Inhaltsverzeichnis
Vorwort
„Horizonte erweitern!“ Was soll warum (warum jetzt) geschehen?
Bernd Westermann
Zum Wandel der sozialen Konstruktion von Risiken am Beispiel der Prävention von Alkoholfolgeschäden. Eine historisch-soziologischen Skizze
Hasso Spode
Geht da noch was? Innovationsbedarf in der Suchthilfe
Joachim Körkel
Droge, Set und Setting
Jörg Gölz
Kultursensibel mit Traumatisierungen umgehen
Christina Kayales
Gendersensibel mit Traumatisierung umgehen
Lisa Große
Substanzkarrieren: Vom Medikament zur Droge und zurück – Heroin (Diacetylmorphin)
Michael de Ridder
Bildstrecke: „Hinterm Horizont geht’s weiter I“
Kinderschutz als verbindliches Ausbildungsthema für verschiedene Disziplinen
Kathinka Beckmann
Kinderschutz als verbindliches Ausbildungsthema in der Medizin
Emily Layer
Der Konsum psychoaktiver Substanzen in der Schwangerschaft: never no risk!
Jan-Peter Siedentopf & Manuela Nagel
Ohnmacht anders denken, um anders damit umzugehen
Hagen Boeser
Besonders schwer krank: Ohnmacht anders denken, um anders damit umzugehen…
Werner Schütze
Die Entstehung einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung im Kontext Suchthilfe am Beispiel der Straßensozialarbeit im Frankfurter Bahnhofsviertel
Rita Hansjürgens & Wolfgang Barth
Bildstrecke: „Hinterm Horizont geht’s weiter II“
Selbstfürsorge für Fachkräfte in der Suchthilfe – Problemkonstellationen, Forschungsergebnisse, Lösungen
Michael Klein
Selbstfürsorge in der Suchthilfe – aber wie?
Udo Baer
„Ich habe nichts getrunken!“ Eine Analyse der kommunikativen Aspekte von Eskalationsdynamiken im Arbeitsfeld der Kontakt- und Notschlafstellen der Drogenhilfe
Jürgen Fais
Forensische Perspektiven auf außergewöhnliche Fälle. Zwei Kasuistiken aus der Gutachtenpraxis
Klaus Behrendt
Psychogene Ess-Störungen? Auch das noch…
Sylvia Baeck
Substanzgebrauchs- und verhaltensbezogene Störungen und ADHS-Diagnose im Erwachsenenalter – sind Tabletten gut oder böse?
Lisa Proebstl & Gabriele Koller
Prävention im Umfeld von psychoaktiven Substanzen – Entwicklungsstand und Perspektiven
Maximilian von Heyden, Benjamin Löhner & Vivien Voit
Zum Wandel der sozialen Konstruktion von Risiken am Beispiel der Prävention von Alkoholfolgeschäden. Eine historisch-soziologische Skizze
Hasso Spode
Zusammenfassung
Im Netz kursiert ein anonymer Text, der darlegt, warum alle, die vor 1980 geboren wurden, noch „Helden“ waren – während die Jüngeren „Warmduscher“ seien: 1 Es ist „zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten! Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, […] Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir
nie einen Helm. Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle“. Und stolz wird bilanziert: „Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen.“ Nun ist das Lamento der Älteren über die Dekadenz der Jüngeren nichts Neues. Doch in der Tat: wir haben es mit stark zunehmenden Ängsten vor körperlichen Schädigungen zu tun. Beobachtet man in großstädtischen Parkanlagen, wie Mittelschichteltern ihre Sprösslinge nicht mehr ohne Sturzhelm aufs Bobby-Car lassen, als ob bei 50 Zentimeter Fallhöhe ein Schädel-Hirn-Trauma drohe, wird die Abnahme der Risikotoleranz exemplarisch
greifbar. Prävention ist das Gebot der Stunde. Das betrifft, wen wundert es, auch den Umgang mit alkoholischen Getränken.
Schlüsselwörter: Risiko, Prävention, Alkohol, Mäßigkeitsbewegung, Rassenhygiene, Prohibition
Abstract
An anonymous text circulating on the Internet explains why all those born before 1980 were still ‘heroes’ – while the younger ones seem to be wimps1: It is ‘hard to believe, looking back, that we were able to survive for so long! We were able to open the bottles from the pharmacy without difficulty, […] doors and cupboards were a constant threat to our little fingers. We never wore a helmet on the bike. We cut ourselves, broke bones and teeth, and no one was sued for it. These were just accidents’. And proudly, they sum up, ‘Our generation produced an abundance of innovative problem solvers and inventors with a willingness to take risks. We had freedom, failure, success and responsibility. We knew how to deal with all of that’. The lament of older people about the decadence of younger people is nothing new. But in fact: we are dealing
with strongly increasing fears of physical damage. If you go to a park in a big city and watch how middleclass parents no longer allow their offspring to ride a bobby car without a helmet, as if a fall of 50 centimeters could result in a craniocerebral trauma, the decrease in risk tolerance becomes tangible in an exemplary way. Prevention is the order of the day. This also applies to the use of alcoholic beverages.
Keywords: risk, prevention, alcohol, temperance movement, eugenics, prohibition
Prof. Dr. Hasso Spode
Historiker, Soziologie und Archivar.
Promotion und Habilitation zum Wandel der Alltagspharmakologie und des Suchtbegriffs.
Technische Universität Berlin (HAT)
Hardenbergstraße 16–18
D-10623 Berlin
www.hasso-spode.de
Geht da noch was? Innovationsbedarf in der Suchthilfe
Joachim Körkel
Zusammenfassung
Suchtpolitik und Suchthilfe haben die Aufgabe, Suchtproblemen in einer Gesellschaft vorzubeugen, beginnenden Suchtproblemen frühzeitig gegenzusteuern und eingetretene Suchterkrankungen wirksam zu behandeln, so dass der Schaden für suchtbelastete Menschen und ihr soziales Umfeld (Kinder, Familie etc.) sowie die Gesellschaft als Ganze geringgehalten, eine würdevolle gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und Stigmatisierungen vermieden werden. Die Erfüllung dieser Ziele wird erschwert u. a. durch das Fehlen einer konzeptionell ausgearbeiteten, flächendeckenden und evidenzbasierten Suchtprävention, die geringe und zu späte Inanspruchnahme suchtbezogener Hilfen, die Fixierung auf das Behandlungsziel der Abstinenz, die Nichtbeachtung der Suchtthematik in vielen Sektoren des Sozial- und Gesundheitssystems und den geringen Grad an digitaler Suchthilfe. Ein Teil dieser Defizite wäre durch einen Wandel der Suchthilfe in Richtung „Zieloffener Suchtarbeit“ (ZOS) überwindbar. Dieser Arbeitsansatz setzt am Multisubstanzkonsum, der hohen Änderungsbereitschaft und der nur partiellen Abstinenzbereitschaft suchtbelasteter Menschen an, wahrt das Selbstbestimmungsrecht der Konsumierenden und sieht Behandlungsangebote für Abstinenz, Konsumreduktion und Schadensminderung vor.
