Sie sind ehrgeizig und karriereorientiert und verfügen über Macht- und Entscheidungsbefugnis in ihrer beruflichen Position. Statusbewusst führen sie im Vergleich zur Bezugsgruppe einen hohen Lebensstandard. Die Beteiligten zeigen ausgeprägte Rechtfertigungs- und Neutralisierungstendenzen. Sie leugnen die persönliche Verantwortung, den unmoralischen Charakter ihres Handelns wie auch den entstandenen Schaden. Diese Ergebnisse decken sich mit Eigenschaften, die für Wirtschaftskriminelle identifiziert wurden. Korrupte Akteure ähneln stark ´normalen´ erfolgreichen Managern. Sie weisen Eigenschaften auf, die offensichtlich sowohl für legale als auch für illegale Geschäfte hilfreich sind.
Forschungsergebnisse zu den Persönlichkeitseigenschaften von korrupten Akteuren zeigen Zusammenhänge
- mit einer externalen Kontrollüberzeugung, wonach die Konsequenzen eigenen Verhaltens anderen Personen oder äußeren Umständen zugeschrieben werden
- mit Machiavellismus, der Neigung, andere um des eigenen Vorteils willen zu täuschen oder zu manipulieren
- mit einer hohen Risikobereitschaft
- mit pathologischem Narzissmus"
Tanja Rabl: Wie Korruption entsteht.
In: Kliche, Thomas; Thiel, Stephanie (Hrsg.): Korruption – Forschungsstand, Prävention, Probleme
Pabst, 540 Seiten
Tanja Rabl: Private Corruption and its Actors –
Insights into the Subjective Decision Making Processes
Pabst, 308 Seiten