Editorial: Nutzung neuer Medien - wirtschaftpsychologische Aspekte
A. Schütz, J. Krems
Grundlagen und Empfehlungen für die Gestaltung von Hypertexten
J. Waniek, A. Naumann
Zusammenfassung
Problemorientiertes Lernen - Von der Theorie in die Praxis
A. Brunstein, K. Mühl
Zusammenfassung
Visualisierungswerkzeuge zur nutzerbezogenen Informationsrecherche in Hypertextumgebungen
F. Schmidsberger, H. Langner, W. Dilger
Zusammenfassung
Organisierte Individualität: Kommunikationsarbeit in Call-Centern
M. Ptaszek, K. Arnold, I. Matuschek
Zusammenfassung
Zwischen Kontinuität und Innovation - Alte und neue Textmuster in einer Werbekampagne der DiBa
I. Teichert
Zusammenfassung
Kommerzielle Elemente auf privaten Homepages
Ch. Kilian, A. Schütz, F. Machilek
Zusammenfassung
Mitarbeiterbefragungen per Internet oder Papier? Der Einfluss von Anonymität, Freiwilligkeit und Alter auf das Antwortverhalten
U.-D. Reips, L. Franek
Zusammenfassung
Separata
Mobbing und Persönlichkeit: Unterschiede in habituellen Stressverarbeitungsweisen zwischen Mobbing-Betroffenen und Nicht-Betroffenen
K. Schmiga, Th. Rammsayer
Zusammenfassung
Aktueller Kommentar: Die Steuerreform und der Konsumanreiz: eine wirtschaftspsychologische Betrachtung
E. H. Witte, J. Scheffer
Zusammenfassung | Abstract
Grundlagen und Empfehlungen für die Gestaltung von Hypertexten
Jacqueline Waniek, Anja Naumann
Hypertexte haben inzwischen in viele Lebensbereiche Einzug gehalten. Ob als elektronisches Tutorium, spezieller Internetdienst des "World Wide Web" oder elektronische Enzyklopädie werden Hypertexte vielseitig genutzt. In diesem Artikel werden zunächst der Ursprung des Hypertextkonzeptes und die Annahmen zur kognitiven Plausibilität bzw. kognitiven Flexibilität diskutiert. Im Wesentlichen bezieht sich der Artikel auf Hypertexte, die ein abgeschlossenes Themengebiet behandeln und das Ziel haben, den Lernenden den Aufbau einer kohärenten Wissensstruktur zu ermöglichen. Zusammenfassend werden Befunde von Hypertextstudien dargestellt und basierend auf diesen Ergebnissen Ableitungen für die Gestaltung von Hypertextseiten, Hypertextstrukturen und von Navigations- und Orientierungshilfen getroffen. Ausführlich werden Aspekte zur Gestaltung von Übersichten der Hypertextstruktur für die Navigation und Orientierung in Hypertexten aufgezeigt, wobei neben Erkenntnissen aus Hypertextstudien Studien zur Navigation in realen und virtuellen Welten und Studien zur visuellen Darstellung von Informationsräumen einbezogen werden.
Schlüsselwörter: Hypertextgestaltung, Navigation, Übersichten, Hypertextstruktur
Dr. Jacqueline Waniek
Keio University
Faculty of Environmental Information
5322 Endo, Fujisawa, Kanagawa
Japan, 252-8520
E-Mail: waniek@sfc.keio.ac.jp
Anja Naumann
Institut für Psychologie
Allgemeine und Arbeitspsychologie
Technische Universität Chemnitz
09107 Chemnitz
E-Mail:
anja.naumann@phil.tu-chemnitz.de
Problemorientiertes Lernen - Von der Theorie in die Praxis
Angela Brunstein, Katharina Mühl
Neue Medien sind aus dem beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Dennoch konnte die Ausbildungspraxis den hohen Erwartungen bei Einführung der Technik oft nicht gerecht werden. Hier sind didaktische Konzepte gefragt, die das technische Potential ausschöpfen, Arbeitsplatzprozesse in den Mittelpunkt stellen und selbstgesteuertes Lernen in standardisierten Rahmenbedingungen ermöglichen. Aufbauend auf Mandls (Mandl et al., 1998) Problemorientierung demonstriert eine Studie zum Englischlernen, dass angeleitete Lerner zwar mehr Faktenwissen erwarben als Lerner, die ein Hypertextsystem frei explorierten. Aber nur frei explorierende Lerner verbesserten ihre Anwendung dieses Wissens. Wie die Balance zwischen Instruktion und Konstruktion in der beruflichen Bildung einlösbar wird, zeigt ein Beispiel aus der IT-Ausbildung: Es konnten positive Erfahrungen mit einem Currikulum gemacht werden, das arbeitsplatzorientierte Aufgaben mit frei explorierenden Lernphasen und strukturierten Reflexionsphasen verbindet. Beide Projekte illustrieren, wie sich Mandls Konzeption erfolgreich in Forschung und Praxis etablieren lässt.