Schlüsselwörter: Innovation, Zieloffene Suchtbehandlung, Motivational Interviewing
Abstract
Addiction policy and addiction treatment services have the task of preventing addiction problems in society, counteracting incipient addiction problems at an early stage and effectively treating substance use disorders that have already occurred, so that the damage to addicted people and their social environment (children, family, etc.) as well as society as a whole is kept to a minimum, dignified participation in society is made possible and stigmatization is avoided. The fulfillment of these goals is hampered, among other things, by the lack of a conceptually elaborated, comprehensive and evidence-based addiction prevention, the low and too late utilization of addiction-related treatment, the fixation on the treatment goal of abstinence, the disregard of the addiction topic in many sectors of the social and health care system and the low level of digital addiction treatment services. Some of these deficits could be overcome by transforming the prevailing addiction treatment system into a goal-open one. This approach focuses on multi-substance use, the high readiness to change and the only partial readiness of addicted people to abstain, preserves the right of self-determination of the users and provides treatment offers for abstinence, reduction of use and harm reduction.
Keywords: innovation, goal-open addiction treatment, motivational interviewing
Prof. Dr. Joachim Körkel
Psychologe und Psychotherapeut, Suchtforscher,
Hochschullehrer und Publizist/Herausgeber,
Wissenschaftlicher Leiter des Instituts
für innovative Suchtbehandlung und Suchtforschung
(ISS) und Ko-Leiter des Instituts für
Motivational Interviewing Nürnberg
Dovestraße 5
D-90459 Nürnberg
joachim.koerkel@evhn.de
Droge, Set und Setting
Jörg Gölz
Zusammenfassung
Der Versuch, mit gesetzlichen Verboten den Drogenkonsum zu verhindern, hatte paradoxe Folgen: trotz extremer Lebensnot eine steigende Zahl von Abhängigen und extreme wirtschaftliche Gewinne für den organisierten Drogenhandel. Der Drogengebrauch – von Sigmund Freud als „Schiefheilung“ (Freud, 1969) bezeichnet – ist für die sozial Depravierten der einzige Ausweg aus den Qualen der tief verletzenden Bedingungen ihrer Kindheit und Jugend. Die bis 1986 angebotenen Abstinenztherapien forderten die Abstinenz vom „sündhaften“ Tun vor der stationären Behandlung. Dies ähnelte den asketischen Heiligungsübungen der mittelalterlichen Mönche (Sloterdijk, 2020). Erst der prometheische Eingriff (Blumenberg, 1979) der WHO ermöglichte eine angemessene Reaktion: „Less prohibition and more harm reduction“. Opiatsubstitution mit psychosozialer Betreuung ermöglichte gleichzeitig die körperlichen, seelischen und sozialen Schäden zu beseitigen oder zu bessern. Dabei bewahrte der Drogenabhängige seine Autonomie und den Primat seiner individuellen Bedürfnisse. Er wählte selbst seine Ärzte und Betreuer aus. Er konnte in seinem gewohnten Lebensraum bleiben. Auch bei Rückfällen wurde die Behandlung nicht automatisch abgebrochen. Der Zeitpunkt der Abstinenz blieb seine Entscheidung. Heute sind in Deutschland 80 000 Drogenabhängige in Substitution mit psychosozialer Begleitung und 3 000 in der klassischen ambulanten oder stationären Abstinenztherapie.
Schlüsselwörter: intravenös Abhängige, Opiatsubstitution, HIV- und HCV-Infektion, psychosoziale Betreuung
Abstract
The attempt to prevent drug use with legal prohibitions had paradoxical consequences: an increasing number of addicts despite extreme hardship of life, and extreme economic profits for the organized drug trade. Drug use – described by Sigmund Freud as ‘oblique healing’ (Freud, 1969) – is for the socially deprived the only way out of the torment of the deeply hurtful conditions of their childhood and youth. Abstinence therapies offered until 1986 required abstinence from ‘sinful’ activity prior to inpatient treatment. This resembled the ascetic sanctification exercises of medieval monks (Sloterdijk, 2020). Only the WHO’s Promethean intervention (Blumenberg, 1979) enabled an appropriate response: ‘less prohibition and more harm reduction.‘ Opiate substitution with psychosocial care made it possible to simultaneously eliminate or improve the physical, psychological and social damage. At the same time, the drug addict retained his autonomy and the primacy of his individual needs. He chose his own doctors and caregivers. He was able to remain in his familiar living space. Even in the event of relapse, treatment was not automatically discontinued. The moment of abstinence remained his decision. Today, 80,000 drug addicts in the Federal Republic of Germany are undergoing substitution treatment with psychosocial support and 3,000 are undergoing classic outpatient or inpatient abstinence therapy.
Keywords: intravenous drug abuse, opiate-substitution-therapy (OST), infections with HIV and HCV,psychosocial support
Dr. Jörg Gölz
Kinder- und Jugendpsychiater, Facharzt für
Allgemeinmedizin und Infektiologie, Suchtmediziner,
spezialisiert auf HiV/Aids und Virushepatitiden, seit 1995 Praxiszentrum am Kaiserdamm, Vorstand DAGNÄ, Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS), Autor vieler Bücher und Artikel.
Kaiserdamm 24
D-14057 Berlin
goelz@snafu.de
Kultursensibel mit Traumatisierungen umgehen
Christina Kayales
Zusammenfassung
Der Begriff Trauma wird heute vielfältig benutzt. Er meint hier Ereignisse, die das gewohnte und vertraute Erleben sprengen. Das Traumatisierende sind aber nicht die Ereignisse selbst, sondern ihre Verbindung mit Gefühlen von Angst, Ohnmacht, und schwerer körperlicher oder seelischer Verletzung. Nach Traumatisierungen benötigen Betroffene ein sicheres, vertrautes Umfeld. Dies unterstützt, über die eigenen Ressourcen die erlebte Erschütterung zu verarbeiten. Stabilität und Vertrautheit helfen zu spüren, dass die erlebte Gefährdung vorbei und überwunden ist. Traumatisierten Sicherheit und Stabilität anzubieten ist schwer, besonders, wenn dies Menschen vermittelt werden soll, die einem kulturell fremd bzw. unvertraut sind. Dafür ist eine kultursensible Haltung wichtig. Für eine kultursensible Haltung geht es um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Ein Faktor ist Hintergrundwissen. Aber Wissen ist nicht alles. Notwendig ist zudem, die ganz individuelle Situation der konkreten Person zu erfassen, und dass ich versuche, zu verstehen, wie diese Person ihre Situation erlebt. Denn es geht nie pauschal um diese oder jene Gruppe von Menschen, sondern es geht um Individuen, die auch als Individuen mit ihrer je eigenen Prägung wahrgenommen werden möchten und wie sie eine Situation erleben. Aber auch Wissen gepaart mit Empathie reicht nicht. Ich benötige auch ein selbstreflexives Befragen der eigenen Beurteilungen und Handlungen. Damit überprüfe ich die eigenen Werte, Urteile, das eigene Verhaltungen und auch die eigenen Verunsicherunen. Ich analysiere und befrage meine eigenen Einschätzungen. Damit zeigt sich Kultursensibilität in der Fähigkeit: Kulturalisierungen und Stereotypisierungen von bestimmten Zielgruppen wahrzunehmen und zu vermeiden; die Perspektive anderer zu erfassen und zu deuten; eigene Prägungen und Vorurteile zu reflektieren und Lebenswelten in der besonderen Situation und bezogen aus den unterschiedlichen Kontexten zu erfassen. Methodisch geht es hierbei um eine kontinuierliche Pendelbewegung: Empathie
zur Erfassung der Fremdperspektive und spürbarer Fürsorge einerseits und Distanz zur Reflexion der Erfahrungen und Dynamiken andererseits.
