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Politische Psychologie

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2019-2

Inhaltsverzeichnis

Frieden Macht Freiheit
Ursula Christmann & Norbert Groeben

Economic inequality as an opportunity structure for the success of right-wing populist parties in Western Europe
Julia Schnepf

„Wie hältst Du es mit der Demokratie?“ Einstellungen von Jugendlichen zur Demokratie und politischen Partizipation – ein Zwischenbericht
Wolfgang Frindte, Stephanie Wohlt & Kirsten Richter

Bemerket die Anfänge!
Zur Infrahumanisierung Geflüchteter in Deutschland
(Ein Werkstattbericht)
Johanna Gratzel

Antisemitismus, „gute Deutsche“ und „böse Migranten“
Wilhelm Kempf

„Bisschen voll die Nussschale, könnten Flüchtlinge sein oder eine Bootsparty…“
Studentische Positionierungsmuster zur medialen Repräsentation von Flucht
Wassilios Baros, Thomas Theurer & Ricarda Gugg

 Am Anfang war das Wort?!
Zum rhetorischen Friedensverhalten der protestantischen Kirchen Nordirlands im Friedensprozess von Januar bis Mai 1998
(Ein Werkstattbericht)
Sofia Krüger

Wege zu aufgeklärter Toleranz durch erwägungsorientierte Bildung von Anfang an
Bettina Blanck

Das Kompetenztraining zur Bewältigung von Diskriminierung (KOBEDI): Gekonnt im Alltag positionieren (Ein Werkstattbericht)
Orgun Özcan

Editorial-Nachwort: Das Gerichtsmodell des Peer Review – erste Evaluationsaspekte
Norbert Groeben & Ursula Christmann

Tagungsbericht:
Lokale und globale soziale Ungleichheit. Ein Rückblick auf die 30. Jahrestagung des Forums Friedenspsychologie
Claas Pollmanns, Daniel Corlett & Frank Asbrock
 


Economic inequality as an opportunity structure for the success of right-wing populist parties in Western Europe
Julia Schnepf

Abstract

During the past decades right-wing populism is a growing phenomenon even in the consolidated democracies of the Western world. Economic uncertainties like financial crises, unemployment, or globalization effects have been often found to have an impact on the success of rightwing populist parties in many countries. The focus of this study lies on the relationship between economic inequality and the support for right-wing populist parties. Using data of eight countries from the European Social Survey program, a social identity approach of right-wing voting under the condition of increasing economic inequality is tested. Results of a cross-sectional multi-level binary regression model show that economic inequality has a substantial main effect on general support for right-wing populist parties.

Keywords: economic inequality; social identity; right-wing populism; protest voting


Ökonomische Ungleichheit als eine Gelegenheitsstruktur für den Erfolg rechtspopulistischer Parteien in Westeuropa

Zusammenfassung
Rechtspopulistische Parteien erfreuen sich heute in ganz Europa zunehmender Wählerzahlen. Schon lange gelten ökonomische Krisen und Negativ-Veränderungen in der makro-ökonomischen Struktur von Staaten als nahrhafter Boden für die Genese rechtspopulistischer und rechtsextremer Tendenzen in der Gesellschaft. Die vorliegende Studie testet unter Rückgriff auf Daten des European Social Survey Programms ein Social-Identity-Modell für den Zusammenhang zwischen ökonomischer Ungleichheit und dem Zuspruch rechtspopulistischer Parteien in acht westeuropäischen Nationen. Die Ergebnisse der durchgeführten Querschnitts-Mehrebenenanalyse weisen darauf hin, dass die Ungleichverteilung von Einkommen über verschiedene Einkommensklassen hinweg einen verstärkenden Effekt auf den Zuspruch rechtspopulistischer Parteien hat.

Schlüsselwörter: Ökonomische Ungleichheit; Soziale Identität; Rechtspopulismus; Protestwahl


JuliaSchnepf
Universität Koblenz-Landau
Abteilung für Sozial-, Wirtschaft- und Umweltpsychologie
Fortstraße 7
76829 Landau in der Pfalz

 


„Wie hältst Du es mit der Demokratie?“ Einstellungen von Jugendlichen zur Demokratie und politischen Partizipation – ein Zwischenbericht
Wolfgang Frindte, Stephanie Wohlt & Kirsten Richter

