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Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

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2019-2

Themenschwerpunkt „Rechenschwierigkeiten“
Dieser Artikel wurden unter der Gastherausgeberschaft von Prof. Dr. Antje Ehlert und Prof. Dr. Annemarie Fritz-Stratmann begutachtet und angenommen.

Arithmetische Kompetenz und Rechenschwäche am Ende der Grundschulzeit: die Rolle statusdiagnostischer und lernverlaufsbezogener Prädiktoren
Jörg-Tobias Kuhn, Christin Schwenk, Elmar Souvignier & Heinz Holling
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Bewältigung schwieriger Schul- und Lernsituationen bei Kindern mit Lernschwierigkeiten
Julia Koenigs, Kirsten Schuchardt, Rosa Sophie Götzinger & Claudia Mähler
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Die Einschätzung sozial-emotionaler Kompetenzen junger hörgeschädigter Kinder durch Mütter und Frühförderfachkräfte
Manfred Hintermair, Klaus Sarimski, Markus Lang & Barbara Widua
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Soziale Teilhabe von Kindern mit Down-Syndrom – eine explorative Studie zur Sicht der Lehrkräfte
Klaus Sarimski
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Testgüteuntersuchungen des Fragebogens „Soziale Distanz in inklusiven Settings“ (SoDiS). Validität und Test-Retest-Reliabilität
Anita Gerullis & Christian Huber
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Arithmetische Kompetenz und Rechenschwäche am Ende der Grundschulzeit: die Rolle statusdiagnostischer und lernverlaufsbezogener Prädiktoren
Jörg-Tobias Kuhn, Christin Schwenk, Elmar Souvignier & Heinz Holling

Zusammenfassung

Die präzise Vorhersage der mathematischen Kompetenz am Ende der Grundschulzeit ist für die Unterrichts- und Förderplanung entscheidend. Unspezifische Prädiktoren der mathematischen Kompetenz (z. B. Intelligenz) können dabei von solchen unterschieden werden, die spezifische mathematische Fertigkeiten messen (z. B. arithmetischer Faktenabruf). Individuelle Lernverläufe bieten eine weitere, bislang selten genutzte Informationsquelle, um Leistungsstände am Schuljahresende vorherzusagen. In diesem Beitrag wurde die Rolle spezifischer, unspezifischer und lernverlaufsbezogener Prädiktoren für die arithmetische Kompetenz sowie die Vorhersage einer Rechenschwäche untersucht. Eine Stichprobe von N = 196 Grundschulkindern der dritten und vierten Klasse (Alter: M = 106.12 Monate, SD = 7.53, 107 Mädchen) bearbeitete zu Beginn des Schuljahres Testverfahren zur Erfassung der fluiden Intelligenz (Kurzform CFT 1-R/CFT 20-R), der Leseflüssigkeit (SLS 2-9), der arithmetischen Kompetenz (DEMAT 2+/DEMAT 3+, Arithmetik) und des arithmetischen Faktenabrufs (DIRG Multiplikation). Im zweiten Schulhalbjahr wurde in etwa zweiwöchigen Abständen zehnmal ein Lernverlaufstest Mathematik (LVD-M 2-4) durchgeführt. Zur Vorhersage der arithmetischen Kompetenz am Schuljahresende (DEMAT 3+/4, Arithmetik) bzw. einer Rechenschwäche (DEMAT Arithmetik T ≤ 40) wurden gemischte lineare und logistische Modelle berechnet. Zudem wurden indirekte Effekte über die Lernverlaufsparameter mittels Mediatoranalysen untersucht. Eine statistische Dominanzanalyse ergab, dass die Lernverlaufsparameter gegenüber den spezifischen und unspezifischen Prädiktoren signifikant bedeutsamer waren, die spezifischen Prädiktoren dominierten zudem die unspezifischen. Die Vorhersage von Rechenschwäche am Ende des Schuljahres wurde anhand des arithmetischen Faktenwissens (DIRG) durch die Lernverlaufsparameter partiell mediiert. Die Befunde werden im Hinblick auf praktische Konsequenzen diskutiert.

