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Wirtschaftspsychologie

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2021-2

Inhaltsverzeichnis


Editorial
Uwe Peter Kanning

Von steigender Arbeitsplatzunsicherheit zu sinkender Lebenszufriedenheit. Eine längsschnittliche Darstellung über die COVID-19-Pandemie hinweg bei Angestellten einer öff entlichen Bildungseinrichtung
Dániel Kovács, Thomas Vikoler, Mirjam Zanchetta & Eva Traut-Mattausch

Am betrieblichen Arbeitsplatz tätig oder aber aufgrund von Corona im Homeoffice oder in Kurzarbeit?
René Ziegler, Maike Klett & Marie Kanzleiter

Aus den Augen, aus dem Sinn? Die Wirkung computervermittelter Kommunikation auf die Beziehung zur Führungskraft und das Organisationale Commitment im Kontext dezentraler Arbeit
Frederic Hilkenmeier & Christina von Palubicki

Die Corona-Krise in der Wissenschaft: Kognitive Umbewertung und soziale Unterstützung als Schutzfaktoren bei wahrgenommenem Stress
Angela Kuonath, Sonja Kugler, Irmgard Mausz & Dieter Frey

Hochschullehre in Zeiten von Corona
Uwe Peter Kanning & Marie Ohlms

Gruppenbezogene Einstellungen in der Krise: Ein dualistischer Ansatz
Petia Genkova & Henrik Schreiber


Varia

Sprachdiversität in teilautonomen Teams: Herausforderungen für ein betriebliches Sprachmanagement
Sylvia Manchen Spörri & Caroline Weinzinger

Inventory of Founder Personality – IFP. Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur Messung erfolgsrelevanter Persönlichkeitsmerkmale von Gründerinnen und Gründern
Lucas Fichter, Charlotte von Bernstorff & Sonja Rohrmann

 


Von steigender Arbeitsplatzunsicherheit zu sinkender Lebenszufriedenheit - Eine längsschnittliche Darstellung bei Angestellten einer öffentlichen Bildungseinrichtung über die COVID-19-Pandemie hinweg
Dániel Kovács, Thomas Vikoler, Mirjam Zanchetta & Eva Traut-Mattausch

Zusammenfassung
Die COVID-19-Pandemie hat das Leben zahlreicher ArbeitnehmerInnen maßgeblich beeinflusst, indem Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben plötzlich verschwunden sind und die Möglichkeit des Arbeitsplatzverlustes für viele zur Realität wurde. Um genauer zu ermitteln, wie im Laufe der Corona-Pandemie Arbeitsplatzunsicherheit und Lebenszufriedenheit von Angestellten im öffentlichen Dienst eingeschätzt wurden, wurde eine Längsschnittuntersuchung (zwei Messzeitpunkte: während vs. nach dem Lockdown) mit 60 Angestellten einer öffentlichen Bildungseinrichtung durchgeführt. Im Zuge dessen wurde auch der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die subjektive Arbeitsplatzunsicherheit auf die Lebenszufriedenheit dieser Personen hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die subjektive Arbeitsplatzunsicherheit nach dem Lockdown signifikant anstieg, wohingegen die Lebenszufriedenheit signifikant sank. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass die Verringerung der Lebenszufriedenheit durch die steigende Arbeitsplatzunsicherheit erklärt werden kann. Mögliche Gründe und Limitationen dieser Studie werden diskutiert.

Schlüsselwörter: COVID-19, Homeoffice, Arbeitsplatzunsicherheit, Lebenszufriedenheit


From increasing insecurity to decreasing life satisfaction - A longitudinal account during the COVID-19 pandemic for employees of a public educational institution

Abstract
The COVID-19 pandemic has significantly affected the lives of many employees by eliminating the boundary between personal and work life, and by increasing the possibility of losing one’s job. In order to evaluate how job insecurity and life satisfaction are perceived by employees in the public sector, a longitudinal study (two measurement time points: during vs. after the lockdown) of 60 participants was conducted. Furthermore, this study was also aimed to investigate the effect of subjective job insecurity on life satisfaction. The results show that subjective job insecurity increased significantly after the lockdown, whereas life satisfaction decreased significantly. Additionally, the decrease of life satisfaction can be explained by the increase in job insecurity. Possible reasons and limitations are discussed.

