NEWSBÜCHERJOURNALEONLINE-SHOP



 

Sie befinden sich hier: JOURNALE » Psychologie & Gesellschaftskritik » Bisher erschienen » Inhalt lesen

« zurück

Psychologie & Gesellschaftskritik

» Psychologie & Gesellschaftskritik im Online-Shop...


2022-1

Inhaltsverzeichnis

 

Willi Ecker
Editorial


Matthias Backenstraß
Zwangsstörungen und verwandte Störungen in DSM-5 und ICD-11


Anne Katrin Külz & Ulrich Voderholzer
Pathologisches Horten


Ann-Kristin Hörsting
Pathologisches Tierhorten


Stefan Brunhoeber
Körperdysmorphe Störung: Diagnostik, Ätiologie und Behandlung


Christina Gallinat, Antje Hunger & Jennifer Schmidt
Symptomatik, Ätiologie und Behandlung der Trichotillomanie


Linda M. Mehrmann & Alexander L. Gerlach
Dermatillomanie (Exkoriationsstörung): Hintergrundwissen und Interventionsstrategien für Psychotherapeut:innen
 

Willi Ecker
Zwanghafte Eifersucht


Rezension


Interessante Neuerscheinungen


Ankündigungen


 

Editorial
Willi Ecker

 


 

Zwangsstörungen und verwandte Störungen in DSM -5 und ICD -11
Matthias Backenstraß

 

Zusammenfassung: Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die diagnostische Gruppe der Zwangsstörungen und verwandten Störungen (ZWAV). Ausgehend von der Konzeption der Zwangsspektrumsstörungen wird die Diskussion um die Zusammenstellung der ZWAV nachgezeichnet. Es folgt die Darstellung der ZWAV in DSM-5 und ICD-11, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gruppierung herausgearbeitet werden. Anhand der Merkmale Einsichtsfähigkeit und Unvollständigkeitserleben wird gezeigt, wie die diagnostische Neuorganisation der ZWAV zu der Stimulation einer Reihe von klinisch relevanten Fragestellungen und Studien geführt hat. Das Ausmaß an Einsichtsfähigkeit zeigt sich bei mehreren Störungen aus der ZWAV-Gruppe als bedeutsam, die Überprüfung von Behandlungsstrategien bei nicht vorhandener Einsichtsfähigkeit über verschiedene Störungen hinweg wird somit forciert. Die innerhalb der Zwangsstörung etablierte Konzeptausdifferenzierung beim Unvollständigkeitserleben wird in ersten Studien auf die anderen ZWAV ausgeweitet und zeigt die Relevanz des Merkmals über die Zwangsstörung hinaus.


Schlüsselwörter: Zwangsstörungen und verwandte Störungen, Zwangsspektrumsstörungen, DSM-5 und ICD-11, Einsichtsfähigkeit, Unvollständigkeitserleben, Nicht-genau-richtig-Erleben

 

Obsessive-compulsive and related disorders in DSM -5 and ICD -11


Abstract: This article provides an overview of the diagnostic group of obsessive-compulsive and related disorders (OCRD). Starting with the conceptualization of the obsessive-compulsive spectrum disorders, the discussion surrounding the grouping of the OCRD is outlined. This is followed by a presentation of OCRD in DSM-5 and ICD-11, by highlighting similarities and differences in grouping. Based on the features of insight and incompleteness as examples, it is shown how the diagnostic regrouping of OCRD has led to a number of clinically relevant questions and empirical studies. The degree of insight is shown to be significant across several disorders from the OCRD, thus highlighting the importance of studying treatment strategies in the case of absent insight in different OCRDs. The differentiation of incompleteness and not-just-right experiences within obsessive-compulsive disorder is extended to other OCRDs in initial studies, demonstrating the clinical relevance of the concept beyond OCD.


Keywords: obsessive-compulsive and related disorders, obsessive-compulsive spectrum disorders, DSM-5 and ICD-11, insight, incompleteness, not-just-right experiences

 

Prof. Dr. Matthias Backenstraß
Klinikum Stuttgart
Institut für Klinische Psychologie – Zentrum für Seelische Gesundheit
Krankenhaus Bad Cannstatt
Priessnitzweg 24
D-70374 Stuttgart
m.backenstrass@klinikum-stuttgart.de

 


 

Pathologisches Horten
Anne Katrin Külz & Ulrich Voderholzer

 

Zusammenfassung: Pathologisches Horten ist eine relativ häufige psychische Störung, die eine massive Einschränkung der Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen mit sich bringt. In der psychotherapeutischen Versorgung hat das Störungsbild bislang noch recht wenig Beachtung gefunden. Lange Zeit wurde pathologisches Horten zur Zwangserkrankung im engeren Sinne gezählt und entsprechend behandelt; seine Besonderheiten rechtfertigen jedoch eine eigene Diagnose und ein spezifisches Therapiekonzept. Im ICD-11 wird das Störungsbild nun erstmals als eigenständige Diagnose aufgeführt. Der folgende Artikel befasst sich mit Charakteristika und Diagnostik pathologischen Hortens und stellt das psychotherapeutische Konzept von Steketee und Frost vor, welches auf die Besonderheiten dieser Erkrankung zugeschnitten ist und sich in verschiedenen Studien als effektiv erwiesen hat.

