- Die unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen sind charakterisiert durch unbefriedigende Beziehungsmotive, dysfunktionale und kompensatorische Schemata, dysfunktionales Interaktionsverhalten, mangelndes Vertrauen.
- Bei psychosomatischen Klienten (v.a. Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen) herrschen unklare Motive und Alienation, dysfunktionale Schemata und starke Vermeidungstendenzen.
- Klienten mit Abhängigkeitserkrankungen leiden unter dysfunktionalen Schemata, Alienation, fehlender Motivation und Vermeidung. Häufig kommen Persönlichkeitsstörungen hinzu.
- Bei Depressionen spielen in vielen Fällen dysfunktionale Schemata eine wesentliche Rolle.
- Den komplexeren Angststörungen liegen meist dysfunktionale Schemata zugrunde - etwa der Sozialen Phobie, der Zwangsstörung, der Generalisierten Angststörung und der Posttraumatischen Belastungsstörung. Zu prüfen ist auch, ob die angstvolle Beschäftigung nicht von anderen ängstigenden Themen ablenkt.
Sachse betont, dass nur aufgrund einer sorgfältigen Diagnostik die Indikation für eine KOP-Behandlung gestellt werden kann. Z.B. ist das Verfahren ungeeignet, wenn Probleme des Klienten (etwa bei Angst) auf klassische Konditionierungsprozesse, auf Kompetenzdefizite oder auf neuropsychologische Funktionsdefizite zurückgehen; in diesen Fällen sind verhaltensnahe Techniken wie Reizkonfrontation oder Trainings primär indiziert.
Literatur zum Thema
Rainer Sachse, Jana Fasbender, Janine Breil, Meike Sachse (Hrsg.) Perspektiven Klärungsorientierter Psychotherapie II.
Pabst 444 Seiten, Paperback ISBN 978-3-89967-672-3