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Wirtschaftspsychologie

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2004-4


Wie verändern Globalisierungsprozesse den Menschen in seinen Beziehungen? Eine sozialpsychologische Perspektive

E. H. Witte
Zusammenfassung | Abstract

Personaleinsatz international - eine wirtschaftspsychologische Perspektive
J. Deller
Zusammenfassung | Abstract

Chinesische Kulturstandards und ihre Konsequenzen für eine erfolgreiche deutsch-chinesische wirtschaftliche Zusammenarbeit
H. V. Reck
Zusammenfassung | Abstract

Evaluation eines deutsch-japanischen Fachkräfteaustauschprogramms
A. Thomas
Zusammenfassung | Abstract

Kundenbindung im Bankensektor - Eine Prüfung des Investitionsmodells in sechs EU-Ländern
E. Kirchler, D. Reiter, E. Hofmann, B. Kastlunger, K. Pelzer, U. Oos-Steinmaurer
Zusammenfassung | Abstract


Separata

Die Bedeutung des Leistungsmotivs für das Stresserleben in Leistungssituationen
F. Belschak, G. Jacobs, W. Grimmer
Zusammenfassung | Abstract

Problemfeld Online-Beratung: Maßnahmen zur Förderung der Kundenorientierung und kommunikativen Effizienz
J. Wittwer, M. Nückles, A. Ertelt, A. Renkl
Zusammenfassung | Abstract

Wahrgenommene familienunterstützende Organisationskultur: Beziehungen zur allgemeinen und arbeitsbezogenen Befindlichkeit
B. S. Wiese
Zusammenfassung | Abstract

 


Wie verändern Globalisierungsprozesse den Menschen in seinen Beziehungen? Eine sozialpsychologische Perspektive
Erich H. Witte

Die Globalisierung wird auf systemtheoretischem Hintergrund begriffen als eine Komplexitätszunahme, die bewältigt werden muss. Dabei finden diese Prozesse der Bewältigung bei unterschiedlichen Systemumfängen statt: Individual-, Mikro-, Meso- und Makrosystemen. Als Bewältigungsformen in diesen Systemarten lassen sich affektive Abgrenzungen, kognitive Differenzierungen und konative Hierarchisierungen unterscheiden. Das sozialpsychologische Hauptproblem der Globalisierung stellt sich damit als ein Steuerungsvorgang dar, der die notwendigen psychischen Anstrengungen bei der Anpassung der Systeme an die zunehmende Komplexität so kontrolliert, dass keine Überforderung der entsprechenden psychischen Abwehr entsteht. Auf diese Weise können die positiven Effekte der Globalisierung genutzt, die negativen Effekte vermieden werden.

Schlüsselwörter: Globalisierung, Systemtheorie, psychische Prozesse, Steuerung, Abwehr


How do Globalization Processes Alter People in their Relationships? A Social Psychological Perspective

Globalization understood in terms of system theory is an increase of complexity that has to be coped with. These processes of coping occur in different systems: individual-, micro-, meso-, and macro-systems. We can differentiate modes of coping in these systems, such as affective disassociation, cognitive differentiation, and conative hierarchization.
Therefore, the main social psychological problem of globalization is the control process which regulates the necessary efforts of adjusting the systems to the increasing complexity in a way that no overstrain of the accordant mental defense results. Thus, the positive effects of globalization can be used and its negative effects can be avoided.

Key words: globalization, systems theory, mental processes, control, defense


Prof. Dr. Erich H. Witte
Psychologisches Institut I
Arbeitsbereich Sozialpsychologie
Universität Hamburg
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg
E-Mail:
witte_e_h@uni-hamburg.de

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Personaleinsatz international - eine wirtschaftspsychologische Perspektive
Jürgen Deller

Der vorliegende Beitrag gibt einen knappen Überblick über das Feld des internationalen Personaleinsatzes aus wirtschaftspsychologischer Perspektive und betont die Rolle von Personen als Schlüssel zu internationalem wirtschaftlichen Erfolg. Zunächst behandelt die Einführung in das Thema historische und aktuelle Entwicklungen internationaler wirtschaftlicher Beziehungen. Dies bildet den Hintergrund für die Feststellung wachsender Anforderungen an das Handeln der beteiligten Organisationen und Personen. In den folgenden Abschnitten wird mit der Auswahl, Vorbereitung und Training, Begleitung sowie Realisierung einer Anschlussaufgabe international entsandter Personen der aktuelle Erkenntnisstand zu einzelnen Prozessschritten beschrieben. Der Beitrag schließt mit einer Bestandsaufnahme des Feldes.