Keywords: COVID-19, home office, job insecurity, life satisfaction


Dániel Kovács, BSc, MSc
Paris-Lodron-Universität Salzburg
Fachbereich Psychologie
Hellbrunner Straße 34
A-5020 Salzburg


Thomas Vikoler, BSc, MSc
Paris-Lodron-Universität Salzburg


Dr. Mirjam Zanchetta, BSc, MSc, MSc
Paris-Lodron-Universität Salzburg


Prof. Dr. Eva Traut-Mattausch
Paris-Lodron-Universität Salzburg

 


Am betrieblichen Arbeitsplatz tätig oder aber aufgrund von Corona im Homeoffice oder in Kurzarbeit? - Evidenz für hohe organisationale Identifikation als Puffer bezüglich des negativen Einflusses geringer Arbeitszufriedenheit auf die Arbeitsleistung
René Ziegler , Maike Klett & Marie Kanzleiter

Zusammenfassung
Während der Corona-Pandemie untersuchten wir im Juni 2020 in einer Studie (n = 169 Berufstätige), inwieweit sich männliche und weibliche Beschäftigte im Homeoffice, in Kurzarbeit und am betrieblichen Arbeitsplatz hinsichtlich Arbeitszufriedenheit, organisationaler Identifikation, Intra- und Extrarollenleistung und der Bewertung der aktuellen beruflichen Situation angesichts der Corona-Pandemie unterscheiden. Es zeigten sich lediglich Unterschiede in der Bewertung der aktuellen beruflichen Situation, die von Frauen am Arbeitsplatz oder in Kurzarbeit als schwieriger bewertet wurde als von Frauen im Homeoffice, was auf Schließungen von Kitas, Kindergärten und Schulen zurückgeführt werden könnte. Zudem wurden die Rollen von Arbeitszufriedenheit und organisationaler Identifikation bei der Vorhersage der Arbeitsleistung untersucht. Es zeigte sich eine Interaktion von Arbeitszufriedenheit mit organisationaler Identifikation, die zusätzlich von der Arbeitssituation abhing. Demnach fungierte eine hohe organisationale Identifikation in Kurzarbeit als Puffer, so dass Beschäftigte trotz geringer Arbeitszufriedenheit eine hohe Intrarollenleistung zeigten. Im Homeoffice ging geringere Arbeitszufriedenheit hingegen ungeachtet der organisationalen Identifikation mit geringerer Intrarollenleistung einher.

Schlüsselwörter: Corona, Homeoffice, Kurzarbeit, Arbeitszufriedenheit, organisationale Identifikation, Arbeitsleistung


Working at the workplace or rather working from home or on short-time work due to Corona? - Evidence for high organisational identification as a buffer for the negative influence of low job satisfaction on performance

Abstract
In June 2020, during the Corona pandemic, we conducted a study (n = 169 employees) to investigate to what extent male and female employees in home office, short-time work, and at the regular work place differ regarding job satisfaction, organizational identification, intra- and extra-role performance, and the evaluation of their current professional situation against the backdrop of the current Corona pandemic. Only the evaluation of the current professional situation differed between the groups, with women at the work place or in short-time work rating their situation as more challenging compared to women in home office. This might be attributed to the closure of daycare centers, kindergartens and schools. Furthermore, we investigated the roles of job satisfaction and organizational identification for predicting job performance. Results revealed an interaction of job satisfaction with organizational identification, which additionally depended on the work mitsituation. Thus, high organizational identification acted as a buffer during short-time work, so that employees with low job satisfaction still exhibited high intra-role performance. For employees in home office, however, lower job satisfaction was related to lower intra-role performance regardless of organizational identification.

