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Psychologie & Gesellschaftskritik

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2009-4/2010-1 (132/133)

Editorial

Martin Wieser
Protest 2.0: Medientheoretische und gesellschaftskritische Aspekte der Protestbewegung ›Uni brennt!‹
The revolution will not be televised - it will be streamed!
Zusammenfassung | Abstract

Markus Brunner
Zerstörung des Gehorsams. Zur Aktualität der politischen Psychologie Peter Brückners, gerade im Hinblick auf die Uniproteste
Zusammenfassung | Abstract

Nora Ruck, Thomas Slunecko und Julia Riegler
Kritik und Psychologie - ein verschlungenes Verhältnis
Zusammenfassung | Abstract

Lars Allolio-Näcke
Eine Generation protestiert und gibt auf. Analysen eines gescheiterten Protestes
Zusammenfassung | Abstract

Thomas Schmidinger
Prekärer Protest. Warum die Beteiligung von Lehrenden an den Uniprotesten prekär blieb.
Zusammenfassung | Abstract

Rosa Costa & Iris Mendel
Ich möchte Teil einer feministischen Bildungsbewegung sein! Bemerkungen zum Sexismus in den Studierendenprotesten in Österreich
Zusammenfassung | Abstract

Reinhardt Brandt
›Bologna‹ für wen, für was?

Gerhard Vinnai
Utopie und Wirklichkeit der Universität
Zusammenfassung | Abstract

Heiner Keupp
Universität Adieu!? Abschiedsvorlesung vom 15. Juli 2008 an der LMU München
Zusammenfassung | Abstract

Lilli Gast
›Kein Ort. Nirgends?‹ Das Subjekt der Erkenntnis und die Idee der Universität. Einige Gedanken aus psychoanalytischer Perspektive
Zusammenfassung | Abstract

 


Protest 2.0: Medientheoretische und gesellschaftskritische Aspekte der Protestbewegung ›Uni brennt!‹
Martin Wieser

Der Beitrag beleuchtet die Hintergründe der studentischen Protestbewegung im Herbst 2009 an der Universität Wien aus Sicht eines Partizipierenden. Medientheoretische und gesellschaftskritische Aspekte der Proteste werden ebenso aufgezeigt wie protestinterne Differenzen und der innerstudentische Widerstand gegen die Besetzung. Schließlich wird auf die Reaktionen innerhalb der akademischen Psychologie eingegangen und ein Ausblick auf die Konsequenzen der Bewegung versucht.

Schlüsselwörter: Protestbewegung, Universität Wien, Besetzung, Medientheorie, Gesellschaftskritik


Protest 2.0: Media-theoretical and social-critical aspects of the protest movement ›Universität brennt!‹

The paper illuminates the backgrounds of the students’ protests at the University of Vienna in the autumn of 2009 from the view of a participant. Media-theoretical and social-critical aspects of the protest movement are as well highlighted as conflicts within the occupants’ collective. Finally, the reactions of the students and teachers within academic psychology are reviewed and the possible consequences of the protest movement are discussed.

Key words: Protest movement, University of Vienna, Occupation, Media theory, Criticism of society


Martin Wieser
m.wieser84@gmail.com

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Zerstörung des Gehorsams. Zur Aktualität der politischen Psychologie Peter Brückners, gerade im Hinblick auf die Uniproteste
Markus Brunner

Wie kein anderer Psychologe hat sich Peter Brückner seit den 60er Jahren bis zu seinem frühen Tod Anfang der 80er Jahre mit den verschiedenen linken Emanzipationsbewegungen auseinandergesetzt und kritisch-solidarisch nach ihren Bedingungen, Potentialen und problematischen Zügen gefragt. Der Beitrag stellt Brückners Verständnis einer politischen Psychologie als kritisches kollektives Emanzipationsprojekt dar und versucht zu zeigen, welches Potenzial in ihm für eine Analyse auch der aktuellen studentischen Proteste steckt.