Schlüsselwörter: Mathematische Kompetenz, Rechenschwäche, Lernverlaufsdiagnostik


Arithmetic skills and mathematical learning difficulties at the end of elementary school: The role of summative and formative predictors

Abstract
A precise prediction of mathematical skills at the end of elementary school is a decisive factor in planning teaching activities and interventions. In this context, unspecific predictors of mathematical skills (e.g. intelligence) can be distinguished from predictors that are specific for mathematical skills (e.g. arithmetic fact retrieval). Individual patterns of growth in achievement over time offer an additional source of information for predicting learning outcomes. In this study, we assessed the role of specific, unspecific, and growth-related predictors for arithmetic skills or mathematical learning difficulties at the end of the school year. At the beginning of the school year, N = 196 elementary school students in third and fourth grades (age: M = 106.12 months, SD = 7.53, 107 girls) were administered tests of fluid intelligence, reading fluency, curricular arithmetic skills, and arithmetic fact retrieval. During the second term, growth in arithmetic skills was assessed by a learning progress assessment. Prediction of arithmetic skills or mathematical learning disabilities at the end of the school year was based on linear or logistic mixed models, respectively. Indirect effects transmitted by growth parameters were assessed using mediation analysis. A statistical dominance analysis showed that growth-related parameters were substantially more important than specific or unspecific predictors, and specific predictors dominated unspecific predictors. Mathematical learning disabilities were indirectly affected by arithmetic fact retrieval, mediated by growth parameters. Results are discussed with respect to practical consequences in educational settings.

Keywords: Mathematical skills, mathematical learning disabilities, learning progress assessment


Prof. Dr. Jörg-Tobias Kuhn
Fakultät für Rehabilitationswissenschaften
TU Dortmund
Emil-Figge-Straße 50
44227 Dortmund

 


Bewältigung schwieriger Schul- und Lernsituationen bei Kindern mit Lernschwierigkeiten
Julia Koenigs, Kirsten Schuchardt, Rosa Sophie Götzinger & Claudia Mähler

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie widmet sich der Untersuchung kindlicher Bewältigungsstrategien in schwierigen Schul- und Lernsituationen. Hierzu wurde die kindliche Bewältigung von 77 Dritt- und Viertklässlern (n=48 Kinder mit Lernschwierigkeiten und n=29 Kinder ohne Lernschwierigkeiten) anhand eines selbstkonzipierten Fragebogens aus Kinder- und Elternperspektive eingeschätzt. Auch wurden Schulerfahrungen und Verhaltensauffälligkeiten erfragt. Es zeigten sich Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Lernschwierigkeiten in der Bewältigung, wobei lernschwache Kinder von einer häufigeren Suche nach sozialer Unterstützung berichteten als ihre unbeeinträchtigten Klassenkameraden. Im Gegensatz dazu beobachteten ihre Eltern insgesamt mehr emotionsfokussierte Bewältigungsstrategien, insbesondere kognitive Vermeidungstendenzen. Zudem konnten Zusammenhänge zwischen spezifischen Bewältigungstendenzen und Auffälligkeiten in Emotionalität und Verhalten nachgewiesen werden, wobei sich sowohl der Anteil der aufgeklärten Varianz als auch die für die Vorhersage der emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten relevanten Prädiktoren bei Kindern und Eltern deutlich unterschieden. Die theoretischen und praktischen Implikationen der Erkenntnisse werden diskutiert.

Schlüsselwörter: Lernschwierigkeiten, Bewältigung, Coping, soziale und emotionale Auffälligkeiten, schulisches Selbstkonzept


How children with learning disabilities cope with difficult school and learning situations

Abstract
This study intends to analyze children’s coping strategies in difficult school and learning situations. Therefore 77 third and fourth grade children (n=48 children with learning disabilities and n=29 children without learning disabilities) and their parents rated the child’s coping behavior using a newly designed questionnaire. In addition, experiences in school and difficulties in behavior were assessed. According to the results children with and without learning difficulties cope differently. Children with learning problems reported to seek social support more often than their classmates without learning problems. In contrast, their parents observed more emotion-focused coping strategies, particularly cognitive avoidance tendencies. Moreover, this study provides evidence for a relationship between specific coping tendencies and emotional and behavioral problems. There were considerable differences between children and parents in the explained variance and the variables relevant for the prediction of emotional and behavioral problems. Theoretical and practical implications of the findings are being discussed.