Schlüsselwörter: Internationaler Personaleinsatz, Auslandsentsendung, Personalauslese, Training, Wiedereingliederung


International Personnel Placement: A Business-Psychology Perspective

The paper offers a concise overview on the field of international personnel placement from a business psychology perspective. It emphasizes the role of personnel as a key to economic success in the international arena. Initially the introduction focuses on historic and current development of international economic relations. Given this background requirements for the behavior of organizations and persons grow continuously. The following paragraphs describe the current state of knowledge on  the processes of selection, training, coaching as well as the realization of a following position for expatriates. The paper concludes with a survey of the field.

Key words: human resource management, international organizations, personnel selection, per sonnel training


Prof. Dr. Jürgen Deller
Fachbereich Wirtschaftspsychologie
Fachhochschule Nordostniedersachsen
Wilschenbrucher Weg 84a
D-21335 Lüneburg
E-Mail:
deller@fhnon.de

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Chinesische Kulturstandards und ihre Konsequenzen für eine erfolgreiche deutsch-chinesische wirtschaftliche Zusammenarbeit
Helen Valerie Reck

In der vorliegenden Untersuchung wurden chinesische Kulturstandards zu dem Zweck erhoben, auf ihrer Basis ein interkulturelles Vorbereitungstraining für deutsche ManagerInnen auf die VR China zu konzipieren. In Erweiterung früherer Untersuchungen wurde dabei der Frage nachgegangen, ob sich - zusätzlich zu allgemeinen chinesischen Kulturstandards - unternehmens- bzw. branchenspezifische Kulturstandards identifizieren lassen, die dann in Trainingsmaßnahmen speziell berücksichtigt werden müssten. Im Ergebnisteil werden die Kulturstandards inhaltlich dargestellt, wobei deutlich wird, dass sich keine für das Unternehmen bzw. die Branche (in diesem Fall die Chemieindustrie) finden ließen. Vielmehr zeigt sich in den Grundzügen eine hohe Übereinstimmung zu früheren Erhebungen chinesischer Kulturstandards. Für den (Trainings-)Praxisbedarf bleibt damit als Fazit festzuhalten, dass die insgesamt bemerkenswert hohe zeitliche Stabilität und inhaltliche Übereinstimmung mit den Kulturstandards früherer Untersuchungen erlauben, diese Kulturstandards zur Basis für die Konzeption interkultureller Trainings über verschiedene Unternehmen und Branchen zu machen. Ein Vergleich mit Kulturstandarduntersuchungen in der VR China, Hongkong und Taiwan ergibt jedoch den überraschenden Hinweis, dass Shanghai hinsichtlich spezifischer Standards Hongkong und Taiwan näher zu stehen scheint als der VR China. Anhand von kritischen Interaktionssituationen, wie sie in diesem Text auszugsweise dargestellt werden, können Kulturstandards lebensnah vermittelt werden und erlauben somit ein besseres Verständnis und letztlich erfolgreicheres Handeln in der chinesischen (Wirtschafts-)Kultur.

Schlüsselwörter: chinesische Kultur, chinesische Wirtschaftskultur, Kulturstandards, interkulturelles Training, VR China, Management Training


Chinese Cultural Standards and their Consequences for Successful German-Chinese Business Cooperation

In this study Chinese cultural standards have been explored to develop an intercultural management training program to prepare German managers going to the PR China. Enlarging the scope of previous studies, the question was raised whether it is possible to identify - on top of the general Chinese cultural standards - standards which are company or industry specific. The findings reveal that there are no such specific standards. The results rather show a high congruence with previous studies of Chinese cultural standards. The conclusion for training in practice is that there is a significant high stability regarding content and time of those standards, allowing training concepts to be based on these cultural standards that apply across different companies and sectors. The comparison of the cultural standards of the PR China, Hong Kong and Taiwan indicates surprisingly that in certain respects Shanghai seems to be culturally closer to Hong Kong and Taiwan than to the PR China. Using critical incidents, as they are presented in part in this article, cultural standards can be drawn from and allow in this way a better understanding and finally a more successful participation in the Chinese (business) culture.