Zusammenfassung

Vorgestellt werden die zentralen Variablen und ausgewählte Ergebnisse einer standardisierten Befragung, die 2017 im Rahmen eines durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts mit 1.027 Jugendlichen zwischen 14 bis 18 Jahren (56,6% weiblich) durchgeführt wurde. Ziel des Projekts ist die Analyse von Einstellungen zu Demokratie und demokratischer Partizipation der Jugendlichen sowie möglicher Ursachen und Einflussfaktoren ihrer Einstellungen. Die Befunde machen darauf aufmerksam, dass demokratiefreundliche sowie demokratiepraktizierende Familien- und Unterrichtsbedingungen wichtige Voraussetzungen sind, um Jugendliche zu motivieren, sich politisch zu engagieren und an demokratischen Aktivitäten zu beteiligen.

Schlüsselwörter: Standardisierte Befragung, Demokratiekompetenz, Einstellungen zur Demokratie, Einstellungen gegenüber AusländerInnen und MigrantInnen, Politische Partizipation in Schule und Gesellschaft


„How do you think about democracy?“ – Young people‘s attitudes to democracy and political participation

Abstract
In this paper we present central variables and selected results of a standardized survey study, which was conducted in 2017 in Thuringia. The survey is part of a project funded by the German Federal Ministry of Education and Research. Participants were 1027 adolescents (56,6% female) ranging in age from 14 to 18 years old. The aim of the project is to analyze the attitudes towards democracy and democratic participation as well as possible causes and influencing factors. The findings indicate democracy-friendly conditions in family-life and teaching as important preconditions for motivating young people to engage in a range of political activities.

Keywords: Standardized survey, Citizen competence, Attitudes towards democracy, Attitudes to foreigners and migrants, Political participation in school and society


Prof. Dr. phil. habil. Wolfgang Frindte
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz8 
007743 Jena

 


Bemerket die Anfänge!
Zur Infrahumanisierung Geflüchteter in Deutschland
(Ein Werkstattbericht)

Johanna Gratzel

Zusammenfassung

Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gegenüber Geflüchteten treten als dehumanisierende Vorurteile nicht urplötzlich auf, sondern entwickeln sich schrittweise. Ein erster Schritt besteht möglicherweise in der Infrahumanisierung von Minderheiten, indem diesen weniger komplexe menschliche Eigenschaften zugesprochen werden als der Eigengruppe. Die vorliegende Studie überprüft, ob in einer angefallenen Online-Stichprobe solche Infrahumanisierungstendenzen zu beobachten sind, um folgend nach fördernden Bedingungen (wie Nationalstolz und nationale Identifikation) sowie hemmenden Bedingungen (wie Kontakt) für Infrahumanisierung zu fragen. Infrahumanisierungstendenzen werden gezeigt, unterliegen jedoch einem deutlichen Interaktionseffekt. Die hemmenden und fördernden Effekte sind zwar z.T. uneinheitlich und nicht sehr stark, legen aber sowohl für Praxis wie Forschung relevante Konsequenzen nahe.

Schlüsselbegriffe: Infrahumanisierung, Patriotismus, patriotischer Nationalstolz, nationale Identifikation, Kontakthypothese


Catch the first signs: On the infrahumanization of refugees in Germany

Abstract
Xenophobia and racism towards refugees do not surface out of nowhere but develop step by step. A first step could be infrahumanization: people attribute less complex human characteristics to members of the outgroup than to the ingroup. In an online-study, it was investigated whether infrahumanization can be observed and which factors may support, e.g. national identification or patriotism, or inhibit the effect, e.g. contact with refugees. Infrahumanization is indeed observed but characterized by a strong interaction effect. Supporting and inhibiting factors draw an unclear and rather weak picture but nonetheless point at important consequences for research and practical application.

Keywords: Infrahumanization, patriotism, national identification, contact hypothesis


Johanna C. Gratzel
Universität Bielefeld
Universitätsstraße 25
33615 Bielefeld

 


Antisemitismus, „gute Deutsche“ und „böse Migranten“
Wilhelm Kempf

Zusammenfassung

Gegenstand des vorliegenden Aufsatzes sind Ergebnisse des Anti-Semitism and the Criticism of Israel (ASCI) Surveys (Kempf, 2015) und deren Verfälschung im Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus (2017). Unter Verletzung der Regeln eines integren Argumentierens im Sinne von Groeben und Christmann (2005) fällt der Expertenbericht einer Ideologie anheim, die nicht nur dem Kampf gegen den Antisemitismus schadet, sondern rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien wie Pegida und AfD die Tür dazu öffnet, von ihrem Antisemitismus abzulenken und ihrer Kampagne „gegen die Islamisierung des Abendlandes“ zu politischer Legitimität zu verhelfen.

