Die Psychologinnen (Zeppelin Universität Friedrichshafen) folgern: "Wenn mehr Frauen in Führungspositionen eingestellt und befördert werden sollen, muss inklusives Talentmanagement die beobachtete Vermeidungshaltung - insbesondere von jungen Frauen - berücksichtigen. Da Frauen häufiger befürchten zu versagen, abgelehnt zu werden oder die Kontrolle zu verlieren, müssen Bedingungen geschaffen werden, die solchen Dynamiken entgegenwirken. Hierbei spielt das Maß an vermittelter Wertschätzung gegenüber individuellen Fähigkeiten eine wichtige Rolle..." Die Autorinnen empfehlen, in einem genderspezifischen Talentmanagement und Coaching die Vermeidungstendenzen der Frauen gründlich zu bearbeiten.
Adrian Hoffmann und Jochen Musch (Universität Düsseldorf) kommen in einer vergleichbaren empirischen Studie zu dem Befund: "Offenbar haben nicht nur viele Männer, sondern auch viele Frauen Vorbehalte gegen weibliche Führungskräfte." Eine Umfrage der "Initiative Chefsache" befragte etwa 5000 Frauen und Männer online zu ihren Karriereambitionen: 30% der weiblichen, aber 43% der männlichen Teilnehmer gaben eine Führungsposition als berufliches Ziel an.
Hannah Klug, Kerstin Schaller, Katrin Tripps (Hrsg.:) Wirtschaftspsychologie III/2018, Themenschwerpunkt: Talent-Management