NEWSBÜCHERJOURNALEONLINE-SHOP



 

Sie befinden sich hier: JOURNALE » Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin » Bisher erschienen » Inhalt lesen

« zurück

Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin

» Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin im Online-Shop...


2006-4

Inhaltsverzeichnis:

Erfahrungsseelenkunde
Zusammenfassung | Abstract


Invited Review

Ilse Kryspin-Exner, Birgit U. Stetina & Corinna T. Fritz
Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und neue Medien
Zusammenfassung | Abstract


Originalia

Elisabeth Münzer, Martin Kopp & Verena Günther
Der Zusammenhang von Empowerment, Wissensstand und Arztorientierung mit der Langzeitstoffwechselführung - eine Pilotuntersuchung bei Diabetes-Mellitus-Typ-1-Patienten
Zusammenfassung | Abstract

Karin Metz, Christoph Kröger, Carolin Donath, Stephanie Flöter, Sabine Gradl & Daniela Piontek
Überprüfung einer motivierenden Intervention bei Rauchern in Rehabilitationskliniken
Zusammenfassung | Abstract


Beitrag zur Fortbildung

Thomas Köhler
Psychopharmakotherapie (6. Teil)


Highlights der Psychotherapieforschung

Verhaltensmedizinische Intervention verändert Risikofaktoren von koronaren Herzkrankheiten auf mehreren Ebenen

Akzeptanz- und Commitment-Therapie für Zwangsstörungen

Perspektiven moderner Lerntheorie für die Ätiologie der Angststörungen - Es ist anders als man vermuten würde


Psychotherapie aktuell

Fritz Mattejat
Innovative Behandlungskonzepte jenseits der Dyade Patient-Therapeut

Scott W. Henggeler, Ashli J. Sheidow & Terry Lee
Multisystemische Behandlung schwerwiegender Verhaltensprobleme bei Jugendlichen und ihren Familien