Schlüsselwörter: Politische Psychologie, Protest, Emanzipation, Kritische Theorie


Destroying obedience. Regarding the student protests through the lens of Peter Brückners political psychology

Among contemporary psychologists, Brückner was unique in analysing the various emancipatory movements in Western Germany from the 1960ies to his early death in 1982. His perspective was always critical but expressed a deeply felt solidarity when interrogating the preconditions, potentials, and problematic tendencies of these movements. This paper introduces Brückner’s political psychology as a critical collective project of emancipation, and explores its potential for analysing the current student protests.

Key words: Political Psychology, protest, emacipation, Critical theory


Markus Brunner
markusbrunner@soziologie.ch

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Kritik und Psychologie - ein verschlungenes Verhältnis
Nora Ruck, Thomas Slunecko und Julia Riegler

In unserem Beitrag nehmen wir die aktuellen Bildungsproteste im Herbst und Winter 2009 und insbesondere die Rolle und die (Un)Möglichkeiten der Psychologischen Fakultät an der Wiener Universität darin zum Anlass, um in prinzipieller Weise über die Funktion von Kritik in unserer Disziplin nachzudenken. Sowohl in der Studierendenbewegung als auch in der psychologischen Forschungspraxis kommt Kritik als Praxis ein bedeutender Rang zu. Die Kluft zwischen diesen beiden Praxen könnte allerdings kaum größer sein. Wir vermuten, dass hierin einer der Gründe dafür zu suchen ist, dass sich die Mobilisierung für eine aktive Beteiligung an den Protesten unter PsychologInnen der Universität Wien so schwierig gestaltet hat. Wir schließen mit einigen Überlegungen, wie in der Psychologie in Wien Bedingungen und Möglichkeiten für Kritik geschaffen werden könnten.

Schlüsselwörter: Österreichische Studierendenproteste 2009, Kritik, Bologna-Prozess, Wissenschaftstheorie, kritische Psychologie(n)


Critique and psychology - an interlocked relationship

This paper takes the student protests during autumn and winter 2009 as well as the role and (im)possibilities of the Department of Psychology within the protests as an occasion to reflect on the function of critique in psychology. The practice of critique figures prominently in the current protests but also in psychological research practice. There seem to be rather different notions of critique at stake, though. Incompatible notions of critique might be among the reasons why it was so difficult to mobilize psychologists at the University of Vienna for the protests. The paper closes with an outlook on how to create possibilities and conditions for critique within psychology at the University of Vienna.

Key words: student protests in Austria 2009, critique, Bologna process, philosophy of science, critical psychology


Nora Ruck
nora.ruck@univie.ac.at

Thomas Slunecko
thomas.slunecko@univie.ac.at

Julia Rieger
julia.riegler@univie.ac.at

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Eine Generation protestiert und gibt auf. Analysen eines gescheiterten Protestes
Lars Allolio-Näcke

Dem Beitrag liegt ein Vortrag zugrunde, den der Autor während der Studierendenproteste im Herbst 2009 im Audimax der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gehalten hat. Gegenstand der Rede waren die Forderungen der Studierenden und deren Inkonsistenz, Widersprüchlichkeit und Undurchdachtheit. Für diesen Beitrag wurde die Rede in Textform überarbeitet sowie ein Resümee der seither beschlossenen oder geplanten Veränderungen gezogen. Und letzteres fällt erwartungsgemäß noch schwärzer aus als vor den Protesten. Die Studierenden bekommen alles, was sie gefordert haben - aber sicher nicht in der intendierten Form.

Schlüsselwörter: Studierendenproteste 2009, Bologna-Reform, Bologna-Prozess, KMK, Bachelor


A generation protests and capitulates. Analysis of a failed protest

The contribution bases on a speech held during the students protests in autumn 2009 in the Audimax of the Friedrich-Alexander-University Erlangen-Nuremberg. The subject of the speech were the students demands and their inconsistence, contradictoryness, and crudeness. For the contribution the speech was rewritten into a text and a summary of the following planned and decided changes was added. And as prospected the summary is more pessimistic than before the protests. The students will get everything they called for - but surely not in the intented way.