Keywords: Corona, home office, short-time work, job satisfaction, organizational identification, work performance


Prof. Dr. René Ziegler
Universität Tübingen
Fachbereich Psychologie
Schleichstraße 4
D-72076 Tübingen


Maike Klett
Universität Marburg


Marie Kanzleiter
Universität Tübingen

 


Aus den Augen, aus dem Sinn? - Die Wirkung computervermittelter Kommunikation auf die Beziehung zur Führungskraft und das Organisationale Commitment im Kontext dezentraler Arbeit
Frederic Hilkenmeier & Christina von Palubicki

Zusammenfassung
Dezentrale Arbeitsformen verändern die Interaktion zwischen Organisationsmitgliedern grundlegend. Für Führungskräfte gilt es, die eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten aktiv zu steuern, um das Organisationale Commitment der Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten. Die Ergebnisse unserer Pfadanalyse mit Daten von 138 Arbeitnehmenden, die zum Zeitpunkt der Erhebung plötzlich und dauerhaft außerhalb zentraler Unternehmensräumlichkeiten arbeiteten, zeigen die zentrale Bedeutung der Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden für die Aufrechterhaltung des Organisationalen Commitments. Weiterhin ließ sich feststellen, dass zur Ausbildung dieser Beziehung im Kontext einer vollständig dezentralen Arbeitsorganisation die wahrgenommene Präsenz der Führungskraft eine wesentliche Rolle spielt und diese durch eine häufige Kommunikation unter Verwendung reichhaltiger Medien begünstigt wird.

Schlüsselwörter: dezentrale Arbeitsformen, Organisationales Commitment, Leader-Member-Exchange, wahrgenommene Nähe, computervermittelte Kommunikation


Out of sight, out of mind? - The effect of computer-mediated communication on leader-member exchange and organizational commitment in decentralized working environments

Abstract
Decentralized forms of work fundamentally change the ways in which members of organizations interact. For managers, it is essential to actively manage the limited communication possibilities to maintain the employees’ organizational commitment. The results of our path analysis evaluating data from 138 employees who, at the time of the survey, were suddenly and permanently working outside of centralized corporate locations show the central importance of the relationship between manager and employee for maintaining organizational commitment. Furthermore, it was found that in developing this relationship in the context of a completely decentralized work organization, the perceived presence of the manager plays a significant role and is favored by frequent communication using rich media.

Keywords: remote work, organizational commitment, leader member exchange, perceived proximity, computer-mediated communication


Frederic Hilkenmeier
Hochschule Fresenius Hamburg
Alte Rabenstraße 1
D-20148 Hamburg


Christina von Palubicki
Hochschule Fresenius Hamburg
Alte Rabenstraße 1
D-20148 Hamburg

 


Die Corona-Krise in der Wissenschaft: Kognitive Umbewertung und soziale Unterstützung als Schutzfaktoren bei wahrgenommenem Stress
Angela Kuonath, Sonja Kugler, Irmgard Mausz & Dieter Frey

Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag untersucht im Rahmen einer Befragung Effekte der Corona-Krise auf das Arbeitsleben von wissenschaftlichem Personal. Die Befragung von Wissenschaftler*innen (N = 59) zeigt mögliche Schutzfaktoren, die den Zusammenhang von wahrgenommenem Stresserleben auf Kreativität und den Work-Life- Konflikt moderieren. Konkret wurden individuelle sowie kontextuelle Ressourcen als mögliche Schutzfaktoren untersucht. Hier zeigte sich einerseits, dass die kognitive Umbewertung als individuelle Ressource die Beziehung zwischen Stress und Kreativität abpuffert. Andererseits zeigte sich die soziale Unterstützung durch Kolleg*innen als Schutzfaktor im Zusammenhang zwischen Stress und Work-Life-Konflikt. Abschließend werden mögliche Implikationen aus der Untersuchung abgeleitet.

