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rausch · Wiener Zeitschrift für Suchttherapie

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2022-2 (118)

Inhaltsverzeichnis

 

Editorial: Weisheit
Anne Meier-Credner & Beate Muschalla


Auf dem Weg zur Weisheit:
Die Weisheitsressourcen des MORE Life Experience-Modells

Lisa-Maria Lang, Luisa Jäger & Judith Glück


Wisdom as a Resiliency Factor for Subjective Well-Being in Later Life
Monika Ardelt & Dilip V. Jeste


Selbsterlebte Weisheit und Weisheitseinstellungen im Verlauf eines Kurztrainings für Weisheitskompetenzen
Katharina Schrader & Beate Muschalla


Weisheitseinstellungen vor und nach einem Informationsvortrag zu Weisheitskompetenzen – eine quasiexperimentelle Studie
Beate Muschalla, Nora Falk & Vivien Schulz


Kurzmanual für Weisheitstherapie in Gruppen
Michael Linden & Ariane Mossakowski


Weisheitstherapie – Ein Fallbericht
Kai Baumann


Weisheitsbezogene Ansätze in der Krankheitsbewältigung – die Sicht einer psychosomatischen Klinikerin
Kathrin Zittlau


Weisheitlicher Ausblick: Von Zeitenbruch und Lebenswende
Elmar Salmann


Vom Leben berührt – Spinozanische Erkundungen (auch) zum Umgang mit Krankheit
André Flimm


Weisheitsforschung an der TU Braunschweig
Beate Muschalla & Anne Meier-Credner


 


Weisheit
Anne Meier-Credner & Beate Muschalla

 


 


Auf dem Weg zur Weisheit: Die Weisheitsressourcen des MORE Life Experience-Modells
Lisa-Maria Lang, Luisa Jäger & Judith Glück


Zusammenfassung
Woran liegt es, dass manche Menschen weise werden, indem sie aus den Herausforderungen des Lebens lernen, viele Menschen allerdings nicht? Das „MORE Life Experience Model“ (Glück & Bluck, 2013) geht davon aus, dass Lebenserfahrungen als Katalysatoren für die Entwicklung von Weisheit fungieren; sie können also zu mehr Weisheit führen, tun dies aber nicht notwendigerweise. Das Modell postuliert, dass fünf psychologische Ressourcen wesentlich dafür sind, wie Menschen mit Lebenserfahrungen umgehen, sie in ihr Leben integrieren und aus ihnen lernen: Der Umgang mit Ungewissheit und Unkontrollierbarkeit, Offenheit für Neues, Reflektivität sowie emotionale Sensitivität und Emotionsregulation – die MORE Ressourcen. In diesem Artikel werden die Ressourcen beschrieben sowie anhand von Zitaten aus narrativen Interviews mit weisen Personen über schwierige Lebenserfahrungen illustriert.

Schlüsselwörter: Weisheit, Weisheitsressourcen, MORE Life Experience Model, Lebensereignisse

 

The path to wisdom: The wisdom resources of the MORE Life Experience Model


Abstract
Why do some people become wise by learning from life's challenges, but many people do not? The MORE Life Experience Model (Glück & Bluck, 2013) proposes that life experiences are catalysts for the development of wisdom; they can lead to more wisdom, but they do not necessarily do so. The model postulates that five psychological resources are essential for how people deal with life experiences, integrate
them into their lives, and learn from them: managing uncertainty and uncontrollability, openness to new experiences, reflectivity, emotional sensitivity and emotion regulation – the MORE resources. This article describes these resources and illustrates them with quotes from narrative interviews with wise individuals about difficult life experiences.

Keywords: Wisdom, wisdom resources, MORE Life Experience Model


Prof. Dr. Judith Glück
Institut für Psychologie der Universität Klagenfurt,
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt am Wörthersee
Österreich
+43 463 2700 1611
judith.glueck@aau.at


 


Wisdom as a Resiliency Factor for Subjective Well-Being in Later Life
Monika Ardelt & Dilip V. Jeste


Abstract
Objectives. Research has shown that wisdom tends to be positively associated with subjective well-being (SWB) in later life, especially if older adults encounter physical or social hardship. Yet, the role of resiliency in the wisdom and well-being relationship has not been investigated. We extended our earlier study that investigated the buffering effect of wisdom on the inverse relationship between adverse life events and SWB
(Ardelt & Jeste, 2018) to analyze whether resiliency mediates the association between three-dimensional wisdom and SWB by reducing stress. Method. A structural equation path model was employed, using data from the Successful AGing Evaluation (SAGE) study of 994 adults between the ages of 51 and 99 years (M = 77, SD = 12). Wisdom was assessed as an integration of cognitive, reflective, and compassionate (affective) dimensions, resiliency as resilience and a sense of mastery and control, and SWB as a latent variable with mental health, happiness, and life satisfaction as effect indicators. Results. Resilience, mastery, and perceived stress fully mediated the positive association between wisdom and SWB. Discussion. Wisdom seems to strengthen resilience, mastery, and equanimity during the later years of life, which helps older adults to maintain a sense of well-being despite aging-related losses. The study indicates that wisdom is a valuable psychological resource in old age.

