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Musik-, Tanz- und Kunsttherapie

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2022-2

Inhaltsverzeichnis

 

Editorial
Georg Franzen


Die Künstlerischen Therapien – im Fokus von moderner Physik und Tiefenpsychologie
Karl-Heinz Menzen


„Auf die Innenwand der Seele projiziert“ – Von innerpsychischen Prozessen aus Sicht der Quantentheorie
Karl-Heinz Menzen


Virtuelle Kunsttherapie: Dreidimensionales Malen in der Virtuellen Realität
Saskia Rahel Nüßle


„Keep Together“ – Ein Projekt mit Flüchtlingen
Atossa Beheschti Gohar, Anne Engler, Ruth Hampe, Heba Lotfi, Lucia Posey,Angelika Rees, Gabriela Walterspiel & Christiane Wiesler


Wer bin ich eigentlich? Traumaverarbeitung am lebensgroßen Selbstbild
Regina Liedtke


Bilder aus der intrauterinen Welt – Die Traumaheilung eines Abtreibungsversuchs in der freien kunstpsychotherapeutischen Praxis
Regina Liedtke


Farbschattierungen in der Schwangerschaft – Über die Intuition zur Prävention
Kerstin Betzold


Kunst trifft Seele. Rezeptive Kunsttherapie im Museum
Georg Franzen


Ansichten aus dem Dalí-Museum in Figueras, Spanien


Salvador Dalí und Sigmund Freud begegnen sich: Eine Obsession
Georg Franzen


Rezensionen

Lisa Niederreiter
Kunst, Bildung und Bewältigung. Kunsttherapie in pädagogischer und psychosozialer Praxis

Lea Dohn, Felix Peter & Katharina van Bronswijk (Hrsg.)
Climate Action – Psychologie der Klimakrise. Handlungshemmnisse und Handlungsmöglichkeiten

Sebastian Euler
Mentalisieren bei Persönlichkeitsstörungen

Georg Franzen, Ruth Hampe & Monika Wigger (Hrsg.)
Zur Psychodynamik kreativen Gestaltens – Künstlerische Therapien in klinischen und psychosozialen Arbeitsfeldern

Wolfgang Wöller
Psychodynamische Psychotherapie. Lehrbuch der ressourcenorientierten Praxis

Angela von Arnim, Claas Lahmann & Rolf Johnen (Hrsg.)
Subjektive Anatomie. Theorie und Praxis körperbezogener Psychotherapie

Albin Zauner
Im Demenzlabyrinth. Eine Bilderzählung


 


Editorial
Georg Franzen


 


Die Künstlerischen Therapien – im Fokus von moderner Physik und Tiefenpsychologie
Karl-Heinz Menzen


