Der Kölner Anthropologe und Psychologe Professor Dr. Hannes Stubbe nennt die wichtigsten Indizien für eine beachtliche Intelligenz::
- Die Schädelkapazität des Neandertalers lag zwischen 1200 bis 1750 Kubikzentimeter, war also größer als die des modernen Homo sapiens. Dies erforderte eine hochwertige Ernährung.
- Die Menschen konnten sich auch in Eiszeiten mit Tierfellen und Zelten genügend schützen.
- Herstellung und Gebrauch verschiedenster Werkzeuge "können als Indiz einer entwickelten Handlungsintelligenz gewertet werden."
- Wahrscheinlich benutzten Frühmenschen Feuer bereits seit ca. 1,8 Millionen Jahren: als Wärmespender, zum Kochen, zum Schutz vor Raubtieren, zur Treibjagd, zur Landrodung, für Lagerfeuer (mit sozialer Funktion)
- Höhlenmalereien, Figuren, Masken, Schmuckstücke belegen eine hohe Ästhetik "und verdeutlichen die bedeutende Rolle der Kunst in prähistorischen Gesellschaften. Tiere wurden häufig realistisch in fast `photographischem´ Stil, Menschen jedoch systematisiert-verfremdet dargestellt - ein typisches Stilelement der Steinzeit-Kunst."
Der Reader ist farbig bebildert.
Hannes Stubbe, Ralph Frenken (Hrsg.) Paläopsychologie -
Erleben, Verhalten und künstlerische Gestaltungen des prähistorischen Menschen.
Pabst, 2023, 360 Seiten, teils farbig