Keywords: Three-dimensional wisdom, subjective well-being, resilience, mastery, perceived stress


Monika Ardelt, Ph.D.
University of Florida, Department of Sociology and
Criminology & Law
P.O. Box 117330, Gainesville, FL 32611-7330.
Phone: 352-294-7166; Fax: 352-392-6568
E-mail: ardelt@ufl.edu


 


Selbsterlebte Weisheit und Weisheitseinstellungen im Verlauf eines Kurztrainings für Weisheitskompetenzen
Katharina Schrader & Beate Muschalla


Zusammenfassung
Schwierige, komplexe und uneindeutige Lebenssituationen meistern zu müssen, ist eine normale Anforderung des Lebens an uns Menschen. Weisheit ist eine komplexe und potentiell trainierbare Fähigkeit, die beim Lösen unlösbarer Probleme helfen kann. In dieser Studie wurde ein Kurztraining für Weisheitskompetenzen mit drei Einheiten entwickelt und anhand eines vorexperimentellen Ein-Gruppen-Vortest-Nachtest-Designs evaluiert. Die drei Einheiten des Trainings befassten sich jeweils mit einer Weisheitskompetenz aus der Sammlung der Weisheitskompetenzen nach Linden et al. (2019): Problemlösewissen, Perspektivwechsel und Nachhaltigkeit. 33 Personen aus der Allgemeinbevölkerung nahmen an dem Weisheitstraining teil. Die Teilnehmer wurden zu ihren Weisheitseinstellungen (12-WD-Skala) und einer direkten Frage zur Weisheitsselbsteinschätzung vier Wochen vor und nach dem Training befragt. Dieselben Fragebogen wurden auch unmittelbar vor und nach jeder Trainingseinheit ausgefüllt. Im Verlauf zeigte sich nach den Trainingseinheiten ein Anstieg im direkten subjektiven Weisheitserleben, nicht jedoch in den Weisheitseinstellungen. Diese Pilotstudie gibt Hinweise auf eine mögliche Veränderbarkeit von subjektiver Weisheit mittels eines Kurztrainings. Für eindeutige Wirksamkeitsprüfungen des Weisheitskompetenztrainings sind weitere Studien mit experimentellem Versuchsdesign und differenzierter Weisheitsmessung notwendig.

Schlüsselwörter: Weisheit, Training, Bewältigung, Intervention

 

Subjective Wisdom and Wisdom Attitudes over the Course of a Short Wisdom Training


Abstract
Dealing with complex and ambiguous life situations is a normal requirement in life. Wisdom is a complex and potentially trainable capacity that can help solve unsolvable problems. In this study, a brief wisdom skills training with three sessions was developed and evaluated using a pre-experimental one-group prepost-test design. The three sessions of wisdom training each addressed one of Linden´s (2019) collection of wisdom competencies: problem-solving knowledge, perspective-taking, and sustainability. Thirty-three individuals from the general population participated in the wisdom training. Participants were surveyed with a wisdom attitude questionnaire (12-WD scale) and a wisdom self-rating question before and after each training session, and four weeks before and after the training overall. Results show an increase in subjective wisdom perception after the trainings, but not in wisdom attitudes. This pilot study provides evidence for the potential changeability of subjective wisdom using a brief training. Further studies with experimental design and differentiated wisdom measurement are necessary for clear effectiveness tests of the wisdom competence training.