Schlüsselwörter: ASCI-Survey, Israelkritik, Antisemitismus, Antizionismus, Rassismus


Anti-Semitism, „good Germans“ and „evil migrants“

Abstract
This article reviews some key results of the Anti-Semitism and the Criticism of Israel (ASCI) survey (Kempf, 2015) and their forgery in the report of the Independent Expert Group on Anti-Semitism (2017). Breaching the rules of arguing with integrity in the sense of Groeben and Christmann (2005) the report falls prey to an ideology that not only harms the struggle against anti-Semitism, but opens the door for right-wing populist movements and parties such as Pegida and AfD to divert attention from their own anti-Semitism and to legitimize their campaign „against the Islamization of the occident“.

Keywords: ASCI-Survey, Israel criticism, Anti-Semitism, Anti-Zionism, Racism


Prof. Wilhelm Kempf
Universität Konstanz
Fachbereich Psychologie
78457 Konstanz

 


„Bisschen voll die Nussschale, könnten Flüchtlinge sein oder eine Bootsparty…“
Studentische Positionierungsmuster zur medialen Repräsentation von Flucht

Wassilios Baros, Thomas Theurer& Ricarda Gugg

Zusammenfassung

Der Beitrag präsentiert erste Ergebnisse des Projektes Political Literacy und Medienrezeption (PoLiMer) zu Positionierungen Studierender zur medialen Darstellung von Flucht und Asylpolitik. Diese wurden mittels quasi-experimenteller Online-Befragungen zu zwei Erhebungszeitpunkten – im Spätherbst 2015 (n=387) und im Frühling 2016 (n=596) – dazu aufgefordert, sich u.a. zu einer Photographie zu positionieren. Mittels Latenter Klassenanalyse lassen sich zwei Antwortmuster und signifikante Unterschiede hinsichtlich der subjektiv-emotionalen Verarbeitung der Bildinhalte einerseits und der reflexiven Versprachlichung von Wissen über die Hintergründe und Implikationen der abgebildeten Situation andererseits identifizieren. Dabei konnte u.a. festgestellt werden, dass in beiden Klassen häufig Emotionen versprachlicht werden. Unterschiede bestehen hingegen im Hinblick darauf, mit welchen Wahrnehmungen und Interpretationen, Wissensbeständen und Überzeugungen diese Emotionen verknüpft sind.

Schlüsselbegriffe: Flucht, Asylpolitik, Medienrezeption, subjektive Positionierungen, Emotionen, Skandalerleben, Latent Class Analyse, Critical Literacy, Political Literacy


„A litte stuffed, that cockleshell... could be refugees or a boat party.“
Students‘ positioning patterns on the media representation of flight migration


Abstract
The article presents initial results of the PoLiMer-project about positionings of students to the medial representation of flight and asylum policy. In a quasi-experimental online-survey they were requested to position themselves towards a photography at two times – in autumn 2015 (n=387) and in spring 2016 (n=596). Based on latent class analysis, two patterns of responses and significant differences in regard to the subjective-emotional processing of picture content and the reflexive verbalization of knowledge about background and implications of the pictured situation can be identified. One result is that emotions are frequently enunciated in both classes. However, there are differences concerning the perceptions and interpretations, forms of knowledge and beliefs these emotions are articulated with.

Keywords: flight, asylum policy, media reception, subjective positioning, emotions, awareness of scandals, latent class analysis, critical literacy, political literacy


Prof. Dr. Wassilios Baros
Universität Salzburg
Fachbereich Erziehungswissenschaften
Erzabt-Klotz-Straße 1
A-5020 Salzburg

 


Am Anfang war das Wort?!
Zum rhetorischen Friedensverhalten der protestantischen Kirchen Nordirlands im Friedensprozess von Januar bis Mai 1998
(Ein Werkstattbericht)