Schlüsselwörter: Trauma, kultursensible Haltung, Perspektive, Werte
Abstract
The term trauma is used in many different ways today. It refers to events that disrupt the usual and familiar experience. However, it is not the events themselves that are traumatizing, but their association with feelings of fear, powerlessness, and severe physical or emotional injury. After traumatization, those affected need a safe, familiar environment. This supports them in using their own resources to process the shock they have experienced. Stability and familiarity help to feel that the danger experienced is over and has been overcome. It is difficult to offer security and stability to traumatized persons, especially if this is to be conveyed to people who come from a foreign or unfamiliar culture. A culturally sensitive attitude is important for this. A culturally sensitive attitude involves an interplay of various factors. One factor is background knowledge. But knowledge is not everything. It is also necessary to grasp the very individual situation of the concrete person, and that I try to understand how this person experiences his or her situation. Because it is never about this or that group of people, but about individuals who also want to be perceived as individuals with their own characteristics and how they experience a situation. But knowledge coupled with empathy is not enough. I also need a self-reflective questioning of my own judgments and actions. I need to check my own values, judgments, behavior and also my own insecurities. I need to analyze and question my own assessments. In this way, cultural sensitivity shows itself in the ability: to perceive and avoid culturalizations and stereotyping of certain target groups; to grasp and interpret the perspective of others; to reflect on one‘s own imprints and prejudices and to grasp life worlds in the particular situation and related to the different contexts. Methodologically, this involves a continuous pendulum movement: Empathy to grasp the perspective of others and perceptible care on the one hand, and distance to reflect on experiences and dynamics on the other.
Keywords: trauma, culturally sensitive attitude, diversity, values
Dr. Christina Kayales
Theologin, Lehrsupervisorin, Traumatherapeutin,
Ponte-Institut für Kultursensibilität in
Seelsorge und Beratung
Winterhuder Marktplatz 2
D-22299 Hamburg
info@kultursensibel.de
www.kultursensibel.de
Gendersensibel mit Traumatisierung umgehen
Zur Notwendigkeit, genderspezifische Gesellschaftsstrukturen und Erleben in den Blick zu nehmen
Lisa Große
Zusammenfassung
Trotz enormer Anstrengungen der Frauenbewegungen in den 1970er und 1980er Jahren und der weiterreichenden Implementierung frauenspezifischer (Schutz-)Angebote, entlarvte zuletzt die Corona-Pandemiesituation Gewalt gegen Frauen als ein noch immer bestehendes gesellschaftliches Phänomen. Geschlechtsspezifische Aspekte haben nicht nur einen Einfluss auf das Risiko, Gewalt zu erfahren, sondern auch auf die Bewältigung dieser Erfahrung. Noch diffiziler wird es, wenn psychosoziale Fachkräfte in den Blick genommen werden: die Konstruktion Gender hat auch Auswirkungen auf professionelles Handeln. Sie zeigen sich im Potenzial und den Grenzen der Situationsdeutungen, aber auch in den (Un-)Möglichkeiten von Interventionen. Der Artikel verdeutlicht, wie wichtig es ist, Gender und deren (historisch) gesellschaftliche Konstruktionen in Zusammenarbeit mit traumatisierten Menschen zu beachten. Zum Zwecke der Verknüpfung von Trauma und Gender werden Begriffe erläutert (Kategorien Geschlecht und Gender wie Trauma) und anhand der Geschichte die enge Verbundenheit beider verdeutlicht. Anhand des Themas Gewalt werden personelle und interpersonelle genderspezifische Dynamiken aufgezeigt. Diese bieten die Grundlage für eine gendersensible Traumaberatung.
Schlüsselwörter: Gender, Trauma, Gewalt, psychosoziale Beratung
Abstract
Despite enormous efforts of the women’s movements in the 1970s and 1980s and the more far-reaching implementation of women-specific (protection) services, most recently the Corona pandemic situation exposed violence against women as a still existing social phenomenon. Gender-specific aspects not only have an influence on the risk of experiencing violence, but also on how this experience is coped with. It becomes even more difficult when psychosocial professionals are considered: the construction of gender also has an impact on professional action. They show up in the potential and the limits of situation interpretations, but also in the (im)possibilities of interventions. The article illustrates the importance of paying attention to gender and its (historical) social constructions when working with traumatized people. For the purpose of linking trauma and gender, terms are explained (categories of sex and gender like trauma) and the close connection between the two is made clear on the basis of history. On the basis of the topic of violence, personal and interpersonal gender-specific dynamics are highlighted. These provide the basis for gender-sensitive trauma counseling.
Keywords: gender, trauma, violence, psychosocial counselling
Lisa Große
Promovierende an der Universität Vechta,
M.A. Klinische Sozialarbeit, Forschung und
Lehre u. a. an der Alice-Salomon-Hochschule
Berlin und an der evangelischen Hochschulde
Dresden, Schwerpunkte u. a.: case Management
und psychosoziale Diagnostik, neun
Jahre Sozialpsychiatrischer Dienst in Dresden,
Wissenschaft liche Mitarbeiterin und freiberufliche
Dozentin, Projekt „TraM“ zu minderjährigen
Geflüchteten, S.I.G.n.A.L. e.V.,
Konzept zur evaluation Traumanetz Berlin,
Vorstand european centre for clinical Social
Work e.V.
grosse_lisa@gmx.net
Substanzkarrieren: Vom Medikament zur Droge und zurück – Heroin (Diacetylmorphin)
Michael de Ridder
Zusammenfassung
Schon vor 1898 war Diacetylmorphin mehrfach, erstmals von dem Engländer C. R. A. Wright 1874, im Zusammenhang mit der Konstitutionsaufklärung des Morphinmoleküls synthetisiert worden. Die frühesten pharmakologischen Prüfungen unternahm 1875 sein Landsmann F. M. Pierce, der die Substanz jedoch nur tierexperimentell untersuchte. Erst die Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. brachten das halbsynthetische Morphinderivat 1898 unter dem Warenzeichen Heroin als Atmungssedativum und Codeinersatz auf den Arzneimittelmarkt. Seine Synthese war das Ergebnis der damals weit verbreiteten und wirtschaftlich hohe Rentabilität versprechenden Suche nach weniger toxischen und effektiveren Ersatzmitteln für schon bekannte Präparate. Besonders das chemische Verfahren der Acetylierung, das man auch als „Veredlung“ bezeichnete, erfreute sich großer Beliebtheit und schien sich bei dieser Suche glänzend zu bewähren. Vermutlich auf Weisung vorgesetzter Mitarbeiter acetylierte der Werkschemiker Felix Hoffmann mittels Essigsäureanhydrid am 10. August 1897 Salicylsäure zu Acetylsalicylsäure (Aspirin) und am 21. August 1897 Morphin zu Diacetylmorphin (Heroin) nach dem schon bekannten Verfahren von Wright. Eben deswegen war der Patentschutz für die Substanz, wie auch für Aspirin, ausgeschlossen, sodass nur ihr Markenname Heroin warenzeichenrechtlichen Schutz genoss. Dieser erlosch in Deutschland am 30. September 1950. Spanien war weltweit das letzte Land, das den Wortschutz für Heroin 1984 aufhob.
