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Wirtschaftspsychologie

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2020-3

Inhaltsverzeichnis

 

Editorial
Lorenz Fischer

 


Personal


Die Rolle der Persönlichkeit im Rahmen des Employer Brandings: Eine empirische Analyse von Zusammenhängen zwischen Persönlichkeits und Arbeitgeberattraktivitätsfaktoren
Junias Engelke


Kernelemente von Digitalkompetenz und der Einfluss von Personfaktoren auf ihren Erwerb – eine qualitative Studie
Anja Gollin & Katharina Lochner


Open-Space-Büros als Ressource für Arbeit und Freizeit – Förderung des Handlungsspielraums und resilienten Verhaltens zur Sicherstellung von Work-Life-Balance
Cathrin Becker, Roman Soucek & Sarah Lütke Lanfer

 


Kommunikation und Produktion


Wie beeinflussen Emoticons die Wahrnehmung kritischer E-Mails von Vorgesetzten? Handlungsempfehlungen für Führungskräft e zum Einsatz von Emoticons
Jennifer Diehl & Susanne Geister


Industrie 4.0 – Konsequenzen für industrielle Arbeitsprozesse und Qualifizierung
Günther Bergmann

 


Absatz


Die Angst vor dem Smart Home Eine quantitative Überprüfung der Einstellungen deutscher Verbraucher gegenüber Smart Homes und Smart-Home-Lösungen
Rudolf Forsthofer & Teresa Bechtle


Fürchtet euch sehr und tut das Richtige! Eine empirische Studie zur erfolgreichen Gestaltung von Furcht-Appellen in der Werbung
Alexander Schimansky & Kathrin Reinke

 


Varia


„I think we could do that better“ – Persönlichkeit und Führung als Einflussfaktoren des organisationsförderlichen Voice Behaviors
Jennifer Utech & Tobias Keil


Gibt es einen Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und der Neigung, ein Unternehmen zu gründen?
Benedikt Hell & Sophia Kressler

 


 

 

Die Rolle der Persönlichkeit im Rahmen des Employer Brandings: Eine empirische Analyse von Zusammenhängen zwischen Persönlichkeits- und Arbeitgeberattraktivitätsfaktoren
Junias Engelke


Zusammenfassung
Unternehmen stehen zunehmend im Wettbewerb um die qualifiziertesten Mitarbeiter. Dabei scheinen eine attraktive und erfolgreich kommunizierte Employer Brand sowie die im Unternehmen vorhandenen Arbeitgeberattraktivitätsfaktoren essentiell zu sein, um Mitarbeiter gewinnen und halten zu können. Im Rahmen der Studie wird untersucht, inwieweit die Persönlichkeit eines Individuums mit der Wahrnehmung der Wichtigkeit einzelner Arbeitgeberattraktivitätsfaktoren zusammenhängt. Über eine quantitative Umfrage mit 1 072 Probanden kann die Vermutung bestätigt werden, dass die Persönlichkeit eines Individuums signifikant mit der Wahrnehmung von Arbeitgeberattraktivitätsfaktoren korreliert und dabei nicht von den demographischen Daten abhängig ist. Diese Erkenntnisse bieten einerseits neue Möglichkeiten, die Employer Brand zu kommunizieren und andererseits neue Möglichkeiten im Rahmen der Selbstselektion im Recruiting-Prozess.

Schlüsselwörter:Employer Branding, Personalmarketing, Arbeitgeberattraktivität, Recruiting, Persönlichkeit, Big Five

 


The role of personality as part of employer branding: an empirical analysis of correlation between personality and employer attractiveness factors


Abstract
Companies are increasingly competing for the most qualified employees. An attractive und successfully communicated employer brand and the employer attractiveness factors in the company seem to be essential in order to attract and retain employees. The study examines the extent to which the personality of an individual is linked to the perception of the importance of employer attractiveness factors. A quantitative survey with 1,072 test persons confirms the assumption that the personality of an individual correlates significantly with the perception of employer attractiveness factors and is not dependent on the demographic data. These findings offer new opportunities to communicate the employer brand on the one hand and new opportunities in the context of self-selection in the recruiting process on the other hand. 