Zusammenfassung
Die Leser dieses Beitrages sind vor die schwierige Entscheidung gestellt, im Einklang mit den neuesten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen die mikro- und makrophysikalische Welt um uns herum in ihrer elektro-dynamischen Verfasstheit anzuerkennen. Nach Maßgabe der modernen Physik sind sie gehalten, energetisch-informativ gebündelte Kraftfelder anzunehmen, die sich in jedem Augenblick unserer Raumzeit aus un-endlichen energetisch-gequantelten, d. h. in ihrer Beschaffenheit nicht mehr teilbaren Elementarteilchen zusammensetzen. Sie sind nach allen Recherchen dieser Physik gehalten, unsere real-physikalische von einer geistig-abstrakten und transzendenten Welt zu scheiden. Was nach Maßgabe dieser Physik „Quanten“ genannt wird, sind eben jene Elementarteilchen, die in jedem Augenblick ihrer Materialisierung d. h. Sichtbarwerdung sich aus einer unbestimmten Zuständlichkeit heraus (die Physiker nennen diese „Nichts/Leere“) in dieser unserer real physikalischen Umwelt manifestieren können und sich informationell und ggfs. als Seh-, Schall-, Geschmacks-, Geruchs-, Bewegungs-, Körperfühl-Signale äußern und gegenseitig miteinander verbinden.
Das Wachstum der Pflanzen, die Steuerung des Flugs der Vögel, die ständige Neustrukturierung der Regulationsproteine unserer Chromosomen, – wir können es verallgemeinern – aller sinnes- und körper-physiologischen Signale der uns bekannten Lebewesen einschließlich unserer selbst, – sie sind in ihrer molekularen Struktur darauf aus (zur Erklärung: die atomaren Teilchen verbinden sich
in der Regel zu den Molekülen aller fein- und feststofflichen Beschaffenheiten, die wir kennen, z. B. unserer organischen Gewebe, bes. auch der kortikalen Gewebe), sich dieseswegs zu materiellen oder geistigen Komplexen zusammenzuschalten. Sie haben in der Bewusstseinsgeschichte des Menschen diesem dazu verholfen, evolutiv sich an die Erdgeschichte anzupassen, solchermaßen das auszubilden,
was wir ein „reflexives Ich“ nennen.
Die transzendenten, d. h. noch-unbestimmten Signale, die sich ggfs. miteinander verbinden, nennen wir „kohärent“ (lat. zusammen-hängend), die sich real manifestierenden Signale (die farblichen, tonalen, geruchlichen usw.) nennen wir „dekohärent“, wenn sie als ehemals kohärente jetzt materiell-bestimmbar, d. h. ausdruckshaft erscheinen und die Möglichkeitsauswahl ihrer Verwirklichungen aufgegeben haben. Sie können als kohärente in Superposition gehen, d. h. sich miteinander so „verschränken“, dass sie in diesem kohärenten Zustand über die gleichen Informationen verfügen, selbst wenn sie getrennt sind.
Der Leser ist in vieler Hinsicht herausgefordert, Eigenschaften von Quanten als die elementare Grundlage seiner Erfahrung anzunehmen, die nicht ohne weiteres sichtbar werden. Im Hinblick auf die kunsttherapeutisch mit Bildern arbeitenden Leser erweisen sich die quantischen Eigenschaften, speziell ihre Signalstruktur als konstitutiv für alle therapeutischen Vorgänge. Wir werden sie am
Schluss unseres Beitrags spezifizieren.

Schlüsselwörter: Geschichte des menschlichen Bewusstseins, mikro- und makrophysikalische Welt, kohärent bzw. dekohärent, informativ gebündelte Kraftfelder („Gestalt-Felder“), real-physikalische Welt vs. geistig-abstrakte und transzendente Welt, Quanten-Verschränkung, Quanten-Überlagerung, archetypische Muster


The Art Therapies – in the focus of modern physics and depth psychology


Abstract
The readers of this article are faced with the difficult decision of recognizing the micro- and macrophysical world around us in its electro-dynamic constitution. In accordance with modern physics, they are required to assume energetically and informatively bundled force fields (‘Gestalt-Felder’) which are composed of infinite energetic-quantified elementary particles at every moment of our space-time, i.e. elementary particles that can no longer be divided in their nature. According to all well-known research of physics, our readers are required to separate our real-physical world from a spiritual-abstract and transcendent world. What is called ‘quanta’ according to the physicists there are precisely those elementary particles which manifest themselves in every moment of their materialization, i.e. becoming visible, out of an indefinite expediency (the physicists call this ‘nothingness/ emptiness’) in this our real physical environment and are informationally and possibly as visual, sound, taste, smell, movement, body feeling signals express and connect each other.
The growth of plants, the control of the flight of birds, the constant restructuring of the regulatory proteins of our chromosomen, – we can generalize it – of all sensory and body-physiological signals of the living beings known to us, including ourselves, – they are designed in their molecular structure to interconnect in this way into material or mental complexes. PS.: To explain: the atomic particles usually combine to the molecules of all fine and solid properties that we know, e.g. our organic tissues, in addition to the cortical tissues. In the history of human consciousness, they have helped man to adapt evolutionarily to the history of the earth, thus forming what we call a ‘reflexive self’.
The transcendent, i.e. still undetermined signals, which may be transmitted – we call the signals that manifest themselves in real life (color, ton, olfactory, etc.) real manifestings –, we call ‘coherent’ (lat. related); if they appear as formerly coherent but now materially determinated, i.e. expressive, having given up the selection of possibilities of their realizations, we call them ‘decoherent’. If coherent, they can go into superposition, i.e. ‘entangle’ each other in such a way that they have the same information in a coherent state, even if they are separate.
The reader is challenged in many ways to assume properties of quanta as the elementary basis of his experience that are not readily visible. With regard to the readers working with art therapy on the basis of images, the quantic properties, especially their signal structure, prove to be constitutive for all therapeutic processes. We will specify them at the end of our post.

