Wie fühlten, dachten und handelten Menschen der Steinzeit? Die Paläopsychologie versucht, Antworten zu geben. Wissenschaftler aus der Psychologie, der Kulturanthropologie, der Archäologie sowie der Musikologie nehmen in diesem Band den Forschungsstand auf und untersuchen aussagekräftige Quellen.
Hannes Stubbe skizziert, wohin sich die Paläopsychologie entwickeln kann. Entgegen etablierten Vorurteilen beschreibt er den Neandertaler als vollwertigen Menschen mit allen geistigen, psychischen und sozialen Funktionen, Kräften und Kompetenzen, d.h. auch einer entwickelten Intelligenz: an die Umwelt kreativ und flexibel angepasst. In zwei reichhaltig illustrierten Beiträgen analysiert Ralph Frenken paläolithische Kunstwerke und versucht, über das Unbewusste des steinzeitlichen Menschen Aussagen zu treffen – seien es Pränatalfantasien oder Sexualität. Grundsätzliche Fragen der Paläopsychologie reflektiert Alexey Solodeynikow. Die Musikalität der Frühmenschen steht im Zentrum der Arbeit von Oliver T. Bellmann et al. Den Abschluss bildet der Beitrag von Don Hitchcock, der den Zweck der paläolithischen - eindrucksvoll mehrdeutigen, im Buch abgebildeten - Frauenstatuetten untersucht.