Keywords: employer branding, human resources marketing, employer attractiveness, recruiting, personality, Big Five

 


Junias Engelke
SRH Fernhochschule – The Mobile University
Studienzentrum Hamburg
Rothenbaumchaussee 3
D-20148 Hamburg
junias.engelke@googlemail.com

 

 


 


Kernelemente von Digitalkompetenz und der Einfluss von Personfaktoren auf ihren Erwerb – eine qualitative Studie
Anja Gollin & Katharina Lochner


Zusammenfassung
Die Digitalisierung bringt massive Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft mit sich. Folglich erhalten neue Arbeitsweisen und -mittel Einzug in das heutige Arbeitsleben. Um diesen Wandel erfolgreich zu durchleben, bedarf es einer digital kompetenten Belegschaft – und genau das wird zukünftig eine zentrale Aufgabe einer jeden Organisation darstellen. Diese Studie identifiziert wesentliche Kernmerkmale von Digitalkompetenz. Weiterhin zeigt sie prägnante Einflussfaktoren auf, die ihren Ursprung beim Mitarbeiter selbst haben. So spielen persönliche, kognitive und motivationale Faktoren eine wesentliche Rolle. Die Ergebnisse dieser Studie liefern wichtige Erkenntnisse für die Potenzialanalyse und die Gestaltung von Personalentwicklungsmaßnahmen, um den digitalen Transformationsprozess verträglich und erfolgreich zu gestalten.

Schlüsselwörter: Digitalisierung, Digitale Transformation, Digitalkompetenz, Kompetenzerwerb, Eignungsdiagnostik, Personalentwicklung

 


Core elements of digital competence and the impact of person factors on its learning – a qualitative study


Abstract
Digitization brings about massive changes in the economy and society. As a result, new ways and means of working are being introduced into today‘s working life. In order to successfully master this change, a digitally competent workforce is required – and this will be a central task of every organization in the future. This paper identifies key characteristics of digital competence. Furthermore, it shows concise influencing factors that originate in the employees themselves. Personal, cognitive and motivational factors play a major role. The results of this study provide important insights for analysing potential and for designing personnel development measures in order to make the digital transformation process acceptable and successful.

Keywords: digitization, digital transformation, digital competence, competency acquisition, assessment, personnel development

 


Anja Gollin
University of Applied Sciences Europe
Reiterweg 26b
D-58636 Iserlohn
anja.gollin@web.de

Prof. Dr. Katharina Lochner
University of Applied Sciences Europe
Reiterweg 26b
D-58636 Iserlohn
katharina.lochner@ue-germany.com

 

 


 

 

Open-Space-Büros als Ressource für Arbeit und Freizeit – Förderung des Handlungsspielraums und resilienten Verhaltens zur Sicherstellung von Work-Life-Balance
Cathrin Becker, Roman Soucek & Sarah Lütke Lanfer 


Zusammenfassung
Das offene Büro gilt als adäquate Antwort auf eine beschleunigte Innovationsdynamik und die wachsenden Flexibilitätsanforderungen einer digitalisierten Wissensgesellschaft. Open-Space-Büros werden als durchgehende Arbeitslandschaften mit verschiedenen Räumen oder Raumzonen verstanden, die je nach Tätigkeit unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Allerdings existieren bislang keine Erkenntnisse, wie sich Open-Space-Büros auf die Work-Life-Balance auswirken und wie dieser Zusammenhang erklärt werden könnte. Im vorliegenden Beitrag schlagen wir eine konzeptionelle Einordnung von Open-Space-Büros als Ressource vor, welche die Beschäftigten bei der Bewältigung von arbeitsbezogenen Problemen unterstützt und dadurch die Work-Life-Balance sicherstellt. In einer webbasierten Studie mit 448 Beschäftigten verschiedener Unternehmen in Deutschland wurde der Einfluss unterschiedlicher Büroformen untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Open-Space-Büros im Vergleich zu geschlossenen Bürokonzepten zu einem hohen Handlungsspielraum beitragen, der wiederum eine wichtige Determinante resilienten Verhaltens und der Work-Life-Balance ist. Ferner zeigt sich in der Tendenz, dass resilientes Verhalten über den Handlungsspielraum hinaus zu Work-Life-Balance beiträgt. Zusammengefasst trägt das Verständnis von Open-Space-Büros als Ressource zu einer konzeptionellen Einordnung bei und verdeutlicht, wie diese ihre Wirkung entfalten kann.

