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Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

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2022-1

Inhaltsverzeichnis

 

Klaus Hoffmann & Michael Günter
Editorial


Cornelia Bessler, Leonardo Vertone & Dorothea Stiefel
Die Begutachtung, die angeordnete deliktpräventive Behandlung, die psychiatrisch-psychologische Grundversorgung Minderjähriger in den Gefängnissen – drei Schwerpunktthemen der strafrechtlichen Forensischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie und das dafür entwickelte Aus- und Weiterbildungsangebot in der Schweiz


Bettina Hackenbroch-Hicke & Markus Wild
„Handle in eigener Freiheit richtig“
Die Jugendforensik der Karl-Jaspers-Klinik (KJK) in Bad Zwischenahn, Niedersachsen


Renate Schepker, Friederike Sickinger & Klaus Hoffmann
Die Legalbewährung jugendlicher Maßregelvollzugspatienten im Bundesländervergleich


Klaus Hoffmann & Udo Frank
Forensische Behandlung Jugendlicher und Heranwachsender


Alexander Seiser
Diagnosen und Risikokategorien bei in die Maßregel eingewiesenen zurechnungsfähigen Straftätern – eine Stichtagsuntersuchung aus Österreich


Anna-Katharina Buchgeher, Kathrin Gaunersdorfer & Reinhard Eher
Die Violence Risk Scale – Sexual Offense Version (VRS-SO) zur Risikoeinschätzung, Behandlungsplanung und Monitoring von Tätern mit sexuell motivierten Delikten


Stefan Fricke & Jan Querengässer
Gutachterlicher Umgang mit der Behandlungsprognose und deren Einfluss auf die Qualität von Eingangsgutachten gem. § 64 StGB – Status Quo und
Vorstellung eines Forschungsvorhabens


 

Editorial
Klaus Hoffmann & Michael Günter


 


Die Begutachtung, die angeordnete deliktpräventive Behandlung, die psychiatrischpsychologische Grundversorgung Minderjähriger in den Gefängnissen – drei Schwerpunktthemen der strafrechtlichen Forensischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie und das dafür entwickelte Aus- und Weiterbildungsangebot in der Schweiz


Cornelia Bessler, Leonardo Vertone & Dorothea Stiefel


Zusammenfassung
Drei zentrale Schwerpunktthemen der strafrechtlichen Forensischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie – die Begutachtung, die angeordnete deliktpräventive Behandlung und die psychiatrisch-psychologische Grundversorgung Minderjähriger in den Gefängnissen –, so wie sie sich in der Schweiz darstellen, werden im Folgenden umrissen und die damit verbundenen Herausforderungen dargelegt. Bei der Diskussion um die Begutachtung geht es einerseits um den notwendigen formalen Rahmen, der beachtet werden muss. Andererseits wird dann aber auch auf die gutachterliche Untersuchung eingegangen und wie darauf basierend die Beurteilung und die Maßnahmenempfehlung erarbeitet werden. Bei der deliktpräventiven Behandlung werden nach einem kurzen Blick auf deren historische Entwicklung die spezifischen Anforderungen, die bei diesem Behandlungsansatz beachtet werden müssen, dargelegt. Auch wird die psychiatrisch-psychologische Versorgung der Minderjährigen in den Gefängnissen des Kantons Zürich beleuchtet und wie in der Schweiz versucht wird, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Abschließend wird das Aus- und Weiterbildungsangebot für Fachpersonen, die im Kinder- und Jugendforensischen Bereich arbeiten, umrissen. Dieses wurde in der Schweiz mit dem Ziel entwickelt, die notwendige fachliche Qualität, die diese Arbeit erfordert, sicherzustellen.

