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rausch · Wiener Zeitschrift für Suchttherapie

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2013-3

Gelungene Gastherausgeberschaft
Wolfgang Pabst, Irene Schmutterer, Martin Poltrum

Misslungene Transformation

Editorial
Ursula Gisela Buchner, Melanie Arnold, Norbert Wodarz

Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern
Konrad Landgraf

Legal, illegal, alles egal? - Deutsche Gesetzgebung zum Glücksspiel zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Meike Lukat
Zusammenfassung

Wenn Spieler Räuber werden. Bankraub und Glücksspiel in handlungstheoretischer Perspektive
Christopher Schlembach, Matthias Gaderer, Birgit Zetinigg

EfA - Ein E-Mental-Health-Programm für Angehörige problematischer und pathologischer Glücksspieler
Ursula Gisela Buchner, Annalena Koytek, Melanie Arnold, Norbert Wodarz, Jörg Wolstein
Zusammenfassung

Komorbide Störungen bei pathologischen Glücksspielern: ein Überblick
Paveł Ślęczka, Ludwig Kraus, Barbara Braun & Gerhard Bühringer
Zusammenfassung

Bildstrecke
Spiele der Stadt - Glück, Gewinn und Zeitvertreib

Substanzbezogene Störungen und pathologisches Glücksspielen - Was wissen wir heute?
Marco Stürmer, Ursula Gisela Buchner, Norbert Wodarz
Zusammenfassung

"... damit das ein Ende hat." - Suizidalität und pathologisches Glücksspielen
Rita Wüst
Zusammenfassung

Was wir über Angststörungen wissen und deshalb tun sollten
Franziska Einsle
Zusammenfassung

Pathologisches Glücksspielen und komorbide Persönlichkeitsstörung
Petra Schuhler
Zusammenfassung

Integrativ, sequentiell, parallel? - Die Behandlung von pathologischen Glücksspielern mit komorbiden Störungen
Johannes Lindenmeyer
Zusammenfassung

 


Legal, illegal, alles egal? - Deutsche Gesetzgebung zum Glücksspiel zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Meike Lukat

Zusammenfassung

Die Ziele eines Gesetzgebers, so zum Thema "Spielerschutz", dem Schutz der Bevölkerung vor der Ausbeutung des natürlichen Spieltriebs mit all ihren negativen Begleiterscheinungen und das, was in Gesetzen wörtlich steht, findet sich häufig in der Realität nicht wieder. Um die Ursachen zu verstehen, warum Ziele nicht erreicht wurden und auf dem eingeschlagenen Weg nicht erreicht werden können, muss man die Grundlagen betrachten. Der Artikel stellt dar, dass man sich nicht durch undefinierbare angebliche "Unterhaltungscharakteristika" von Spielen lenken, leiten und vernebeln lassen darf. Jedes Glücksspiel, egal mit welchem Namen, welcher Form oder Farbe, kann man erkennen. Am Beispiel des Glücksspiels an Automaten, welche durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Berlin für das Spiel in Spielhallen, in Gaststätten und an anderen vom Gesetzgeber als geeignet betrachteten Örtlichkeiten vorgesehen sind, werden der Wunsch und die Ziele des Gesetzgebers mit der Wirklichkeitt abgeglichen. Es wird hinterleuchtet, was der Slogan "Alle Geräte staatlich geprüft" tatsächlich wert ist.


Meike Lukat
meike.lukat@live.de

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EfA - Ein E-Mental-Health-Programm für Angehörige problematischer und pathologischer Glücksspieler
Ursula Gisela Buchner, Annalena Koytek, Melanie Arnold, Norbert Wodarz, Jörg Wolstein