Keywords: history of human consciousness, micro- and macrophysical world, coherent resp. decoherent, informatively bundled force fields (‘Gestalt-Felder’), real-physical world vs. spiritual-abstract and transcendent world, quanta-entanglement, quanta-superposition, archetypal patterns


Prof. Dr. Karl-Heinz Menzen
Psychologischer Psychotherapeut
Hornweg 4
D-79271 St. Peter
karl-heinz.menzen@t-online.de


 


„Auf die Innenwand der Seele projiziert“ Von innerpsychischen Prozessen aus Sicht der Quantentheorie. Zusammenfassende Hypothesen und Thesen
Karl-Heinz Menzen


Zusammenfassung
Eine historisch-philosophische Betrachtung der Quanten-Theorie fokussiert den Platonischen Akt der Wirklichkeitsinszenierung in dessen „Höhlengleichnis“. Sie kommt zu jenem Schluss, den schon der Philosoph Whitehead vollzog, dass die Inszenierung der Dinge auf der platonischen Höhlenwand einer psychischen Wahrnehmungsrealisierung gleichkomme. In diesem Gleichnis würden nicht einfach
Ideen ihrer allgemeinen Vorstellung gemäß auf eine Projektionsfläche geworfen, sondern in dem tatsächlichen Augenblick ihrer Projektion würde eine Realität erzeugt. Die bloße Reduzierung dieses Wahrnehmungsmodells auf eine Ideenlehre sei entsprechend obsolet. Der Projektionsvorgang, den Platon umschreibt, wurde sowohl von dem um das Unbewusste kreisenden tiefenanalytischen Denken
der Zürcher Schule um Carl Gustav Jung wie dem quantenphysikalischen Denken um Werner Heisenberg mitgetragen. Die fast 30-jährigen Gesprächspartner der Tiefenpsychologen, Werner Heisenberg und Wolfgang Pauli, bestätigten aus physikalischer Sicht, dass ähnlich der quantentheoretischen Grundannahmen die unbewussten Vorstellungen über lange Zeiten wirksam, alles Verstehen psychisch wie physisch steuernd, aber erst im Akt ihres Aufrufs manifest, d. h. bewusst würden. Die Quantentheorie kommt hiernach mit der Kunst-, speziell der Symboltheorie darin überein, die schon seit Platon sich andeutenden Möglichkeitsformen des zu Bewusstsein kommenden Ausdrucks als wesentliche Eigenschaft der Natur zu begreifen. Sie sind sich wie die beiden Künstler Wassily Kandinsky und Willi Baumeister, gleichermaßen wie die tiefenanalytisch Psychotherapeuten C. G. Jung und E. Neumann darin einig, den Bewusstseinsprozess als den einer ständigen Überschreibung, ggfs. als Rekonstituierung zu begreifen. Wie schon Anna Freud andeutete, ist demnach dieser Prozess in tiefenpsychologischer wie in psychotherapeutischer Hinsicht als Um- und Neuzentrierung zu verstehen; wobei es hierbei der Gesprächspartner bedürfe, die ganz im quantischen Sinne „auf derselben Welle“ seien.

Schlüsselwörter: Tiefenpsychologie, Symboltheorie, Quantenphysik, Überlagerung von Bewusstseinselementen, C. G. Jung, W. Heisenberg, A. Whitehead, Höhlengleichnis Platons, Ausdrucksmöglichkeiten des Bewusstseins, W. Kandinsky, W. Baumeister

 

‘Projected onto the inner wall of the soul’ On inner psychological processes from the point of view of quantum theory. Summarizing hypotheses and theses


