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Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin

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2019-4

Willi Ecker
Editorial

Peter Fiedler
Zwanghafte (anankastische) Persönlichkeit: Diagnostik und Ätiologie

Nicolas Hoffmann & Birgit Hofmann
Verhaltenstherapie bei zwanghafter Persönlichkeitsstörung

Rainer Sachse
Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung aus klärungsorientierter Sicht

Eckhard Roediger
Schematherapie bei zwanghafter Persönlichkeitsstörung

Willi Ecker
„Nicht-genau-richtig-Erleben“ als „Türöffner“ in der Psychotherapie der zwanghaften Persönlichkeitsstörung


Originalia

Irmgard Plößl
Beziehungsgestaltung in der Alltagsbegleitung
 


Zwanghafte (anankastische) Persönlichkeit: Diagnostik und Ätiologie
Peter Fiedler

Zusammenfassung: In dieser Arbeit wird auf aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und auf aktuelle Ätiologie-Überlegungen zur zwanghaften Persönlichkeitsstörung eingegangen. Einleitend dazu werden aktuelle Veränderungen von der ICD-10 hin zur ICD-11 dargestellt. Denn in der Neuauflage wird es keine kategoriale Diagnose einer zwanghaft-anankastischen Persönlichkeitsstörung mehr geben. Andererseits kann die zwanghaftigkeit einer Person als Trait im Rahmen einer transdiagnostisch einsetzbaren Persönlichkeits-Domain zur Diagnose einer Persönlichkeitsstörung neben anderen Domains herangezogen werden. Insgesamt unterscheidet sich die Zwanghaftigkeit der Trait-Domain kaum von den bisherigen Merkmalen, wie sie den Kriterien der kategorialen Störungsdiagnose zugrunde lagen.

Schlüsselwörter: zwanghafte Persönlichkeitsstörung, DSM-5-Diagnostik, ICD-11-Diagnostik, Ätiologie


Obsessive-compulsive personality disorder: diagnostic and etiology

Abstract: This review provides an overview on the diagnostic and etiology of obsessive-compulsive personality disorder (OCPD), introducing current changes from the ICD-10 diagnostic to ICD-11. In the ICD new edition, no categorical diagnosis of OCPD will be present. On the other hand, the obsessive-compulsive personality traits remain as OC-Domain to diagnose a personality disorder. The characteristics of the OC-Domain are hardly different from the previous criteria of the OCPD.

Keywords: obsessive-compulsive personality disorder, DSM-5 diagnostic, ICD-11 diagnostic, etiology


Prof. Dr. Peter Fiedler
Psychologisches Institut
Universität Heidelberg
Hauptstrasse 47-51
D-69117 Heidelberg

 


Verhaltenstherapie bei zwanghafter Persönlichkeitsstörung
Nicolas Hoffmann & Birgit Hofmann

Zusammenfassung:
Auf dem Hintergrund einer phänomenologischen Analyse des Innenlebens zwanghafter Menschen wird ein multimodaler verhaltenstherapeutischer Ansatz vorgestellt. Er beinhaltet charakteristische Strategien wie systemimmanentes Lernen, Therapie als Experiment und bedürfniszentrierte Vorgehensweise. Es werden eine Reihe von Zielsetzungen und Interventionen beschrieben, die auf die einzelnen Bestandteile der zwanghaften Persönlichkeitsstörung abgestimmt sind. Anhand eines konkreten Fallbeispiels werden ausgewählte Interventionen und deren Durchführung vorgestellt.

Schlüsselwörter: multimodaler Therapieansatz, systemimmanentes Arbeiten, Therapie als Experiment, Wertedifferenzierung


Bahavior therapy in patients with obsessive-compulsive personality disorder

Abstract: On the background of a phenomenological analysis of the inner life of people with obsessive-compulsive personality disorder, a multimodal behavioural therapeutic approach is presented. It includes characteristic strategies such as system-immanent learning, therapy as an experiment, and a need-centered approach. A series of objectives and interventions are described that are adapted to the individual components of the disorder. Selected interventions and their implementation are presented on the basis of a concrete case example.