Key words: students protests 2009, Bologna-reform, Bologna-process, KMK, Bachelor


Dr. Lars Allolio-Näcke
lars.allolio-naecke@theologie.uni-erlangen.de

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Prekärer Protest. Warum die Beteiligung von Lehrenden an den Uniprotesten prekär blieb
Thomas Schmidinger

Dieser Beitrag schildert die Situation von UniversitätslektorInnen in Österreich und anderen prekär beschäftigten wissenschaftlichen UniversitätsmitarbeiterInnen sowie ihren Beitrag zur Protestbewegung 2009. Dabei stehen nicht nur die Möglichkeiten der Organisierung prekär beschäftigter WissenschafterInnen, sondern auch deren Grenzen zur Debatte.

Schlüsselwörter: LektorInnen, WissenschaftlerInnen Universität, Protest, Prekarisierung, Selbstorganisation, Unibrennt, IG externe LektorInnen und freie WissenschafterInnen, Squatting Teachers


Precarious Protest. An explanation of the precarious participation of university teachers on the students protests

This paper documents the situation of Lecturers and other precariously employed scholars at Universities in Austria and their participation in the protest movement in 2009. The prospects and limits of organizing these precarious scholars are discussed.

Key words: Lecturers, Scholars, University, Protest, Precarious Employment, Self Organisation, Squatting Teachers


Thomas Schmidinger
thomas.schmidinger@univie.ac.at

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Ich möchte Teil einer feministischen Bildungsbewegung sein! Bemerkungen zum Sexismus in den Studierendenprotesten in Österreich
Rosa Costa & Iris Mendel

Die Studierendenproteste in Österreich werden in diesem Beitrag einer feministischen Kritik unterzogen. Wir schauen uns dazu die Selbstbeschreibung des Protests als basisdemokratisch an und beleuchten die Schattenseiten dieser ›neuen‹ Organisationsform sowie die für die Bewegung zentralen Kommunikationsstrukturen, die durch das Internet entstanden sind. Um das weitreichende Problem des Sexismus zu verdeutlichen, ziehen wir unsere Erfahrungen in der Bewegung heran, die mitunter von vielfältiger sexistischer Gewalt geprägt waren. Diese Verbindung von theoretischer und erfahrungsgestützter Kritik führt uns zu dem Schluss, dass die demokratischen Versprechungen von Basisdemokratie, Repräsentationsverweigerung und Web 2.0. sich in ihr Gegenteil verkehren, wenn gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse nicht reflektiert und bekämpft werden.

Schlüsselwörter: Sexismus, Studierendenproteste, Basisdemokratie


I want to be part of a feminist education movement! Comments on sexism in the student protests in Austria

This paper takes a feminist perspective on the student protests in Austria. We are looking at the movement’s self-conception as grassroots democracy that rejects classical forms of representation. We examine the negative aspects of this "new” form of organisation and its central structures of communication that have emerged with the internet. In order to illustrate the problem of sexism and the amount of sexist violence in the movement, we are drawing on our own experiences in the movement. Bringing together theoretical arguments and experiences we scrutinize the democratic promises of grassroots democracy and Web 2.0. We conclude that their democratic potentials may turn into their opposites if social relations of domination are not reflected and fought at the same time.

