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Psychologie & Gesellschaftskritik

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Psychosomatisch belastete Jugendliche zur Entwicklung beruflicher Perspektiven motivieren

Psychosomatisch erkrankten Jugendlichen fehlt noch häufiger als Gesunden eine tragfähige Perspektive für ihre private und berufliche Zukunft. Carolin Ulrike Göher und KollegInnen haben in der Schön-Klinik Roseneck ein Gruppentherapie-Programm erarbeitet, das Betroffene motiviert, über ihre oft passive ´Patientenidentität´ hinauszuwachsen und realistische, aktive Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Die AutorInnen stellen das Programm in ´Psychosomatische und Medizinische Rehabilitation´ 3/2024 vor.

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation 2024-3 (127)

Der Mangel an beruflicher Perspektive wird gegenwärtig in der Kinder- und Jugend-Psychotherapie kaum thematisiert; entsprechende Schulungsprogramme fehlen bisher. Sechs Doppelstunden umfasst die neue interaktive Gruppenintervention "Wo bin ich & wo will ich hin?":

 

  1. Im Rollenspiel werden eigene individuelle Interessen und Fähigkeiten bewusst gemacht. Im Anschluss wird eine gemeinsame Reise nach Afrika imaginiert. 
  2. Eine Urlaubs- und eine Lebensreise werden miteinander verglichen. An welchem Punkt meiner Lebens-Reiseplanung befinde ich mich? Dazu folgt eine körperbezogene Therapieeinheit. Bei dieser Aufstellungsübung positionieren sich die PatientInnen im Raum.
  3. In einer Art "Geschichtsstunde" wird diskutiert, wie berufliche Freiheit, Normung und Orientierung sich in vergangenen Jahrtausenden veränderten.
  4. Unterschiedlich positive und negative Aspekte der Arbeit werden diskutiert.
  5. Die Frage aller Fragen steht zur Diskussion: Was macht ein gutes, sinnvolles Leben aus?
  6. Die TeilnehmerInnen stellen sich ihre berufliche Zukunft vor - und ihr 60stes Ehemaligen-Treffen, bei dem sie retrospektiv ihre Berufsbiografie schildern. 

 

In ihrer Pilotstudie gewichten die TeilnehmerInnen eindeutig; an erster Stelle gilt: "Der Beruf soll vor allem Spaß machen", an zweiter Stelle: "Das Wichtigste im Leben sind Partnerschaft und Familie." Nur Minderheiten priorisieren Erfolg und Einkommen.

 

Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation 2024-3 (127)

Arbeitsorientierung in Prävention und Rehabilitation – Neue Entwicklungen

Beate Muschalla & Sonja Breitenstein (Hrsg.)

 

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