Key words: Wisdom, training, coping, intervention


Prof. Dr. Beate Muschalla
Technische Universität Braunschweig, Institute of
Psychology
Humboldtstraße 33
38106 Braunschweig
+49-531-391-3625
b.muschalla@tu-braunschweig.de


 

Weisheitseinstellungen vor und nach einem Informationsvortrag zu Weisheitskompetenzen – eine quasiexperimentelle Studie
Beate Muschalla, Nora Falk & Vivien Schulz


Zusammenfassung
Weisheit als die „Fähigkeit zum Lösen unlösbarer Probleme“ im Alltag und im Leben ist eine wichtige Bewältigungskompetenz. Studien haben gezeigt, dass Weisheit mittels Trainings und konkreter Übungen gefördert werden kann. In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob auch nach einem kurzen Informationsvortrag zum Thema „Weisheit und Weisheitskompetenzen“ bei Menschen der Allgemeinbevölkerung eine Veränderung in der Zustimmung zu verschiedenen Weisheitsannahmen eintritt. Der Verlauf der Weisheitseinstellungen der Weisheitsvortrags-Gruppe (IG, n = 39) wird dabei verglichen mit dem einer Gruppe, die keinen Weisheitsvortrag erhält (KG, n = 44, Studierende einer Vorlesung ohne weisheitsbezogene Inhalte). Die Zustimmung zu Weisheitsannahmen wird vor und nach dem Weisheitsvortrag (IG) bzw. vor und nach der Vorlesung (KG) mit der 12-WD-Skala erfasst. Nach dem Weisheits-Informationsvortrag berichten die Teilnehmer stärkere Zustimmung zu allgemeinen Weisheitssätzen als vorher (Mprä = 7.43 – Mpost = 7.56, Skala 0-10). Möglicherweise verstärkt sich durch den Informationszuwachs die Zustimmungsneigung. Dagegen zeigen die Studierenden, die eine nicht-weisheitsbezogene Vorlesung hörten, eine Abnahme in der Zustimmung (Mprä = 8.00 – Mpost = 6.19). Die Weisheitseinstellungen waren unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss. Die Studie gibt Anlass zur Erwägung einer Veränderbarkeit von Weisheitseinstellungen durch Informationsgabe. Randomisierte kontrollierte experimentelle Studien erscheinen als nächster Schritt sinnvoll zur Prüfung dieser Effekte und für eine weitergehende Evaluation von Weisheitsinterventionen für die Allgemeinbevölkerung.

Schlüsselwörter: Weisheit, Information, Bewältigung, Intervention, Einstellungen

 

Wisdom attitudes before and after an informative talk on wisdom competencies – a quasi-experimental study


Abstract
Wisdom is the "ability to solve unsolvable problems" in everyday life and in life. Wisdom can be strengthened by means of training and exercises. The present study investigates whether people of the general population change their agreement with various wisdom assumptions after a short informational lecture on "wisdom and wisdom skills." The development of wisdom attitudes in the wisdom lecture group (WG, n = 39) is compared to wisdom agreement of a control group that does not receive a wisdom lecture (CG, n = 44, students of a lecture without wisdom-related content). Agreement with wisdom assumptions is assessed before and after the wisdom lecture (WG) or before and after the non-wisdom lecture (CG) using the 12-WD wisdom attitudes scale. After the wisdom information lecture, participants report stronger agreement with wisdom assumptions than before (Mpre = 7.43 – Mpost = 7.56, scale 0-10). It is possible that an increase in knowledge strengthens the tendency to agree. In contrast, students who attended a non-wisdom-related lecture had a decrease in agreement (Mpre = 8.00 – Mpost = 6.19). Agreement to wisdom assumptions was independent of age, gender, qualification degree. The study gives reason to consider changeability of wisdom attitudes through information. Randomized controlled experimental studies are needed for further evaluation of wisdom interventions for the general population.

Key words: Wisdom, information, coping, intervention, capacity, attitudes


Prof. Dr. Beate Muschalla
Psychologische Psychotherapeutin und
Supervisorin (VT)
Technische Universität Braunschweig,
Psychotherapie und Diagnostik
Humboldtstraße 33
38106 Braunschweig
b.muschalla@tu-braunschweig.de


 


Kurzmanual für Weisheitstherapie in Gruppen
Michael Linden & Ariane Mossakowski

Zusammenfassung
Weisheit ist eine komplexe mehrdimensionale psychische Fähigkeit, wie das Konzept der sozialen Kompetenz. Vereinfacht kann Weisheit definiert werden als ein Spektrum an Kompetenzen zur Lösung unlösbarer Probleme. Die Weisheitstherapie zielt darauf ab, Menschen gezielt Weisheitskompetenzen zu vermitteln. Es geht dabei nicht darum, Patienten bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen, sondern um die Vermittlung basaler Fähigkeiten zur Bewältigung komplexer Lebenssituationen. Die Weisheitstherapie ist dem übergeordneten Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie zuzuordnen. Zur Förderung von Weisheitskompetenzen, wie z. B. Situationsbeschreibung, Emotionsregulation, Perspektivwechsel, Anspruchsrelativierung oder Vergebung stehen eine Reihe etablierter Therapiemethoden zur Verfügung. Darüber hinaus kommen spezifische weisheitstherapeutische Techniken zur Anwendung wie die Methode der unlösbaren Lebensprobleme. In diesem Beitrag wird eine kurze Einführung in die Weisheitspsychologie gegeben und dann, unter Bezug auf die einzelnen Weisheitskompetenzen, die Zielsetzungen und das technische Vorgehen in der Gruppen-Weisheitstherapie beschrieben.