Schlüsselwörter: pathologisches Horten, Zwangsspektrumsstörung, pathologisches Kaufen, Exposition, kognitive Interventionen

 


Pathological hoarding


Abstract: Hoarding disorder is a relatively common mental health condition that severely impairs quality of life of those affected and their relatives. In psychotherapeutic care, the disorder has so far received very little attention. For a long time, pathological hoarding was regarded as obsessive-compulsive disorder and treated accordingly; however, its special features justify a separate diagnosis and a specific therapy concept. In the ICD-11, the disorder is now listed as an independent diagnosis for the first time. The following article deals with characteristics and diagnostics of pathological hoarding and presents the psychotherapeutic concept of Steketee and Frost, which is tailored to the specifics of this disorder and has proven to be effective in various studies.

Keywords: hoarding disorder, obsessive-compulsive and related disorders, excessive acquisition, exposure, cognitive interventions

 

Dr. Anne Katrin Külz
Rathausgasse 15
D-79098 Freiburg i. Br.
praxis.dr.kuelz@gmx.de

 

Prof. Dr. Ulrich Voderholzer
Ärztlicher Direktor/Chefarzt
Schön Klinik Roseneck und
Klinikum der LMU München
Am Roseneck 6
D-83209 Prien am Chiemsee

 


 

Pathologisches Tierhorten
Ann-Kristin Hörsting


Zusammenfassung: Pathologisches Horten von Tieren wird als Tierhortung (TH; englisch: animal hoarding) bezeichnet (d’Angelo et al., 2020; Greenberg et al., 1990; Patronek, 1999). Außer kontrollierenden Maßnahmen werden vorwiegend verhaltenstherapeutische Methoden in Anlehnung an etablierte Behandlungen verwandter Erkrankungen empfohlen. Dieser Artikel beschreibt neben Psychopathologie, Epidemiologie und Verlauf der Erkrankung auch den Zusammenhang zu anderen psychiatrischen Krankheitsbildern und Therapieoptionen. Fachpersonen sind wenig vertraut mit TH, da Betroffene aufgrund fehlender Krankheitseinsicht oder aus Scham lange keine Hilfe suchen und eher dem Veterinäramt auffallen. Daher wären eine gute Vernetzung der verschiedenen involvierten Fachbereiche und weitere Forschung wünschenswert.

Schlüsselwörter: Tierhortung, Verhaltenstherapie, Zwangserkrankung, Bindungsstörung, PTBS, Tierschutz, systematische Interventionen


Pathological animal hoarding


Abstract: The term ‘animal hoarding’ refers to a specific clinical disorder, that is the obsessive need to collect animals. Cognitive behavioural therapy is recommended. This article explores psychopathology, epidemiology and the course of this specific mental illness. It further discusses links to other clinical disorders and considers other treatment options. The problem is often overlooked by specialists as individuals with hoarding symptoms tend to feel profoundly ashamed and do not seek professional treatment, as they often are not aware of their clinical condition. Therefore, animal hoarding cases are more often first seen in animal welfare services. In conclusion, a multidisciplinary approach and further research is being recommended.

Keywords: animal hoarding, behavioural therapy, OCD, attachment disorder, PTBS, animal welfare, systemic interventions

 

Ann-Kristin Hörsting
Ärtzliche Direktorin
Privatklinik Friedenweiler
Kurhausweg 2–4
D-79877 Friedeneeiler
ann-kristin.hoersting@oberbergkliniken.de

 


 

Körperdysmorphe Störung: Diagnostik, Ätiologie und Behandlung
Stefan Brunhoeber


Zusammenfassung: Bei der Körperdysmorphen Störung handelt es sich um ein recht häufiges, wenn auch oft übersehenes Störungsbild, bei dem sich die Betroffenen übermäßig mit ihrem äußeren Erscheinungsbild beschäftigen und das zu erheblichen Funktionseinschränkungen und Leiden führt. Therapeuten und Ärzte stellt das meist ich-syntone und z. T. wahnhaft anmutende Symptombild vor erhebliche Herausforderungen. Wie eine erfolgreiche Behandlung gelingen kann, soll in diesem Artikel mittels eines Überblicks zu kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsstrategien vermittelt werden.

