An der Studie nahmen 47 Kinder im Alter von drei bis vier Jahren und 45 Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren teil. Ihnen wurden mehrere Szenen vorgespielt, in denen sich Puppen reziprok oder nicht reziprok verhielten. Anschließend wurden die Kinder gebeten, zu bewerten, wie die Puppen gehandelt hatten. Zudem werteten die Forscher die spontanen Reaktionen der Kinder aus. „Oh, das ist ja gemein!“, riefen sie zum Beispiel, wenn eine Puppe ihrer Meinung nach ungerecht handelte.
„In unserer Studie finden wir Hinweise darauf, dass jüngere Kinder zwischen drei und vier Jahren ausschließlich eine Norm für Prosozialität haben. Sie denken, dass es gut ist, großzügig zu sein. Ab einem Alter von fünf Jahren entwickeln sich komplexere Gerechtigkeitsvorstellungen. Fünf- und Sechsjährige beziehen bei ihren Überlegungen bereits eine Norm der Gegenseitigkeit ein. Die Kinder finden Tit for Tat gut und gerechtfertigt“, sagt Markus Paulus.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Professor Markus Paulus
Inhaber des Lehrstuhls für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie II
LMU
Tel.: +49 (0) 89/2180- 5150
E-Mail: Markus.Paulus@psy.lmu.de
www.psy.lmu.de/epp/personen/professoren/markus_paulus/
Quelle: https://idw-online.de/de/news723668