Erfahrungsseelenkunde

Als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin beschleicht mich zurzeit ein eigentümliches Gefühl. Geht Ihnen das auch so?
Zunächst kurz zu den Tatsachen, wie sie dieser Tage wieder einmal in der Presse zu lesen sind: In Deutschland leben 14 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Eine Million von ihnen besucht zurzeit die Hauptschule, 80.000 im Jahr brechen sie ab.
Zweieinhalb Millionen Jugendliche unter 18 Jahren werden in materiellen Verhältnissen groß, die nach offizieller Lesart als "Armut" bezeichnet werden. Irgendwo zwischen dem harten Kern der Schulabbrecher von 80.000 und den zweieinhalb Millionen liegt die Zahl der Sorgenkinder.
Natürlich ist Armut nicht gleichbedeutend mit schlechter Erziehung. Aber sie ist eine Gefahr im Mix mit anderen Faktoren: mit Dauerarbeitslosigkeit, einer verfestigten Sozialhilfe-Mentalität, mangelnden Deutschkenntnissen, Gewalt in der Familie, Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Wir haben es mit wenigstens anderthalb Millionen Kindern und Jugendlichen zu tun, die zu Hause nicht lernen, was es heißt, sich anzustrengen, sich an Regeln zu halten oder sich an den eigenen Erfolgen zu freuen.
Bin ich für diese Zustände zuständig? Alles ist mehr als klar und offensichtlich. Eigentlich wird doch der Staat da zum Ausfallbürgen, oder? Nicht für mehr finanzielle Transferleistungen, meine ich jetzt, sondern für Maßstäbe!
Da Entsprechendes offenkundig fehlt, ist notgedrungen und ersatzweise für staatliche Instanzen in meiner Praxis für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie die notwendige Fürsorge angesagt. Und trotzdem weiß ich in einigen der harten Fälle nicht mehr, wo ich anfangen soll. Und schon gar nicht weiß ich, ob ich das überhaupt darf. Ausgebildet wurde ich für die Behandlung ICD-definierter psychischer Störungen: Bettnässen, Hyperaktivität, Lese-Rechtschreibstörungen, Stottern und so weiter.
Ein Hauptproblem vieler mich um Rat fragender Eltern jedoch sind die Schulschwänzereien und das Nicht-mehr-Gehorchen der Kinder und die Schuldzuweisungen durch die Lehrer.
Verzweifelt suche ich nach Manualen, wie man Eltern in ihrem Umgang mit Kindern helfen kann, wenn diese morgens früh ihre Kinder in den Kindergarten oder in die Schule bringen, um danach gegen ein vermeintlich steuerbefreites Zubrot Putzen zu gehen, nur um die inzwischen selbst akzeptierte Armutsgrenze abzupuffern.
Kurz nach dem Putzen sind einige Kinder, wenn die Mütter sie abholen möchten, bereits aus der Schule weg. Man muss als besorgte Ehefrau dringend nach Hause, damit der Mann nicht mit dem Trinken anfängt, denn das kostet zusätzliches Geld.
Und genau, weil das mit dem Trinken hin und wieder oder regelmäßig trotzdem passiert, bleiben die Kinder länger von zu Hause weg. Denn manche Männer haben in trunkenem Zustand nichts anderes im Sinn, als ihre Wut über die verlorene Arbeit und den Mangel an Alkohol mit Schlägen an den Kindern und an der Frau auszulassen.
Und weiter: Dass unter solchen Umständen Kinder mit 10 bis 12 Jahren gelegentlich immer noch einnässen, führt dazu, dass sie uns Kinder- und Jugendlichentherapeuten überwiesen werden. Die Indikationshilfe eines Supervisors, den ich um Rat fragte, war eindeutig: Klingelbett. Tolle Idee, wirklich. Ich bin begeistert über das Behandlungskonzept aus den siebziger Jahren. Leider jedoch gehen viele Kinder von heute dann ins Bett, wenn es ihnen passt, und nicht, wenn ihnen die Eltern eine Klingelmatratze unterschieben wollen. Entschuldigen Sie, liebe Leser, meine versteckte Ironie.
Also bitte nochmals: Gibt es nicht irgendwo ein Manual zur Behandlung kindlichen Ungehorsams in einer Zeit, wo sich Kinder fröhlich miteinander darüber austauschen, dass es inzwischen Freiheiten gibt, die es so früher nie gegeben hat?
Konsequenterweise sollten in die KJP-Ausbildung zukünftig zwingend Segmente integriert werden, die ausdrücklich dem Umgang mit Problemen gewidmet sind, die ich zuvor beschrieben habe.
Fehlt der Respekt der Kinder vor den Müttern, wie sollen wir Therapeutinnen hoffen, dass uns von den Kindern, die wir behandeln, Respekt gewährt wird?
Aber nur keine Angst! Ich jedenfalls schicke Eltern und Kinder, die mir anvertraut sind, nicht einfach weg. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass ein Weg aus der beschriebenen Misere mit Geduld, Empathie und kluger Beratung schon irgendwie gefunden werden kann. Ich verlasse mich da zumeist auf meine Alltagserfahrungen. Und: Ohne Sympathie keine Heilung.
Ich wollte hier nur mal gern meinen Frust ablassen, um wieder einen freien Kopf für meine alltägliche Arbeit zu bekommen. Und deshalb danke ich Ihnen sehr, wenn Sie mir bis hier geduldig zugehört haben.

Anonyma

nach oben


Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und neue Medien
Ilse Kryspin-Exner, Birgit U. Stetina & Corinna T. Fritz

Zusammenfassung:
Das Kommunikations-, Informations- und Interaktionsmedium Internet als herausragende Errungenschaft der modernen Informationsgesellschaft ermöglicht eine neue Form der zwischenmenschlichen Kommunikation. Die Internetressourcen zu Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin sind vielfältig und beziehen sich vor allem auf Fachverbände, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen sowie Fachzeitschriften und Verlage. Aber auch Informationen zu verschiedenen Störungsbildern sowie mediengestützte Zusatz- und Diagnostikangebote lassen sich im World Wide Web (WWW) finden. Vor allem kognitive Techniken und virtuelle Realitäten werden bereits in einigen Bereichen erfolgreich über das Internet eingesetzt. Das Internet führt insgesamt zu einer großen Veränderung im Gesundheitssektor die Beziehung zwischen Professionisten und Hilfesuchenden betreffend: Informationen sind für beide Gruppen in gleicher Form zugänglich. Es gilt deshalb im Besonderen, die Eignung des Netzes für psychotherapeutische Tätigkeiten zu prüfen und dabei die Kennzeichen von Online-Interventionen und Überlegungen zur Qualitätssicherung zu beachten.