Schlüsselwörter: Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie -psychologie; Begutachtung; deliktpräventive Behandlung; psychiatrisch-psychologische Versorgung im Freiheitsentzung


Criminal Assessment, treatment, and psychiatric/psychological care of imprisoned minors in Switzerland and the the Structure of Training in this Field


Abstract
Forensic assessment, treatment ordered by the court, and psychiatric/psychological care of imprisoned minors are three central topics in the field of forensic child and adolescent psychiatry and -psychology. Here we summarize the situation in Switzerland and present the associated challenges. The discussion about the forensic assessment first concentrates on the necessary formal framework that must be taken into consideration. We then talk about the expert examination. Based on these considerations, we subsequently examine how the forensic assessment and the recommendation for corrective measures are developed. Another focus of this article is the “relaps prevention therapy”. After a brief overview of the history of relaps prevention therapy, we go into the specific requirements, that must be included in this treatment approach. After that we presend the current psychiatric/psychological care of imprisoned minors in the Canton of Zurich. Finally, the ongoing training and further education offered and developed in Switzerland in the field of child and juvenile forensics are presented. The overall aim of continuing education is to ensure the necessary quality and standards that this work requires.

Keywords: Forensic child and adolescent psychiatry-psychology; forensic assessment; relaps prevention therapy; psychiatric-psychological care in custodial settings

 

Korrespondenzadresse: 
Cornelia Bessler
Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie FMH
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie FMH
Schwerpunkttitel Kinder- und Jugendforensik SGFP
Schwerpunkttitel Forensik SGFP
ABJ-Forensik, Zürich
cornelia.bessler@icloud.com


 


„Handle in eigener Freiheit richtig“
Die Jugendforensik der Karl-Jaspers-Klinik (KJK) in Bad Zwischenahn, Niedersachsen

Bettina Hackenbroch-Hicke & Markus Wild


Zusammenfassung
Der folgende Artikel ist ein praktischer Erfahrungsbericht aus dem Therapiealltag des Jugendmaßregelvollzugs in Niedersachsen (Standort Bad Zwischenahn), der als forensisch spezialisierte Kinder- und Jugendpsychiatrie konzipiert worden ist und in dem vor allem die Unterschiede zwischen allgemeinem und Jugendmaßregelvollzug in der Konzeption und aus fünf Jahren praktischer Erfahrung dargestellt werden. Beschrieben werden insbesondere die wichtigen Unterschiede in der Behandlung von Jugendlichen und Heranwachsenden im Maßregelvollzug als auch die im Vergleich veränderten Herausforderungen an das behandelnde multiprofessionelle Team.

Schlüsselwörter: Funktionale Erstsozialisation, Prozesskompetenz statt Anpassung, moralische Kompetenz, hierarchisches Stufensystem

 

„Go Along in Your Own Freedom“ - The Youth Forensic Department in Bad Zwischenahn (Lower Saxony)


Abstract
The paper presents five years of practical experiences of the forensic clinic in Bad Zwischenahn (Lower Saxony) treating young forensic patients. Mainly the differences between its youth forensic settings and the setting of a general forensic hospital are described including the challenges for the team.

Key Words: functional primary socialisation, process competence instead of adaptation, moral competence, hierarchy of progress


Korrespondenzadresse: 
Bettina.Hackenbroch-Hicke@karl-jaspers-klinik.de


 


Die Legalbewährung jugendlicher Maßregelvollzugspatienten im Bundesländervergleich

Renate Schepker, Friederike Sickinger & Klaus Hoffmann


Zusammenfassung
Internationale Gesetzgebung schreibt analog zum Strafvollzug in der nationalen Gesetzgebung die räumliche Trennung von Jugendlichen und Erwachsenen im psychiatrischen Maßregelvollzug (MRV) vor, außer „dem Kindeswohl ist mit einem anderen Vorgehen besser gedient“ (EURichtlinie 2016/800). Vorgestellt wird ein katamnestischer Vergleich zwischen der Situation in Rheinland-Pfalz mit einer separaten Jugendforensik in enger Verbindung mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Baden-Württemberg, wo die jugendforensische Versorgung in die allgemeine Forensik integriert ist. Zumindest nach den vorliegenden Daten inclusive der vorzunehmenden Einschränkungen lässt sich keine Überlegenheit des einen über das andere System abbilden. Zum einen sind die Fallzahlen viel zu klein, um statistisch gesicherte Schlüsse daraus abzuleiten, zum anderen ist die gesicherte Rückfallquote von fünf von zehn im Baden-Württembergischen MRV gegenüber einem von sechs im MRV in Klingenmünster nicht aussagekräftig: Über zwei der sechs Patienten in Klingenmünster liegen keine Angaben aus dem Bundeszentralregister (BZR) vor. Ferner waren die Anlassdelikte sehr ungleich verteilt.

