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Psychologie & Gesellschaftskritik

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2016-1/2 (157/158)

Manfred Buchner
Über Macht und Ohnmacht zu sprechen, statt von ihnen zu schweigen. Bericht von einer kritisch-psychologischen Intervention in einer Einrichtung stationärer Erziehungshilfe
Zusammenfassung | Abstract

Heinz Mölders & Margitta Matthies
Sprachlosigkeit überwinden. Multiloog über den Alltag und die Psychiatrie
Zusammenfassung | Abstract

Christoph Bialluch
Was nützt die Theorie in Gedanken? Oder: The Germany’s next top Altenpfleger
Zusammenfassung | Abstract

Jaqueline Kauka
Handlungsstrategien von Migrant_innenselbstorganisationen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, politischer, rechtlicher und institutioneller Widerstände
Zusammenfassung | Abstract

Markus Wrbouschek
Das Subjekt, dem unterstellt wird, zu aktivieren. Praxisreflexionen aus dem Feld der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik
Zusammenfassung | Abstract

Walter Schuster
Supervision als kritisch-emanzipatorische Praxis in dynamisierten Arbeitswelten
Zusammenfassung | Abstract

 


Über Macht und Ohnmacht zu sprechen, statt von ihnen zu schweigen. Bericht von einer kritisch-psychologischen Intervention in einer Einrichtung stationärer Erziehungshilfe
Manfred Buchner

Kritisch-psychologische Zugänge ermöglichen es, die eigene Position und Rahmenbedingungen beruflichen Handelns im psychosozialen Feld unter Berücksichtigung gegebener Machtverhältnisse zu erkennen und zu reflektieren. Gleichzeitig können sie helfen, aus verfahrenen Situationen in der alltäglichen Arbeit mit KlientInnen wieder herauszufinden und sich gemeinsam immer wieder neu auf konstruktive Veränderungsprozesse einzulassen. Es lohnt sich daher auf mehreren Ebenen, kritisch-psychologisch angereicherte Interventionsformen weiter zu entwickeln. Dieser Beitrag möchte mit einer Fallgeschichte ein Beispiel dafür geben, welche wiederum eingebettet ist in die Geschichte einer psychosozialen Einrichtung stationärer Kinder- und Jugendhilfe im Übergang zu neoliberal-restriktiver Sozialpolitik, welcher konkrete Auswirkungen hatte auf die Fallarbeit. Neben den Stärken und Chancen kritisch-psychologischer Interventionsformen soll zugleich aber auch die Notwendigkeit der Veränderung gesellschaftlich-politischer Rahmenbedingungen aufgezeigt werden, welche verantwortliches und fachlich fundiertes Handels zunehmend erschweren.

Schlüsselwörter: Jugendhilfe, stationäre Erziehungshilfe, kritisch-psychologische Interventionsformen, Rahmenbedingungen psychologischen Handelns, neoliberale Sozialpolitik


Let’s talk about power and powerlessness as professionals, and not be silent about them! A report on an intervention in the field of youth welfare, refering to approaches of critical psychology

Aproaches of critical psychology allow us to realize and think about our own positioning and given framwork conditions while professionally acting in the psychosocial field. At the same time, these approaches can be helpfull in order to resolve difficult situations in everyday case work and enable us to find ways back to constructive change, together with our clients. Hence, we can draw benefits from developing  forms of intervention on critical-psychological backgrounds. This article wants to give an example by presenting a case-study that is embedded in neoliberal-restrictive political agendas, which influenced framework conditions negatively  and also had direct influence on the emotional stability of a client. The assets and strengths of critical-psychological forms of interventions are demonstrated, but the necessity to change social and political framworks is adressed as well.

Keywords: Youth care, children’s home, intervention on critical-psychological backgrounds, framework conditions of psychological activities, neoliberal social policy


Manfred Buchner
buchner@maenner.at

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Sprachlosigkeit überwinden. Multiloog über den Alltag und die Psychiatrie
Heinz Mölders & Margitta Matthies

