Seitens der Psychologie liegt ein Forschungsschwerpunkt auf kognitiven Defiziten und Vermeidungsstrategien, die als Hauptbarrieren wirksamen Verhaltensänderungen im Weg stehen. VertreterInnen kritisch-psychologischer und interdisziplinär ausgerichteter Ansätze weisen schon länger darauf hin, dass innerpsychische Barrieren eng mit gesellschaftlichen Verhältnissen verknüpft sind, dass also vieles, was einer kognitivistischen Lesart zufolge als Abwehrmechanismus erscheint, Ausdruck sozialer, ökonomischer und politischer Verflechtungen ist, die von individuellen AkteurInnen weder vollumfänglich erfasst, noch wirksam beeinflusst werden können.
Individuelle Verarbeitungsstrategien stellen zwar einen wichtigen Ansatzpunkt psychologischer Forschung zum Thema Nachhaltigkeit dar, müssen aber in ihrer Vermittlung mit ethisch-moralischen sowie sozialen, politischen und ökonomischen Normierungsprozessen erfasst werden. Damit rückt auch für die Psychologie die Analyse gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und ihre normierende Funktion in ihrer Verschränkung mit Erfahrung und Handlungspraxis von konkreten Individuen ins Zentrum des Interesses.
Psychologie & Gesellschaftskritik (1-25) bietet dazu fünf aktuelle kritische Beiträge.
Psychologie & Gesellschaftskritik 2025-1 (193)
Nachhaltigkeit und Norm
Pabst 49.Jahrgang, Nr. 193, Heft 1-2025
ISSN 0170-0537
ISSN 0170-0537
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