Schlüsselwörter: Open-Space-Büro, neue Arbeitswelten, Work-Life-Balance, Resilienz, Handlungsspielraum

 


Open space offices as a resource for work and leisure – promoting decision latitude and resilient behavior to ensure work-life balance


Abstract
Open space offices are considered as an adequate response to accelerated demands for innovation and flexibility in a digitized knowledge society. Open space offices could be characterized as working landscapes with different rooms and zones that should match different task requirements. So far, however, there is no empirical research on the question, whether and how such offices affect work-life balance of employees. The present paper proposes a conceptual classification of open space offices as a resource that supports employees in coping with work-related problems and thereby ensures work-life balance. We conducted a web-based study with 448 employees from different companies in Germany, who were working in different office settings. The results revealed that – contrary to closed office concepts – open space offices contributed to decision latitude, which in turn was an important determinant of resilient behavior and Wohlwork-life balance. Furthermore, we observed a tendency that resilient behavior contributed to work-life balance additionally to decision latitude. In summary, the understanding of Open Space Offices as a resource contributes to a conceptual clarification and reveals how they unfold their effectiveness.

Keywords: open space office, new work, work-life balance, resilience, decision latitude


Cathrin Becker
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Wirtschaftspsychologie
Engelbergerstraße 41
D-79085 Freiburg i. Br.
becker.cath@web.de


PD Dr. Roman Soucek
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Lehrstuhl für Psychologie,
insbes. Wirtschafts- und Sozialpsychologie
Lange Gasse 20
D-90403 Nürnberg
roman.soucek@fau.de


Sarah Lütke Lanfer
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Wirtschaftspsychologie
Engelbergerstraße 41
D-79085 Freiburg i. Br.
sarah.luetkelanfer@psychologie.uni-freiburg.de

 

 


 

 

Wie beeinflussen Emoticons die Wahrnehmung kritischer E-Mails von Vorgesetzten?
Handlungsempfehlungen für Führungskräfte zum Einsatz von Emoticons

Jennifer Diehl & Susanne Geister


Zusammenfassung
Emoticons werden als nonverbale Hinweisreize einer schriftlichen Nachricht verstanden. Welchen Einfluss sie auf die Wahrnehmung einer kritischen E-Mail der Führungskraft haben, wurde anhand eines experimentellen Designs untersucht, indem E-Mail-Kommunikation entweder mit einem lächelnden Gesicht (positives Emoticon) :-), einem traurigen Gesicht (negatives Emoticon) :-( oder ohne Emoticon (Kontrollgruppe) versehen wurde. Als abhängige Variable wurden die vier Kommunikationsebenen von Schulz von Thun (2009) verwendet. Es zeigte sich, dass Emoticons insbesondere die Wahrnehmung der Selbstoffenbarungsebene positiv bzw. negativ beeinflussten. Auf die Sachebene, die Beziehungsebene und die Appellebene hatten die Emoticons keinen Einfluss. Emoticons können demnach Emotionen vermitteln und somit eine Nachricht ergänzen. Sie sind jedoch nicht in der Lage, den Inhalt einer Nachricht zu verändern oder Kritik zu verstärken.

Schlüsselwörter: Emoticons, Nonverbale Hinweisreize, arbeitsbezogene Kommunikation, Selbstoffenbarung, Transformationale Führung

 


Are emoticons able to influence the perception of a critical e-mail?