Multiloog ist ein niedrigschwelliges Angebot, um sich über (problematische) Alltagserfahrungen zu verständigen und steht für ›vielen Stimmen soll Gehör verschafft werden‹. ›Viele Stimmen‹ steht für Stimmen, die innerhalb einer Person sprechen, aber auch für verschiedene Menschen in sehr vielen Positionen und Lebenslagen. Am wichtigsten hierfür ist die Herstellung eines vertrauensvollen Raums, indem es jedem ermöglicht wird, über die ihm oder ihr wichtigen Fragen oder Themen aus dem Alltagsleben zu sprechen.
Eine wesentliche theoretische Inspirationsquelle für die Entwicklung von Multiloog war und ist die Kritische Psychologie und insbesondere eine der letzten Arbeiten von Klaus Holzkamp zum Thema Soziale Selbstverständigung im Rahmen Alltäglicher Lebensführung. Basis und Gegenstand der sozialen Selbstverständigung im Multiloog sind die jeweiligen konkreten Erfahrungen, die intersubjektiv verständlich(er) werden, wenn sie in ›Scenen alltäglicher Lebensführung‹ möglichst genau beschrieben werden. Wichtiger Teil dessen, ist nicht die ›Subjektorientierung‹ sondern die Anwendung einer Psychologie in eigener Sache, d.h. die Benutzung der Begrifflichkeiten vom ›Standpunkt des Subjekts‹. Für unsere Arbeit heißt das u. a. wegzukommen vom Reden im Ursache-Wirkungsmodus (Bedingtheitsdiskurs) und die Gründe für unser Handeln zu begreifen (Begründungsdiskurs).

Schlüsselwörter: Multiloog, Alltägliche Lebensführung, Kritische Psychologie, Soziale Selbstverständigung, Handlungsfähigkeit.


Overcome Speechless. Multiloog on everyday life and psychiatry

The Multiloog project is a low-threshold service to communicate about (problematic) experiences in everyday life and means a lot of voices should be heard. A lot of voices means voices that could be heard in a person self and means also people in a lot of positons and situation of life should be heard. The most important is to create a safe room in which people are able to talk about for them important subjects in there every day life.
A very important source of inspiration for the development of Multiloog is Critical Psychology especially the last work from Klaus Holzkamp with the subject Social Self - Understanding and the reason for Action in the Conduct of Everyday Life. The basic and subject of social self-understanding in Multiloog are the concrete experiences which are intersubjective better to understand if they are described in scenes of everyday life as concrete as possible. An important aspect is hereby not the orientation on the subject but on a psychology in his own case that means to handle the concepts from the standpoint of the subject. That means for our work with Multiloog that we permanently try to leave the conditioning discourse and come to understand the reason for our action in the discourse of our reasons. 

Keywords: Multiloog, Everyday life, Critical Psychology, Social self-understanding, Agency.


Heinz Mölders
Heinz.Molders@inca-pa.nl

Margitta Matthies
Multiloog@gmail.com

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Was nützt die Theorie in Gedanken? Oder: Germany’s next top Altenpfleger
Christoph Bialluch

Der Text reflektiert die mehr als 10jährige Praxis eines Psychologielehrers in der Altenpflegeausbildung, der den Auszubildenden ermöglichen möchte, eine kritische Haltung zu entwickeln. Dazu bemüht er sich um einen pluralistischen Zugang zum Fach Psychologie und versucht, die praktischen Widersprüche im Handeln der Auszubildenden in der Weise aufzugreifen, dass nicht nur die persönliche Rolle als AltenpflegerIn, sondern auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Tätigkeit berücksichtigt werden. Es werden einige Beispiele zur Veranschaulichung angeführt.

Schlüsselwörter: Kritische Psychologie, Altenpflege, Psychologie unterrichten, Reflektion gesellschaftlicher Rahmenbedingungen


For what is theory in thought good? Or: Germany’s next top geriatric nurse

The text reflects the more than 10 years of experience of a psychology teacher in geriatric care training who wants to enable students developing a critical attitude. For this purpose, he strives for a pluralistic access to psychology and tries to take the practical contradictions in the actions of trainees in such way up that not only the personal role as a geriatric nurse but also the social conditions of that activity are taken into account. There are some examples given for illustration.

Keywords: Critical psychology, geriatric care, teaching psychology, reflecting social conditions


Christoph Bialluch
christoph.bialluch@fu-berlin.de

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Handlungsstrategien von Migrant_innenselbstorganisationen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, politischer, rechtlicher und institutioneller Widerstände
Jaqueline Kauka

Migrant_innenselbstorganisationen (MSO) bewegen sich als Interessenvertretungen von Menschen mit Migrationshintergrund in einem Praxisfeld, in dem kritische Interventionen gegen gesellschaftliche, politische und rechtliche Rahmenbedingungen nicht nur ein explizites Handlungsfeld darstellen, sondern auch insofern notwendig sind, dass nur die aktive Mitbestimmung und der Eingriff in die benannten Strukturfelder die Organisationen befähigen, überhaupt ihr Mandat der Interessenvertretung umsetzen zu können. In diesem Beitrag werden Handlungsstrategien von MSO präsentiert, die es den Verbänden ermöglichen, zukunftsorientiert Räume zu schaffen und zu öffnen, um nicht nur ihren Mitgliedern und den Adressat_innen ihrer Angebote Partizipationsmöglichkeiten zu verschaffen, sondern darüber hinaus gesamtgesellschaftliche wie politische Wandlungsprozesse herbeizuführen.