Abstract

Derzeit gibt es in Deutschland kaum Beratungs- oder Behandlungsangebote, die speziell auf Angehörige pathologischer und problematischer Glücksspieler ausgerichtet sind, obwohl diese Klientel von der Erkrankung stark betroffen ist: Angehörige pathologischer Glücksspieler leiden in ähnlicher Weise unter der Erkrankung wie Angehörige Substanzabhängiger. Sie sind chronischen Stressoren ausgesetzt und haben daher ein hohes Risiko für stressbedingte physische und psychische Erkrankungen. Um das Risiko der Angehörigen für eine eigene Erkrankung zu reduzieren, ist die Vermittlung funktionaler Strategien zur Bewältigung der Situation hilfreich. Inzwischen liegt im deutschsprachigen Raum mit ETAPPE ein evaluiertes und praktikabel umsetzbares Gruppentraining vor. Eine flächendeckende Versorgung der Angehörigen wird aber nicht praktikabel sein. Da das Internet bei psychosozialen Problemen häufig sowohl als Informationsquelle als auch bei der Recherche nach Hilfemöglichkeiten genutzt wird, bietet es einen niedrigschwelligen Zugang - auch für Menschen, die noch gar nicht aktiv nach Behandlung vor Ort suchen. Daher wird ein entsprechendes Angebot für Angehörige von problematischen und pathologischen Glücksspielern als E-Mental-Health-Programm unter dem Titel "Verspiel nicht mein Leben" - Entlastung für Angehörige (EfA) entwickelt.


Dipl.-Psych. Ursula Gisela Buchner
ursula.buchner@bas-muenchen.de

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Komorbide Störungen bei pathologischen Glücksspielern: ein Überblick
Pavel Sleczka, Ludwig Kraus, Barbara Braun & Gerhard Bühringer

Zusammenfassung

In Deutschland erfüllen 0,3-0,6% der Erwachsenen die Kriterien des pathologischen Glücksspielens. Ein großer Teil der pathologischen Glücksspieler weist weitere komorbide psychische Störung auf. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick der Ergebnisse aktueller Studien zu komorbiden Störungen bei pathologischen Glücksspielern. Zu den häufigsten komorbiden Störungen gehören substanzbezogene Erkrankungen, affektive und Angststörungen. Insgesamt ist die Spannweite der berichteten Komorbiditätsraten groß, was u.a. auf methodische Unterschiede der Untersuchungen zurückzuführen ist. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung weisen die meisten Studien erhöhte Raten psychischer Störungen bei pathologischen Glücksspielern auf. Theoretische Modelle des Zusammenhanges zwischen PG und komorbiden Störungen umfassen sowohl Entstehungs- als auch aufrechterhaltende Bedingungen. Diese werden beispielhaft anhand des gemeinsamen Auftretens von depressiven Störungen und PG illustriert. Aufgrund ihres häufigen Vorkommens bei PG und den weitreichenden Implikationen für das Störungsbild, den Behandlungsverlauf und den Behandlungserfolg sollten komorbide Störungen im diagnostischen Prozess sowie in der Planung und Durchführung therapeutischer Maßnahmen beachtet werden.


Pawel Sleczka
sleczka@ift.de

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Substanzbezogene Störungen und pathologisches Glücksspielen - Was wissen wir heute?
Marco Stürmer, Ursula Gisela Buchner, Norbert Wodarz

Zusammenfassung

Sowohl substanzbezogene Abhängigkeitserkrankungen als auch verhaltensbezogene Störungen wie das Pathologische Glücksspielen (PG) führen bei Betroffenen zu erheblichen psychosozialen Belastungen. In vielen Fällen treten substanzbezogene Störungen und PG jedoch komorbid auf. Der vorliegende Beitrag nimmt deshalb die Zusammenhänge zwischen beiden Störungsbildern in den Blick: Bevölkerungsbefragungen zeigen, dass in Deutschland 90% der pathologischen Glücksspieler (PGS) im Laufe ihres Lebens auch an einer substanzbezogenen Störung erkranken, bei 55% handelt es sich um eine alkoholbezogene Störung. Klinische Studien ermitteln bei 60% der PGS in stationärer Behandlung irgendeine Substanzabhängigkeit ohne Tabak, bei 32% eine Alkoholabhängigkeit und bei 24% Alkoholmissbrauch. Trotz dieser schweren Belastungen findet bisher nur ein Bruchteil der Glücksspieler den Weg in eine weiterführende Behandlung. Bei substanzbezogenen Störungen liegt die Behandlungsprävalenz höher. Jede qualifizierte Behandlung setzt eine fundierte Diagnostik voraus: Aufgrund der hohen Komorbidität von substanzbezogenen Störungen und PG sollten Erst- und Anamnesegespräche bei beiden Erkrankungen durch entsprechende Screening-Instrumente ergänzt werden. Im Bereich der substanzbezogenen Störungen besteht in Deutschland ein gut ausgebautes und hochspezialisiertes Hilfesystem mit wirksamen Behandlungsoptionen, die gut evaluiert sind. Für den Bereich des PG trifft dies bisher nur mit Einschränkungen zu. Noch unzureichender sind die Erkenntnisse über die optimale Behandlung bei einem gemeinsamen/ gleichzeitigen Auftreten beider Störungsbilder.