 

Abstract
Emoticons are nonverbal cues in a written message. Effects were tested using a factorial survey design in an online study in which participants faced a supervisor e-mail that was stimulated with either a smiling face :-), a frowny face :-( or no emoticon (control group). The four layers of communication by Schulz von Thun (2009) formed the dependent variable. It was shown that emoticons positively and negatively affect the perception on the self-revelation level. No effects were found on the factual information level, the relationship level and the appeal level. Hence, emoticons may transmit emotions and thereby complement a message while not being able to change the content of a message or enforce its criticism.

Keywords: emoticons, CMC cues, work communications, self-revelation, transformational leadership

 

Jennifer Diehl
Credit Suisse AG
jennifer_diehl@t-online.de

 

Prof. Dr. Susanne Geister
Professorin für Wirtschafts- und
Organisationspsychologie
Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)
Berlin

 

 


 


Industrie 4.0 – Konsequenzen für industrielle Arbeitsprozesse und Qualifizierung
Günther Bergmann


Zusammenfassung
Die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Arbeitsprozesse in der industriellen Produktion werden in diesem Beitrag analysiert. Gemeinhin wird im gesellschaftspolitischen und im betrieblichen Kontext die Forderung nach einer umfassenden Qualifizierung unter Gesichtspunkten der Digitalisierung erhoben. Begründet wird dies mit einem zu erwartenden Abbau von einfachen manuellen Tätigkeiten. Die Forderung nach einer umfassenden Qualifizierung wird kritisch analysiert in Hinsicht darauf, für welche der zukünftigen industriellen Arbeitsprozesse unter Industrie 4.0 diese Aussage gültig ist und für welche nicht. So wird u. a. gezeigt, dass bei Montage-Assistenzsystemen für die manuelle Montage unter Industrie 4.0 für die überwiegende Anzahl der Arbeitsprozesse keine höhere Qualifikation notwendig ist, sondern im Gegenteil eine Dequalifikation in der Tätigkeit resultiert. Kritisch betrachtet wird außerdem ein Trendthema der Automatisierung: kollaborierende
Roboter bzw. Cobots und deren (überschätzte) Auswirkung auf das Thema Qualifizierung.

Schlüsselwörter: Industrie 4.0, Produktionstechnologie, Qualifizierung

 

Smart factory – Consequences for industrial work and qualification requirements


Abstract
Consequences of smart factory applications in industrial production are analyzed and a systematization of technological strategies is outlined. Qualification is generally seen as the primacy challenge in preparing the workforce for the digital change. It is shown, however, that one of the technological strategies including system-guided assembly assistance systems – with or without Cobots – do not lead to higher qualification requirements. On the contrary, this technological strategy leads to deskilling (dequalification) in human working processes. These findings are questioning the demand of higher qualification requirements for all
manufacturing workers. Nevertheless, for a small number of manufacturing workers – the process operators – there is a strong demand for technology-specific higher qualifications. The impact of collaborating robots (Cobots) on qualification is critically examined.

Keywords: smart factory, manufacturing technologies, qualification requirements

 


Prof. Dr. Günther Bergmann
Professor für Personalmanagement a. D.
Hochschule Pforzheim
guenther.bergmann@hs-pforzheim.de

 

 


 

 

Die Angst vor dem Smart Home 
Eine quantitative Überprüfung der Einstellungen deutscher Verbraucher gegenüber Smart Homes und Smart-Home-Lösungen

Rudolf Forsthofer & Teresa Bechtle

 

Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden Ergebnisse einer ersten Studie mit einem neu entwickelten Instrument vorgestellt, mit dem untersucht wurde, wer potenzielle Nutzer (Adopter) von Smart Homes (SH) bzw. Smart-Home- Lösungen (SHL) in Deutschland sind, und welche Art von Kommunikation zur Bewerbung von SH und SHL in Deutschland erfolgversprechend erscheint. Für die Studie wurde ein theoretisches Modell entwickelt, das auf der Theory of Planned Behavior (Ajzen & Fishbein, 1980; Ajzen, 1991) basiert. Die Stichprobe umfasst 108 Probanden. Es wurde deutlich, dass SHL leichter adoptiert werden als komplette SH. Die Adoptionsintention wird sowohl bei SHL als auch bei SH durch eine positive Einstellung sowie durch Vorerfahrungen der Pbn gestärkt. Bei SHL adoptieren jüngere Personen schneller als ältere und Städter haben mehr Vorerfahrung als Landbewohner. Je mehr Bestärkung eine Person durch Referenzpersonen erfährt, desto kürzer ist die Dauer bis zur Adoption. Außerdem beeinflussen die Ängste hinsichtlich der Privatsphäre und der physischen Sicherheit die Adoptionsintention stark. Tendenziell sind im Smart-Home-Kontext informative, konkrete Videos und Websites die am ehesten akzeptierten Werbemittel.

