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2007-3

Wirtschaftspsychologie 2007-3


Soft Skills im Führungskontext
Astrid Schütz, Lioba Werth

Gezeigte und berichtete Emotionale Intelligenz bei Führungskräften - Zusammenhänge zu Aspekten der Führungstätigkeit
Sabrina Simchen, Janine Hertel, Astrid Schütz
Zusammenfassung | Abstract

Die Bedeutung des regulatorischen Fokus im Führungskontext
Anna Steidle, Lioba Werth
Zusammenfassung | Abstract

Selbstüberschätzung und Gefühle der Unzulänglichkeit im Management. Narzisstische Verhaltensmuster und Ansätze für Coachingprozesse anhand eines Fallbeispiels
Christine Kaul, Aline Vater, Astrid Schütz
Zusammenfassung | Abstract

Einfluss nehmen und Einsicht gewinnen - gegen die Verführung der Macht
Wolfgang Scholl
Zusammenfassung | Abstract

Selbst- und Fremdwahrnehmung von Führungseigenschaften
Sabine Sczesny, Janine Bosak
Zusammenfassung | Abstract

E-Leadership und die Bedeutung Verteilter Führung
Julia E. Hoch, Panja Andreßen, Udo Konradt
Zusammenfassung | Abstract


Separata

Psychologische Mechanismen bei  Preiswahrnehmungen im Rahmen der Euro-Einführung
Tobias Greitemeyer, Eva Traut-Mattausch, Eva Jonas, Ruth Klendauer, Dieter Frey, Stefan Schulz-Hardt
Zusammenfassung | Abstract

Einkommensteuergesetz: Begründung der vorhandenen Ausnahmetatbestände ethisch bedenklich
Erich H. Witte, Christina Mölders
Zusammenfassung | Abstract

 


Gezeigte und berichtete Emotionale Intelligenz bei Führungskräften - Zusammenhänge zu Aspekten der Führungstätigkeit
Sabrina Simchen, Janine Hertel, Astrid Schütz

Untersucht wird der Zusammenhang zwischen selbst berichteter und im Test gezeigter Emotionaler Intelligenz bei Führungskräften. 25 Führungskräfte bearbeiteten ein Selbstbeschreibungsverfahren zu Aspekten wahrgenommener Emotionaler Intelligenz (TMMS) und einen fähigkeitsbasierten Test zur Erfassung der Emotionalen Intelligenz (MSCEIT). Geprüft wurde der Zusammenhang zwischen arbeitsplatzbezogenen Merkmalen der  Führungstätigkeit und Emotionaler Intelligenz. Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen wahrgenommener und gezeigter Emotionaler Intelligenz nur schwache bis moderate Korrelationen bestehen. Gezeigte Emotionale Intelligenz steht in positivem Zusammenhang zu Seminarbesuch und in negativem Zusammenhang zu Kommunikationshäufigkeit. Wahrgenommene Emotionale Intelligenz zeigt teils gegenläufige Befunde.

Schlüsselwörter: Emotionale Intelligenz, MSCEIT, TMMS, Führung


Performed and Reported Emotional Intelligence in Managers - Relations with Aspects of Daily Performance
The study analyzes the relation of perceived and performed emotional intelligence in managers. 25 managers completed an ability-based test of emotional intelligence (MSCEIT) and a self-report measure of perceived emotional intelligence (TMMS). We examine which aspects of managing are related to emotional intelligence. Perceived and performed emotional abilities showed only weak to moderate correlations. Performed emotional intelligence was positively related to number of trainings visited and negatively related to amount of daily communication. There were diverging findings for reported emotional intelligence.

Key words: emotional intelligence, MSCEIT, TMMS, leadership


Dipl.-Psych. Sabrina Simchen
MSR Consulting
Bonner Str. 211
50968 Köln
sabrina.simchen@MSR.de

Dipl.-Psych. Janine Hertel
Institut für Psychologie
TU Chemnitz
Wilhelm-Raabe-Str. 43
09120 Chemnitz
janine.hertel@phil.tu-chemnitz.de

Prof. Dr. Astrid Schütz
TU Chemnitz
Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik
Wilhelm-Raabe-Str. 43
09107 Chemnitz
astrid.schuetz@phil.tu-chemnitz.de