Schlüsselwörter: berufliche Bildung, Computer-assistierte Instruktion, Problemorientierung, Lehrmethoden
Dr. Angela Brunstein
Institut für Psychologie
Allgemeine und Arbeitspsychologie
TU Chemnitz
09120 Chemnitz
E-Mail: angela.brunstein@phil.tu-chemnitz.de
Katharina Mühl
Beratung für Leistungsentwicklung
Auf der Höhe 2
21682 Stade
Visualisierungswerkzeuge zur nutzerbezogenen Informationsrecherche in Hypertextumgebungen
Falk Schmidsberger, Holger Langner, Werner Dilger
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit Verfahren, die einen benutzerbezogenen, "personalisierten" Zugang zu vernetzten Informationen erleichtern sollen. Mit Hinweis auf damit verbundene Praxisprobleme soll dafür geworben werden, diese Technologien ausgehend von einer fächerübergreifenden Untersuchung ihres Potentials im Kontext kognitiver und sozialer Aspekte der Informationserschließung benutzer- und anwendungsspezifisch einzusetzen. Erweiterbare verteilte Softwarearchitekturen bieten hier aus Sicht der Künstlichen Intelligenz einen guten Ausgangspunkt für die Integration unterschiedlicher Techniken und ihre leichtere Benutzeranpassbarkeit.
Dabei stellt nicht zuletzt der Entwurf geeigneter Mensch-Maschine-Schnittstellen für die Unterstützung von Wissenserwerbsprozessen ein noch weitgehend offenes und häufig unterschätztes Problem dar. Ausgehend von bekannten Schwierigkeiten bei der Exploration von Informationsnetzwerken soll daher das Potential von Informations-Visualisierungen diskutiert werden. Wir stellen daran anknüpfend eine prototypische 3D-Visualisierungsbibliothek vor, die Anleihen bei Ansätzen aus dem Bereich der Multiagentensysteme nimmt, um die Realisierung benutzerbezogener Interaktionsschnittstellen für die Navigation in Hypermedia-basierten Informationssystemen besser zu unterstützen. Anhand eines Anwendungsszenarios wird gezeigt, wie dieses Konzept die Entwicklung und Evaluation von Personalisierungstechniken und geeigneten Benutzerschnittstellen innerhalb eines interdisziplinären Forschungsrahmens unterstützen kann.