Key words: Chinese culture, Chinese business culture, cultural standards, intercultural training, PR China, management training


Dipl.-Psych. Helen Valerie Reck
Stresemannstr. 12
68165 Mannheim
E-Mail:
helen.reck@orga.bwl.uni-mannheim.de

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Evaluation eines deutsch-japanischen Fachkräfteaustauschprogramms
Alexander Thomas

Internationale Austauschprogramme werden vielfältig durchgeführt und gewinnen an Bedeutung, wobei bislang solche Programme selten einer systematischen Evaluation unterzogen wurden. Am Beispiel des seit mehr als 30 Jahren bestehenden deutsch-japanischen Studienprogramms für Fachkräfte der Jugendarbeit wird gezeigt, wie die Lernwirksamkeit besonders im Hinblick auf interkulturelles Verstehen und interkulturelle Kompetenz überprüft werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass dieses dreiwöchige Austausch¬programm eine starke und nachhaltige Wirkung auf die TeilnehmerInnen ausübt. Ferner kann gezeigt werden, welche Komponenten des Studienprogramms dafür maßgeblich sind.

Schlüsselwörter: Evaluation, interkulturelles Lernen, Jugendarbeit, internationales Studienprogramm, Deutschland-Japan


Evaluation of a German-Japanese Exchange Program

International exchange programs have been widely conducted and are gaining reputation. However, these kind of programs were seldomly subject to a systematic evaluation. Taking the German-Japanese exchange program for professionals in youth work as an example, which has been conducted for more than 30 years, it is shown how the effects of intercultural learning can be examined with special regard to intercultural understanding and intercultural competence. The results show that this three week program has strong and lasting effects on the participants. Moreover, it can be shown, which components of the program are relevant for the effects.

Key words: evaluation, intercultural learning, youth work, international exchange program, Germany-Japan


Prof. Dr. Alexander Thomas
Institut für Experimentelle Psychologie
Universität Regensburg
Universitätsstr. 31
D-93053 Regensburg
E-Mail:
alexander.thomas@psychologie.uni-regensburg.de

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Kundenbindung im Bankensektor - Eine Prüfung des Investitionsmodells in sechs EU-Ländern
Erich Kirchler, Daniela Reiter, Eva Hofmann, Barbara Kastlunger, Kathrin Pelzer, Ursula Oos-Steinmaurer

In der vorliegenden Studie wird das Investment-Modell von C. E. Rusbult im Bankensektor untersucht. Es wird angenommen, dass die Zufriedenheit von Bankkunden von erlebten Belohnungen und Kosten abhängt. Mit steigender Zufriedenheit und mit zunehmenden Investitionen steigt das Commitment. Wahrgenommene Alternativen senken das Commitment. Intentionen, die eigene Bank zu wechseln, stehen mit dem Commitment in negativem Zusammenhang. Das Investment-Modell wurde in sechs EU-Ländern getestet und kann trotz mancher Unterschiede zwischen den Ländern insgesamt als bestätigt gelten.

Schlüsselwörter: Bank-Beziehungs-Management, Kundenzufriedenheit, Commitment, Investitionsmodell


Bank Costumer Commitment - An Invertipation of the Investment Model in six EU-Countries

The present study investigates C. E. Rusbult's investment model in the field of banks. It is hypothesized that satisfaction of bank customers depends on benefits and costs. High satisfaction and investments are positively related to commitment, whereas alternatives are negatively correlated. Intentions to change one's bank are negatively related to commitment. The investment model has received support despite some minor differences observed in EU member states.

Key words: bank customer relationship marketing, customer satisfaction, commitment, investment model


Univ.-Prof. Dr. Erich Kirchler
E-Mail:
erich.kirchler@univie.ac.at

Mag. Daniela Reiter
Mag. Eva Hofmann
Mag. Barbara Kastlunger
Mag. Kathrin Pelzer
Ursula Oos-Steinmaurer
Institut für Psychologie
Universität Wien
Universitätsstr. 7
A-1010 Wien
Österreich

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Die Bedeutung des Leistungsmotivs für das Stresserleben in Leistungssituationen
Frank Belschak, Gabriele Jacobs und Werner Grimmer