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Die Bedeutung des regulatorischen Fokus im Führungskontext
Anna Steidle, Lioba Werth

Im vorliegenden Beitrag werden Befunde des sog. regulatorischen Fokus auf den Führungskontext übertragen und praktische Implikationen zur Führung dargestellt. Gemäß der Theorie des regulatorischen Fokus wird das Verhalten einer Person über zwei unterschiedliche Selbstregulationsstrategien gesteuert - den Promotions- und den Präventionsfokus. Passt der regulatorische Fokus eines Mitarbeiters zu dem der Aufgabe, Führungskraft oder Organisation, entsteht ein regulatorischer Fit, der sich positiv auf Motivation und Leistung auswirkt. Ein Ziel dieses Artikels ist es aufzuzeigen, wie eine Führungskraft diese Passungseffekte fördern kann.

Schlüsselwörter: regulatorischer Fokus, Selbstregulation, Führung, Passung


The Impact of the Regulatory Focus in the Leadership Context
In the present article the evidence of the so-called regulatory focus is applied to the leadership context und practical implications concerning leadership are discussed. According to the regulatory focus theory an individual’s behaviour is governed by two self-regulation strategies - promotion focus and prevention focus. If an employee’s regulatory focus matches the regulatory focus of the task or the organisation or his or her manager’s focus, a regulatory fit emerges, that positively affects motivation and performance. One goal of this article is to show, how a manager can promote these fit effects.

Key words: regulatory focus, self-regulation, leadership, fit


Dipl.-Psych. Anna Steidle
Anna.Steidle@phil.tu-chemnitz.de

Prof. Dr. Lioba Werth
Lioba.Werth@phil.tu-chemnitz.de

TU Chemnitz
Wirtschafts-, Organisations- und
Sozialpsychologie
Wilhelm-Raabe-Str. 43
09120 Chemnitz

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Selbstüberschätzung und Gefühle der Unzulänglichkeit im Management.Narzisstische Verhaltensmuster und Ansätze für Coachingprozesse anhand eines Fallbeispiels
Christine Kaul, Aline Vater, Astrid Schütz

Führungskräfte sind besonders stark gefährdet, narzisstisch getönte Selbstüberschätzungen zu entwickeln. Prozesse der Selbst- und Fremdselektion bedingen, dass Personen, die von sich überzeugt sind und sich positiv präsentieren, leichter als andere in Führungspositionen aufsteigen. In einer einmal erreichten Führungsposition trägt der Mangel an authentischem Feedback zu unrealistischen Selbstwahrnehmungen bei. Im Artikel werden Probleme narzisstischer Selbstwertschätzung im Führungskontext behandelt. Anhand eines Fallbeispiels werden mögliche Interventionen im Rahmen eines Coachingprozesses illustriert.

Schlüsselwörter: Narzissmus, Coaching, Führung, Selbstwahrnehmung, Selbstüberschätzung, Feedback, Fallstudie


Self-enhancement and Feelings of Inadequacy in Managers. A Case Study on Narcissistic Patterns and Coaching Interventions
Employees in executive positions are likely to have overly positive self-views. Self-selection and selection by others lead to a situation in which employees who hold positive self-views and are able to present themselves in a highly positive manner are more likely than others to enter leadership positions. Lack of feedback in these positions can contribute to foster self-enhancement. We discuss problems of narcissism in management and illustrate possible interventions with the help of a case study.

Key words: narcissism, coaching, leadership, self-perception, self-enhancement, feedback, case study


Dr. Christine Kaul
Leiterin Geschäftsfeld
Management Coaching
Volkswagen Coaching GmbH
Brieffach 011/521
38436 Wolfsburg
christine.kaul@volkswagen.de

Dipl.-Psych. Aline Vater
TU Chemnitz
Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik
Wilhelm-Raabe-Str. 43
09107 Chemnitz
aline.vater@web.de

Prof. Dr. Astrid Schütz
TU Chemnitz
Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik
Wilhelm-Raabe-Str. 43
09107 Chemnitz
astrid.schuetz@phil.tu-chemnitz.de

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Einfluss nehmen und Einsicht gewinnen - gegen die Verführung der Macht
Wolfgang Scholl