Abstract
A historical-philosophical consideration of quantum theory focuses on the Platonic act of staging reality in its ‘cave parable’. It comes to the conclusion already made by the philosopher Whitehead that the staging of things on the Platonic cave wall is tantamount to a neural realization of perception. In this parable, ideas would not simply be thrown onto a projection screen according to their general imagination, but in the actual moment of their projection, a reality would be created. The mere reduction of this perception model to a theory of ideas is correspondingly obsolete. The projection process, which Plato describes, was supported both by the deep analytical thinking of the Zurich School around Carl Gustav Jung, which revolves around the unconscious, as well as the quantum physical thinking around Werner Heisenberg. The almost 30-year-old interlocutors of the depth psychologists, Werner Heisenberg and Wolfgang Pauli, confirmed from a physical point of view that similar to the quantum theoretical basic assumptions, the unconscious ideas are effective over long periods of time, controlling all understanding, but only in the act of their call they would become manifest, i.e. conscious. Quantum theory thus coincides with art theory, especially symbol theory, in understanding the possible forms of expression coming to consciousness, which have been hinting at since Plato, as an essential property of nature. Like the two artists Wassily Kandinsky and Willi Baumeister, as well as the deep analytical psychotherapists C. G. Jung and E. Neumann, they agree that the process of consciousness is that of a constant overwriting, insofar as to understand reconstitution. As Anna Freud already indicated, this process is therefore to be understood in depth psychology as a re-centering; whereby it requires the interlocutor who is ‘on the same wave’ in the quantitative sense.

Keywords: depth psychology, symbol theory, quantum physical thinking, consciousness – a constant overwriting, C. G. Jung, W. Heisenberg, Platonic cave parable, A. Whitehead, possible forms of expression, W. Kandinsky, W. Baumeister


Prof. Dr. Karl-Heinz Menzen
Psychologischer Psychotherapeut
Hornweg 4
D-79271 St. Peter
karl-heinz.menzen@t-online.de


 


Virtuelle Kunsttherapie: Dreidimensionales Malen in der Virtuellen Realität
Saskia Rahel Nüßle


Zusammenfassung
Technische Innovationen waren seit jeher verbunden mit einem Paradigmenwechsel. Dies bestätigt die steigende Anzahl an Studien, die sich mit dem Potenzial virtueller Realitäten in klinischen Settings in den vergangenen zehn Jahren auseinandersetzten. Im Gegensatz dazu findet sich weltweit nur eine Studie, welche die virtuelle Welt und ihre Möglichkeiten im Bereich der Kunsttherapie miteinbeziehen.
Das Ziel dieser Forschung war es, zu überprüfen, ob der Einsatz von virtueller Realität in kunsttherapeutischen Einheiten gelingen kann und einen Mehrwert bringt. Dazu wurde die folgende Forschungsfrage gestellt: Inwieweit kann das dreidimensionale Malen in der virtuellen Realität eine wirksame Methode für die Kunsttherapie in Prävention und Gesundheitsförderung sein?
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden zwei Kunsttherapieeinheiten – analog und virtuell – im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung durchgeführt und miteinander durch Fragebögen und Interviews verglichen. Die Befragten kamen zu dem Ergebnis, dass die virtuelle Methode der analogen in Nichts nachstehe. Dadurch entsteht der Eindruck, dass das dreidimensionale Malen in der virtuellen Realität als Kunsttherapiemethode geeignet ist. Auf dieser Grundlage ist es empfehlenswert, die langfristigen Effekte dieser Methode zu untersuchen. Weiterführende Forschung könnte sich mit dem Einsatz von virtueller Kunsttherapie im klinischen Kontext beschäftigen.

Schlüsselwörter: virtuelle Kunsttherapie, dreidimensionales Malen, Virtuelle Realität


Virtual reality art therapy: three-dimensional painting in virtual reality


Abstract
Technical innovations have always been associated with a shift in paradigm. The number of studies dealing with the use of virtual reality in the field of psychotherapy and psychology has risen constantly over the past few years. In contrast, there is only one study worldwide that includes the virtual world and its potential in the field of art therapy.
The aim of this research was to check whether the use of virtual reality in art therapy units can succeed and brings added value. For this purpose, the following research question was chosen: To what extent can three-dimensional painting in virtual reality be a comprehensive method for prevention and health promotion in art therapy?
In order to answer this question, two art therapy units – analog and virtual – were set up in the field of prevention and health promotion and afterwards were compared through questionnaires and interviews. The test persons came to the conclusion that the virtual method was in no way inferior compared to the analog one. This leads to the impression that three-dimensional painting in virtual
reality can be appropriate as an art therapy method. Based on this, it is advisable to study the long-term effects of this method. Further research could deal with the use of virtual art therapy in clinical context.