Schlüsselwörter: Körperdysmorphe Störung, Diagnostik, Ätiologie, Behandlung


Body dysmorphic disorder: diagnostic, etiology, and treatment


Abstract: Body dysmorphic disorder is a fairly common, albeit often overlooked disorder in which those affected are overly concerned with their external appearance and which leads to significant functional impairment and suffering. The mostly ego-syntonic and sometimes delusional symptom picture confronts therapists and doctors with considerable challenges. How a successful treatment can be achieved is conveyed in this article by means of an overview of cognitive-behavioral treatment strategies.

Keywords: body dysmorphic disorder, diagnostic, etiology, treatment

 

Stefan Brunhoeber
Diplom-Psychologe
Psychologischer Psychotherapeut
An Sankt Josef 7
D-53225 Bonn
kontakt@psychotherapie-brunhoeber.de

 


 

Symptomatik, Ätiologie und Behandlung der Trichotillomanie
Christina Gallinat, Antje Hunger & Jennifer Schmidt

 

Zusammenfassung: Trichotillomanie (TTM) ist durch repetitives Haareausreißen charakterisiert, was zu signifikantem Haarverlust, einem hohen Leidensdruck und Beeinträchtigungen in wesentlichen Lebensbereichen führt. Schätzungsweise ein bis zwei Prozent der Allgemeinbevölkerung leiden unter TTM. Gemeinsam mit anderen pathologischen körperbezogenen repetitiven Verhaltensweisen ist TTM in DSM-5 und ICD-11 dem Zwangsspektrum zugeordnet. In der Ätiologie stehen lerntheoretische Modelle im Vordergrund. Zur Behandlung wird die Kognitive Verhaltenstherapie empfohlen, wobei insbesondere Nachweise zur Effektivität des Habit-Reversal-Trainings vorliegen. Derzeit liegt keine evidenzbasierte Empfehlung für eine spezifische pharmakologische Behandlung vor. TTM ist bis heute ein wenig erforschtes und in der Praxis unzureichend bekanntes Störungsbild. Der vorliegende Beitrag liefert einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und allgemeine Handlungsempfehlungen für die Praxis.

Schlüsselwörter: Trichotillomanie, Haareausreißen, körperbezogenes repetitives Verhalten, Zwangsspektrum, Kognitive Verhaltenstherapie

 

Symptomatology, etiology and treatment of trichotillomania

 

Abstract: Trichotillomania (TTM) is characterized by repetitive hair pulling, resulting in significant hair loss, high distress and impairment in important areas of life. About one to two percent of the general population experience TTM. Along with other body-focused repetitive behaviordisorders (BFRBDs), TTM is classified in the obsessive-compulsive spectrum in the DSM-5 and ICD-11. Etiological models are predominantly based on learning theory. Cognitive-behavioral therapy is recommended for treatment, with specific evidence of efficacy for habit-reversal training. In terms of pharmacological treatment, there is no evidence-based recommendation for a specific pharmacological agent. Up to the present, TTM is an understudied and underrecognized mental disorder. This article provides an overview of the current state of research and general recommendations for practice.

Keywords: Trichotillomania, hair pulling, body-focused repetitive behavior, obsessive-compulsive and related disorders, cognitive behavior therapy

 

Dr. Christina Gallinat
Forschungsstelle für Psychotherapie
Universitätsklinikum Heidelberg
Bergheimer Strasse 54
D-69115 Heidelberg
christina.gallinat@med.uni-heidelberg.de

 

Prof. Dr. Antje Hunger
Hochschule Düsseldorf
Fachbereich Sozial- und
Kulturwissenschaften
Münsterstrasse 156
D-40476 Düsseldorf
antje.hunger@hs-duesseldorf.de

 

Prof. Dr. Jennifer Schmidt
FH Münster
Fachbereich Gesundheit
Leonardo-Campus 8
D-48149 Münster
 j.schmidt@fh-muenster.de

 


 

Dermatillomanie (Exkoriationsstörung): Hintergrundwissen und Interventionsstrategien für Psychotherapeut:innen
Linda M. Mehrmann & Alexander L. Gerlach

 