Schlüsselwörter: Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin, Internet, Online-Interventionen, Qualitätssicherung


Behavioral Therapy, Behavioral Medicine and new media

Abstract: The communication, information and interaction medium Internet is an outstanding achievement of the modern information society and offers a new form of interpersonal communication. Online resources regarding behavioral therapy and medicine are manifold and include mainly professional associations, (further) education institutes as well as journals and publishers. However, information regarding different disorders as well as media-assisted techniques and diagnostic may also be found on the world wide web (www). Primarily cognitive techniques and virtual realities are already being implemented effectively via Internet in some areas. The Internet also represents a big change in the health sector concerning the relationship between professional and help seeker: Information is available to both groups in the same way. Thus it is especially important to examine its aptitude for psychotherapeutical activities and thereby consider the characteristics of online-interventions and the contemplations regarding quality assurance.

Key words: behavior therapy, behavior medicine, internet, online interventions, quality assurance


Korrespondenzadresse:
Univ.-Prof. Dr. Ilse Kryspin-Exner
Vorstand des Instituts für Klinische, Biologische und Differentielle Psychologie
Fakultät für Psychologie
Universität Wien
Universitätsstraße 7, 6. Stock
A-1010 Wien
E-Mail:
ilse.kryspin-exner@univie.ac.at

nach oben


Der Zusammenhang von Empowerment, Wissensstand und Arztorientierung mit der Langzeitstoffwechselführung - eine Pilotuntersuchung bei Diabetes-Mellitus-Typ-1-Patienten
Elisabeth Münzer, Martin Kopp & Verena Günther

Zusammenfassung:
In vorliegender Pilot-Untersuchung interessierte zum einen, inwiefern eine unselektierte Stichprobe von 39 Patienten mit Diabetes Mellitus Typ-1 über zentrale Empowerment-Parameter (u.a. partnerschaftliche Arzt-Patient-Beziehung) verfügt, zum anderen, ob sich - entsprechend der Blutzuckereinstellung (HbA1c-Werte) - Patienten mit guter von jenen mit mäßiger und solchen mit schlechter Langzeitstoffwechselführung in Empowerment-Parametern unterscheiden.
Die untersuchte Gesamtstichprobe weist grundsätzlich ausreichende Empowerment-Fähigkeiten und ein ausreichendes diabetesbezogenes Gesamtwissen auf, zwischen den 3 Gruppen mit unterschiedlichen HbA1c-Werten bieten sich jedoch einige Unterschiede: Patienten mit mäßiger Stoffwechselführung verfügen über signifikant weniger Empowerment-Fertigkeiten als Patienten mit guter Stoffwechselführung. Eine gezielte Förderung von Empowerment-Fähigkeiten gerade bei diesen Patienten mit mäßigen HbA1c-Werten sollte daher speziell angedacht werden. Bezüglich der Arzt-Patient-Beziehung sind es besonders die Patienten mit schlechter Stoffwechselführung, die dem Arzt ein signifikant höheres Expertentum zuschreiben und ihre Verantwortung stärker an den Arzt abgeben als Patienten mit guter Stoffwechselführung.
Die vorliegende Studie bestätigt in Übereinstimmung mit anderen Untersuchungen Arztorientierung und Empowerment als wesentliche Kriterien für die Güte der Stoffwechseleinstellung bei Diabetes Mellitus Typ-1.

Schlüsselwörter: Diabetes Mellitus Typ-1, Empowerment, Wissensstand, Arztorientierung, Stoffwechseleinstellung


The association of empowerment, knowledge and physicianorientation with long-term metabolic regulation - a pilot study in type 1 diabetes mellitus

Abstract: The aim of the present pilot-study was to investigate the extent to which an unselected sample of 39 patients with type-1 diabetes mellitus has key empowerment parameters at their disposal. A further aim was to determine whether patients with well-regulated metabolism differ from those with poor or moderately regulated one in the empowerment parameters.
According to the results the investigated sample had adequate empowerment abilities and adequate knowledge over the entire subject of diabetes. Between the three groups, there were differences in empowerment parameters in the sense that patients with moderate metabolic regulation showed significantly less empowerment abilities than patients with good metabolic regulation.
It would be important to promote empowerment abilities precisely in these patients with moderate HbA1c values.
As far as physician-patient relationship is concerned, particularly patients with poor metabolic regulation ascribe to the doctor a significantly high degree of expertise and place responsibility for their care in the doctor’s hands to a greater extent than those with good metabolic regulation.
This study on unselected patients with type 1 diabetes confirms the fact that physician orientation and the extent of empowerment are associated with the quality of metabolic regulation achieved.

