In diesem Zusammenhang reflektiert Warszta u.a. die Bewerberperspektiven, die sich deutlich von den weit verbreiteten technologiebasierten Recruitment-Methoden abheben. BewerberInnen präferieren in erster Linie persönliche Interviews und Arbeitsproben. Diese bieten die besseren Möglichkeiten, sich und seine Qualifikation zu präsentieren. "Insbesondere Arbeitsproben haben zudem noch eine hohe Augenscheinvalidität." Doch entscheidend ist: "In der Personalrekrutierung und Personalauswahl kommt es darauf an, BewerberInnen partnerschaftlich auf Augenhöhe anzusprechen."
Anderseits macht "der Einsatz digitaler Technologie im Assessment Prozesse effizienter, schneller und verbessert die Qualität der Messung. Dies gilt vor allem für Testverfahren. So zeigen metaanalytische Befunde zur Validität von Personalauswahlinstrumenten, dass kognitive Leistungstests zu den tauglichsten Auswahlinstrumenten zählen und der Einsatz von Persönlichkeitsinventaren zusätzliche diagnostisch relevante Informationen liefern kann. Bei den BewerberInnen stehen dennoch weder Persönlichkeitsinventare noch kognitive Leistungsverfahren hoch in der Gunst.
Daher wird aktuell versucht, Testverfahren durch Integration von Spielelementen akzeptabler zu machen. Ob und ggfs. welche Vorteile das Game Based Asessment bietet, ist allerdings bisher noch unklar.
Lothar Bildat, Tim Warszta (Hrsg.) Psychologie im Human Resource Management.
Pabst 576 Seiten. Paperback ISBN 978-3-95853-233-5, eBook ISBN 978-3-95853-234-2