Marco Stürmer
marco.stuermer@bas-muenchen.de

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"... damit das ein Ende hat." - Suizidalität und pathologisches Glücksspielen
Rita Wüst

Zusammenfassung

Ein Suizid ist meist Ausdruck einer krisenhaften Zuspitzung und für den Betroffenen der letzte Ausweg, um die als verzweifelt und unlösbar erlebte Situation zu beenden. Das Leid der Hinterbliebenen ist besonders groß, geprägt von unbeantworteten Fragen und Schuldgefühlen. Das soziale Umfeld, in dem sich ein Suizid ereignet, ist nachhaltig erschüttert. In Deutschland nehmen sich jährlich etwa 10.000 Menschen das Leben. Die Zahl der Suizidversuche ist schätzungsweise fünfzehn bis zwanzig Mal so hoch. Zwei von drei Suiziden werden von Männern verübt, insbesondere ältere Männer haben ein erhöhtes Risiko. Bei den Suizidversuchen sind vor allem junge Frauen gefährdet. Im Rahmen pathologischen Glücksspielverhaltens können Suizidphantasien und Todeswünsche ähnlich häufig auftreten wie bei anderen psychischen Erkrankungen. Fast die Hälfte aller pathologischen Spieler berichtet über suizidale Ideationen - Suizidgedanken und Suizidideen - verursacht vor allem durch die ausweglose finanzielle Situation, in die ihre Sucht häufig führt. Neben der erhöhten Suizidalität ist die Komorbidität mit stoffgebundenen Abhängigkeiten wie Alkohol und illegale Drogen häufiger als in der Durchschnittsbevölkerung. Die Behandlung der Grunderkrankung stellt die beste Suizidprävention dar. Aufgrund von Scham und Schuldgefühlen werden aber sowohl die Glücksspielsucht als auch suizidale Gedanken vom Betroffenen selten thematisiert. Zur Einschätzung des Suizidrisikos ist darum eine aktive Exploration unbedingt notwendig.


Rita Wüst
rita.wuest@muenchen-depression.de

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Was wir über Angststörungen wissen und deshalb tun sollten
Franziska Einsle

Zusammenfassung

Angststörungen gehören zu den häufigsten komorbiden Störungen bei Pathologischem Glücksspiel, allerdings sind zugrundeliegende Mechanismen dieses Zusammenhangs im Gegensatz zur Depression nicht untersucht. Generell gehören die Angststörungen zu den frühen Störungen, die oft schon im Kindes- und Jugendalter beginnen und mit einer Reihe von Folgekomplikationen einhergehen, z.B. Entwicklung depressiver Störungen oder Suchtprobleme. Bei der Entstehung von Angststörungen sind zahlreiche Faktoren beteiligt, die je nach Patient und Störung variieren können. Für die Aufrechterhaltung der Symptomatik über alle Angststörungen hinweg spielt das Vermeidungs- bzw. Sicherheitsverhalten eine große Rolle. Zum Goldstandard der Behandlung von Angststörungen gehören daher die Expositionsverfahren, die auf den Abbau des Sicherheitsverhaltens abzielen und deren Effektivität durch zahlreiche Studien bestätigt wurde. Aktuelle Befunde zeigen, dass Patienten bei der Exposition begleitet werden sollten und eine komorbide depressive Symptomatik bei der Behandlungsplanung zu vernachlässigen ist. Darüber hinaus gibt es bei der Sozialen Phobie und der Generalisierten Angststörung Besonderheiten bei der Durchführung von Expositionstherapien. Bisher gibt es keine Studien, die den Effekt der Angstbehandlung auf das Pathologische Glücksspiel untersuchen und umgekehrt. Daher ist es wichtig, für die Herausforderungen beider Störungen sensibilisiert zu sein und diese in der Behandlungsplanung zu berücksichtigen.