Keywords: virtual reality art therapy, three-dimensional painting, virtual reality


Saskia Rahel Nüßle, M.A.
Diplom-Pädagogin
Kunsttherapeutin,
Virtual-Reality-Coach
saskia.nuessle@gmx.at
www.dasrahel.at


 


„Keep Together“ – Ein Projekt mit Flüchtlingen
Atossa Beheschti Gohar, Anne Engler, Ruth Hampe, Heba Lotfi, Lucia Posey, Angelika Rees, Gabriela Walterspiel & Christiane Wiesler


Zusammenfassung
Im Rahmen des Projekts „Keep Together“ wird in zwei Flüchtlingswohnheimen der Stadt Freiburg unter Trägerschaft des DRK, Kreisverband Freiburg e.V., ein Präventions- und Interventionsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene durchgeführt. Mit Hilfe eines vielschichtigen Angebots soll die gesamte Bewohnergruppe der Flüchtlingswohnheime erreicht werden. „Geben und Nehmen“ beinhaltet vielfältige Aktivitäten wie z. B. Gartenarbeit, Koch- und Nähgruppe und stärkt dadurch die Ressourcen und die Resilienz aller Bewohner. Ergänzend stellt die Psychosomatische Sprechstunde eine wichtige Anlaufstelle für akut auftretende Symptome und Langzeitprobleme dar. Einen besonderen Stellenwert nimmt das kunst- und gestaltungstherapeutische Angebot für Kinder und Jugendliche ein. Dem kreativen Ausdruck kommt eine wesentliche Bedeutung in der psychischen Unterstützung der Einzelnen zu. In den regelmäßig stattfindenden Fallbesprechungen werden unter Teilnahme aller Gruppenleiterinnen auch auf der Grundlage psychoanalytischen Denkens die persönlichen Erfahrungen und emotionalen Reaktionen sowie die Einschätzung der psychischen Verfassung und Entwicklung der Kinder reflektiert. Exemplarische Falldarstellungen von Gestaltungs- und psychodynamischen Prozessen geben Hinweise auf unbewusste Formen der Verarbeitung belastender Lebenserfahrungen und fördern die psychische Entwicklung und Integration in einem neuen kulturellen Umfeld.

Schlüsselwörter: ästhetisch-gestalterischer Ausdruck, Ressourcen- und Resilienzförderung, Empowerment, Prävention und Intervention, Supervision, Fallbeschreibung


‘Keep Together’ – A project with refugees


Abstract
A prevention and intervention program for children, young people and adults is carried out in two refugee shelters in the city of Freiburg. It is part of the project ‘Keep Together’ and under the auspices of the German Red Cross, district association Freiburg. The entire group of residents in the refugee homes can be reached through a multi-layered offer. ‘Give and take’ includes diverse activities such as gardening, cooking, and sewing groups and thus strengthens the resources and resilience of all residents. In addition, the psychosomatic consultation constitutes an important contact point for acute symptoms as well as for long-term problems. The art therapy program for children and adolescents is of particular importance since creative expression provides a significant contribution to the psychological support of individuals. Personal experiences and emotional reactions as well as the assessment of the children’s psychological condition and development are reflected in the regularly recurring case discussions with all group leaders also on the basis of psychoanalytical mind. Exemplary case presentations of formative and psychodynamic processes provide clues to the unconscious forms of processing stressful life experiences and promote psychological development and integration in a new cultural environment.

Keywords: aesthetic and creative expression, resource and resilience promotion, empowerment, prevention and intervention, supervision, case description


Atossa Beheschti Gohar
Sozialarbeiterin (B.A.),
Erziehungswissenschaftlerin (M.A.),
Tanztherapeutin (DGT)
atossa.beheschtigohar@drk-freiburg.de

Prof. Dr. Ruth Hampe
approb. Kinder- u. Jugendlichenpsychotherapeutin
(KJP), katathym-imaginative
Psychotherapie (KIP), heilpäd. Kunsttherapeutin
(grad. DGKT), tätig in eigener
Praxis und Flüchtlingsarbeit.
hampe-ruth@t-online.de