Keywords: learning difficulties, coping, social and emotional problems, academic self-concept


Julia Koenigs
Institut für Psychologie
Universität Hildesheim
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim


 


Die Einschätzung sozial-emotionaler Kompetenzen junger hörgeschädigter Kinder durch Mütter und Frühförderfachkräfte
Manfred Hintermair, Klaus Sarimski, Markus Lang & Barbara Widua

Zusammenfassung

Die Studie untersucht mögliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Beurteilung der sozial-emotionalen Entwicklung sehr junger hörgeschädigter Kinder durch ihre Mütter und die Frühförderinnen, die die Familien begleiten. Es wurden die Mütter von 44 hörgeschädigten Kindern im Alter bis zu 36 Monaten und deren Frühförderinnen mit zwei Fragebögen in einer vorläufigen deutschen Fassung befragt (Social Assessment/Evaluation Measure & Infant Toddler Social Emotional Assessment). Die Ergebnisse zeigen im Wesentlichen große Übereinstimmungen, lediglich in den Kompetenzskalen des Infant Toddler Social Emotional Assessment beurteilen die Frühförderinnen die Entwicklung der älteren Kinder kritischer, als dies die Eltern tun. Vergleiche der Elternaussagen mit Daten von Eltern aus einer Vorläuferstudie zeigen ebenfalls keine nennenswerten Unterschiede in der Einschätzung. Die Analyse der verschiedenen sozial-emotionalen Kompetenzen macht behinderungsspezifische Förderschwerpunkte sichtbar (Empathie, Selbstbild, Peerkontakte), die durch vorliegende Forschungsergebnisse bestätigt werden.

Schlüsselwörter: sozial-emotionale Entwicklung, Hörverlust, Social-Emotional-Assessment-Measure, Infant-Toddler-Social-Emotional-Assessment, Beurteilung, Fragebogen


Evaluation of social-emotional competencies in deaf toddlers by mothers and early interventionists

Abstract
The study examines potential differences and similarities regarding the evaluation of social-emotional development in very young deaf and hard of hearing children by their mothers and by the early intervention providers, working with the families. The mothers of 44 deaf and hard-of-hearing infants and toddlers aged up to 36 months and the early interventionists were surveyed with two questionnaires available in a preliminary German version (Social Assessment/Evaluation Measure; Infant Toddler Social Emotional Assessment). The results primarily reveal good match, only the scores of some of the Infant Toddler Social Emotional Assessment competencies scales for the older children are significantly lower evaluated by the early intervention providers as compared to the mothers. Comparisons of the mothers’ statements from the current study with data from mothers of a precursor study also reveal no significant differences in the evaluation. The analysis of the different social-emotional skills of deaf and hard hard-of-hearing toddlers assessed by the questionnaires reveals some deaf specific priorities for early intervention (empathy, self-image, peer contacts), which are confirmed by existing research.

Keywords: socio-emotional development, hearing loss, Social-Emotional-Assessment-Measure, Infant-Toddler-Social-Emotional-Assessment, evaluation, questionnaire


Prof. i. R. Dr. ManfredHintermair
Pfingstrosenstraße 79
81377 München

 


Soziale Teilhabe von Kindern mit Down-Syndrom – eine explorative Studie zur Sicht der Lehrkräfte
Klaus Sarimski

Zusammenfassung

Die Lehrkräfte von 41 Kindern mit Down-Syndrom wurden zu ihrer Einschätzung der sozialen Teilhabe der Kinder befragt. Je zehn dieser Kinder besuchten ein Förderzentrum mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung oder eine integrative Klasse. 21 Kindern besuchten eine allgemeine Schule und wurden dort von einer Assistenzkraft begleitet. In der Wahrnehmung der Lehrkräfte zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der sozialen Teilhabe in der Schule zwischen den drei Gruppen. Die soziale Teilhabe variierte dagegen mit den Kompetenzen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder. Aus Sicht der Lehrkräfte waren diejenigen Kinder weniger gut integriert, die mehr Verhaltensauffälligkeiten ausgebildet hatten.