Bei der Nutzung von Macht als ein Potenzial ist es sinnvoll, zwischen ,Einflussnahme’, eine Einwirkung auf andere im Einklang mit deren Interessen, und ,Machtausübung’, einer Einwirkung auf andere gegen deren Interessen, zu unterscheiden. Letzteres hat nicht nur negative Folgen für die Betroffenen, sie "korrumpiert" auch die Machtausübenden. Darüber hinaus führt Machtausübung dazu, dass weniger Wissen produziert wird und die Effektivität darunter leidet. Einflussnahme dagegen fördert die Produktion neuen Wissens, die Handlungsfähigkeit und die Effektivität. Obwohl viele Managementkonzepte implizit Einflussnahme statt Machtausübung empfehlen, werden diese Aspekte in der Praxis nicht genügend beachtet und umgesetzt. Die Gründe dafür werden diskutiert und abhelfende Maßnahmen empfohlen.

Schlüsselwörter: Einflussnahme, Machtausübung, Wissen, Effektivität, Managementkonzepte


Gaining Insight through Promotive Control - Withstanding the Corruptive Effects of Power
When power, a potential, is used vis-à-vis others, two forms should be distinguished: ‘Promotive control’ is an impact on others which respects and/or serves their interests, whereas ‘restrictive control’ is an impact on others which ignores and/or violates their interests. Restrictive control not only has negative consequences for the concerned person(s) but it also "corrupts” the powerholders. Moreover, restrictive control impedes the production of new and better knowledge and decreases effectiveness. Using power as promotive control, on the other hand, stimulates knowledge production, raises action capability, and increases effectiveness. Although many management concepts implicitly recommend promotive instead of restrictive control, these aspects are unsufficiently elaborated and realized in everyday practice. Likely causes and improving measures are discussed.

Key words: power, promotive control, restrictive control, knowledge, effectiveness, management concepts


Prof. Dr. Wolfgang Scholl
Humboldt-Universität zu Berlin
Math. Nat. Fakultät II, Organisations- und
Sozialpsychologie
Rudower Chaussee 18
12489 Berlin
schollwo@cms.hu-berlin.de

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Selbst- und Fremdwahrnehmung von Führungseigenschaften
Sabine Sczesny, Janine Bosak

In dem vorliegenden Beitrag wird zunächst ein Überblick über die Forschung zur Selbst- und Fremdwahrnehmung von Führungseigenschaften gegeben und das Verhältnis von personen- und aufgabenorientierten Eigenschaften in der Selbst- und Fremdwahrnehmung anhand eigener Studien analysiert. Darüber hinaus wird auch untersucht, inwieweit Frauen und Männern diese Führungseigenschaften in unterschiedlichem Maße zugeschrieben werden bzw. inwieweit beide Geschlechter sich diese Eigenschaften jeweils selbst zuschreiben. Abschließend werden die Befunde diskutiert und Anregungen für künftige Studien im Bereich der Führungswahrnehmung abgeleitet.

Schlüsselwörter:  Personenwahrnehmung, Führung, Persönlichkeitseigenschaften, Geschlecht


Perception of Leadership Traits by Oneself and by Others
The present article gives an overview on the perception of leadership traits by oneself and by others. Based on our own data we analyzed the relationship of person- and task-oriented leadership traits in social perception. Furthermore, we present findings on the attribution of such leadership traits to women and men by others and on the extent to which both sexes attributed these traits to themselves. Finally, we discuss our findings and point out ideas for future research on the social perception of leadership. 

Key words: person perception, leadership, personality traits, gender


Prof. Dr. Sabine Sczesny
sabine.sczesny@psy.unibe.ch

Dr. Janine Bosak
janine.bosak@psy.unibe.ch

Institut für Psychologie
Universität Bern
Muesmattstr. 45
3000 Bern 9
Schweiz

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E-Leadership und die Bedeutung Verteilter Führung
Julia E. Hoch, Panja Andreßen, Udo Konradt