Schlüsselwörter: Mensch-Computer-Interaktion, Explorative Visualisierung von Information, Multiagentensysteme
Falk Schmidsberger
Holger Langner
Prof. Dr. Werner Dilger
Fakultät für Informatik
Professur Künstliche Intelligenz
Technische Universität Chemnitz
Straße der Nationen 62
09107 Chemnitz
E-Mail: falk.schmidsberger@informatik.tu-chemnitz.de
Organisierte Individualität: Kommunikationsarbeit in Call-Centern
Mariusz Ptaszek, Katrin Arnold, Ingo Matuschek
Der folgende Beitrag befasst sich mit dem Wechselverhältnis von managementseitiger Unternehmens- und Arbeitsphilosophie und individueller Arbeitsbewältigung durch die Beschäftigten. Ptaszek, Arnold & Matuschek argumentieren, dass erfolgreiche Kundenbetreuung durch Call Center nicht allein durch eine ausgefeilte Technologie möglich, sondern an die Voraussetzung einer spezifischen Form der Verknüpfung von Effizienz versprechender Arbeitsorganisation, individueller Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft der Beschäftigten geknüpft ist. Diese spezifische Form der Verknüpfung nennen die Autoren "Organisierte Individualität". Die Hauptthese ist, dass das Management von Kundenbeziehungen mittels der Organisationsform "Call Center" eine betriebliche Organisierung von Individualität der Beschäftigten voraussetzt. Sie fungiert als ein Prinzip der betrieblichen Kontrolle wie auch als Versuch, standardisierte (Massen-) Produkte an Kunden möglichst "individuell" heranzutragen. Die Frage, die sich daraus für die Arbeitspraxis der Beschäftigten in Call Centern ergibt und die die Autoren am Beispiel von zwei Call Centern (Betriebsfallstudien) aus dem ,gehobenen Segment untersuchen, ist, wie die Beschäftigten ihren Dienstleistungsauftrag im daraus erwachsenden Spannungsfeld von Standardisierung und Autonomie erfüllen können.
Schlüsselwörter: Arbeit, Call Center, Subjektivierung
Dipl. Soz. Mariusz Ptaszek
Katrin Arnold, M.A.
Dr. Ingo Matuschek
Institut für Soziologie
TU Chemnitz
Reichenhainer Str. 41/210
09107 Chemnitz
E-Mail: mariusz.ptaszek@phil.tu-chemnitz.de
Zwischen Kontinuität und Innovation - Alte und neue Textmuster in einer Werbekampagne der DiBa
Ingo Teichert
"E-Business. Die Schlacht zwischen Innovation und Tradition". So lautet der etwas martialische Titel eines von der IBM Unternehmensberatung GmbH herausgegebenen Buches. Eine im Rahmen des germanistischen Teilprojektes der DFG - Forschergruppe "Neue Medien im Alltag" an der TU Chemnitz unternommene sprachwissenschaftliche Analyse der Texte einer Werbekampagne der Allgemeinen Deutschen DirektBank AG (DiBa) zum DiBa Privatkredit hat jedoch ergeben, dass es sich in Bezug auf die hier vorgefundenen Textphänomene weniger um eine Schlacht, als vielmehr um eine friedliche Koexistenz traditioneller und innovativer Textmuster handelt. Dabei ist die Innovation bei genauerem Hinsehen fest in der Tradition verwurzelt. Eine der Ursachen ist darin zu sehen, dass die einzelnen Texte der Werbekampagne in den Zusammenhang eines Textnetzes funktional und strukturell eingebettet sind. Das Unternehmen nutzte dabei die spezifischen kommunikativen Möglichkeiten der traditionellen Kommunikationsform "Zeitschrift" und der innovativen "Website" für die Etablierung sowohl unterschiedlicher, als auch gleicher Textmuster im Dienste eines übergeordneten Kommunikationszieles. Nach einigen theoretischen Vorüberlegungen zu den Konzepten Kommunikationsform, Textsorte und Textnetz im ersten Teil des Beitrages wird im zweiten Teil an Hand der Ergebnisse der sprachwissenschaftlichen Analyse der Werbekampagne das Zusammenspiel unterschiedlicher Kommunikationsformen und Textmuster im Zusammenhang eines Textnetzes dargestellt.
Schlüsselwörter: Unternehmenskommunikation, Textnetz, Kommunikationsform, Textsorte, Werbetext
Ingo Teichert, M.A.
