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Psychologie & Gesellschaftskritik

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Offene Randgruppenszenen in der Stadt: Möglichkeiten und Risiken der Auflösung

Offene Randgruppen-Szenen in Großstädten konzentrieren psychosoziales und ordnungspolitisches Konfliktpotential, häufig verbunden mit Zerstörung und Vermüllung. Der einseitig repressive Ansatz einer "Zerschlagung" derartiger Szenen ist nicht nur inhuman; langfristig verfehlt er auch den gewünschten Erfolg und führt zu einer Verlagerung der Szene, warnt der Drogenspezialist Dr. Horst Bossong. In einer Studie reflektiert er die Problematik u.a. anhand der Erfahrungen in einem Projekt in Essen.

Drei Fragen standen hier im Vordergrund:

  • Ist ein gesundes Leben für den Einzelnen in der Szene realistisch, und ist folglich eine offene Szene gesundheitspolitisch verantwortbar?
  • Erschwert das Verschwinden einer offenen Szene nachhaltig die Erreichbarkeit der Klientel für sozialarbeiterische Hilfen?
  • Ist nach Auflösung der Szene der unvermeidliche Drogenerwerb nachhaltig beeinträchtigt und mit erhöhtem Risiko verbunden?

Alle Fragen lassen sich verneinen. Daher sehen Bossong und Kollegen keinen Einwand gegen die Auflösung der offenen Szenen. Dabei sollten nach Ansicht des Drogenexperten vier Forderungen umgesetzt werden:

  • Polizei und Ordnungsbehörde müssen durch kontinuierliche Präsenz demonstrieren, dass eine offene Szene nicht akzeptiert wird.
  • Die soziale Arbeit, namentlich die Drogenhilfe, muss in Teilbereichen ihre Methoden und Instrumente flexibilisieren bzw. optimieren.
  • Auch nach Auflösung der Szene müssen alle involvierten Stellen reibungslos zusammenarbeiten.
  • Politische Kräfte müssen die Bemühungen der Praktiker akzeptieren und dürfen keine unrealistischen Erwartungen zu bedienen versuchen.

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