Im vorliegenden Beitrag werden theoretische Konzepte und empirische Befunde zur Führung im virtuellen Arbeitsumfeld dargestellt und diskutiert. Das Konzept des "E-Leaderships" wird definiert und im Anschluss daran ein Rahmenmodell zur Verteilten Führung vorgestellt, welches Führung im Teamkontext, verteilt auf drei unterschiedliche Instanzen innerhalb der Organisation, konzipiert. Hierzu werden strukturelle Führungstechniken, die in der Führungssituation begründet liegen, interaktionale Führungstechniken, die durch direkte Interaktion zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem ausgeübt werden, und die Teamführung der Mitarbeiter betrachtet. Es wird die These aufgestellt, dass sich im Rahmen virtueller Arbeitsstrukturen Führung stärker auf diese drei unterschiedlichen Instanzen verteilt. Ferner wird angenommen, dass unter virtueller Zusammenarbeit strukturelle und teambasierte Führungstechniken im Zusammenhang zum Erfolg stehen, da interaktionale Führungstechniken schwieriger anzuwenden sind. Die drei Säulen der Verteilten Führung werden dargestellt und mit Befunden aus der Führungsforschung belegt. Weiterhin wird die individuelle Selbstführung der Mitarbeiter als vermittelnder Prozess diskutiert, welcher durch die unterschiedlichen Formen der Verteilten Führung angestoßen werden kann. Abschließend werden Forschungsdesiderate aufgezeigt und praktische Implikationen zur Verteilten Führung diskutiert.

Schlüsselwörter: E-Leadership, Verteilte Führung, Strukturelle Führung, Interaktionale Führung, Teamführung, Selbstführung


E-leadership and Distributed Leadership
In the present article theoretical concepts and empirical findings concerning leadership in a virtual work environment are presented and discussed. The concept of "E-leadership” is defined and a framework for distributed leadership is presented. In this framework leadership in a team context is described distributed to three different instances within the organisation. Hereby three forms of leadership are considered: structural leadership techniques, which are founded and influenced by the leadership situation, interactional leadership techniques, which are practiced through the direct interaction between employees as well as superiors, and team-leadership by employees. It is assumed that within virtual work structures leadership is more intensely distributed to these three different instances. Further it is supposed that under virtual collaboration especially structural and team-based leadership techniques are associated with team success, because interactional leadership techniques are more difficult to apply. The three instances of distributed leadership are described and substantiated by findings from leadership research. Furthermore the individual self-leadership of employees is discussed as a mediating process, which can be activated by the different instances of distributed leadership. In conclusion research desideratums are highlighted and practical implications for distributed leadership are discussed.

Key words: E-leadership, distributed leadership, structural leadership, interactional leadership, team-leadership, self-leadership


Dr. Julia E. Hoch
hoch@psychologie.uni-kiel.de

Dr. Panja Andreßen
andressen@psychologie.uni-kiel.de

Prof. Dr. Udo Konradt
konradt@psychologie.uni-kiel.de

Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und
Marktpsychologie
Institut für Psychologie
Olshausenstr. 62
24098 Kiel

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Psychologische Mechanismen bei Preiswahrnehmungen im Rahmen der Euro-Einführung
Tobias Greitemeyer, Eva Traut-Mattausch, Eva Jonas, Ruth Klendauer, Dieter Frey, Stefan Schulz-Hardt

Die Einführung des Eur

stellt eine der bedeutsamsten ökonomischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte in unserer Gesellschaft dar. In diesem Beitrag wird im Rahmen eines Literaturüberblicks dargestellt, wie sich die Einführung des Euro auf die Wahrnehmung von Preisveränderungen sowie auf die Umrechnung von DM- in Euro-Beträgen auswirkte. In Euro werden zum Teil illusionäre Preisüberschätzungen vorgenommen, die auf die unzureichende Revision von (fehlerhaften) erwarteten Preissteigerungen zurückzuführen sind. Zudem führt die Umrechnung von DM in Euro aufgrund von Anker-Effekten zu verschiedenen Urteilsverzerrungen. Es wird dabei insbesondere auf die Euro-Illusion eingegangen, wonach Personen auf den nominalen (nicht aber auf den realen) Wert eines Betrages fokussieren.

Schlüsselwörter: Euro, Psychologie des Geldes, Erwartungseffekte, Wahrnehmungsverzerrungen, Preisschätzung


Psychological Mechanisms of Price Perceptions in the Course of the Euro Introduction
In Germany, the introduction of the Euro has been one of the most important economic changes in the last decades. This paper reviews how the introduction of the Euro has affected price trend perceptions as well as comparisons of DM and Euro prices. Prices in Euro, relative to DM, are typically overestimated, which is due to people’s failure to revise their initial (faulty) expectations of price increases. In addition, due to anchoring effects, the comparison of prices in DM and Euro results in biased judgments. For instance, while people focus on nominal numbers, they neglect the real amount of money (Euro illusion).