Philosophische Fakultät
Germanistische Sprachwissenschaft
TU Chemnitz
Thüringer Weg 11
09107 Chemnitz
E-Mail: Ingo.Teichert@phil.tu-chemnitz.de
Kommerzielle Elemente auf privaten Homepages
Christiane Kilian, Astrid Schütz, Franz Machilek
Das World Wide Web ist nicht mehr nur ein Medium für Spezialisten, längst hat es seinen Platz im heimischen Wohnzimmer erobert. Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, sich mit einer privaten Homepage einem potentiell sehr großen, teils anonymen Publikum zu präsentieren. Es wird untersucht, inwiefern Seiten mit vorwiegend privatem Charakter auch in kommerzieller Weise genutzt werden. Tatsächlich finden sich derartige Nutzungen auf etwa der Hälfte der Seiten. Popups und Banner sind dabei häufiger als klassische Anzeigen. Teils dienen diese Elemente der Reduzierung der Kosten für das Betreiben der Seite, teils der Erzielung von Gewinn. Es fanden sich tendenzielle Zusammenhänge zwischen Alter bzw. Bildung und der Verwendung bestimmter Formen, aber keine Zusammenhänge zu Persönlichkeitsvariablen.
Schlüsselwörter: Internet, private Homepages, Analyse, Werbung, kommerzielle Nutzung
Dipl. Soz. Christiane Kilian
E-Mail: chris@infomate.de
Prof. Dr. Astrid Schütz
E-Mail: Astrid.Schuetz@phil.tu-chemnitz.de
Dipl. Psych. Franz Machilek
E-Mail: Franz.Machilek@phil.tu-chemnitz.de
Institut für Psychologie
Differentielle Psychologie und Diagnostik
TU Chemnitz
09107 Chemnitz
Mitarbeiterbefragungen per Internet oder Papier? Der Einfluss von Anonymität, Freiwilligkeit und Alter auf das Antwortverhalten
Ulf-Dietrich Reips, Lenka Franek
Das Internet kann für Mitarbeiterbefragungen eingesetzt werden. In einem Vergleich einer Internet-gestützten Version mit einer Papier-und-Bleistift-Version der gleichen Befragung wird untersucht, ob sich Anonymität und Freiwilligkeit einer Mitarbeiterbefragung auf die Äußerung von Arbeitszufriedenheit, Commitment und Involvement im Sinne des strategischen Aspekts des SIDE-Modells (Social identity explanation of de-individuating effects; Reicher, 1984) auswirkt. Dabei interessiert auch, ob dieser Einfluss vom Alter der Mitarbeiter abhängt. Der Rücklauf wird stark von der Anonymität und der Freiwilligkeit bestimmt. Die Befragungsergebnisse zeigen einen Effekt der Anonymität und des Alters auf Arbeitszufriedenheitsäußerungen, unabhängig vom Befragungsmedium. Diese und weitere Ergebnisse werden im Hinblick auf das SIDE-Modell und auf Empfehlungen für die Durchführung von Mitarbeiterbefragungen diskutiert.
Schlüsselwörter: Mitarbeiterbefragung, Anonymität, Freiwilligkeit, Alter, SIDE-Modell, Internet-Papier & Bleistift-Vergleich
Dr. Ulf-Dietrich Reips
Sozial- und Wirtschaftspsychologie
Psychologisches Institut
Universität Zürich
Rämistr. 62
CH-8001 Zürich
E-Mail: u.reips@psychologie.unizh.ch
cand. lic. phil. Lenka Franek
Allgemeine und Entwicklungspsychologie
Psychologisches Institut
Universität Zürich
Attenhoferstr. 9
CH-8032 Zürich
E-Mail: lenkuschka@freesurf.ch
Mobbing und Persönlichkeit: Unterschiede in habituellen Stressverarbeitungsweisen zwischen Mobbing-Betroffenen und Nicht-Betroffenen
Kathrin Schmiga, Thomas Rammsayer
Obwohl verschiedene Befunde darauf hinweisen, dass Mobbing-Betroffene bei Konflikten am Arbeitsplatz sehr viel stärker mit Vermeidungsstrategien reagieren als Nicht-Betroffene, ist über mögliche Unterschiede in habituellen Stressverarbeitungsstrategien zwischen Mobbing-Betroffenen und Nicht-Betroffenen so gut wie nichts bekannt. In der vorliegenden Studie wurden deshalb allgemeine Stressverarbeitungsstrategien im Sinne eines habituellen Persönlichkeitsmerkmals mit Hilfe des Stressverarbeitungsfragebogens SVF120 an einer Stichprobe von 147 Mobbing-Betroffenen und 162 Nicht-Betroffenen untersucht. Die Ergebnisse belegen, dass Mobbing-Betroffene im Vergleich zu Nicht-Betroffenen generell sehr viel häufiger sogenannte Negativ-Strategien einsetzen, die eher stressvermehrend wirken, ein höheres soziales Unterstützungsbedürfnis aufweisen und zur Einnahme von Psychopharmaka neigen. Ein generelles Defizit an sogenannten Positiv-Strategien, die prinzipiell für eine wirksame Stressreduktion geeignet erscheinen, ist bei Mobbing-Betroffenen nicht zu verzeichnen, obwohl sie deutlich weniger als Nicht-Betroffene in der Lage sind, Stressbelastungen zu bagatellisieren und zu relativieren.