Prof. Dr. Dipl.-Psych. Franziska Einsle
einsle@psychologie.tu-dresden.de

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Pathologisches Glücksspielen und komorbide Persönlichkeitsstörung
Petra Schuhler

Zusammenfassung

Seit der Einführung der operationalisierten Diagnostik in die psychiatrischen Klassifikationssysteme ist eine zunehmende klinische und wissenschaftliche Beschäftigung mit Persönlichkeitsstörungen erfolgt. Die Forschungsergebnisse weisen auf den besonderen Stellenwert dieser Diagnosen in der Psychotherapie, Psychiatrie und Rehabilitation hin. So kann davon ausgegangen werden, dass bei mindestens einem Drittel aller stationären Patienten und Patientinnen in psychiatrischen, psychosomatischen und Suchtkliniken zusätzlich zu den symptomatischen Störungen eine Persönlichkeitsstörung vorliegt, wobei häufig die diagnostischen Kriterien für mehr als eine Persönlichkeitsstörung erfüllt sind. Vor diesem Hintergrund wurde in den AHG-Kliniken Münchwies und Bad Dürkheim ein psychotherapeutisches Programm für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen entwickelt und evaluiert (Schmitz et al., 2002): Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppentherapieprogramm ist ressourcen- und kompetenzorientiert aufgebaut, stellt die Persönlichkeitsstörung direkt und unmittelbar in den Fokus und sieht eine, hinsichtlich der Persönlichkeitsstörung heterogene Gruppenzusammensetzung vor. Psychoedukative Methoden, die auf die Vermittlung plausibler Verstehensmodelle setzen, nichtkonfrontative Motivierungsstrategien, emotionale Erlebnisaktivierung und Verhaltenstraining bilden das Gerüst des Konzepts. Dieses psychotherapeutische Programm wird auch in der stationären Behandlung in der Münchwieser Klinik bei der Diagnose "Persönlichkeitsstörung mit pathologischem Glücksspielen" eingesetzt. Die Grundzüge dieser Vorgehensweise werden in dem Beitrag praxisnah beschrieben und erläutert. Am Anfang steht eine Beschreibung der sechs häufigsten Persönlichkeitsstörungen in den Indikationsgebieten Psychosomatik und Sucht unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Bezüge zum pathologischen Glücksspielen.


Dr. Petra Schuhler
pschuhler@ahg.de

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Integrativ, sequentiell, parallel? - Die Behandlung von pathologischen Glücksspielern mit komorbiden Störungen
Johannes Lindenmeyer

Zusammenfassung

Angesichts der bislang fehlenden empirischen Studienergebnisse zur Wirksamkeit von verschiedenen Ansätzen der therapeutischen Versorgung von pathologischen Glücksspielern mit komorbiden Störungen werden in dem Beitrag eine Reihe von Detailfragen erörtert, die bei der Entwicklung von geeigneten Behandlungsstrategien bei dieser Klientel zu berücksichtigen
sind:
a) Welche Zusammenhänge zwischen pathologischem Glücksspiel und komorbider Störung sind möglich?
b) Was bedeutet integrierte Behandlung?
c) Inwieweit bedarf es einer Berücksichtigung des therapeutischen Verlaufs?
Abschließend werden therapeutische Knackpunkte zur Differentialdiagnostik, der Vermittlung eines Erklärungsmodells und der Strukturierung der Therapiesitzungen bei pathologischen Glücksspielern mit komorbider Störung herausgearbeitet.


PD Dr. rer. nat., Dipl.-Psych. Johannes Lindenmeyer
lindenmeyer@salus-lindow.de

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