Key words: sexism, student protests, grassroots democracy


Rosa Costa
rosa.costa@gmx.net

Iris Mendel
iris.mendel@univie.ac.at

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Utopie und Wirklichkeit der Universität
Gerhard Vinnai

Die Universität gilt üblicherweise als Ort der Pflicht, aber sie ist auch ein Ort des Wünschens. Deshalb gibt es in der Geschichte der Universität immer auch Utopien der Bildung. Der Text konfrontiert die humanistische Universitätsutopie mit der gegenwärtigen Realität der Universität, um ihre Misere zu verdeutlichen. Er thematisiert das Schicksal der Psychoanalyse an der Universität und weist mit ihrer Hilfe auf das Widerstandspotenzial hin, das in der Macht des Wünschens enthalten ist.

Schlüsselwörter: Universitätskritik, Wunsch, Utopie, Ökonomisierung, Psychoanalyse


University’s utopia and reality

Usually, university is considered to be a place of duty, but it can also become a place of desire. That’s why the university’s history has always been interlarded by utopian ideas of education. The text confronts the university’s humanistic utopia with the university’s prevailing reality in order to elucidate its malaise. The author convokes the fate of psychoanalysis in the university’s context and makes use of it to exemplify resistance capacities inherent in the power of desire.

Key words: university criticism, desire, utopia, economic constraints, psychoanalysis


Prof. Dr. Gerhard Vinnai
vinnai@uni-bremen.de

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Universität Adieu!? Abschiedsvorlesung vom 15. Juli 2008 an der LMU München
Heiner Keupp

Bei dem Beitrag handelt es sich um die vom Autor gehaltene Abschiedsvorlung vom 15. Jui 2008 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bereits damals hat der Autor vor Entwicklungen gewarnt, die nun die Proteste auslösten als auch ein wünschenswertes Alternativszenario entworfen. Persönlicher Rückblick und Ausblick auf die Zukunft der Universität, Utopie und Melancholie in einem Text vereint.

Schlüsselwörter: StudentInnenbewegung, Ökonomisierung der Universitäten, Eventisie¬rung, unternehmerisches Selbst, erschöpftes Selbst, Widerstand


Good bye, University!? Farewell-lecture from July 15th 2008 at the LMU Munich

This contribution was the farewell-lecture of the author held on July 15th 2008 at the Ludwig-Maximilians-University Munich. In summer 2008 the author already advised against some developments that now caused the protests as well as he imagined an alternative scenario. Personal Retrospection and prospect into the future of the university, utopia and melancholia united in one text.

Key words: students movement, economical restructuring of the university, making an event, corporate self, exhausted self, resistance


Prof. Dr. Heiner Keupp
keupp@psy.uni-muenchen.de

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›Kein Ort. Nirgends?‹ Das Subjekt der Erkenntnis und die Idee der Universität. Einige Gedanken aus psychoanalytischer Perspektive
Lilli Gast

Die Autorin stellt einige Überlegungen zu den Bedingungen der Subjektkonstitution an der studiengangreformierten Universität vor und fragt nach dem Schicksal des Erkenntniswunsches und Forschungsinteresses in den Bahnen des Bolognaprozesses. Sie formuliert in diesem Zusammenhang die These, dass an die Stelle einer Identifizierung der Subjekte mit ihrem Erkenntnisanspruch die Identifizierung mit (extern definiertem) Erfolg und eine Abwehr von Scham angesichts eines drohenden Scheiterns getreten ist.

Schlüsselwörter: Subjektkonstitution, Erkenntniswunsch, Identifizierung, Bolognaprozess, Neoliberale Gesellschaft


No place on earth. Nowhere? The subject of knowledge and the notion of university. Considerations from a psychoanalytic perspective

This essay presents some considerations on the conditions for the constitution of subjectivity in view of the reform of the universities according to the ›Bologna-Process‹. Special attention is given to the vicissitudes of epistemo

hilic impulses. In this context, the author argues, that the identifcation with the subject’s inner urge for knowledge and research is about to be replaced by the identification with success and with the defence of shame and possible failure.

Key words: Constitution of the subject, Epistemophilia, Identification, Bologna Process, Neoliberal societies


Prof. Dr. Lilli Gast
lilli.gast@ipu-berlin.de

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