Sofia Krüger

Zusammenfassung

1998 beendete das Karfreitagsabkommen den Nordirlandkonflikt. Trotz dessen Assoziation mit religiöser Gewalt fehlt in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine fundierte Analyse des Verhaltens der Kirchen sowie des verbreiteten Vorwurfs klerikaler Passivität während des Friedensprozesses. Hieran anknüpfend ging ich in meiner Masterarbeit der Frage nach, inwieweit die protestantischen Kirchen im öffentlichen Diskurs ein Friedensethos vertraten. Aufbauend auf einer Kombination des Framing-Ansatzes mit soziopsychologischen Arbeiten entwickelte ich ein methodisches Analyseraster, welches ich auf Aussagen der protestantischen Kirchen anwendete. Meine Ergebnisse zeigen, dass die Kirchen friedensrhetorische Counterframes zur radikalen Rhetorik der Democratic Unionist Party (DUP) formulierten. Dies gibt Anlass, die bisherige Passivitätsannahme zu hinterfragen.

Schlüsselbegriffe: Nordirland; Framing; Counterframing; Friedensprozess; protestantische Kirchen


In the beginning was the word?! – An analysis of the peace rhetoric of the Northern Irish Protestant churches during the peace process in 1998

Abstract
In 1998, the Good Friday Agreement (GFA) ended the conflict in Northern Ireland. Though the conflict is generally associated with religious divisions, a detailed elaboration of the behaviour of the churches in conflict and peace times is still missing. I focused in my master thesis on the latter, combining behavioural and sociopsychological approaches to make the Protestant churches’ peace and the Democratic Unionist Party’s (DUP) conflict rhetoric methodologically tangible. My results indicate that the churches deconstructed the DUP’s radicalism through counterframing and propagated a broad understanding of peace, and therefore question the common critique of clerical peace passivity.

Keywords: Northern Ireland; framing; counterframing; peace process; Protestant churches


SofiaKrüger
 


Wege zu aufgeklärter Toleranz durch erwägungsorientierte Bildung von Anfang an
Bettina Blanck

Zusammenfassung

»Erwägungsorientierung« ist ein auf Entscheidung bezogener philosophischer Ansatz. Erwogene Alternativen werden herangezogen, um Begründungsniveaus von Positionen/Lösungen mit Blick auf jeweils erwogene problemadäquate Alternativen einschätzen zu können (Erwägungs-Geltungsbedingung). Es geht um Transparenz von Begründungsniveaus, nicht darum, alles gut zu begründen. Erwägungsorientierung ist eine reflexive Orientierung, die eine bloße Identifikation mit bestimmten Lösungen/Positionen in eine Identifikation auch mit jeweils erwogenen Alternativen überführen kann (distanzfähiges Engagement). Damit wird ein Prozess der Entfaltung von jeweiliger Subjektivität hin zu Intersubjektivität/Objektivität ermöglichender Subjektivität angestoßen, der sozial zu einer auch friedensförderlichen aufgeklärten Toleranz führen kann. Was das für Bildungsgänge bedeutet, wird an Beispielen aus dem Grundschulunterricht erörtert.

Schlüsselbegriffe: Alternativenbewusstsein, Begründungsorientierung, Entscheidungskompetenzen, Erwägungsmentalität, Erwägungsorientierung, Grundschulunterricht, Perspektivenvielfalt, Toleranz, Wissen um Nicht-Wissen


Ways to enlightened tolerance by deliberative education right from the very beginning

Abstract
Deliberative orientation is a philosophical concept focusing on questions about responsible decisions. It looks at deliberated alternatives with the purpose to say something about the quality of the given reasons for a certain position/solution of a problem. The importance of deliberated alternatives to justify positions/solutions changes the mentality concerning problem solving and the way of identifying with chosen positions/solutions. Thus deliberated alternatives could be a path to a more tolerant and peaceful dealing with conflicts and controversies between opponents. The article discusses some examples accordingly how such a mentality could be encouraged by teaching primary school children.

Keywords: decision competencies, dealing with controversial alternatives, mentality of deliberation, deliberated orientation, perspectives, primary school, tolerance, knowing about not-knowing (knowledge about not-knowledge)


Prof. Dr. Bettina Blanck
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Institut für Sozialwissenschaften
Abteilung Politikwissenschaft
Reuteallee 46
71634 Ludwigsburg

 


Das Kompetenztraining zur Bewältigung von Diskriminierung (KOBEDI): Gekonnt im Alltag positionieren
(Ein Werkstattbericht)