Schlüsselwörter: Wissenschaft, Ressourcen, wahrgenommener Stress, Work-Life-Konflikt, Kreativität


Corona crisis in academia: Cognitive reappraisal and social support from colleagues as protective factors for perceived stress

Abstract
The following article investigates the impact of the corona crisis for scientific staff members. The study focuses on potential protective factors that may buffer adverse consequences of perceived stress on both creativity and work-life conflict of scientists (N = 59). Specifically, we focused on individual (cognitive reappraisal) as well as contextual resources (social support from colleagues) as potential protective factors. Results revealed cognitive reappraisal as a significant buffering moderator in the relationship between perceived stress and creativity as well as social support from colleagues as a buffering moderator in the relationship between perceived stress and work-life conflict. Finally, possible implications are discussed.

Keywords: academia, resources, perceived stress, work-life-conflict, creativity


Dr. Angela Kuonath
Ludwig-Maximilians-Universität München
LMU Center for Leadership and People Management
Geschwister-Scholl-Platz 1
D-80539 München


Dr. Sonja Kugler
Technische Universität München
TUM Institute for LifeLong Learning
Leopoldstraße 139
D-80804 München


Dr. Irmgard Mausz
Ludwig-Maximilians-Universität München
LMU Center for Leadership and People Management
Geschwister-Scholl-Platz 1
D-80539 München


Prof. Dr. Dieter Frey
Ludwig-Maximilians-Universität München
LMU Center for Leadership and People Management
Geschwister-Scholl-Platz 1
D-80539 München

 


Hochschullehre in Zeiten von Corona
Uwe Peter Kanning & Marie Ohlms

Zusammenfassung
Befragt wurden 669 Dozent*innen und 279 Student*innen zu ihrem Erleben der Hochschullehre in Zeiten der Corona-Pandemie im Sommersemester 2020. Die Ergebnisse zeigen in beiden Gruppen, dass die Präsenzlehre mit einer höheren Zufriedenheit einhergeht und die Befragten auch nach der Pandemie mehrheitlich eine Rückkehr zur Präsenzlehre präferieren. Unter Dozent*innen sind diese Präferenzen stärker ausgeprägt als unter Student*innen. In Zeiten der Pandemie präferieren beide Gruppen die digitale Lehre. Im Bereich der digitalen Lehre sind Formate, in denen Dozent*innen und Student*innen zeitgleich miteinander interagieren (synchrone Lehre), gegenüber Formaten, in denen dies nicht möglich ist (asynchrone Lehre), in beiden Gruppen mit größerer Zufriedenheit assoziiert. Die Vorerfahrung der Befragten mit digitaler Lehre sowie die Informationspolitik der Hochschule im Sommersemester 2020 nehmen positiv Einfluss auf das Erleben sowie die Präferenzen für digitale Lehre. Hingegen wirkt sich in beiden Gruppen der im Corona-Semester zu verzeichnende Workload negativ aus.

Schlüsselwörter: Hochschule, digitale Lehre, Zufriedenheit, Corona


Academic teaching in times of COVID-19

Abstract
669 lecturers and 279 students were interviewed about their experience of university teaching during the corona pandemic in the summer semester 2020. The results show in both groups that face-to-face teaching is associated with higher satisfaction and that the majority of those interviewed prefer a return to face-to-face teaching after the pandemic. These preferences are more pronounced among lecturers than among students. In times of the pandemic, both groups prefer digital teaching. In the field of digital teaching, formats in which lecturers and students interact with each other simultaneously (synchronous teaching) are associated with greater satisfaction in both groups than formats in which this is not possible (asynchronous teaching). The respondents’ previous experience with digital teaching and the university’s information policy in the summer semester 2020 have a positive influence on their experience and preferences for digital teaching. In contrast, the workload recorded in the Corona semester has a negative effect in both groups.