 
Bisher ließ sich die Frage, nach welchen Kriterien Mitarbeitern Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades zugewiesen werden sollten, um Stress zu minimieren, stresstheoretisch nicht eindeutig beantworten. Der Person-Environment Fit-Ansatz (z.B. Edwards, Caplan & van Harrison 1998; Edwards 1996) und der Unsicherheitsansatz (McGrath 1976; Beehr & Bhagat 1985) konkurrieren hier in ihren Aussagen hinsichtlich des erlebten Stressverlaufs in Leistungssituationen. Durch Einführung  der Leistungsmotivausprägung (Erfolgsucher vs. Misserfolgsmeider) lassen sich für Situationen der Unterforderung, Leistungsgrenze und Überforderung die Widersprüche differenzieren. Dies gilt sowohl für Vergleiche zwischen unterschiedlich Leistungsmotivierten in diesen Situationen (intermotivational) als auch für Vergleiche innerhalb der beiden Motivgruppen über die Situationen hinweg (intersituativ). Laut Unsicherheitsmodell dürfte die Leistungsmotivausprägung weder intermotivational noch intersituativ Einfluss auf das Stresserleben haben, laut P-E Fit Modell dagegen sehr wohl. An Hand eines Laborexperiments wird gezeigt, dass die Leistungsmotivausprägung das Stresserleben in verschiedenen Anforderungssituationen signifikant beeinflusst. Damit setzt sich der P-E Fit-Ansatz gegenüber dem Unsicherheitsmodell durch. Das Ergebnis impliziert, dass (Arbeits-) Aufgaben entsprechend ihrem Anforderungsgehalt differenziell an Mitarbeiter mit unterschiedlicher Leistungsmotivausprägung verteilt werden sollten.

Schlüsselwörter: Leistungsmotiv, Stresserleben, P-E Fit Modell


The Significance of the Achievement Motive for the Experience of Stress in Achievement Situations

Up to now stress research was not able to provide advice which employees to select for tasks of different difficulty levels as to minimize the experienced stress of the task holder. The Person-Environment Fit concept (e.g. Edwards, Caplan & van Harrison 1998; Edwards 1996) and the Uncertainty Concept (McGrath 1976; Beehr & Bhagat 1985) make competing predictions of stress experience in achievement situations. By introducing the achievement motive (motive to achieve vs. motive to avoid failure) further conclusions can be drawn regarding situations where a) abilities exceed demands, b) abilities fit demands, and c) demands exceed abilities. This refers as well to comparisons between persons driven by different achievement motives (cross-motivational) as to comparisons between achievement situations for persons with the same motive (cross-situational). Whereas the uncertainty model states that the type of achievement motive should have neither cross-motivational nor cross-situa¬tional influence on stress experience, the P-E Fit model states the opposite. A laboratory experiment showed that the achievement motive influences significantly the stress experience in the three achievement situations. Therefore the P-E Fit concept proves to be of better explanatory value than the uncertainty model. Results imply that (work) tasks of different difficulty levels should be handed differentially to employees with corresponding achievement motive.

Key words: A

hievement motive, stress, P-E Fit model


Dr. Frank Belschak
Department of Marketing and Organisation
School of Economics
Erasmus University Rotterdam
Burg. Oudlaan 50, P.O. Box 1738
NL-3000 DR Rotterdam
Niederlande
E-Mail:
Belschak@few.eur.nl

Dr. Gabriele Jacobs
Department of Organization and Personnel
Management
School of Management
Erasmus University Rotterdam
Burg. Oudlaan 50, P.O. Box 1738
NL-3000 DR Rotterdam
Niederlande
E-Mail:
GJacobs@fbk.eur.nl

Dipl.-Psych. Dipl.-Päd. Werner Grimmer
psychonomics AG
Gesellschaft für wirtschaftspsychologische
Forschung und Beratung
Berrenratherstr. 154-156
D-50937 Köln
E-Mail:
werner.grimmer@psychonomics.de

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Problemfeld Online-Beratung: Maßnahmen zur Förderung der Kundenorientierung und kommunikativen Effizienz
Jörg Wittwer, Matthias Nückles, Anna Ertelt, Alexander Renkl

Durch die große Verbreitung des Internets gewinnen netzbasierte Beratungsangebote für Laien, die fachliche Hilfe von Experten benötigen, stark an Attraktivität und Bedeutung. Jedoch resultieren aus den veränderten Kommunikationsbedingungen im Internet sowie aus den zwischen Experten und Laien bestehenden Wissensunterschieden auch Schwierigkeiten, die den Erfolg der Beratung gefährden können. Am Beispiel der netzbasierten Computerberatung werden zwei Maßnahmen vorgestellt und empirisch überprüft, die es dem Computerberater erleichtern, seine Beratung sowohl auf das Problem als auch auf den Wissenshintergrund des Rat suchenden Kunden abzustimmen. Auf diese Weise wird der Berater darin unterstützt, seine Dienstleistung zu optimieren mit dem Ziel, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Schlüsselwörter: elektronische Dienstleistungen, Experten-Laien-Kommunikation, Kundenorientierung, gegenseitiges Verstehen