Orgun Özcan

Zusammenfassung

Dieser Werkstattbericht stellt das Kompetenztraining zur Bewältigung von Diskriminierung (KOBEDI) sowie erste Evaluationsergebnisse vor. Das Ziel dieses Trainings besteht darin, dass Teilnehmende ihr individuelles Verhalten gegenüber Diskriminierung im Alltag finden. Teilnehmende können als Gruppe an einem Tag üben, wie sie Diskriminierung erkennen, deeskalierend und humorvoll reagieren, sich positionieren, gelassen bleiben, mental mit erlebter Diskriminierung zurechtkommen und Zivilcourage zeigen können.
Zwei Gruppen von Psychologie-Studierenden (N=45) haben für jeweils zwei Tage an dem Training teilgenommen, um eine erste Prozess- und Wirksamkeitsevaluation durchzuführen. Das Pretest-Posttest-Kontrollgruppen-Design zeigt Interventionseffekte auf Coping, Selbstwirksamkeit gegenüber Diskriminierung (auch andere mobilisieren im sozialen Umfeld) und soziale Ambiguitätstoleranz.

Schlüsselbegriffe: Diskriminierung, Alltagsrassismus, Anti-Diskriminierung, Prävention, Zivilcourage


Competence Training for Mastering Discrimination (COMADI): Skillful Positioning in Everyday Life

Abstract
The current study evaluates the newly developed competence training for mastering discrimination (COMADI). The general goal of this training is to show participants positive counter-behaviors in preparation for facing discrimination. Subgoals are to train how to identify discrimination, deescalate and react humorously, position, keep relaxed, cope with experienced discrimination, and show civil/ moral courage.
For the first process and effect evaluation, two groups of psychology students (N=45) took part in this training lasting two days respectively. Our pretest-posttest control group design shows intervention effects on coping, self-efficacy against discriminatory statements (also by mobilizing others within individual surroundings), and tolerance for social ambiguity.

Keywords: discrimination, everyday racism, anti-discrimination, prevention, civil/ moral courage


Orgun Özcan
Philipps-Universität Marburg
Arbeitseinheit Sozialpsychologie
Gutenbergstr. 18
35032 Marburg

 


Editorial-Nachwort: Das Gerichtsmodell des Peer Review – erste Evaluationsaspekte
Norbert Groeben & Ursula Christmann

Zusammenfassung

Das in der Psychologie übliche Standardmodell des Peer Review weist erhebliche Mängel in Bezug auf Objektivität, Reliabilität und Validität des Verfahrens auf, die als Belastung des sozialen Friedens im Teilsystem Wissenschaft angesehen werden können. Deshalb wurde für dieses Sonderheft zur Friedenspsychologie als Alternative das sog. Gerichtsmodell sensu Bornstein eingesetzt, das den Autoren/innen Möglichkeiten der Verteidigung gegen Gutachterkritik einräumt und so zu einer Vermeidung von Ungerechtigkeits- und Ohnmachtsgefühlen führen sollte. Eine erste Evaluation dieses Vorgehens zeigt insgesamt eine positive Bewertung, und zwar insbesondere in Bezug auf die emotionale Situation der Autoren/innen (im Kontrast zum Standardmodell). Wenn auch die Ergebnisse wegen der kleinen Stichprobe nicht überzubewerten sind, sprechen sie doch für weitere Versuche, das Gerichtsmodell zu erproben und (mit dem entwickelten Fragebogen) zu überprüfen.

Schlüsselbegriffe: Peer Review Verfahren, methodologische Schwächen, Verzerrungen, Gerichtsmodell, Evaluation des Gerichtsmodells


Editorial epilogue: The judicial model of the peer-review procedure – first evaluation aspects

Abstract
The peer-review procedure which is the usual gold standard in psychology shows considerable weaknesses with respect to objectivity, reliability, and validity which can be considered as a burden of social peace in the system of science. For this reason, we used as an alternative in this Special Issue of the Journal of Political Psychology the so called judicial model sensu Bornstein which gives the authors the possibility of defense against expert criticism und thus should help to avoid feelings of injustice and helplessness. A first evaluation of the judicial model shows a positive evaluation in particular with regard to the emotional situation of the authors (compared to the standard peer-review model). Although, because of the small sample size, the results should not be overestimated, they do, however, encourage further testing of the judicial model (by using the specifically developed questionnaire).

Keywords: standard peer review model, methodological shortcomings, biases, judicial model, evaluation of the judicial model


Norbert Groeben
 



Politische Psychologie
7. Jahrgang · Heft 1 · 2019

Pabst, 2019
ISSN 2193-3243
Preis: 15,- €

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