Keywords: university, digital teaching, satisfaction, coronavirus


Prof. Dr. Uwe P. Kanning
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Caprivistraße 30a
D-49076 Osnabrück


Marie Ohlms
Hochschule Osnabrück

 


Gruppenbezogene Einstellungen in der Corona-Krise: Vorurteile und Solidarität im ersten Lockdown
Petia Genkova & Henrik Schreiber

Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der COVID-19-Krise wird im Rahmen einer Querschnitts-Studie untersucht, inwieweit Einstellungen gegenüber kultureller Vielfalt durch affektive und instrumentelle Einstellungen beeinflusst werden. Auf Seiten der affektiven Einstellungen werden die Intergruppenangst sowie die wahrgenommene Intergruppenbedrohung, auf Seiten der instrumentellen Einstellungen die Motivation zu vorurteilsfreiem Verhalten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Intergruppenangst und Intergruppenbedrohung den Effekt von Sozialer Dominanzorientierung auf Solidaritätsentzug mediieren. Außerdem zeigt sich, dass die Motivation zu vorurteilsfreiem Verhalten und Intergruppenbedrohung Mediatoren für den Effekt von Solidarität auf instrumentelle Einstellungen gegenüber kultureller Vielfalt sind. Der vorliegende Artikel erweitert dadurch die Betrachtungsweise der Psychologie auf Konsequenzen von Krisen und trägt zum besseren Verständnis gruppenbezogener Einstellungen bei.

Schlüsselwörter: Vorurteile, Soziale Dominanzorientierung, Motivation zu vorurteilsfreiem Verhalten, Intergruppenbedrohung, Intergruppenangst


Group-related attitudes in the Covid -19 crisis: prejudices and solidarity during the first lockdow

Abstract
This cross-sectional study examines in how far affective and instrumental predispositions might influence attitudes towards cultural diversity in the context of the COVID-19 crisis. Therefore, we considered intergroup threat and intergroup fear as affective attitudes and motivation to respond without prejudice as instrumental attitude. We anticipated and found that intergroup threat and intergroup fear mediate the relationship between social dominance orientation and withdrawal of solidarity and that motivation to respond without prejudices and intergroup threat mediate the relationship between solidarity values and instrumental attitudes towards diversity. This broadens the analytical perspective on the possible social and organisational consequences of crises and contributes to a better understanding of predictors of group related attitudes.

Keywords: solidarity, social dominance orientation, individualism, motivation to respond without prejudice, prejudice, intergroup threat, fear


Prof. Dr. Petia Genkova
Hochschule Osnabrück
Wirtschaftspsychologie
Caprivistraße 30 A
D-49076 Osnabrück


Henrik Schreiber
Hochschule Osnabrück
Wirtschaftspsychologie
Caprivistraße 30 A
D-49076 Osnabrück

 


Sprachdiversität in teilautonomen Teams: Herausforderungen für ein betriebliches Sprachmanagement
Sylvia Manchen Spörri & Caroline Weinzinger

Zusammenfassung
In einer Fallstudie in einem mittelständischen Schweizer Betrieb wird mit einem Mixed-Methods-Ansatz untersucht, welche Auswirkungen das Sprachmanagement auf das Gelingen der Kommunikation und die kommunikativen Kooperationsanforderungen in sprachdiversen, teilautonomen Teams hat. Im Zentrum stehen Ergebnisse aus Dokumentenanalysen, vier Experten- und neun Fotoelizitationsinterviews sowie aus Analysen der Sprechhandlungen und Kooperation von sechs mittels Video aufgezeichneten Teamsitzungen. Es finden sich sowohl positive (Verständnissicherung, Fehlertoleranz, gegenseitiges Helfen) als auch negative Auswirkungen des Sprachmanagements (Missverständnisse, kommunikative Ineffizienz, tiefe Kooperationsanforderungen). Empirisch basierte Empfehlungen für die Gestaltung eines betriebsspezifischen Sprachmanagements werden abgleitet.

Schlüsselwörter: Sprachmanagement, Kommunikation, Kooperation, teilautonome Arbeitsgruppen, sprachdiverse Teams, Lingua Franca, Mehrsprachigkeit


Language diversity in semi-autonomous teams: challenges for a corporate language management

Abstract
In a case study a mixed-method approach is used to investigate the effects of language management on the success of communication and the communicative cooperation requirements in linguistically diverse, semiautonomous teams in a medium-sized Swiss company. The study is based on the analysis of corporate documents, four expert interviews and nine photo-elicitation interviews, as well as video recordings of six team meetings using analysis of speech acts and cooperation. Positive effects (comprehension assurance, error tolerance, mutual helping) as well as negative effects of language management (misunderstandings, communicative inefficiency, deep cooperation demands) are found. Empirically based recommendations for the design of a company-specific language management are derived.