Anne Engler
Diplom-Kunsttherapeutin (FH),
Heilpädagogin M.A.
anne_engler_urkultur@yahoo.de

Heba Lofti
Leiterin der Sozialen Dienste im Flüchtlingsheim
der DRK Freiburg.
heba.lofti@drk-freiburg.de

Lucia Sarva Posey, M.A., Ph.D.
Kunsttherapeutin
weltenkunst@gmx.de

Christiane Wiesler
Analytische Kinder- und Jugendlichen-
Psychotherapeutin. Supervisorin und
Dozentin am Institut für Psychoanalyse
und Psychotherapie Freiburg (IPPF)
wiesler@t-online.de

Angelika Rees
Diplom-Psychologin, Psychoanalytikerin für
Erwachsene, Kinder und Jugendliche (DPV/IPV),
Lehranalytikerin (DGPT)
angelika.rees@online.de

Gabriela Walterspiel
Studium der Soziologie und Politologie. Verlagslektorin,
Gestaltungstherapeutin/
klin. Kunsttherapeutin DAGTP (grad. DFKGT),
Lehrtherapeutin DAGTP,
Erlaubnis zur Psychotherapie nach HPG
gabrielawalterspiel@t-online.de


 


Wer bin ich eigentlich? Traumaverarbeitung am lebensgroßen Selbstbild
Regina Liedtke


Zusammenfassung
Gezeigt wird eine beispielhafte Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen aus der Kindheit, wie sie in zeitlichen Abständen während einer Jahresgruppe an einem lebensgroßen Selbstbild vollzogen und kunsttherapeutisch begleitet wurde. Angesichts der traumabedingten Konfusion der eigenen Grenzen stellen sich Fragen nach der eigentlichen Identität. Wie entwickeln sich Selbstbild – Körperbild – Körperselbst in Spiegelungsprozessen und Bindungsaufbau? Und wie verunmöglichen transgenerationale Weitergaben von Traumata die Selbstgewissheit der eigenen Persönlichkeit? Die Arbeit am Bild zeigt die schrittweise Klärung der innerpsychischen Dynamiken. Das therapeutische Vorgehen wird transparent gemacht und mit Theorieverweisen untermauert.

Schlüsselwörter: Selbstbild, Körperbild, Körperselbst, Identitätsentwicklung, Arbeit am Bild, Kunsttherapeutische Traumatherapie, transgenerationale Weitergabe von Traumata, Spiegelungsprozesse, Bindungsaufbau


Who am I really? Trauma processing on a life-size self-image


Abstract
An exemplary processing of traumatic experiences from childhood is shown, as it was carried out at intervals during a one-year group on a life-size self-image and accompanied by art therapy. In view of the trauma-related confusion of one’s own borders, questions about one‘s actual identity arise. How do self-image – body image – body self develop in reflection processes and bonding? And how does transgenerational transmission of trauma make self-confidence of one’s own personality impossible? The work on the picture shows the gradual clarification of the inner-psychic dynamics. The therapeutic procedure is made transparent and underpinned with theoretical references.

Keywords: self-image, body image, body self, identity development, work on the image, art therapeutic trauma therapy, transgenerational transmission of trauma, mirroring processes, bonding


Regina Liedtke
Praxis für kreatives Gestalten, Therapie und
Supervision
Alt-Lietzow 12 (Künstlerhof)
D-10587 Berlin-Charlottenburg
mail@kreativpraxis-berlin.de
www.kreativpraxis-berlin.de


 


Bilder aus der intrauterinen Welt.  Die Traumaheilung eines Abtreibungsversuchs in der freien kunstpsychotherapeutischen Praxis
Regina Liedtke


Zusammenfassung
Geschildert wird der Heilungsprozess eines frühen, intrauterinen Traumas anhand von kunsttherapeutischen Gestaltungen, die im Rahmen einer Jahresgruppe zum Weg der Individuation entstanden sind. Es handelt sich um Bilder, die aus einem tiefen, unbewussten Zustand auftauchten und erst behutsam in die Versprachlichung und therapeutische Bearbeitung geführt werden konnten. Dabei
wird auf das jeweilige therapeutische Vorgehen eingegangen, in dem die methodische Bandbreite zwischen gewährendem Nichthandeln und klärendem Intervenieren aufgezeigt wird. Fragen nach der Erinnerbarkeit frühen Erlebens aus dem impliziten Gedächtnis werden gestellt und die Bedeutung der Kunsttherapie als prä- bzw. nonverbales Therapieverfahren hervorgehoben. Grundmotive
pränatalen Erlebens werden näher betrachtet. Theoretischer Hintergrund dafür sind die Pränatale Psychologie und die tiefenpsychologisch fundierte und kunsttherapeutische Traumatherapie.

