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Psychologie & Gesellschaftskritik

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2024-1

Inhaltsverzeichnis

 

Impressum


Nachruf Dr. Nicolas Hoffmann
Abstract


Editorial
Abstract


Invited Review


Ilinca Serbanescu
Personalisierte Medizin für die Persistierende Depressive Störung: Neue Erkenntnisse und zukünftige Trends
Abstract


Sabine Stark
Kognitive Verhaltenstherapie mit hochbegabten Erwachsenen
Abstract


Miriam Wilms
Körperliche Unzufriedenheit bei Frauen mit gezügeltem Essverhalten in Abhängigkeit von ihrem Hungergefühl. Eine Replikationsstudie
Abstract


Pia Anna Weber
Psychotherapeutische Interventionen bei Angststörungen im Kindes- und Jugendalter – Möglichkeiten und Grenzen
Abstract


Forum Kontrovers


Andreas Hillert
Wer braucht neue Diagnosen und warum?
Abstract


Mitteilungen der SGVT SSTCC


Ankündigungen


Interessante Neuerscheinungen

 


 

Nachruf
Dr. Nicolas Hoffmann
Willi Ecker


 

Editorial
Matthias Backenstraß

 


 


Personalisierte Medizin für die Persistierende Depressive Störung: Neue Erkenntnisse und zukünftige Trends
Ilinca Serbanescu


Zusammenfassung: Die Persistierende Depressive Störung (PDD) betrifft schätzungsweise ein Drittel aller PatientInnen mit einer depressiven Störung und beeinträchtigt gravierend ihre Lebensqualität sowie sozialen und emotionalen Kompetenzen. Trotz zahlreicher verfügbarer Behandlungsmöglichkeiten sind die Ansprech- und Remissionsraten bei PatientInnen mit PDD im Allgemeinen gering, wobei die Wirksamkeit der verschiedenen Behandlungen interindividuell stark variiert. Bislang wurde relativ wenig erforscht und verstanden, welche PatientInnen mit PDD von welchen psychotherapeutischen oder pharmakotherapeutischen Behandlungen profitieren, was den Fortschritt in der Behandlung dieser tückischen Erkrankung weitestgehend gebremst hat. Der Ansatz der sogenannten personalisierten Medizin zielt darauf ab, die für PatientInnen individuell vielversprechendste Behandlung auszuloten, indem ihre Charakteristika, die vor dem Behandlungsbeginn erhoben werden, zur statistischen Vorhersage des Behandlungserfolges verwendet werden. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über ältere und neuere Sekundäranalysen, die der Frage nachgingen, welche Subgruppen von PatientInnen mit PDD, basierend auf ihren Ausgangscharakteristika, eher von bestimmten Behandlungen im Vergleich zu anderen profitieren. Insgesamt zeichnet sich in der Literatur eine Entwicklung von der hypothesengeleiteten Untersuchung einzelner Ausgangscharakteristika hin zur explorativen Subgruppenidentifikation auf Basis multivariabler statistischer Ansätze, die auf maschinellem Lernen beruhen, ab. Abschließend werden mögliche zukünftige Trends und offene Fragen hinsichtlich der Weiterentwicklung der personalisierten Medizin im Bereich der Forschung sowie ihrer Implementierung innerhalb der klinischen Praxis diskutiert.

Schlüsselwörter: personalisierte Medizin, individualisierte Medizin, persistierende depressive Störung, chronische Depression, CBASP

 

Personalized medicine for persistent depressive disorder: new insights and future trends


Abstract: Persistent Depressive Disorder (PDD) affects an estimated one-third of all patients with major depressive disorder and severely impairs their quality of life, social and emotional skills. Despite numerous treatment options available, response and remission rates in patients with PDD are generally low, and the effectiveness of different treatments varies greatly from Gesundheitswepatient to patient. To date, relatively little research has been conducted to understand which patients with PDD benefit from which psychotherapeutic or pharmacotherapeutic treatments, which has largely slowed progress in the treatment of this insidious disorder. The approach of so-called personalised medicine aims to explore the most promising treatment for a patient individually by using his or her characteristics, collected before treatment is initiated, to statistically predict treatment success. This article provides an overview of older and more recent secondary analyses that have investigated which subgroups of patients with PDD are more likely to benefit from certain treatments compared to others, based on their baseline characteristics. Overall, there is an emerging trend in the literature away from hypothesis-driven investigation of individual baseline characteristics towards exploratory subgroup identification using multivariable statistical approaches based on machine learning. Finally, possible future trends and open questions regarding the further development of personalised medicine in the field of research as well as its implementation within clinical practice are discussed.

