatz "Die Natur" erweist sich doch so als zentraler Bezugspunkt von Freuds wissenschaftlicher Seherfahrung.

Schlüsselwörter: Anatomie, Histologie, Goethe, Helmholtz-Schule, Morphologie, mathematische Naturwissenschaften, Natur, Vitalismus, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie


Korrespondenzadresse:
Werner Pohlmann
Berrenrather Str. 186
D-50937 Köln
E-mail:
wpohlmann@aol.com

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Liebeskonzepte der Mystik und die Differenz der Geschlechter in psychoanalytischen Werken von Jacques Lacan, Luce Irigaray und Julia Kristeva
Stefanie Rinke

Zusammenfassung:
Dieser Beitrag geht den Bezügen psychoanalytischer Werke von Lacan, Irigaray und Kristeva auf Liebeskonzepte der religiösen Mystik des Mittelalters nach. Es wird gezeigt, dass durch den Bezug der durch Lacan geprägten psychoanalytischen Schule auf die Mystik geschlechtsspezifische Codierungen in die Psychoanalyse übertragen werden, ohne dass diese Übertragung immer reflektiert wird. Das gilt zum einen für Lacan selbst, der sich auf das Genießen Gottes der mittelalterlichen Mystikerinnen bezieht und dadurch die Begehrensstruktur innerhalb seines Ansatzes untermauert. Hierbei übernimmt er die geschlechtsspezifische Codierung der Mystikerin als "Empfangsmedium" Gottes. Er lässt allerdings unberücksichtigt, dass es sich im Mittelalter um strategische Selbstinszenierungen der religiösen Frauen gehandelt hat. Auch Irigaray und Kristeva greifen auf die mystische Wissensform zurück. Beide stellen sich in Opposition zu Lacan, um eine weibliche Identität zu postulieren. Hierbei sind die Sprache der Mystikerinnen und allgemein die Liebeskonzepte der Mystik zentrale Referenzpunkte. Doch auch sie übertragen die im Mittelalter entstandene Geschlechterdifferenz in ihren Ansatz und thematisieren nicht, dass die Mystikerinnen im Gegensatz zu männlichen Mystikern auf den Laienstatus und eine somatische Frömmigkeit festgelegt waren.

Schlüsselwörter: Mystik, Mystikerinnen, Mittelalter, Liebe, Geschlechterdifferenz, Maria, unio mystica, Genießen, Genießen des Körpers, Genießen Gottes, Lacan, Kristeva, Irigaray


Korrespondenzadresse:
Dr. phil. Stefanie Rinke
Institut für Germanistik und
Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn
Warburger Str. 100
D-33095 Paderborn
Tel.: +49 (0) 5251-60-3211
E-mail:
rinke@mail.uni-paderborn.de

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Ist eine politische Psychoanalyse theoretisch denkbar?
Hellmut Winter

Zusammenfassung.
Der Aufsatz fragt nach der Möglichkeit einer politischen Psychoanalyse und ihrer Fundierung. Dreh- und Angelpunkt bildet dabei die Frage von Theorie und Praxis. Das problematische Verhältnis von psychoanalytischer Theorie zur therapeutischen Praxis einerseits, zur politischen Praxis andererseits hat in der Kritischen Theorie zur Etablierung eines Vorrangs der Theorie geführt und korrelativ zur Entwertung psychoanalytischer Praxis. Der Aufsatz zeigt, dass die gesellschaftskritische Aufwertung der Psychoanalyse als einer "Theorie ohne Praxis" auf einer Verdrängung beruht, und will anhand der psychoanalytischen Einlassungen Adornos in sechs Schritten die Notwendigkeit eines Übergangs von der Kritik der Theorie der Psychoanalyse (Adorno) zur psychoanalytischen Praxis der Kritik (Lacan) rekonstruieren.

Schlüsselwörter: politische Psychoanalyse, Theodor W. Adorno, Jacques Lacan, Negative Dialektik - Theorie und Praxis, Supplement, Jacques Derrida, linguistic turn, Slavoj Zizek, Verdrängung der Psychoanalyse - Russell Jacoby, Statthalter der Freiheit, Objekt a - das Reale


Korrespondenzadresse:
Hellmut Winter
Pflügerstraße 20a
D-12047 Berlin
E-mail:
hellmut.winter@web.de

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