Schlüsselwörter: Migrant_innenselbstorganisationen, Interessenvertretungen, Partizipation, Opportunitätsstrukturen


Action Strategies of Migrant Self-Organizations in the Face of Societal, Political, Legal and Organizational Resistance

Migrant self-organizations represent the interests of migrants and operate in a practice field in which confronting the societal, political and legal status quo is not only an explicit organizational task. It is indeed essential to the empowerment of their members and a necessary requirement for an adequate representation of their interests. The following article presents ten action strategies of migrant self-organizations. These strategies will, looking forward, allow for the creation of new spaces as well as the opportunity to offer their members new ways to participate in societal and political processes and to induce societal and political change.

Keywords: Migrant Self-Organizations, representation of interests, participation, opportunity structures


Jaqueline Kauka
jaqueline-kauka@web.de

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Das Subjekt, dem unterstellt wird, zu aktivieren. Praxisreflexionen aus dem Feld der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik
Markus Wrbouschek

Der Beitrag beschäftigt sich ausgehend von z.T. eigenen Praxiserfahrungen in vom Arbeitsmarktservice/Arbeitsamt finanzierten Berufsorientierungstrainings mit den strukturellen Voraussetzungen, die Trainer_innen in solchen Settings vorfinden, sowie mit der daran anschließenden Frage, welche Handlungszwänge und -strategien Trainer_innen im Umgang mit diesen Bedingungsgefügen entwickeln. Der Fokus des Beitrags liegt dabei auf dem Spannungsverhältnis zwischen arbeitsmarktpolitischen Zweckbestimmungen des Trainingsgeschehens und einem helferisch-unterstützenden Handlungsimpetus, der die Betroffenenperspektive ins Zentrum zu stellen beansprucht, diese aber unter neoliberalen Verhältnissen notwendig einseitig verkürzt repräsentiert.

Schlüsselwörter: Berufsorientierung, Training, Subjektivierung, Postfordismus


The subject, which is assumed to activate. Practice reflections from the activating field of labor market policy

Based on personal experiences within the field of state financed vocational trainings this article deals with structural conditions trainers face in the field, and consequently with the strategies they develop to deal with and act within these conditions. The article focusses on the tension between political-economical principles that underlie the trainings and the claim to help and support the unemployed. I will argue that under neoliberal conditions in spite of this claim the participants’ perspective is necessarily misrepresented.

Keywords: Vocational orientation, training, subjectification, post-fordism


Markus Wrbouschek
markus.wrbouschek@sfu.ac.at

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Supervision als kritisch-emanzipatorische Praxis
Walter Schuster

Dem Beitrag liegen eine Analyse der aktuellen Forschungsliteratur sowie qualitative ExpertInneninterviews mit SupervisorInnen zugrunde. Ausgehend von einer Aufbereitung des Begriffspaares "kritisch-emanzipatorisch" erfolgt eine Annäherung an das Thema einerseits aus einer historischen Perspektive, in der den Spuren von Supervision in ihrer kritisch-emanzipatorischen und aufklärerischen Tradition nachgegangen wird, und andererseits in Verbindung mit aktuellen Veränderungen in der Arbeitswelt und deren Bedeutung für Supervision. Aufbauend auf diesen beiden Herleitungssträngen wird schließlich der Frage nachgegangen, wie Supervision auch in dynamisierten Arbeitswelten kritisch-emanzipatorische Praxis sein kann. Anhand der Anker Auftragsklärung und Kontrakt, Triangulierung sowie Widerständigkeit werden das Kritisch-Emanzipatorische von Supervision herausgearbeitet und Schlussfolgerungen abgeleitet.

Schlüsselwörter: Supervision, kritisch-emanzipatorisch, Arbeitswelt, Auftragsklärung, Triangulierung


Supervision as a critical and emancipatory pattern of consulting

This article is concerning  about supervision as a critical and emancipatory pattern of consulting. It bases on the study of the current scientific literature as well as on interviews with experts in the field of supervision. First of all the term "critical and emancipatory" will be discussed. Following the historical roots of supervision as a critical and emancipatory pattern of consulting on the one hand and focussing on changes in the world of work on the other hand, the question will be discussed how it is possible that supervision remains a critical and emanzipatory pattern of consulting under the actual dynamic situation in the world of work. The examples contracting, triangulation and resistance will show where a critical and emanzipatory supervision can apply.

Keywords: Supervision, critical and emancipatory, working life, clarifying mandates, triangulation


Walter Schuster
walter.schuster@suconet.at

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