Keywords: language management, communication, cooperation, semi-autonomous work groups, language diverse teams, lingua franca, multilingualism.


Prof. Dr. Sylvia Manchen Spörri
Professorin für Business Psychology
Hochschule Luzern – Wirtschaft
Zentralstrasse 9
CH-6002 Luzern


Caroline Weinzinger
Amt für Wirtschaft und Arbeit
Zürich

 


Inventory of Founder Personality – IFP - Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur Messung erfolgsrelevanter Persönlichkeitsmerkmale von Gründerinnen und Gründern
Lucas Fichter, Charlotte von Bernstorff & Sonja Rohrmann

Zusammenfassung
Untersuchungen haben gezeigt, dass Persönlichkeitseigenschaften von Gründerinnen und Gründern signifikant mit dem Gründungserfolg korrelieren. Eine standardisierte, datenbasierte Berücksichtigung der Persönlichkeit wird dennoch häufig nicht vorgenommen. Ein entsprechendes Instrument fehlt bisher. Im vorliegenden Beitrag wird mit dem Inventory of Founder Personality (IFP) ein Testverfahren konstruiert und validiert, das durch eine fundierte und effiziente Erfassung etablierter Persönlichkeitsmerkmale einen Beitrag zur Verbesserung der Vorhersage von Gründungserfolg leistet. Die auf Basis umfangreicher Literaturrecherchen und empirisch fundierter Zusammenhänge konstruierten Persönlichkeitsitems wurden in Studie 1 mithilfe einer explorativen Faktorenanalyse (N = 293) auf sieben Faktoren verdichtet und in einer konfirmatorischen Faktorenanalyse (N = 292) auf ihre Eignung geprüft. In der nachfolgenden Validierungsstudie (N = 575) wurde die konstruierte Skala bezüglich ihrer psychometrischen Eigenschaften untersucht. Regressionsanalysen mit subjektiven und objektiven Unternehmenserfolgskriterien zeigen der Literatur entsprechende Zusammenhänge der erfassten Persönlichkeitsmerkmale mit Erfolg und Leistung von Gründern/innen. Das entwickelte Testverfahren wird abschließend im Hinblick auf seine praktischen Einsatzmöglichkeiten diskutiert.

Schlüsselwörter: Gründer, Persönlichkeit, Fehlentscheidungen, Gründungserfolg, Persönlichkeitstest


Inventory of Founder Personality – IFP Development and validation of a questionnaire to measure success-relevant personality traits of founders

Abstract
Studies have indicated that personality traits of founders correlate significantly with the founding success. However, a standardized, data-based consideration of personality is often not carried out. A corresponding instrument is still missing. In the paper at hand, the Inventory of Founder Personality (IFP) is constructed and validated as a test procedure that contributes to improving the prediction of the founding success through a well-founded and efficient recording of established personality traits. The personality items constructed on the basis of extensive literature research and empirically founded correlations were condensed to seven factors in Study 1 by means of an exploratory factor analysis (N = 293) and tested for suitability in a confirmatory factor analysis (N = 292). In the following validation study (N = 575) the constructed scale was examined with regard to its psychometric properties. Corresponding to the literature, regression analyses with subjective and objective business success criteria show correlations of the recorded personality traits with the success and performance of founders. Subsequently, the developed test procedure is discussed with regard to its practical application.

Keywords: founder, personality traits, wrong decisions, entrepreneurial success, personality test


Dr. Lucas Fichter
Goethe-Universität
Frankfurt am Main


Prof. Dr. Charlotte von Bernstorff
BSP Business School Berlin


Prof. Dr. Sonja Rohrmann
Goethe-Universität
Frankfurt am Main

 


Wirtschaftspsychologie
23. Jahrgang · Heft 2 · 2021

Pabst, 2021
ISSN 1615-7729
Preis: 12,50 €

 

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