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Psychologie & Gesellschaftskritik

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Pathologische Kaufsucht nimmt durch online-Handel zu: Etwa fünf Prozent der Bevölkerung

nline-Handel und personalisierte Werbung steigern das pathologische Kaufverhalten. Die Häufigkeit wird gegenwärtig auf etwa fünf Prozent der Bevölkerung geschätzt. Begleiterkrankungen sind häufig: Binge-Eating, pathologisches Horten, Angststörungen, Depressionen u.a. Eine Anerkennung des pathologischen Kaufens als eigenständige psychische Störung ist längst überfällig, kritisieren Dr. Nora M. Laskowski und Prof. Dr. Dr. Astrid Müller in der Fachzeitschrift Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation.

 

Eine materielle Werteorientierung, Selbstwertprobleme oder eine erhöhte Vulnerabilität sind prädisponierende Faktoren. Begünstigt wird die Störung durch Stress, Langeweile, Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln. "Im Zuge der Interaktion individueller Variablen mit Umgebungs- und Situationsvariablen kommt es zu sich kreislaufartig verstärkenden affektiven und kognitiven Prozessen. Dazu gehören z.B. eine erhöhte affektive, physiologische und motivationale Reaktivität auf Kaufreize, Cravingreaktionen oder eine reduzierte Inhibitionskontrolle, die eine Suchtentwicklung begünstigen. Dem Craving steht dabei eine verminderte exekutive Kontrolle gegenüber, wodurch es zu einem Kontrollverlust kommt.

 

Dazu gehört zudem aufgrund der anfänglich positiven Kauferfahrungen die Erwartung, dass Einkaufen sich als gesellschaftlich anerkanntes Freizeitverhalten dazu eignet, eine schnelle Stimmungsverbesserung zu erreichen (Konditionierung). So kommt es zu einem Gratifikationserleben bzw. der positiven Verstärkung des Kaufverhaltens. Das pathologische Kaufverhalten wird mit der Zeit allerdings (wegen seiner negativen Folgen) immer weniger impulsiv, sondern eher kompulsiv zur Kompensation negativer Befindlichkeiten, so dass es" in späteren Stadien von negativen Verstärkungsmechanismen getriggert wird. Kognitive Verfahren sind die Therapie erster Wahl.

Literatur zum Thema


N. Laskowski, A. Müller: Der Kick beim Kauf - Das unterschätzte Phänomen pathologisches Kaufen.
In: Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation (2021/4, S. 32-42)


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