Key words: Type-1 Diabetes Mellitus, Empowerment, Knowledge, Physician orientation, Metabolic regulation


Korrespondenzadresse:
tit.Ao.Univ.Prof.Dr.Verena Günther
Abteilung für Klinische Psychologie
und Psychotherapeutische Ambulanz
Univ.Klinik für Psychiatrie
Anichstraße 35
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0) 512-504-23656
Fax: +43 (0) 512-504-24249
E-mail:
verena.guenther@uki.at

nach oben


Überprüfung einer motivierenden Intervention bei Rauchern in Rehabilitationskliniken
Karin Metz, Christoph Kröger, Carolin Donath, Stephanie Flöter, Sabine Gradl & Daniela Piontek

Zusammenfassung:
Hintergrund: Intensive motivierende Interventionen für Raucher haben bisher geringes Forschungsinteresse erfahren. Es gibt Hinweise, dass eine ausschließlich motivierende Intervention ohne zusätzliche kognitiv-verhaltenstherapeutische Komponenten eine ausreichende Strategie zur Erreichung einer Tabakabstinenz darstellt. Ziel: Vergleich eines neu entwickelten motivierenden Programms mit einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Standardprogramm gleich an Intensität und Dauer. Design und Setting: Bei der Studie handelt es sich um eine prospektive Multi-Center-Studie mit randomisiertem quasi-experimentellen Behandlungsgruppen-Design. Verglichen wird eine motivierende Intervention (MT) mit einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Standardprogramm für Raucher (KVT). Stichprobe: Daten von 189 Rauchern aus 13 Rehabilitationskliniken werden analysiert. Ergebnisse: Das MT unterscheidet sich hinsichtlich der Abstinenzquote zu keinem der vier Messzeitpunkte (direkt nach der Intervention, nach drei, sechs und zwölf Monaten) vom KVT. Schlussfolgerungen: Das MT wird favorisiert, da es gerade für die unmotivierten Raucher einsetzbar ist. Um die Effektivität von Tabakentwöhnungsinterventionen zu verbessern, werden Informationen benötigt, durch welche Mechanismen verschiedene Interventionen wirken. 

Schlüsselwörter: Tabakentwöhnung, motivierende Intervention, Interventionsstudie, kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention


Evaluation of a Motivational Intervention for Smokers in Rehabilitation Centres

Abstract: Background: Intensive motivational interventions for smokers are not often a matter of research interest. There is important information that a motivational intervention without cognitive-behavioural elements is a sufficient strategy for quitting smoking. Aim: Comparing a motivational intervention with a cognitive-behavioural standard intervention equal in intensity and duration. Design and Setting. The study is conducted as a prospective multi-centre study with a randomised quasi-experimental treatment group design comparing a motivational intervention (MT) and a conventional cognitive-behavioural smoking cessation intervention (CBT). Participants. Data of 189 smokers from 13 rehabilitation centres are analysed. Results. Compared with the CBT the MT shows no significant difference in abstinence rates at the four assessment times (after intervention, three, six und twelve months follow-up). Conclusions. The MT may be favoured as it has the potential to target patients that are not prepared to quit smoking. In order to ameliorate outcome of smoking cessation more information about which mechanisms are effective in different smoking cessation interventions is needed.

Key words: smoking cessation, motivational intervention, treatment study, cognitive-behavioural intervention


Korrespondenzadresse:
Dipl.-Psych. Dr. Karin Metz
IFT Institut für Therapieforschung
Parzivalstr. 25
D-80804 München
Tel.: +49 (0) 89-360 804 85
Fax: +49 (0) 89-360 804 69
E-mail:
Metz@ift.de

nach oben


» Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin im Online-Shop...





alttext    

 

Aktuell

Socials

Fachzeitschriften