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Psychologie & Gesellschaftskritik

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Wirtschaftspsychologie: Korrupte Akteure ähneln stark normalen erfolgreichen Managern

Die Affäre um die EU-Politikerin Eva Kaili drängt die Frage auf: Sind korrupte Akteure typische Betrügerpersönlichkeiten? "Im Gegenteil," stellt die Psychologin Prof. Dr. Tanja Rabl fest: "Der typische Täter ist nicht vorbestraft und zeigt keine abweichenden Wertvorstellungen. Vielmehr handelt es sich um gesellschaftliche Aufsteiger und erfahrene Leistungsträger, die eine Vielzahl von Aus- und Fortbildungen absolviert haben. Gerade weil sie sich durch hohe Fachkompetenz auszeichnen, wird ihnen viel Vertrauen entgegen gebracht.

Sie sind ehrgeizig und karriereorientiert und verfügen über Macht- und Entscheidungsbefugnis in ihrer beruflichen Position. Statusbewusst führen sie im Vergleich zur Bezugsgruppe einen hohen Lebensstandard. Die Beteiligten zeigen ausgeprägte Rechtfertigungs- und Neutralisierungstendenzen. Sie leugnen die persönliche Verantwortung, den unmoralischen Charakter ihres Handelns wie auch den entstandenen Schaden. Diese Ergebnisse decken sich mit Eigenschaften, die für Wirtschaftskriminelle identifiziert wurden.  Korrupte Akteure ähneln stark ´normalen´ erfolgreichen Managern. Sie weisen Eigenschaften auf, die offensichtlich sowohl für legale als auch für illegale Geschäfte hilfreich sind.

 

Forschungsergebnisse zu den Persönlichkeitseigenschaften von korrupten Akteuren zeigen Zusammenhänge

 

- mit einer externalen Kontrollüberzeugung, wonach die Konsequenzen eigenen Verhaltens anderen Personen oder äußeren Umständen zugeschrieben werden

- mit Machiavellismus, der Neigung, andere um des eigenen Vorteils willen zu täuschen oder zu manipulieren

- mit einer hohen Risikobereitschaft

- mit pathologischem Narzissmus"

 

Tanja Rabl: Wie Korruption entsteht.
In: Kliche, Thomas; Thiel, Stephanie (Hrsg.): Korruption – Forschungsstand, Prävention, Probleme

Pabst, 540 Seiten

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Tanja Rabl: Private Corruption and its Actors –
Insights into the Subjective Decision Making Processe
s

Pabst, 308 Seiten

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