Schlüsselwörter: Weisheit, Weisheitstherapie, Gruppenintervention Coping, Resilienz

 

Short manual for wisdom therapy in groups


Abstract
Wisdom is a complex multidimensional psychological competency, similar to social competence. Wisdom can be defined as a spectrum of capacities for solving unsolvable problems. Wisdom therapy aims to teach people specific wisdom skills. It is not about supporting patients in solving their problems, but about teaching basic skills of coping with complex life situations. Wisdom therapy is part of cognitive behavioral therapy. To promote wisdom skills, such as description of facts, emotion regulation, change of perspective, or forgiveness a number of established therapy methods are available. In addition, specific wisdom therapy techniques are used, such as the method of unsolvable life problems. In this article, a short introduction to wisdom psychology is given and then the objectives and the technical procedures in group wisdom therapy are described.

Keywords: Wisdom, wisdom therapy, group intervention coping, resilience


Prof. Dr. Michael Linden
Charité Universitätsmedizin Berlin, Medizinische
Klinik m. S. Psychosomatik,
Leiter der Forschungsgruppe Psychosomatische
Rehabilitation (FPR)
CBF, Haus IIIA, Raum 15/16, Hindenburgdamm
30, D 12200 Berlin
michael.linden@charite.de


 


Weisheitstherapie – Ein Fallbericht
Kai Baumann


Zusammenfassung
Im vorliegenden Aufsatz wird die Vorgehensweise in der Weisheitstherapie am Beispiel einer Patientin mit einer Posttraumatischen Verbitterungsstörung (PTED) beschrieben und jedem Therapieschritt eine kurze theoretische Erläuterung vorangestellt.

Schlüsselwörter: Weisheitstherapie, Posttraumatische Verbitterungsstörung, Anpassungsstörung, Ärger, Kränkung, Verbitterung, Problembewältigung, Akzeptanz

 

Wisdom Therapy – A Case Report


Abstract
In this paper the procedure in wisdom therapy is described using the example of a patient with post-traumatic embitterment disorder (PTED) and each therapy step is preceded by a brief theoretical explanation.

Keywords: Wisdom therapy, adjustment disorder, anger, embitterment, coping, acceptance


Dr. Kai Baumann
Psychologischer Psychotherapeut
Praxis für Psychotherapie
Linienstraße 146, 10115 Berlin
www.kai-baumann.de


 


Weisheitsbezogene Ansätze in der Krankheitsbewältigung – die Sicht einer psychosomatischen Klinikerin
Kathrin Zittlau


Kurzfassung
Aus Sicht einer Chefärztin für Psychosomatische Medizin berichtet Kathrin Zittlau praktische Erfahrungen mit weisheitstherapeutischen Ansätzen in der Krankheitsbewältigung. Ausgangspunkt ist, dass der im depressiven oder aggressiven Affekt steckengebliebene Patient mit (chronischer) Erkrankung zunächst einmal überhaupt dazu bereit ist, Hilfe aufzusuchen. Nachfolgend ist ein Containen (wertfreies Annehmen) der zu erwartenden resignativ getönten aggressiv-abwehrenden Grundhaltung erforderlich, in die sich der Patient verstrickt hat. Gemeinsam mit ihm wird die Fähigkeit zur Akzeptanz einer ungewollten und von ihm negativ bewerteten Tatsache (krank zu sein) entwickelt. Bereitschaft (motivational) und Fähigkeiten in Bezug auf den bisherigen Umgang mit der Situation in Bewegung zu kommen, müssen erarbeitet werden. Damit liegen grundlegende Voraussetzungen für das Überwinden des Entwicklungsstillstands vor.