The Problem of Online Counselling: How to Support Customer Orientation and Communicative Efficiency in E-Commerce Services

The proliferation of e-consulting services in the Internet offers new possibilities for laypersons to enlist the assistance of experts. The growing number of help-desks for hardware and software is a prominent example of this development. The constraints of net-based communication, however, may impair the advisory success. In this article, two methods will be presented and tested empirically that improve communication between computer experts and laypersons. The methods help the expert understanding the client’s problem and adjusting their advice to the client’s knowledge. Expert advice supported this way should result in higher customer satisfaction.

Key words: e-commerce services, expert-layperson communication, customer orientation, common ground


Dipl.-Psych. Jörg Wittwer
E-Mail:
wittwer@psychologie.uni-freiburg.de

Dr. Matthias Nückles

Dipl.-Psych. Anna Ertelt

Prof. Dr. Alexander Renkl

Universität Freiburg
Institut für Psychologie
Abteilung Pädagogische Psychologie
Engelbergerstr. 41
D-79085 Freiburg

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Wahrgenommene familienunterstützende Organisationskultur: Beziehungen zur allgemeinen und arbeitsbezogenen Befindlichkeit
Bettina S. Wiese

Die Koordinierung von Arbeits- und Familienleben stellt für viele Berufstätige eine zentrale Herausforderung dar. Ist es in diesem Zusammenhang von Bedeutung, wie Unternehmen aus Sicht der einzelnen Mitarbeiter auf familienbezogene Bedürfnisse und Anforderungen reagieren? Eine Studie mit N = 65 Berufstätigen (50.8 % Frauen) verschiedener Branchen zeigt, dass die individuelle Wahrnehmung einer familienunterstützenden Organisationskultur mit einem verminderten Konflikterleben zwischen Berufs- und Familienleben einhergeht. Außerdem steht eine familienunterstützende Organisationskultur in positiver Beziehung zur allgemeinen und berufsbezogenen Befindlichkeit. Insbesondere die Wahrnehmung, dass die Inanspruchnahme familienunterstützender Maßnahmen (z.B. Jobsharing, Teilzeit) kein Karrierehindernis darstellt, und der Eindruck, dass die Unternehmensleitung generell verständnisvoll und unterstützend auf familienbezogene Belange der Mitarbeiter reagiert, trägt zum Wohlbefinden bei. Der Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung einer familienunterstützenden Organisationskultur und der Arbeits- bzw. Berufszufriedenheit scheint dabei nicht nur direkter Art zu sein, sondern zusätzlich (i.S. eines Top-down-Prozesses) über die positiven Effekte der Organisationskultur auf die allgemeine Befindlichkeit mediiert.

Schlüsselwörter: wahrgenommene familienunterstützende Organisationskultur, Konflikterleben zwischen Beruf und Familie, Arbeitszufriedenheit, emotionales Wohlbefinden


Family-supportive Organizational Culture: Associations with Global Well-being and Job Satisfaction

The coordination of work and family life represents an important challenge for many adults. Does it matter how employees view their company dealing with family needs and affordances? A study with N = 65 employees (50.8 % males) from different occupational fields evinced that the individual perception of a family-supportive organizational culture is associated with a decreased level of work-to-family conflict. In addition, a family-supportive organizational culture shows a positive link to general as well as to occupational well-being. It was especially the impression that making use of family benefits (e.g., job sharing, part-time work) represents no career hindrance and the perception that the management of a company reacts supportively to the family needs of employees that accounted for well-being. The link between a family-supportive organizational culture and job satisfaction was direct but also mediated via the positive effects that a family supportive organizational culture had on general well-being.

Key words: perceived family-supportive organizational culture, work/family-conflicts, job satisfaction, emotional well-being


Dr. Bettina S. Wiese
Universität Koblenz-Landau
Campus Landau, FB Psychologie
Im Fort 7
D-76829 Landau
E-Mail:
wiese@uni-landau.de

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