Schlüsselwörter: Heroin, Acetylierung, Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., klinischer Einsatz von Heroin, legale und illegale Heroinfabrikation, Heroin-Pharmakologie, Prohibition, Genfer Opiumkonferenzen
Abstract
Even before 1898, diacetylmorphine had been synthesized several times, first by the Englishman C. R. A. Wright in 1874, in connection with the constitutional elucidation of the morphine molecule. The earliest pharmacological tests were undertaken in 1875 by his compatriot F. M. Pierce, who, however, only investigated the substance in animal experiments. It was not until 1898 that Farbenfabriken, formerly Friedrich Bayer & Co., introduced the semisynthetic morphine derivative onto the pharmaceutical market under the trademark Heroin as a respiratory sedative and codeine substitute. Its synthesis was the result of the then widespread and economically highly profitable search for less toxic and more effective substitutes for already known preparations. In particular, the chemical process of acetylation, which was also referred to as ‘refinement’, enjoyed great popularity and seemed to prove brilliant in this search. Presumably on the instructions of his superiors, the factory chemist Felix Hoffmann acetylated salicylic acid to acetylsalicylic acid (aspirin) using acetic anhydride on August 10, 1897, and morphine to diacetylmorphine (heroin) on August 21, 1897, using Wright’s already wellknown process. For this very reason, patent protection for the substance, as well as for aspirin, was excluded, so that only its brand name, heroin, enjoyed trademark protection. This expired in Germany on September 30, 1950, and Spain was the last country in the world to abolish word protection for heroin in 1984.
Keywords: Heroin, acetylation, Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., clinical use of heroin, legal and illegal fabrication of heroin, heroin-pharmacology, prohibition, Geneva Opium-Conferences
Dr. Michael de Ridder
Biologe und Humanmediziner (Internist),
Autor und Publizist, niedrigschwellige
Drogenhilfe (Arztmobil), Chefarzt der
Rettungsstelle am Berliner Klinikum Am
Urban, Hospizgründer und -Geschäftsführer,
Palliativmediziner, Vorsitzender der
Hans-Joachim- und-Käthe-Stein-Stiftung
für Palliativmedizin
michael.deridder@t-online.de
Kinderschutz als verbindliches Ausbildungsthema für verschiedene Disziplinen
Kathinka Beckmann
Zusammenfassung
Für Tausende Kinder und Jugendliche in Deutschland ist das eigene Zuhause kein sicherer Ort. Um ihnen schnell helfen zu können und damit dem verfassungsrechtlichen Schutzauftrag gerecht zu werden, brauchen die Akteure im Kinderschutz wie pädagogische Fachkräfte, Lehrende an Schulen, Angehörige der Heilberufe und der Strafverfolgungsbehörden fundiertes Fachwissen zum Erkennen von Gefährdungslagen sowie eine sichere Rechtskenntnis. Der vorliegende Beitrag skizziert, warum beides zur Zeit nicht vorausgesetzt werden kann.
Schlüsselwörter: Kinderrechte, Kinderschutz, Soziale Arbeit, Akteure im Kinderschutz
Abstract
For thousands of children and adolescents in Germany, their own home is not a safe place. In order to be able to help them quickly and thus fulfill the constitutional mandate to protect, actors in child protection, such as pedagogical professionals, teachers at schools, members of the health care professions and law enforcement agencies, need sound expertise in recognizing situations of danger as well as a reliable knowledge of the law. This article outlines why neither can be assumed at present.
Keywords: child rights, child protection, social work, actors in child protection
Prof. Dr. Kathinka Beckmann
Hochschule Koblenz, Promotion im Fach
Politikwissenschaft zu Kinderschutzthema,
BA Sozialwissenschaften, Dipl.-Sozialpädagogin,
Forschung und Lehre u. a. zu strukturellen
Aspekten des Kinderschutzes und zur Verwaltungsmodernisierung
in der Jugendhilfe,
Kinderschutzpodcast.
beckmann@hs-koblenz.de
Kinderschutz als verbindliches Ausbildungsthema in der Medizin
Emily Layer
Zusammenfassung
Kindeswohlgefährdung stellt ein globales Problem mit weitreichenden individuellen und gesellschaftlichen Folgen dar. Nach wie vor bleibt ein Großteil der Fälle unentdeckt oder es kommt zu keiner adäquaten Intervention. Dies lässt sich unter anderem auf unzureichende Aufklärung und mangelnde Fachkenntnisse von mit Misshandlung konfrontierten Personen in relevanten Berufsgruppen, wie Ärztinnen und Ärzte, zurückführen. Eine umfangreiche und obligate Integration von Kinderschutz in die medizinische Ausbildung ist unabdingbar und sollte umgehend flächendeckend eingeführt werden.
Schlüsselwörter: Kindeswohlgefährdung, Kinderschutz, Ausbildung, Medizinstudium
Abstract
Child endangerment is a global problem with far-reaching individual and societal consequences. A large proportion of cases remain undetected or do not result in adequate intervention. This can be attributed, among other things, to insufficient education and lack of expertise of persons confronted with maltreatment in relevant professional groups, such as physicians. A comprehensive and obligatory integration of child protection into medical education and training is indispensable and should be introduced nationwide without delay.
Keywords: child endangerment, child protection, education, medical studies
Emily Layer
Medizinstudierende in Frankfurt am Main,
Bundesvertretung der Medizinstudierenden
in Deutschland e.V. (bvmd), ehemalige Projektleitung
von „Viola“, einer Initiative, die
sich für eine fundierte Ausbildung Medizinstudierender
rund um das Thema Kindeswohlgefährdung
einsetzt.
layer.emily@googlemail.com
Der Konsum psychoaktiver Substanzen in der Schwangerschaft: never no risk!