Keywords: multimodal therapy approach, system-immanent work, therapy as an experiment, differentiation of values


Dr. Nicolas Hoffmann
Arbeitsgeme inschaft Angst –
Depression – Arbeitsstörungen –
Zwänge (ADA Z)
Orber Strasse 18
D-14193 Berlin


Dr. Birgit Hofmann
Arbeitsgemeinschaft Angst –
Depression – Arbeitsstörungen –
Zwänge (ADA Z)
Marie-Vögtlin-Weg 18
D-12205 Berlin

 


Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung aus klärungsorientierter Sicht
Rainer Sachse

Zusammenfassung:
Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung (ZWA) wird hier aus der Sicht Klärungsorientierter Psychotherapie beschrieben: Es wird ein psychologisches Modell der Störung vorgestellt, das Motive, Schemata, Normen und Regeln einer Person mit ZWA berücksichtigt: Aus diesem Modell wird dann ein therapeutisches Vorgehen abgeleitet, das eine spezielle Form der Beziehungsgestaltung berücksichtigt, bestimmte Vorgehensweisen zur Motivierung, zur Klärung von Schemata und vor allem für eine Disputation dysfunktionaler Schemata.

Schlüsselwörter: Autonomie-Motiv, Toxizitätsschemata, Normen, Regeln, Emotionskontrolle, Selbstwerterhöhung, komplementäre Beziehungsgestaltung, Transparenz


Obsessive-compulsive personality disorder seen from a clarification-oriented perspective

Abstract: The obsessive-compulsive personality disorder (OCPD) is described here from the perspective of Clarification-oriented Psychotherapy: A psychological model of the disorder is presented that takes into consideration the motives, schemes, norms and rules of a person suffering from OCPD: From this model, a therapeutic procedure/approach is then derived that takes into account a special form of relationship design, certain procedures for motivation, for clarification of schemes and, above all, for disputation of dysfunctional schemes.

Keywords: autonomy motive, toxicity schemes, norms, rules, emotion control, self-esteem enhancement, complementary relationship formation, transparency


Prof. Dr. Rainer Sachse
Institutsleiter
Institut für Psychologische
Psychotherapie
Prümerstrasse 4
D-44787 Bochum

 


Schematherapie bei zwanghafter Persönlichkeitsstörung
Eckhard Roediger

Zusammenfassung:
Die Behandlung zwanghaft Persönlichkeitsgestörter gilt gemeinhin als weniger herausfordernd als z. B. die von Narzissten oder „Borderlinern“. Auch wenn die Emotionalität der Betroffenen zurückgenommener ist, kann das Bewältigungsverhalten sehr hartnäckig sein und Therapierende zermürben. Das Modusmodell der Schematherapie hilft den Betroffenen, ihre innere Dynamik zu verstehen. Die beschriebenen erlebnisaktivierenden Techniken zeigen Wege auf, wie die therapeutische Beziehung durch wechselnde Positionen im Raum sehr dynamisch gestaltet werden kann, um das zwanghaft-kontrollorientierte Bewältigungsverhalten aufzulösen bzw. zu umgehen, um an die hintergründigen Bewertungen und Emotionen auf der „inneren Bühne“ heranzukommen. Dann können diese wahrgenommen, neubewertet und funktionales Verhalten entworfen und eingeübt werden.

Schlüsselwörter: Schematherapie, zwanghafte Persönlichkeitsstörung, Modusdialoge auf Stühlen, imaginative Überschreibung, therapeutische Beziehung


Schematherapy in patients with obsessive-compulsive personality disorder

Abstract: Treating clients with obsessive-compulsive personality disorder is frequently regarded as less challenging compared to narcissists or borderliners. Although their emotional presence is low, coping modes can be very rigid and bog down therapy. The schema-mode model helps understanding the client´s inner dynamic. The experiential techniques applied in varying therapist´s positions in the room help by-passing and dissolving controlling coping modes and access critical beliefs and basic emotions on the backstage level in order to perceive, re-appraise and modify them towards functional behaviour.

Keywords: schematherapy, obsessive-compulsive personality disorder, mode dialogues on chairs, imagery rescripting, therapy relationship


Dr. Eckhard Roediger
Leiter des Instituts für Schematherapie
Frankfurt am Main
Frauenlobstrasse 64
D-60487 Frankfurt am Main

 


„Nicht-genau-richtig-Erleben“ als „Türöffner“ in der Psychotherapie der zwanghaften Persönlichkeitsstörung
Willi Ecker