Zusammenfassung: Personen mit Dermatillomanie, umgangssprachlich auch Skin Picking Störung genannt, verspüren einen starken, kaum zu widerstehenden, inneren Drang ihre Haut zu bearbeiten. Betroffene bearbeiten wiederholt und teilweise langanhaltend ihre eigene Haut (drücken, quetschen, knibbeln, etc.). Hautverletzungen sowie Schuld- und Schamgefühle sind die Folge dieses Verhaltens. Im ICD-11 wird Dermatillomanie (Exkoriationsstörung) als körperbezogene, sich wiederholende Verhaltensstörung im Bereich der Zwangsverwandten Störungen aufgeführt. In kontrolliert randomisierten Studien konnten verhaltenstherapeutische sowie Selbsthilfe-Ansätze deutliche Symptomverbesserungen bewirken. Grundlegende Informationen zu diesem Störungsbild werden dargestellt (Diagnostik, Klassifikation, Störungsmodell, Forschungsstand) und spezifische Interventionsstrategien erläutert. Illustriert werden Diagnostik und Vorgehen in der Behandlung durch eine kurze Falldarstellung. Es besteht weiterhin Forschungsbedarf, um die Versorgungslage von Personen mit Dermatillomanie im In- und Ausland zu verbessern.


Schlüsselwörter: Dermatillomanie, Skin Picking, Exkoriationsstörung, körperbezogenes repetitive Verhaltensstörung, kognitive Verhaltenstherapie

 

Dermatillomania (Excoriation disorder): Background knowledge and intervention strategies for psychotherapists

 

Abstract: Individuals affected by dermatillomania, colloquially also known as skin picking disorder, feel a strong, almost irresistible urge to manipulate their skin. Affected individuals pick their skin (press, squeeze, nibble, etc.) recurrently and sometimes for a long time. Skin injuries as well as feelings of guilt and shame are the result of this behavior. In the ICD-11 system, excoriation disorder is listed as a body-focused repetitive behavior disorder in the domain of obsessive-compulsive or related disorders. In controlled randomized trials, symptoms improved significantly with behavioral therapy as well as with self-help approaches. Basic information about this disorder is presented (diagnosis, classification, precipitating and maintaining factors, state of research), and specific intervention strategies are explained. Diagnostics and treatment procedures are illustrated by a brief case presentation. Further research is needed to improve the mental health care situation of affected individuals in Germany and abroad.

Keywords: Dermatillomania, skin picking, excoriation disorder, body-focused repetitive behavior disorder, cognitive behavior therapy

 

Linda M. Mehrmann, M.Sc.
Universität zu Köln
Pohligstrasse 1
D-50969 Köln
linda.mehrmann@uni-koeln.de

 

Prof. Dr. Alexande r L. Gerlach
Klinische Psychologie
und Psychotherapie
Universität zu Köln
Pohligstrasse 1
D-50969 Köln
alexander.gerlach@uni-koeln.de

 


 

Zwanghafte Eifersucht
Willi Ecker

 

Zusammenfassung: Im DSM-5 wird pathologische Eifersucht auch in ihrer nicht-wahnhaften Variante als „zwanghafte Eifersucht“ beschrieben und als Zwangsspektrumsstörung dem Kapitel „Zwangsstörung und verwandte Störungen“ zugeordnet. Nach einer Definition pathologischer Eifersucht und ihrer Abgrenzung von normaler Eifersucht skizziert die vorliegende Arbeit das klinische Bild der zwanghaften Eifersucht, untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen zwanghafter Eifersucht und Zwangsstörung und schlägt kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen für von zwanghafter Eifersucht Betroffene vor, die aus ihrer Konzeptualisierung als Zwangssspektrumsstörung ableitbar sind.

Schlüsselwörter: zwanghafte Eifersucht, Zwangsstörung und verwandte Störungen, kognitivverhaltenstherapeutische Interventionen


Obsessional jealousy


Abstract: In the DSM-5, pathological jealousy in its non-delusional variant is described as obsessional jealousy and subsumed under obsessive-compulsive and related disorders. After defining pathological jealousy and distinguishing it from normal jealousy, this paper presents an overview of the clinical picture of obsessional jealousy, analyses similarities and differences between obsessional jealousy and obsessive-compulsive disorder and suggests cognitive-behavioral interventions for sufferers of obsessional jealousy which can be derived from its conceptualisation as an obsessive-compulsive spectrum disorder.

Keywords: obsessional jealousy, obsessive-compulsive and related disorders, cognitive-behavioural interventions

 

Prof. Dr. Willi Ecker
Diplom-Psychologe
Institut für Fort- und Weiterbildung
in Klinischer Verhaltenstherapie (IF KV)
Kurbrunnenstrasse 21a
D-67098 Bad Dürkheim
dw-ecker@gmx.de

 


 

Rezension Emotionsfokussierte Therapie

 


 

Interessante Neuerscheinungen

 


 

Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin
43. Jahrgang · 2022 · Heft 1
Pabst, 2022
ISSN 1865-9985
Preis: 11,- €

» Psychologie & Gesellschaftskritik im Online-Shop...





alttext    

 

Aktuell

Socials

Fachzeitschriften