Jan-Peter Siedentopf & Manuela Nagel
Zusammenfassung
In keinem anderen Zusammenhang des Konsums von psychoaktiven Substanzen ist die Beteiligung nicht nur der konsumierenden Person, sondern der unfreiwillige Mitkonsum mindestens eines zusätzlichen (entstehenden) Menschen unvermeidbar. Während juristische Definitionen in verschiedenen Ländern voneinander abweichen, sind die damit verbundenen medizinischen (und moralischen) Implikationen nicht wegzudiskutieren. Während Schwangeren diese Exposition immer wieder bewusst wird und ggf. zu moralischen Dilemmata und „schlechtem Gewissen“ führt, scheint es professionelle Berater*innen – erstaunlicher Weise – immer wieder schwer zu fallen diese Exposition zu benennen, zu bewerten und im Interesse des exponierten Kindes (in diesem Kontext: von der befruchteten Eizelle bis zum im Auto mitfahrendem Kind) – zwingend unter Angebot der dafür erforderlichen Unterstützung – eine Änderung einzufordern und zu initiieren. Jenseits der direkt stofflichen Exposition ist – gegebenenfalls sogar mit größerer Relevanz und Dringlichkeit – die psychosoziale Komponente des Substanzkonsums zu berücksichtigen. Der folgende Text sammelt einige Argumente für die Thematisierung bzw. Problematisierung auch geringfügigen
Konsums psychoaktiver Substanzen in der Schwangerschaft.
Schlüsselwörter: Schwangerschaft, Substanzrisiken, Alkohol, Cannabis
Abstract
In no other context of psychoactive substance use is the involvement of not only the person who used the substance, but the involuntary co-use of at least one additional (developing) human being unavoidable. While legal definitions differ in different countries, the medical (and moral) implications involved cannot be discounted. While pregnant women become aware of this exposure again and again, possibly leading to moral dilemmas and ‘bad conscience’, professional counselors seem to find it – astonishingly – difficult to name this exposure, to evaluate it and to demand and initiate a change in the interest of the exposed child (in this context: from the fertilized egg cell to the child riding in the car) – compellingly offering the necessary support. Beyond direct exposure to substances, the psychosocial component of substance use must be taken into account, sometimes with even greater relevance and urgency. The following text collects some arguments for addressing or problematizing even minor use of psychoactive substances during pregnancy.
Keywords: pregnancy, risk of substance use, alcohol, cannabinoids
Dr. Jan-Peter Siedentopf
Frauenarzt, Suchtmediziner, Medizindidaktiker,
Schwerpunkt: Spezielle Geburtshilfe und
Perinatalmedizin, Leiter der Ambulanz für
Suchterkrankungen und Infektionen in der
Schwangerschaft, Charité – Universitätsmedizin
Berlin, Klinik für Geburtsmedizin, zahlreiche
Publikationen.
Augustenburger Platz 1
D-13353 Berlin
jan-peter.siedentopf@charite.de
Manuela Nagel
Diplom-Sozialpädagogin
Ambulanz für Suchterkrankungen und Infektionen
in der Schwangerschaft
Charité – Universitätsmedizin Berlin,
Klinik für Geburtsmedizin
Augustenburger Platz 1
D-13353 Berlin
manuela.nagel@charite.de
Ohnmacht anders denken, um anders damit umzugehen
Hagen Böser
Zusammenfassung
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bietet therapeutische Strategien für Veränderungsprozesse und Akzeptanzprozesse. Nicht alles lässt sich lösen. Manches muss man versuchen, in sein Leben zu integrieren. Ein Leitidee von ACT lautet: Sich von seinen Problemen nicht davon ablenken zu lassen, das Leben zu leben, das man leben möchte.
Schlüsselwörter: ACT, Veränderung, Akzeptanz
Abstract
Acceptance and Commitment Therapy (ACT) offers therapeutic strategies for change processes and acceptance processes. Not everything can be solved. Some things you have to try to integrate into your life. A guiding principle of ACT is: not to let your problems distract you from living the life you want to live.
Keywords: ACT, change, acceptance
Dr. Hagen Böser
Ärztlicher Psychotherapeut Verhaltenstherapie
und Systemische Therapie, ACT-Trainer
und -Coach, Lehrtherapeut, lehrender Supervisor
und lehrender Coach des Dachverbandes
Systemischen Gesellschaft.
mail@hagen-boeser.de
Besonders schwer krank: Ohnmacht anders denken, um anders damit umzugehen…
Werner Schütze
Zusammenfassung
In diesem Artikel versuche ich meine eigene Entwicklung in Bezug auf den Umgang mit besonders schweren Erkrankungen zu schildern. Dabei geht es um die Überwindung von Vorannahmen, wie sie in Psychotherapie und Psychiatrie gelehrt wurden, die aber den „Praxistest“ aus meiner Sicht nicht bestanden haben. Im Umgang mit besonders schweren Erkrankungen wird die Bedeutung einer verläßlichen Beziehung zum Aufbau einer stabilen Umgebung hervorgehoben. In dieser Beziehung begegnen sich zwei „Experten“, die gegenseitig ihre Welten erkunden, um ihre Wege zu finden. Was dabei eine Rolle spielen kann, wird entlang meiner persönlichen Erfahrungen vorgestellt.
Schlüsselwörter: Beziehung, Expertentum, Krise, Kontext, Netzwerke, Zusammenarbeit, Entwicklung, Sympoiese
Abstract
In this article I try to describe my own development in dealing with particularly serious illness. It is about overcoming presuppositions as they were taught in psychotherapy and psychiatry, but which did not pass the ‘practical test’ from my point of view. In dealing with particularly severe illnesses, the importance of a reliable relationship to build a stable environment is emphasized. In this relationship, two ‘experts’ meet to explore each other’s worlds to find their ways. What can play a role in this process is presented along my personal experiences.
Keywords: relationship, expertise, crisis, context, networks, cooperation, development, sympoiesis
Dr. Werner Schütze
Kinder- und Jugendpsychiater, Familientherapeut,
Facharzt für Psychiatrie, Leitender
Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie des Klinikums
am Urban, Berlin-Kreuzberg, chefarzt
der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik der Havelland-Kliniken, nauen,
etablierung eines neuen Behandlungsmodells
(„Open Dialogue“), Gründung der
„Dialogischen Praxis“ 2013, Ausbildung von
Kolleg*innen, internationale Vernetzung, Publikationstätigkeit.
dialogischepraxis@gmx.de
Die Entstehung einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung im Kontext Suchthilfe am Beispiel der Straßensozialarbeit im Frankfurter Bahnhofsviertel
Rita Hansjürgens & Wolfgang Barth
Zusammenfassung
Wenn Menschen mit einem offenkundigen Substanzkonsum sich an öffentlichen Plätzen aufhalten werden sie häufig als gefährlich und störend wahrgenommen, mindestens werden sie aber mit Misstrauen beäugt. Insbesondere in großen Städten wie z. B. Frankfurt oder Berlin ist dies ein Problem, dass sowohl Anwohnende der Treffpunkte, Personen der Stadtverwaltung als auch Personen in helfenden Kontexten gleichermaßen beschäftigt. Dieser Artikel argumentiert am Beispiel Frankfurt, dass die Möglichkeit eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung sowohl zu Menschen auf der sog. „Szene“, als auch zu Anwohnenden, zu Verwaltenden und Ordnungskräften gleichermaßen ein strukturell gelingenderer Ansatz sein könnte, als das bisher vielfach praktizierte „harte Durchgreifen“ von Polizei und Ordnungskräften.