Schlüsselwörter: Weisheit, Weisheitstherapie, Verbitterung, chronische Erkrankung

 

Wisdom therapy in coping with chronic illness


Abstract
From the perspective of a specialist for psychosomatic medicine, Kathrin Zittlau reports practical experiences with wisdom therapy approaches in coping with illness. The starting point is that the patient with (chronic) illness who is stuck in depressive or aggressive affect is willing to seek help. Subsequently, a containment (non-judgmental acceptance) of the expected resignative-tinted or aggressive-defensive basic attitude, in which the patient has become entangled, is necessary. Together with the patient, the ability to accept an unwanted and negatively evaluated fact (being ill) is developed. Willingness (motivational) and ability to move in relation to the previous way of dealing with the situation must be worked out. Thus, fundamental
prerequisites for overcoming the developmental standstill are present.

Keywords: Chronic illness, embitterment, wisdom, wisdom therapy


Dr. med. Kathrin Zittlau
Chefärztin der Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie
Klinikum Bad Hersfeld GmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Justus-Liebig-Universität Gießen und der
Hochschule Fulda
Ludwig-Braun-Straße 32
36251 Bad Hersfeld
Kathrin.zittlau@klinikum-hef.de


 


Weisheitlicher Ausblick: Von Zeitenbruch und Lebenswende
Elmar Salmann

Dieser Text wurde erstveröffentlicht in E. Salmann (Hrsg.). Der geteilte Logos. Zum offenen Prozess von neuzeitlichem Denken und Theologie. (1992). Weisheitlicher Ausblick: Von Zeitenbruch und Lebenswende (S. 491-504). Rom: EOS. Der leicht gekürzte und modifizierte Wiederabdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des EOS-Verlags und des Autors Pater Prof. Elmar Salmann.

Zusammenfassung
Dieser Essay nimmt die Krise in den Blick, die viele Menschen um die Lebensmitte erleben. Vor theologischem Hintergrund führt er aus, zu welcher eigenen Form von Weisheit diese individuelle Auseinandersetzung und Neuorientierung führen kann.

Schlüsselwörter: Weisheit, Neuorientierung, Lebensmitte

 

Wise Outlook: Of breaking times and turning lives around


Abstract
This essay takes a look at the crisis that many people experience around the middle of life. Based on a theological background, it explains to which own form of wisdom this individual conflict and realignment can lead.

Keywords: Wisdom, realignment, reorientiation, middle of life


Dr. theol. Elmar Salmann
Ordinarius für Systematische Theologie
und Philosophie
P. Elmar Salmann OSB
Benediktinerabtei Gerleve
48727 Billerbeck
p.elmar@abtei-gerleve.de


 


Vom Leben berührt – Spinozanische Erkundungen (auch) zum Umgang mit Krankheit
André Flimm


Zusammenfassung
Der Philosoph Baruch de Spinoza stellt in den Mittelpunkt seiner Philosophie das Ideal des Weisen, der gelernt hat, mit seinen Affekten umzugehen. Nicht, indem er sie nur rationalisiert, sondern indem er weiß und tut, was ihm Freude bereitet. Er orientiert sich an dem, was das Körpergefühl weitet. Dazu bedenkt Spinoza die Frage, was eigentlich ein Körper kann, wie er unser Handeln und Denken beeinflusst, und letztlich, wie wir als Körper eingebettet sind in seinen Gesamtzusammenhang des Lebens, in dem das Leben immer unterschiedlich erscheint und sich in uns und durch uns verwirklicht. Mit seinen Einsichten bietet er einige spannende Erkundungen für den Umgang mit Krankheit und Leid.

Schlüsselwörter: Affekte, Gefühle, Selbstakzeptanz, Körper, Körpererleben, Lebensbild, Freude, Spiritualität

 

Touched by Life – Spinozan Explorations (also) on Dealing with Illness


Abstract
The philosopher Baruch de Spinoza places at the center of his philosophy the ideal of the wise man who has learned to deal with his affects. Not by merely rationalizing them, but by knowing and doing what gives him pleasure. He orients himself to what broadens the sense of the body. To this end, Spinoza considers the question of what a body is actually capable of, how it influences our actions and thinking, and ultimately how we as a body are embedded in its overall context of life, in which life always appears differently and is realized in us and through us. With his insights, he offers some exciting explorations for dealing with illness and suffering.

Keywords: Affects, feelings, self-acceptance, body, body experience, life image, joy, spirituality.

 

André Flimm
Pfarrer und Theologischer Mitarbeiter
Hans von Soden-Institut für Theologische
Forschung
Rudolf-Bultmann-Str. 4
35039 Marburg
andre.flimm@ekkw.de


 


Weisheitsforschung an der TU Braunschweig
Beate Muschalla & Anne Meier-Credner

 


Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation
35. Jahrgang • 2022 • Heft 2 (118)
Pabst, 2022
ISSN 0933-842X
Preis: 14,- €

 

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