Schlüsselwörter: Smart Home, Smart-Home-Lösungen, Theory of Planned Behavior, Angst um Datenschutz, German Angst, deutsche Werbemittel zu Smart Home

 


The fear of smart home. A quantitative examination of attitudes towards smart homes and smart home solutions in German consumers


Abstract
In this article, results of a first study with a newly developed Instrument are presented, which was aimed to research, who are the potential users (adopters) of Smart Homes (SH) or Smart Home-Solutions (SHS) in Germany, and what is the most promising way, to promote SH and SHS. A theoretical model based on the Theory of Planned Behavior (Ajzen, 1991) has been developed to state and test hypotheses accordingly. Results are based on a sample size of n = 108 subjects. It became clear that SHS are being adopted more easily than complete SH. In both cases, the intention to adopt the innovation is influenced by a positive attitude and prior experience of the test person. The more reinforcement a test person receives from peers, the shorter is the time to adopt. SHS are faster adopted by younger persons, and city-inhabitants have more prior experience than persons living in the countryside. Moreover, there is a strong influence of the fear regarding privacy and physical security on the intention to adopt such innovations in Germany. A tendency was seen for informative, specific videos and websites to be the most promising type of advertisements.

Keywords: smart home, smart home solutions, theory of planned behavior, concerns regarding data, protection, German Angst, German commercials regarding smart homes

 


Prof. Dr. Rudolf Forsthofer
SRH Fernhochschule
The Mobile University
Kirchstraße 26
D-88499 Riedlingen
rudolf.forsthofer@mobile-university.de
www.mobile-university.de

 

Teresa Bechtle
Calle Vinaroz 36
ES-28002 Madrid
teresabechtle@gmail.com

 

 


 

 

Fürchtet euch sehr und tut das Richtige!
Eine empirische Studie zur erfolgreichen Gestaltung von Furcht-Appellen in der Werbung

Alexander Schimansky & Kathrin Reinke


Zusammenfassung
Furcht-Appelle werden häufig als gesundheitspolitische Interventionsstrategie eingesetzt, bestehend aus einer Bedrohung sowie einem Appell zur Vermeidung der Bedrohung, um bei den Betroffenen appellkonforme Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu bewirken. Bisherige Studien zeigen, dass Furcht-Appelle mit hoher Furchtintensität und wahrgenommener Wirksamkeit die stärksten persuasiven Wirkungen erzielen. Dabei kann die Wirksamkeit durch Informationen zu Handlungslösungen erhöht werden. Es bleibt jedoch unklar, wie genau diese Informationen gestaltet werden sollen. Diese Studie identifiziert formale und inhaltliche Kriterien von Handlungslösungen und testet diese in einem 2×2-Experimentaldesign mit 172 Versuchspersonen. Die Ergebnisse zeigen, dass Anzeigen mit hoher Furchterzeugung und expliziten Handlungslösungen die höchste persuasive Wirkung erzielen, während Furcht-Appelle mit niedriger Bedrohungsdarstellung und wenig wirksamen Verbotsappellen die geringste Wirkung zeigen. Die Studie liefert der Kommunikationspraxis wertvolle Hinweise für eine optimale Gestaltung von Handlungslösungen.