Schlüsselwörter: Mobbing, Stress, habituelle Stressbewältigung, Stressverarbeitungsfragebogen SVF120
Dipl.-Psych. Kathrin Schmiga
E-Mail: kathrin@schmiga.de
Prof. Dr. Thomas Rammsayer
Differentielle und Diagnostische Psychologie
Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie
Georg-August-Universität Göttingen
Goßlerstr. 14
37073 Göttingen
E-Mail: trammsa@uni-goettingen.de
Die Steuerreform und der Konsumanreiz: Eine wirtschaftspsychologische Betrachtung
Erich H. Witte, Julia Scheffer
Politisch wi
d derzeit über eine Steuersenkung debattiert, von der eine gesteigerte Konsumfreudigkeit erhofft wird. Diese mikro-ökonomische Annahme soll psychologisch differenziert betrachtet werden. Hierzu wurden Probanden nach dem Wert gefragt, den eine Steuersenkung ausmachen müsste, um einerseits mehr Kaufbereitschaft zu fühlen und zum anderen mehr Konsumverhalten zu zeigen. Ferner wurden Erwartungshaltungen bezüglich der wirtschaftlichen Situation gemessen. Aufgrund der Befragung zeigt sich, dass durch eine vorgezogene Steuerreform kein wesentlicher Konsumanreiz zu erwarten ist. Die Entlastung durch die geplante Steuerreform würde drei bis vier Prozent an monatlicher Netto- Einkommenserhöhung ausmachen, während nach unseren Ergebnissen der Schwellenwert für eine Verkaufsklima-Verbesserung bei 10 Prozent bzw. für tatsächliches Konsumverhalten bei 15 Prozent liegt. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass sich die Befragten von der Steuersenkung eher wenig Profit versprechen. Es lässt sich daraus schließen, dass aus der geplanten Steuerreform keine großen Effekte zur Steigerung des Konsumverhaltens erwartet werden können. Zur aktiven Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland werden aus wirtschaftspsychologischer Sicht alternative Vorschläge entwickelt.
Schlüsselwörter: Steuerreform, Konsumverhalten, Werthaltungen, Einstellungen, Wirtschaftspsychologie
Tax Reform and Incentives to Consume: An Economic Psychological View
Political debates about tax reduction, in order to rise the consumption, take place at present. This micro-economic assumption is considered psychologically. Subjects were asked for the amount of money that has to be reduced from taxes for feeling in the mood of consumption on the one hand and the value to really spend more money on the other. Further expectations concerning the economic situation were measured. The data shows that no consumption incentive is to be expected by the anticipated tax relief. The politically proposed relief would mean an increase of three to four percent of the monthly net income, whereas the threshold of a better sale climate is 10 percent and 15 percent for the real consumption. The survey also showed that the subjects did not expect a big increment of personal profits. For this reason no big effects of the proposed tax reform - to increase consumption - can be expected. Alternative suggestions to an active improvement of the economic situation in Germany are developed from an economic psychological point of view.
Key words: tax reform, consumption, personal values, attitudes, economic psychology
Prof. Dr. Erich H. Witte
Julia Scheffer
Arbeitsbereich Sozialpsychologie
Psychologisches Institut I
Universität Hamburg
Von-Melle-Park 5
20146 Hamburg
E-Mail: witte_e_h@rrz.uni-hamburg.de