Schlüsselwörter: pränatale Psychologie, Kunsttherapeutische Traumatherapie, Psychotraumatologie, Grundmotive pränatalen Erlebens, Arbeit mit dem Unbewussten, Erinnerbarkeit frühen Erlebens aus dem impliziten Gedächtnis


Images from the intrauterine world. The trauma healing process of an abortion attempt in the free art-psychotherapeutic practice


Abstract
The healing process of an early, intra-uterine trauma is described using art-therapeutic designs that arose within the framework of one-year group work on the path of individuation. The images that emerged from a deep, unconscious state could only be carefully translated into language and processed therapeutically. The respective therapeutic approach is going to be discussed, in which the methodical range between allowing non-action and clarifying intervention is shown. Questions about the ability to remember early experiences out of the implicit memory are asked and the importance of art therapy as a pre- and non-verbal therapy method is emphasized. Basic motives of prenatal experience are examined more closely. The theoretical background for this is prenatal psychology and trauma therapy based on depth psychology and art therapy.

Keywords: prenatal psychology, art therapeutic trauma therapy, psychotraumatology, basic motives of prenatal experience, work with the unconscious, possible implicit memory of early experiences


Regina Liedtke
Heilpraktikerin/Psychotherapie,
Kunsttherapeutin
Praxis für kreatives Gestalten,
Therapie und Supervision
Alt-Lietzow 12 (Künstlerhof)
D–10587 Berlin-Charlottenburg
mail@kreativpraxis-berlin.de


 


Farbschattierungen in der Schwangerschaft – Über die Intuition zur Prävention
Kerstin Betzold


Zusammenfassung
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Kunsttherapie im präventiven Sektor einen Beitrag zur Stressreduktion bei Schwangeren leisten kann, und liefert mit dem hier vorgestellten Workshop ‚Farbschattierungen in der Schwangerschaft’ gleich eine Lösungsantwort dazu. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich stressprovozierender Themen schwangerer Personen sind so umfangreich, dass die Frage mittlerweile nicht mehr lautet ob, sondern welche vorbeugenden Maßnahmen wirkungsvoll in den Alltag Gebärender integrierbar sind? Mit dem ambulanten Workshop-Konzept wurde acht schwangeren Personen über einen Zeitraum von acht Wochen ein stressfreieres, mit Ressourcen angereichertes Erleben ihrer Schwangerschaft ermöglicht. Auf lange Sicht wäre es wünschenswert, mittels gerichteter, kreativer Interventionen gesamtgesellschaftlich sowie auch zukünftige Generationen betreffend, eine Entlastung zu generieren.

Schlüsselwörter: Kunsttherapie, Kreativität, Prävention, Schwangerschaft, Stress, Ressourcen, Workshop


100 shades of color – about the intuition for prevention in art therapy


Abstract
This article deals with the question to what extent art therapy in the preventive sector can contribute to reducing stress in pregnant people and provides a solution to this with the workshop presented here, ‘100 shades of color’. The scientific findings regarding stress-provoking topics for pregnant people are so extensive that the question is no longer whether, but which preventive measures can be effectively integrated into the everyday life of the person giving birth? With the outpatient workshop concept, eight pregnant people were able to experience their pregnancy with less stress and more resources over a period of eight weeks. In the long term, it would be desirable to use targeted, creative interventions to generate relief for society as a whole and also for future generations.

Keywords: art therapy, creativity, prevention, pregnancy, stress, resources, workshop


Kerstin Betzold
Tivoliplatz 3d
D-10965 Berlin
k_keicher@yahoo.de


 

Rezensionen

 


 

 


Musik-, Tanz- & Kunsttherapie
32. Jahrgang · 2022 · Heft 2
Pabst, 2022 ISSN 0933-6885

 

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