Key words: Euro, psychology of money, expectancy effects, biased judgments, price perceptions


Dr. Tobias Greitemeyer
Department Psychologie
Sozialpsychologie
Ludwig-Maximilians-Universität
Leopoldstr. 13
80802 München
togre@psy.uni-muenchen.de

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Einkommensteuergesetz: Begründung der vorhandenen Ausnahmetatbestände ethisch bedenklich
Erich H. Witte, Christina Mölders

Das Einkommensteuergesetz enthält zahlreiche Ausnahmen, die bei ihrer Einführung oder Modifikation begründet werden müssen. In der vorliegenden Inhaltsanalyse werden 1803 solcher Begründungen aus 71 Bundestagsdrucksachen von 1953 bis 2004 dahingehend untersucht, welche ethischen Grundpositionen (Deontologie, Utilitarismus, Partikulärer Utilitarismus, Intuitionismus, Hedonismus) ihnen zugrunde liegen und welche Gerechtigkeitsprinzipien (Bedürfnis-, Investitions-/Leistungs-, Gleichheitsprinzip) zur Rechtfertigung herangezogen werden. Bei den ethischen Grundpositionen überwiegen partikulärer Utilitarismus (Nutzen von Gruppen steht im Vordergrund) und Intuitionismus (unwiderlegbare Behauptungen). Gerechtigkeitsprinzipien werden nur in 30% der Fälle überhaupt als Begründung bemüht. Dabei stellt sich heraus, dass ethische Grundpositionen und Gerechtigkeitsprinzipien zum Teil zusammenhängen. Änderungen der Begründungsarten über die Zeit lassen sich nicht feststellen. Zwischen den Argumentationen der verschiedenen Parteien zeichnen sich allerdings Unterschiede ab. Ebenfalls argumentieren Bundesregierung bzw. Regierungsfraktionen, Bundesrat und Ausschüsse verschieden. Viele der Einführungen und Änderungen sind insofern ‚technisch’ motiviert, als sie lediglich die verwaltungsmäßig einfachste Lösung darstellen, die öffentlichen Kassen füllen oder der Systematik des Gesetzes dienen sollen.
Die geringe Qualität der Begründungen lääst Zweifel an der Notwendigkeit und Gerechtigkeit der vielen Ausnahmen im Einkommensteuergesetz aufkommen.

Schlüsselwörter: Einkommensteuer, Steuer, ethische Grundpositionen, Ethik, Gerechtigkeitsprinzipien, Gerechtigkeit


Income Tax Law: Doubtful Ethical Justification of Current Exceptions
The German Income Tax Law contains many exceptions which have to be justified when being introduced or modified. In the following content analysis 1803 of such justifications out of 71 official papers from the German Bundestag from 1953 to 2004 are analyzed: Which ethical positions (deontology, utilitarianism, particular utilitarianism, intuitionism, hedonism) do they base on, and which justice principles (need, investment, equality) are referred to? As to the ethical positions, particular utilitarianism (serving special group interests) and intuitionism (uncontradictable claims) are predominant. Justice principles are only referred to in 30% of all cases. We found that ethical positions and justice principles are partly related. Changes in the
mode of justifications in the course of time cannot be stated, whereas we noticed differences between the important political parties and between government, Bundesrat and expert committees (‘Ausschüsse’). Many introductions and modifications are ‘technically’ motivated, being the less difficult solution for the finance administration, stabilizing the public household or serving the law´s system.
The low quality of justifications raises doubts concerning necessity and justice of the large amount of exceptions in the Income Tax Law.

Key words: Income Tax, taxes, justice, ethics


Prof. Dr. Erich H. Witte
Psychologisches Institut I
Arbeitsbereich Sozialpsychologie
Universität Hamburg
Von-Melle-Park 5
20146 Hamburg 
witte_e_h@uni-hamburg.de

Christina Mölders
Psychologisches Institut I
Arbeitsbereich Sozialpsychologie
Universität Hamburg
Von-Melle-Park 5
20146 Hamburg

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