Schlüsselwörter: Furcht-Appelle, Furchtinszenierung, Selbstwirksamkeit, Handlungsempfehlungen zur Selbsthilfe, Persuasion, erfolgreiche Werbegestaltung

 


Be afraid and do the right thing!
An empirical study on the successful design of fear appeals in advertising

 

Abstract
Fear appeals are persuasive messages, which aim at changing the recipient’s attitude and behavior by showing a threat and providing a recommendation about how to avoid the threat. While prior studies indicate that fear appeals with high levels of threat and perceived efficacy produce the greatest persuasive effects, it remains largely unknown how strong efficacy messages, so-called solutions of action, should be designed. This research identifies formal and content-related criteria, specifying how to create effective solutions of action. We tested these criteria in an experimental 2×2 design with 172 participants. Results show that fear appeals produce the strongest persuasive effects by portraying high levels of threat and offering solutions of actions, created according to the criteria. Fear appeals produce the weakest effects by depicting low levels of threat and not offering any solutions. Thereby, this study provides valuable insights for creating effective solutions of action.

Keywords: fear appeals, threat information, efficacy messages, effective advertising design, persuasion, behavior change

 


Prof. Dr. Alexander Schimansky
Hochschule für angewandte Wissenschaft
und Kunst , Fakultät Gestaltung
Renatastraße 11
D-31134 Hildesheim
alexander.schimansky@hawk.de

 


Dr. Kathrin Reinke
Universität Kassel
Fachgebiet Wirtschaftspsychologie
Pfannkuchstraße 1
D-34121 Kassel
kathrin.reinke@uni-kassel.de

 

 


 


„I think we could do that better“ –
Persönlichkeit und Führung als Einflussfaktoren des organisationsförderlichen Voice Behaviors

Jennifer Utech & Tobias Keil 


Zusammenfassung
Voice Behavior ist eine extraproduktive kommunikationsbezogene Arbeitsverhaltensweise, die sich in die Facetten promotive und prohibitive Voice differenzieren lässt: Erstere ist zukunftsgerichtet und hinterfragt den Status Quo konstruktiv, um positive Veränderungen durch Formulieren von Ideen und Vorschlägen zu realisieren. Letztere beinhaltet hingegen ein eher vergangenheits- und problemfokussiertes Thematisieren von Missständen, welches stärker mit Konflikten assoziiert wird. Die Persönlichkeit des Mitarbeiters und das Führungsverhalten des Vorgesetzten gelten als die wichtigsten Einflussfaktoren, insgesamt ist die Studienlage
aber nicht eindeutig. In der vorliegenden Untersuchung wurden über 200 Probanden per Online-Erhebung befragt, um den Einfluss der Persönlichkeitsfacetten und der transformationalen Führung erstmalig differenziert für beide Voice-Formen zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Persönlichkeitseigenschaft Offenheit ein starker Prädiktor für promotive Voice ist. Extravertiertheit zeigt einen signifikant positiven Einfluss auf beide Voice-Facetten, während überdurchschnittlich hohe Neurotizismus-Werte von Mitarbeitern in signifikant weniger prohibitive Voice Behavior resultieren. Auch transformationales Führungsverhalten geht mit einem häufigeren Praktizieren beider Voice-Typen unter Mitarbeitern einher. Prohibitive Voice wird durch die individuelle Fürsorge der Führungskraft gefördert, während intellektuelle Stimulation durch die Führungskraft für beide Voice-Formen relevant ist.

Schlüsselwörter: Promotive Voice Behavior, Prohibitive Voice Behavior, Transformationale Führung,Persönlichkeit, Big Five, Arbeitsverhalten, Kommunikation, Organisation

 


“I think we could do that better” –
Personality and leadership as influencing factorson voice behavior


Abstract
Voice behavior is an extra-role communication-related behavior that can be differentiated into promotive and prohibitive voice behavior. Former is future-oriented and challenges the status quo to realize positive improvements through communicating ideas and suggestions. Latter includes a rather past- and problemoriented addressing of problematic issues and is associated with conflicts. Influencing factors of voice behavior include the personality of the employee and the leadership behavior of the supervisor. However, empirical findings are not overall consistent. In the present study, more than 200 respondents were questioned with an online-survey to further examine the influence of personality facets and transformational leadership on both types of voice behavior. The results show that the personality trait openness is a strong predictor for promotive voice. Extraversion shows a significant positive influence on both voice types, while above-average neuroticism scores of employees result in significantly less shown prohibitive voice. Transformational leadership behavior leads to more practice of both voice types among employees. Intellectual stimulation is particularly relevant for both forms of voice whereas prohibitive voice is promoted by the individual care of the supervisor.