Keywords: personalised medicine, individualised medicine, persistent depressive disorder, chronic depression, CBASP


Dr. Ilinca Serbanescu
M.Sc. Psychologie
Universität Heidelberg,
Psychologisches Institut
Hauptstrasse 47–51
D-69117 Heidelberg
E-Mail: hello@ilincaserbanescu.com


 


Kognitive Verhaltenstherapie mit hochbegabten Erwachsenen
Sabine Stark


Zusammenfassung: Hochbegabte sind bis heute mit diversen Vorurteilen konfrontiert und deshalb hinsichtlich ihrer weit überdurchschnittlichen Intelligenz (IQ ≥ 130) oftmals zurückhaltend im sozialen Kontakt. Dabei bildet die Hochbegabung einen wesentlichen Teil des Identitätskonzepts. Je nach biografischen Lernerfahrungen können sich diesbezüglich auch dysfunktionale Selbstkonzeptschemata und Copingstrategien ausbilden. Es gilt somit insbesondere in einer Psychotherapie mit Patienten1, die sich wegen einer psychischen Störung in Behandlung begeben und zudem hochbegabt sind, das hochbegabungsspezifische Erleben und Verhalten in allen Phasen des therapeutischen Prozesses angemessen zu berücksichtigen, die spezifischen Ressourcen zu stärken und maßgeschneiderte therapeutische Interventionen umzusetzen.

Schlüsselwörter: Hochbegabung, hochbegabte Erwachsene, Intelligenz, Neurodiversität, Psychotherapie 

 

Cognitive behavioural therapy with gifted adults


Abstract: To this day, gifted people are confronted with various prejudices and are therefore often reluctant to socialise due to their far above-average intelligence (IQ ≥ 130). However, giftedness is an essential part of the identity concept. Depending on biographical learning experiences, dysfunctional self-conceptual schemata and coping strategies can also develop in this regard. It is therefore particularly important in psychotherapy with patients who are undergoing treatment for a mental disorder and are also gifted to take appropriate account of giftednessspecific experience and behaviour in all phases of the therapeutic process, to strengthen the specific resources and to implement tailored therapeutic interventions.

Keywords: giftedness, gifted adults, intelligence, neurodiversity, psychotherapy


Sabine Stark
Diplom-Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Privatpraxis für Psychotherapie
Siegfriedstrasse 20
D-80803 München
E-Mail: praxis@stark-psychotherapie.de
www.stark-psychotherapie.de


 

 

Körperliche Unzufriedenheit bei Frauen mit gezügeltem Essverhalten in Abhängigkeit von ihrem Hungergefühl. Eine Replikationsstudie
Miriam Wilms


Zusammenfassung: Fragestellung: Pietrowsky, Straub und Hachl (2003) zeigten, dass sich Frauen mit gezügeltem Essverhalten unter Hunger als dicker wahrnehmen und größere körperliche Unzufriedenheit verspüren als Frauen ohne gezügeltes Essverhalten. Aufgrund der aktuellen Bedeutsamkeit wurde eine direkte Replikation durchgeführt. Methodik: 45 Frauen mit und ohne gezügeltem Essverhalten wählten in den Bedingungen Hunger, Durst und Sättigung ihre aktuelle sowie ihre ideale Körpersilhouette aus. Ergebnisse: t-Tests zeigten, dass sich Frauen mit gezügeltem Essverhalten in hungrigem Zustand als dicker wahrnahmen und unter Hunger als auch unter Durst eine größere körperliche Unzufriedenheit empfanden als ungezügelte Esserinnen. Gezügelte Frauen zeigten, wie in der Originalstudie, in hungrigem Zustand eine größere KU als Ungezügelte. Im Gegensatz zu der Originalstudie trat dieser Effekt auch unter Durst auf. Dabei wünschten sich gezügelte Esserinnen in allen Bedingungen, dünner zu sein; ungezügelte Esserinnen
nur unter Sättigung. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse bezüglich der Wirkung von Hunger und Durst als biologische Deprivation stehen in Widerspruch zu den vorherigen Befunden. Die Bedeutsamkeit von Hormonen und die Veränderung des Körperideals sollten weiter untersucht werden.