Schlüsselwörter: vertrauensvolle Arbeitsbeziehung, offene Drogenszene, Soziale Arbeit, Frankfurter Weg, Sozialraum, Bahnhofsviertel
Abstract
When people with obvious substance use are in public places, they are often perceived as dangerous and disturbing, or at least they are eyed with suspicion. Especially in large cities such as Frankfurt or Berlin, this is a problem that concerns residents of the meeting places, people from the city administration as well as people in helping contexts. Using Frankfurt as an example, this article argues that the possibility of establishing a trusting working relationship with people on the so-called ‘scene’ as well as with residents, administrators and law enforcement officers could be a structurally more successful approach than the ‘crackdown’ by police and law enforcement officers that has been practised in many cases so far.
Keywords: trusting working relationship, open drug scene, social work, Frankfurter Weg, social spatial orientation, station district
Prof. Dr. Rita Hansjürgens
M.A. Soziale Arbeit, Professur an der Alice-
Salomon-Hochschule Berlin (Handlungstheorien
und Methoden), Forscherin und
Hochschullehrerin, Autorin zahlreicher Publikationen,
ein Schwerpunkt: Soziale Diagnostik
in der Suchthilfe, stellv. Vorsitzende der
Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit in
der Suchthilfe (DG SAS).
hansjuergens@ash-berlin.eu
Wolfgang Barth
Diplom-Pädagoge, Leiter des Drogennotdienstes
in Frankfurt am Main, Träger: „Jugendberatung
und Jugendhilfe e.V.“, Mitbegründer
von innovativen Konzepten wie:
„Frankfurter Weg“/„OSSIP“ (Offensive Sozialarbeit,
Sicherheit, Intervention und Prävention“.
dnd@jj-ev.de
Selbstfürsorge für Fachkräfte in der Suchthilfe – Problemkonstellationen, Forschungsergebnisse, Lösungen
Michael Klein
Zusammenfassung
Die Gesunderhaltung der Fachkräfte im Feld der Suchthilfe ist ein bislang wenig beachtetes Thema der Suchtforschung und Suchthilfepraxis. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass eine Tätigkeit in der Suchthilfe von niedrigschwelligen Hilfen, über Beratung bis hin zu Therapie und Nachsorge durch vielfältige Anforderungen an professionelle und persönliche Ressourcen gekennzeichnet ist. Die Besonderheiten der Klientel, von Abwehr, Verleugnung, Fremdmotivation über Armut, Marginalisierung, Überlebensnot bis hin zu bisweilen auch Antisozialität und Aggressivität, erscheinen als schwerwiegende Stressfaktoren, auch für die Fachkräfte. Die vorliegenden empirischen Studien zum Berufsfeld „Suchthilfe“ zeigen jedoch, dass bei vorhandenem hohen Stresserleben die psychische Gesundheit und Berufszufriedenheit insgesamt günstig beurteilt werden. Dies kann mit Selbstselektionseffekten, günstigen intrinsischen Motivationslagen und frühen Ausstiegen aus der Tätigkeit in der Suchthilfe zusammenhängen. Als präventive und gesundheitsförderliche Maßnahmen werden besonders kontinuierliche Selbstfürsorge und Stressmanagement empfohlen. Dafür gibt es zahlreiche Anwendungen von Achtsamkeit, Entspannung, kognitivem Training, Intervision und Aktivitäten bis zur Erhaltung der Work-Life-Balance.
Schlüsselwörter: Suchthilfe, Fachkräfte, psychische Gesundheit, Work-Life-Balance, Selbstfürsorge, Stressmanagement
Summary
Keeping health measures for addiction treatment specialists rarely is a theme in addiction research and practice. Basically, personnel in addiction treatment facilities underlies a high level of emotional and psychological stress. The peculiarities of the addicted clientele, especially denial, external motivation, poverty, marginalization, and sometimes also antisocial and aggressive behaviors, appear as heavy stressors for the therapists and counselors in the field. Empirical studies in the addiction treatment domain, however, show that despite of high stress levels experienced by the personnel mental health und occupational satisfaction are rather good. The reasons therefor might be self-selection of the personnel as well as early drop-outs of unsatisfied therapists. In order to establish preventive and health promoting measures especially continuous self-care and stress management should be applied. In detail, these might encompass mindfulness and cognitive reframing training, relaxation, intervision, and efforts for the improvement of work-life-balance.
Keywords: addiction treatment, addiction specialists, mental health, work-life balance, self-care, stress management
Prof. Dr. Michael Klein
Er arbeitete als Leitender Psychologe in verschiedenen
Entwöhnungskliniken (Alkoholund
Drogenabhängigkeit) und ist als niedergelassener
Psychologischer Psychotherapeut
schwerpunktmäßig auf Suchtkranke spezialisiert.
Er ist em. Professor für Klinische Psychologie
und Suchtforschung an der Katholischen
Hochschule NR W, Köln, und Gründer
des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung
(DISuP).
Rheinisches Institut für angewandte
Suchtforschung (RIAS)
Aachener Straße 489
D-50933 Köln
mikle@t-online.de
www.addiction.de
Selbstfürsorge in der Suchthilfe – aber wie?
Udo Baer
Zusammenfassung
Menschen, die in der Suchthilfe tätig sind, sind besonders gefährdet, ihre Selbstfürsorge zu vernachlässigen. Der Beitrag erwähnt die Quellen der Gefährdungen und stellt vor allem mehrere konkrete praktische Hilfen für die Selbstfürsorge in den Mittelpunkt.
Schlüsselwörter: Selbstfürsorge, Wirksamkeit, Abgrenzen
Abstract
People working in addiction help services are particularly at risk of neglecting their own self-care. This paper references sources of vulnerability and, most importantly, highlights several concrete practical tools for self-care.
Keywords: self-care, efficacy, boundaries
Dr. Udo Baer
u.baer@baer-frick-baer.de
„Ich habe nichts getrunken!“ Eine Analyse der kommunikativen Aspekte von Eskalationsdynamiken im Arbeitsfeld der Kontakt- und Notschlafstellen der Drogenhilfe
Jürgen Fais
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche (un-)bewusst gesendeten Botschaften im Arbeitsfeld der Kontakt- und Notschlafstellen der Drogenhilfe eine Eskalationsdynamik zwischen Mitarbeiter*innen und Einrichtungsklientel begünstigen bzw. unterbrechen. Das Ausgesprochene wird nicht gehört bzw. das Gehörte nicht verstanden. Und so zeigt sich im „betrieblichen“ Alltagsmiteinander eine kommunikative Dysbalance, die es immer wieder gilt auszugleichen, um Verständigung zu ermöglichen, die Anliegen zu verstehen und einen sicheren Umgang im Miteinander zu wahren. An zwei Fallbeispielen aus der Supervisionspraxis mit Mitarbeiter*innen aus einer Kontakt- und Notschlafstelle für Drogenabhängige erfolgt eine Beschreibung und Analyse der Kommunikations- und Interaktionsdynamik zwischen den handelnden Akteuren im Arbeitsfeld. Dabei werden unterschiedliche kommunikationspsychologische Modelle von Friedmann Schulz von Thun genutzt. Diese laden ein zum dialektischen Denken, um unter Wahrung seiner Werte eine deeskalierende Verständigung erreichbar zu machen. Das Handlungsfundament speist sich aus den humanistischen Grundwerten und zeigt sich in angemessener Dosierung im
situativen Kontext.