Keywords: promotive voice behavior, prohibitive voice behavior, transformational leadership, personality, big five, work behavior, communication, organisation

 


Jennifer Utech, M.Sc.
Wirtschaftspsychologie
HR-Partner Führungskräftebetreuung
und -entwicklung bei der Deutschen Bahn AG
jennifer.utech@deutschebahn.com

 


Dr. Tobias Keil (MBA)
Professur Wirtschaftspsychologie
Fachhochschule für Oekonomie und Management,
Frankfurt am Main
tobias.keil@fom.de

 

 


 


Gibt es einen Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und der Neigung, ein Unternehmen zu gründen?
Benedikt Hell & Sophia Kressler


Zusammenfassung
Diese Studie untersucht, ob Persönlichkeitsmerkmale mit der Neigung, ein Unternehmen zu gründen, zusammenhängen. Dabei werden zwei Ansätze verfolgt: zum einen ein korrelativer Ansatz, bei dem die Selbsteinschätzung der Gründungsneigung mit selbst eingeschätzten Persönlichkeitsmerkmalen verglichen wird. Dieser Ansatz wird ergänzt um einen Vergleich der Persönlichkeitsprofile von Gründenden mit denen verschiedener Studierendengruppen. Die untersuchte Stichprobe umfasst 214 Wirtschaft-Studierende und 43 Gründende. Risikobereitschaft, Offenheit, Innovationsfreude, Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeitsstreben korrelieren mit der Gründungsneigung. Bei einer simultanen Berücksichtigung mehrerer Persönlichkeitsmerkmale ergänzen sich die Merkmale Risikobereitschaft, Innovationsfreude und Unabhängigkeitsstreben in ihrer Vorhersagekraft für die Gründungsneigung inkrementell. Der Vergleich der Persönlichkeitsprofile von Gründenden mit Studierenden mit hoher bzw. tiefer Gründungsneigung bestätigt die Bedeutung der genannten Persönlichkeitsmerkmale. Die Erkenntnisse differenzieren das nomologische Netz des Konstrukts Gründungsneigung und können dazu genutzt werden, Gründungsaktivitäten zu begleiten oder gezielt zu fördern.

Schlüsselwörter: Persönlichkeit, Entrepreneurship, Gründungsneigung, inkrementelle Validität

 


Is there a correlation between entrepreneurial intentionand personality traits?


Abstract
This study examines whether personality traits are related to the propensity to start a business. Two approaches are pursued: a correlative approach, in which the self-assessment of the entrepreneurial intention is compared with self-assessed personality traits. This approach is supplemented by a comparison of the personality profiles of founders with those of different student groups. The sample comprises 214 business students and 43 founders. Risk propensity, openness, innovativeness, self-efficacy and strive for independence correlate with entrepreneurial intention. If several personality traits are considered simultaneously, the traits risk propensity, innovativeness and strive for independence are incrementally complemental in their predictive power for entrepreneurial intention. The comparison of the personality profiles of founders with students with a high or low entrepreneurial intention confirms the importance of the personality traits mentioned. The findings differentiate the nomological network of the construct entrepreneurial intention and can be used to accompany or specifically promote entrepreneurial activities.

Keywords: personality, entrepreneurship, entrepreneurial intention, incremental validity


Prof. Dr. Benedikt Hell
Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Angewandte Psychologie
Institut Mensch in komplexen Systemen (MikS)
CH-4600 Olten
benedikt.hell@fhnw.ch

 


Sophia Kressler
Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Angewandte Psychologie
Institut Mensch in komplexen Systemen (MikS)
CH-4600 Olten
sophia.kressler@bluewin.ch

 

 


 


Wirtschaftspsychologie
22. Jahrgang · Heft 3 · 2020

Pabst, 2020
ISSN-Nr. 1615-7729
Preis: 12,50 €

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