Schlüsselwörter: Körperbild, restriktives Essen, Zügelung, Hunger, Unzufriedenheit

 

Body dissatisfaction in female restrained eaters and food deprivation. A replication study


Abstract: Aims: Pietrowsky, Straub, and Hachl (2003) showed that women with restrained eating behavior feel greater body dissatisfaction when hungry than women without restrained eating behavior. Due to current importance, a direct replication was used. Method: 45 women with and without restrained eating behavior picked both their current and their ideal desired body shape from shown body silhouettes under the conditions hunger, thirst, and satiety. Results: t-tests showed that women with restricted eating tend to feel bigger when hungry and have greater body dissatisfaction with both hunger and thirst than women. without restrained eating behavior. Contrary to the original study, restrained eaters wished to be thinner in all conditions, the unrestrained eaters only under satiety. Conclusions: The results regarding the joint effect of hunger and thirst as biological deprivation are inconsistent with the findings of the original paper. The importance of hormones and the shift in body ideals should be further explored.

Keywords: body image, restrictive/restrained eating, deprivation, hunger, dissatisfaction

 

Miriam Wilms
Technische Universität Chemnitz
Strasse der Nationen 62
D-09111 Chemnitz
E-Mail: miwil109@uni-duesseldorf.de


 

Psychotherapeutische Interventionen bei Angststörungen im Kindes- und Jugendalter – Möglichkeiten und Grenzen
Pia Anna Weber


Zusammenfassung: Angststörungen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, die die Lebensqualität von Betroffenen und deren Familien erheblich einschränken können. In diesem Beitrag wird eine Auswahl Schulen übergreifender psychotherapeutischer Interventionen vorgestellt und anhand von drei praxisbezogenen Fallbeispielen exemplarisch erläutert. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit möglichen Widerständen, die von Seiten der Klienten und deren Bezugssystemen entstehen können und im Gegensatz dazu, mit den Möglichkeiten, die psychotherapeutisches Vorgehen für die Betroffenen und deren soziales Umfeld eröffnen kann.

Schlüsselwörter: Angststörungen im Kindes- und Jugendalter, psychotherapeutische Interventionen, Möglichkeiten und Grenzen

 

Psychotherapeutic interventions for anxiety disorders in children and adolescents – possibilities and limitations


Abstract: Anxiety disorders are one of the most common mental illnesses in children and adolescents and can significantly impair the quality of life of those affected and their families. This article presents a selection of cross-school psychotherapeutic interventions and uses three practical case studies as examples. A further chapter deals with possible resistance that can arise on the part of clients and their reference systems and, in contrast, with the opportunities that psychotherapeutic intervention can open up for those affected and their social environment.

Keywords: anxiety disorders in childhood and adolescence, psychotherapeutic interventions, possibilities and limitations

 

Dr. Pia Anna Weber
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
KJP am Hofgarten
Praxis Dr. Weber & Giese
Inselstrasse 24
D-40479 Düsseldorf
E-Mail: weber@kjp-am-hofgarten.de


 

Wer braucht neue Diagnosen und warum?
Entdeckerfreude, unterschiedliche Perspektiven und die Erkenntnis, dass Psychotherapie und Verhaltensmedizin viel mehr sind als Naturwissenschaften

Prof. Dr. Dr. Andreas Hillert
Schön Klinik Roseneck
Am Roseneck 6
D-83209 Prien am Chiemsee
E-Mail: ahillert@schoen-klinik.de

 

 


 

Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin
45. Jahrgang · 2024 · Heft 1
Pabst, 2024
ISSN 1865-9985
 

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