Schlüsselwörter: Eskalationsdynamiken, Kommunikations- und Interaktionsstrategien
Abstract
This article examines the question of which (un)consciously sent messages in the field of contact and emergency sleeping facilities of drug help services promote or interrupt escalation dynamics between staff members and facility clientele. What is said is not heard or what is heard is not understood. Thus, a communicative imbalance becomes apparent in the ‘operational’ everyday togetherness, which must be balanced out again and again in order to make understanding possible, to understand the concerns and to maintain a safe way of dealing with each other. Using two case studies from supervision practice with staff from a contact and emergency shelter for drug addicts, a description and analysis of the communication and interaction dynamics between the acting actors in the field of work is given. Different models of communication psychology by Friedmann Schulz von Thun are used. These invite dialectical thinking in order to make a de-escalating understanding possible while preserving its values. The foundation of action is fed by the humanistic basic values and shows itself in an appropriate dosage in the situational context.
Keywords: escalation dynamics, communication and interaction strategies
Jürgen Fais
M.A. Kriminologe, M.A. Arbeits- und Organisationspsychologe und Diplom-
Sozialpädagoge, Systemischer Therapeut/Familientherapeut (DGSF),
Systemischer Kinder- und Jugendlichentherapeut (DGSF), Systemischer
Traumatherapeut (ifs), Supervisor (DGSv), Mediator (FH), Fachkraft Kriminalprävention,
Gesellschafter des Instituts für angewandte Gewaltprävention
ParaVida, Köln, Tätigkeitsschwerpunkt im Themenbereich „Konfliktfeld
Arbeitsplatz“, seit 1991 mit dem Arbeitsfeld der Suchthilfe verbunden. Mit
Bernd Westermann (Notdienst Berlin e.V.) Entwicklung und Erprobung eines
Trainingsmanuals zum gesünderen Umgang mit aggressiven Impulsen, primäre
Zielgruppe: Menschen in Substitutionsbehandlung, die durch massive
impulsive Aggressivitätshandlungen gegen Dritte und/oder durch selbstverletzendes
Verhalten aufgefallen sind.
fais@paravida.de
Forensische Perspektiven auf außergewöhnliche Fälle
Zwei Kasuistiken aus der Gutachtenpraxis
Klaus Behrendt
Zusammenfassung
Im Strafprozess geht es bei der Begutachtung suchtkranker Menschen zum einen um die Frage ihrer Einsichts- und Steuerungsfähigkeit bei der Tatbegehung und zum anderen um die Frage der Konsequenzen, also ob Therapie statt Strafe nach dem BtmG ermöglicht oder gemäß § 64 StGB die Maßregel der Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet wird. Zu letzterem ist die Frage zu beantworten, ob ein Hang vorliegt, also eine krankheitswertige Störung, ob die angeklagte Straftat damit im Zusammenhang steht, ob Wiederholungsgefahr besteht und ob es überhaupt eine Aussicht auf Erfolg dieser Maßnahme gibt. Vordergründig ist das eine einfache Aufgabe, da nur die vom Gericht gestellten Fragen zu beantworten sind, es kommt nicht darauf an, was man selbst für therapeutisch sinnvoll hält. Denn das Gericht fällt die Entscheidung über die Einweisung und nicht der Gutachter. Insbesondere die Steuerungsfähigkeit kann bei Tatbegehung beeinträchtigt sein, bei sogenannter Beschaffungskriminalität ist oft das Hemmungsvermögen, also die Fähigkeit, die Tat zu unterlassen, aufgrund des Suchtdrucks erheblich beeinträchtigt. Es sind neben der Anamneseerhebung ggf. weitere psychische Störungen und der Intoxikationszustand bei Tatbegehung zu prüfen. Als forensischer Psychiater steht man bei dieser Arbeit im Spannungsfeld zwischen Suchthilfe, die die Bedeutung der Freiwilligkeit gegenüber der Zwangstherapie hervorhebt, Justiz, die bestimmte Erwartungen an und auch bestimmte Vorurteile gegenüber dem Gutachter haben kann und ggf. der Ablehnung durch die Verteidigung. Insbesondere muss man sich – so gut es geht – von therapeutischen Überlegungen freimachen, die man allenfalls im Prozess selbst auf Frage des Gerichtes hin anstellen kann. Aus ca. fünf bis zehn Begutachtungen von Menschen mit Suchtproblemen pro Jahr habe ich hier zwei außergewöhnliche Fälle herausgesucht, die sich vom Durchschnittsfall deutlich unterscheiden, weil beide sich
schließlich nach etlichen Jahren aus eigener Einsicht zur Totalabstinenz durchgerungen und dafür sehr konkrete Schritte getan haben.
Schlüsselwörter: individuelle Wege zur Abstinenz
Abstract
In criminal proceedings, the assessment of addicted persons is concerned on the one hand with the question of their ability to understand and control the commission of the crime, and on the other hand with the question of the consequences, i.e. whether therapy instead of punishment is possible according to the Narcotics Law or whether the measure of placement in a rehabilitation facility is ordered according to § 64 StGB. With regard to the latter, the question to be answered is whether there is a tendency, i.e. a pathological disorder, whether the offense charged is related to it, whether there is a risk of repetition and whether there is any prospect at all of this measure being successful. On the surface, this is a simple task, since only the questions posed by the court have to be answered; it does not depend on what one oneself considers therapeutically appropriate. This is because it is the court that makes the decision on incarceration and not the expert. In particular, the ability to control can be impaired when committing a crime; in the case of so-called acquisitive crime, the ability to inhibit, i.e. the ability to refrain from committing the crime, is often considerably impaired due to the pressure from the addiction. In addition to taking a medical history, other mental disorders and the state of intoxication at the time of the crime must be examined. As a forensic psychiatrist, this work places you in the area of tension between addiction support services, which emphasize the importance of voluntariness as opposed to compulsory treatment, the judiciary, which may have certain expectations of and also certain prejudices against the expert, and possibly rejection by the defense. In particular, one must free oneself as much as possible from therapeutic considerations, which can at best be made during the trial itself at the court‘s request. From about five to ten expert opinions of people with addiction problems per year, I have selected two exceptional cases here, which are clearly different from the average case, because both have finally decided after several years, by their own insight, to become totally abstinent and have taken very concrete steps to do so.
