Das Team der österreichischen Begutachtungs- und Evaluationsstelle für Gewalt- und Sexualstraftäter sichtete die Rückfalldaten von mehr als 2800 entlassenen Sexualstraftätern: Sowohl Vergewaltiger als auch Kindesmissbraucher werden im Lauf der Jahre immer weniger gewalttätig, doch die Sexualdelinquenz lässt kaum nach - selbst bis in die Generation 55+.
Die Autorengruppe vermutet: "Eine Abnahme sexuell motivierter krimineller Handlungen mit dem Alter dürfte nur dann zu beobachten sein, wenn die Sexualdelikte im Zusammenhang mit allgemeiner Aggression und Impulsivität bzw. mit einer allgemein erhöhten sexuellen Erregungsbereitschaft stehen. Befindet sich die Sexualdelinquenz allerdings im Zusammenhang mit einer sexuellen Devianz, scheint das Alter keinen protektiven Effekt zu haben.
Insbesondere bei Tätern mit sexuellen Delikten an Kindern ist die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose einer sexuell devianten Störung höher als bei Vergewaltigern. Insofern ist auch in dieser Gruppe von keinem generellen protektiven Effekt des Alters auszugehen."
Stiels-Glenn, Michael: Therapie mit Pädophilen? Pädophile beurteilen ihre Therapie
Pabst, 212 Seiten, Paperback
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Forensische Psychiatrie und Psychotherapie 1/2023.
Schwerpunktthema: Alte Menschen im Justiz- und Maßregelvollzug
https://www.psychologie-aktuell.com/journale/forensische-psychiatrie/bisher-erschienen/inhalt-lesen/2023-1-3.html
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