Zusammenfassung:
Die Reduktion oder Vermeidung von „Nicht-genau-richtig-Erleben“ hat sich als wichtiges Motiv zur Durchführung von Zwangshandlungen im Rahmen der Zwangsstörung erwiesen. Die klinische Erfahrung zeigt, dass die gleiche quälende Erlebnisqualität regelmäßig auch zur Phänomenologie der zwanghaften Persönlichkeitsstörung gehört und z. B. im Zusammenhang mit exzessivem Perfektionismus, Entscheidungsschwierigkeiten, übermäßiger Beschäftigung mit Details, Skrupulosität und problematischen Interaktionsstilen anankastischer Menschen auftritt. Diese Arbeit spricht sich dafür aus, „Nicht-genau-richtig-Erleben“ als von Betroffenen bereitwillig akzeptierten psychoedukativen „Startpunkt“ der psychotherapeutischen Arbeit zu wählen, und erläutert das diesbezügliche schrittweise Vorgehen. Es handelt sich nicht um eine neue Therapiemethode, sondern um ein flexibel einsetzbares Therapie-„Tool“, welches mit bereits etablierten Verfahren kompatibel ist und sie in nützlicher Weise ergänzt.

Schlüsselwörter: Nicht-genau-richtig-Erleben, zwanghafte Persönlichkeitsstörung, Psychoedukation


‘Not just right experiences’ as a ‘door-opener’ in the psychotherapy of obsessive-compulsive personality disorder

Abstract: The reduction or avoidance of ‘not just right experiences’ (‘NJREs’) has proven to be an important motive underlying symptoms of obsessive-compulsive disorder (OCD). Clinical experience shows that the same tormenting quality of experience is a regular feature of the phenomenology of obsessive-compulsive personality disorder (OCPD) and occurs, e. g., in connection with excessive perfectionism, indecisiveness, preoccupation with detail and problematic interaction styles of anankastic people. This paper argues for choosing NJREs as a psychoeducative starting point in psychotherapeutic work which is easily accepted by sufferers, and explains the corresponding stepwise procedure. It does not present a new therapy method, but a therapy ‘tool’ which can be flexibly implemented, is compatible with already established therapy methods and supplements them in a useful manner.

Keywords: not just right experiences, obsessive-compulsive personality disorder, psychoeducation


Prof. Dr. Willi Ecker
Dipl.-Psychologe
Institut für Fort- und Weiterbildung
in Klinischer Verhaltenstherapie (IFKV ),
Kurbrunnenstrasse 21a
D-67098 Bad Dürkheim
und
Psychologisches Institut
der Universität Heidelberg
Hauptstrasse 47–51
D-69117 Heidelberg

 


Beziehungsgestaltung in der Alltagsbegleitung – Die Bedeutung der Beziehung in der Arbeit mit Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen
Irmgard Plössl

Zusammenfassung:
Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen haben noch zu selten Zugang zu Psychotherapie und benötigen zugleich eine längerfristig angelegte Begleitung im Alltag, wie sie von Fachkräften im sozialpsychiatrischen Umfeld geleistet wird. Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, wodurch sich die Super-Shrinks unter diesen Fachkräften auszeichnen und wie diese auch mit scheinbar unmotivierten Klienten erfolgreich arbeiten können. Bedeutungsvoll sind dabei die Haltung der Fachkraft, der Aufbau einer tragfähigen Arbeitsbeziehung, die barrierefreie Gestaltung und Veränderung des Umfelds, die Auftragsklärung und eine Sensibilisierung für den Kontext der gemeinsamen Arbeit. Diskutiert wird, wie durch emotionale Aktivierung in Alltagssituationen neue Bewältigungsmuster entwickelt werden können und welchen Beitrag die Begleitung durch Fachkräfte in diesem Prozess leisten kann.

Schlüsselwörter: Beziehung, Alltagsbegleitung, Sozialpsychiatrie, schwere psychische Erkrankung, Bewältigungsmuster


Creating relationship in everyday life accompaniment – The meaning of relationship in working with people with severe mental illness

Abstract: People with severe mental illnesses only seldom have access to psychotherapy. They also mostly need a longer accompaniment in everyday life, wich is offered by specialist staff in social psychiatry. The article looks at the super shrinks among these staff members, at their special skills and how they manage to be successful even with clients who seem to be unmotivated. Of importance: the attitude of the staff members, the relationship building, changing the environment without barriers, the contract clarification and being sensitive for the context of working. It is being discussed at what point the activation of emotions in everyday life is possible to develop new coping strategies and how staff members can help during this process.

Keywords: relationship, accompaniment in everyday life, social psychiatry, severe mental illness, coping strategies


Dr. Irmgard Plössl
Rudolf-Sophien-Stift
Schockenriedstrasse 40
D-70565 Stuttgart

 



Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin
40. Jahrgang · 2019 · Heft 4

Pabst, 2019
ISSN 1865-9985
Preis: 11,- €

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