Keywords: individual ways to abstinence
Dr. Klaus Behrendt
Facharzt für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie
und forensische Psychiatrie,
Suchtmediziner, Chefarzt der Abteilung für
Abhängigkeitserkrankungen der Asklepios-
Klinik Nord Ochsenzoll, Mitgliedschaft in
diversen Gremien, Geschäftsführungsfunktionen,
Lehrbeauftragter, Vorstandsmitglied
der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen
(DHS), Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft
für Suchtmedizin (DGS), Publikationstätigkeit.
k.behrendt@aol.com
Psychogene Ess-Störungen? Auch das noch…
Sylvia Baeck
Zusammenfassung
Anorexie, aber besonders die Bulimie und die Binge-Eating Störung entstehen nicht selten am Ende einer Suchterkrankung, die durch Cleansein oder Abstinenz scheinbar unter Kontrolle ist. Vom Umgang mit Lebensmitteln gibt es keine Abstinenz, es sei denn ich hungere mich zu Tode, wie es bei der Magersucht der Fall sein kann. So übernimmt die Ess-Störung die Funktion einer stoffgebundenen Suchterkrankung, d. h. sie überlagert einen innerpsychischen Konflikt und deckelt diesen sicher ab, ist jedoch erst einmal unauffällig bzw. gesellschaftlich
akzeptiert.
Schlüsselwörter: Anorexie, Bulimie, Binge Eating
Abstract
Anorexia but especially bulimia and binge eating disorder quite often develop at the end of an addictive disorder that is seemingly under control by being clean or abstinent. There is no abstinence from dealing with food unless I starve myself to death, as can be the case with anorexia. Thus, the eating disorder takes over the function of a substance-related addictive disorder, i.e. it overlays an
inner-psychic conflict and covers it up safely, but is inconspicuous or socially accepted at first.
Keywords: anorexia, bulimia, binge eating disorder
Sylvia Baeck
Mitgründerin und langjährige Geschäftsführerin
der Berliner Beratungsstelle „DICK & DÜNN
e.V.“, Spezialistin für das Thema „Psychogene
Ess-Störungen“, Beratung, Fortbildung,
Selbsthilfe-Unterstützung, Öffentlichkeitsarbeit
und Publikationstätigkeit. Mitarbeit in
verschiedenen nationalen und internationalen
Projekten, Zusammenarbeit mit dem BMG
und der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung. Referentin an verschiedenen
Akademien.
DICK & DÜNN e.V.
Innsbrucker Straße 37
D-10825 Berlin
s.baeck@t-online.de
www.sylvia-baeck.de
Substanzgebrauchs- und verhaltensbezogene Störungen und ADHS-Diagnose im Erwachsenenalter – sind Tabletten gut oder böse?
Lisa Proebstl & Gabriele Koller
Zusammenfassung
Zirka sechs Prozent der Kinder und 2.5 Prozent der Erwachsenen in der Allgemeinbevölkerung leiden unter dem Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS-Diagnose). Studien zeigen, dass in dieser Patientengruppe überdurchschnittlich häufig komorbide Substanzgebrauchs- und verhaltensbezogene Störungen
auftreten. In diesem Artikel soll der aktuelle Stand bezüglich Behandlung zusammengefasst werden.
Schlüsselwörter: ADHS, Substanzgebrauchsstörung, Medikation
Abstract
Approximately six percent of children and 2.5 percent of adults in the general population suffer from attention deficit hyperactivity disorder (ADHD diagnosis). Studies show that this patient group has a higher than average incidence of comorbid substance use and behavioral disorders. This paper will summarize the current status regarding treatment.
Keywords: ADHS, substance abuse disorder, medication
Lisa Proebstl
Humanbiologin und Medizinerin, M.Sc. „Klinische
Psychologie und experimentelle
Psychopathologie“, Psychologische Psychotherapeutin
in stationären und ambulanten
Settings, Psychotherapie, Beratung und
Coaching, Promotion an der Ludwig-Maximilians-
Universität München zum Thema „Dopaminerge
Bildgebung und psychiatrische
Komorbiditäten bei Stimulanziengebrauch“,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des
Universitätsklinikums, Forschungs- und Publikationstätigkeiten.
Prof. Dr. Gabriele Koller
Privat-Dozentin, Suchtmedizinerin, Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie des LMUKlinikums
München, Oberärztin, Leitung der
Tagesklinik Sucht und der Suchtambulanz,
Forschung zur Genese von Abhängigkeitserkrankungen
und zu illegalen Substanzen,
Lehr- und Publikationstätigkeiten, Begutachtungen
medizinischer Dissertationen.
gabi.koller@med.uni-muenchen.de
Prävention im Umfeld von psychoaktiven Substanzen – Entwicklungsstand und Perspektiven
Maximilian von Heyden, Benjamin Löhner & Vivien Voit
Zusammenfassung
Der ideologische Kern, die Zielvorstellungen, Leitbilder und Konzepte der Prävention im Umfeld von psychoaktiven Substanzen (PAS) wandelten sich bis zur Jahrtausendwende mehrfach und differenzierten sich aus der zunächst abstinenz- und sanktionsorientierten Drogenprävention. Der Beitrag ordnet die präventive Praxis vor dem Hintergrund einer sozialepidemiologischen Perspektive und unter Berücksichtigung des Risiko- und Schutzfaktorenmodells ein und formuliert einen Ausblick für die gesundheits- und wirksamkeitsorientierte Weiterentwicklung des Feldes.
Schlüsselwörter: Suchtprävention, Evidenzbasierung, Psychoaktive Substanzen, Drogen, Drogenerziehung, Prävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitliche Chancengleichheit, Public Health
Abstract
The ideological core, the objectives, guiding principles and concepts of prevention in the context of psychoactive substances (PAS) changed several times until the turn of the millennium and differentiated from the initially abstinence- and sanction-oriented drug prevention policy. The paper classifies the preventive practice against the background of a socio-epidemiological perspective and under consideration of the risk and protective factor model and formulates an outlook for the health- and effectiveness-oriented further development of the field.
Keywords: addiction prevention, evidence base, psychoactive substances, drugs, drug education, prevention, health promotion, health equity, public health
Maximilian von Heyden, M.Sc.
Gesundheitswissenschaftler und staatlich anerkannter
Sozialpädagoge, geschäfts-führender
Vorstand der gemeinnützigen FINDER
Akademie und wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin
der Charité – Universitätsmedizin
Berlin.
maximilian@finder-akademie.de
Benjamin Löhner
Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Sozialarbeiter bei
mudra – Alternative Jugend- und Drogenhilfe
Nürnberg e.V. und promoviert seit 2018 kooperativ
an der Universität Augsburg und der
Technischen Hochschule Nürnberg, für die
FINDER -Akademie als freiberuflicher Trainer
und ehrenamtlicher Vorstand tätig.
benjamin.loehner@mudra-online.de
Vivien Voit, M.Sc.
Gesundheitswissenschaftlerin und Managerin
für angewandte Gesundheitswissenschaften,
integrative Gesundheitsförderung, Public
Health und kommunale Schnittstellenarbeit,
Mitarbeiterin und Vorständin der gemeinnützigen
FINDER -Akademie Bereichsleitung mit
dem Schwerpunkt Präventionsgesetz und Organisationsentwicklung,
Thüringer Fachstelle
für Suchtprävention.
voit@fdr-online.info