Schlüsselwörter: Down-Syndrom, soziale Teilhabe, Kompetenzen, Verhaltensauffälligkeiten


Social participation of children with Down syndrome in school – the teachers‘ perspective

Abstract
The teachers of 41 children with Down syndrome were asked to evaluate their social participation. 10 children attended an integrative classroom, 10 children attended a special education school and 21 children attended regular classes (with paraprofessionals as assistants). In the teachers’ view, there were no significant differences between these three groups concerning social participation in the school. However, social participation was associated with competence and behavioral abnormalities. According to the teachers social participation was lower in children with an elevated level of behavioral problems.

Keywords: Down syndrome, social participation, competence, behavioral abnormalities


Prof. Dr. Klaus Sarimski
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Institut für Sonderpädagogik
Keplerstraße 87
69120 Heidelberg

 


Testgüteuntersuchungen des Fragebogens „Soziale Distanz in inklusiven Settings“ (SoDiS). Validität und Test-Retest-Reliabilität
Anita Gerullis & Christian Huber

Zusammenfassung

Diese Studie untersucht die Itemcharakteristika, die Validität und Reliabilität des Fragebogenverfahrens zur Messung Sozialer Distanz in inklusiven Settings (SoDiS, Gerullis & Huber, 2016). Das Verfahren beinhaltet vier bildliche Items, die dem Alltag der Kinder nachempfunden sind (Klassenraum, Schulhof, Essensraum, Kinosaal) und wenig sprachliche Kompetenzen verlangen. Kinder mit Auffälligkeiten (geistiger Behinderung, Lernbehinderung, Auffälligkeit im Verhalten (ADHS), körperlicher Behinderung und Migrationshintergrund) werden dabei anhand von Bild- und Text-Vignetten dargestellt und sollen von Probandinnen und Probanden in Bezug auf die Nähe der Interaktion geratet werden. In einem klassischen Paper-Pencil-Fragebogendesign bearbeiteten N = 617 Schülerinnen und Schüler zu zwei Messzeitpunkten im Abstand von vier Wochen den SoDiS. Zur Prüfung der konvergenten Validität wurde die CATCH-Skala (Schwab, 2015a) herangezogen. Es zeigten sich mittlere bis hohe Itemtrennschärfen (rit = .481 bis rit = .684) und eine gute konvergente Validität (Korrelation der Gesamtskalen: r = .73, p < .01). Die Gesamtskala des SoDiS weist eine gute Test-Retest-Reliabilität von r = .83 (p = .01) auf. Die Testgüteuntersuchungen zeigen somit insgesamt gute Ergebnisse.

Schlüsselwörter: Soziale Distanz, Messung, Inklusion, Validität, Test-Retest-Reliabilität


Examining the test criteria of the questionnaire “Social Distance in Inclusive Settings” (SoDiS). Validity and test-retest-reliability

Abstract
This study examines the item characteristics, the validity and the reliability of the SoDiS questionnaire measuring “social distance in inclusive settings” (Gerullis & Huber, 2016). This questionnaire consists of four pictorial items which portray situations of relevance to school children (classroom, school compound, cafeteria, and cinema) and requires only little reading competences. Children with diverse disabilities (intellectual disability, learning disability, behavioral disorder (ADHD), and physical impairment) and a child with a migrant background are shown in pictorial and textoral vignettes and subjects rate their desired closeness to these children in the given situations. N = 617 students were surveyed twice within a four week time period using the SoDiS and the CATCH-Scale (Schwab, 2015a). We were able to show medium to high discriminatory power of the four items (rit = .481 to rit = .684) and good convergent validity (correlations of the total scales: r = .73, p < .01). Our data indicated good test-retest-reliability (r = .83, p = .01). Overall the SoDiS shows good test criteria.

Keywords: social distance, measure, inclusive education, validity test-retest-reliability


Anita Gerullis
Bergische Universität Wuppertal
Rehabilitationswissenschaften mit dem 
Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

 



Empirische Sonderpädagogik
11. Jahrgang · 2019  · Heft 2

Pabst, 2019
ISSN 1869-4845
Preis: 15,- €

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