Schlüsselwörter: Jugendforensik, Bundesländervergleich, Katamnese


Legal Outcome of Young Forensic Patients in two German Countries

Summary
According to international legislation, youths and adults have to be treated separately in prisons and in forensic units, except other settings better fit the best interests of the child. The paper presents a catamnesis comparing treatment results between a German State with a separate youth forensic unit (Rheinland-Pfalz) and a German State where the treatment of youths is integrated into the general forensic setting. The results leave it open which setting is more suitable for a good prognosis especially as the numbers are quite small and quite important data could not be evaluated.

Key Words: Forensics for youths, comparison between states, katamnesis


Korrespondenzadresse: 
renate.schepker@zfp-zentrum.de


 


Forensische Behandlung Jugendlicher und Heranwachsender
Die Situation in Baden-Württemberg

Klaus Hoffmann & Udo Frank


Zusammenfassung
Ausgehend von kriminologischen Daten und juristischen Vorgaben werden mögliche Versorgungsstrukturen für die forensische Unterbringung und Behandlung Jugendlicher und Heranwachsender dargestellt. Baden-Württemberg wird in absehbarer Zeit eine jugendforensische Station als Bestandteil einer bereits bestehenden forensischen Klinik an einem Standort mit einer kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilung vorhalten. Dies sollte mit einer Verlaufsund Ergebnisforschung einhergehen.

Schlüsselwörter: Kriminalität Jugendlicher und Heranwachsender, Jugendforensik, Baden-Württemberg


Forensic Treatmet of Youths and Young Adults – the Situation in Baden-Württemberg

Abstract
The paper presents criminological data and the legislation concerning forensic treatment of youths and growing ups. The situation in the German country Baden-Württemberg is shown. There, a unit for youths will be founded in an existing Hospital with a forensic and an adolescent psychiatry unit. There should be a qualified research of the processes and outcomes.

Key Words: criminality of youths and growing ups, adolescent forensics, Baden-Württemberg


Korrespondenzadresse: 
Professor Dr. med. Klaus Hoffmann
Zentrum für Psychiatrie
Feursteinstraße 55
D-78479 Reichenau
E-Mail: k.hoffmann@zfp-reichenau.de


 


Die Violence Risk Scale – Sexual Offense Version (VRS-SO) zur Risikoeinschätzung, Behandlungsplanung und Monitoring von Tätern mit sexuell motivierten Delikten

Anna-Katharina Buchgeher, Kathrin Gaunersdorfer & Reinhard Eher


Zusammenfassung
Die Violence Risk Scale – Sexual Offense Version (VRS-SO) erfasst zusätzlich zu statischen Risikomerkmalen auch klinisch-dynamische Risikomerkmale, die als Behandlungsziele anzusehen und durch entsprechende Interventionen grundsätzlich veränderbar sind. Derartige Veränderungen können in der VRS-SO in Anlehnung an das Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung abgebildet und zudem quantifiziert werden. Dadurch ist die VRS-SO nicht nur ein Verfahren zur Risikoeinschätzung, sondern dient auch der Behandlungsplanung und der Veränderungsmessung. Bisherige Studien bestätigen die Vorhersagekraft der VRS-SO für neuerliche Sexualdelikte. Insbesondere erweisen sich die dynamischen Items als auch das Veränderungsausmaß dieser als prädiktiv valide. Im intramuralen Kontext stellt vor allem die korrekte Erfassung tatsächlicher Verhaltensveränderung im Vergleich zu angepasstem Verhalten eine besondere Herausforderung dar.

Schlüsselwörter: Violence Risk Scale – Sexual Offense Version (VRS-SO), Risikoeinschätzung, dynamisch, Veränderung, Vorhersagevalidität

 

The Violence Risk Scale – Sexual Offense Version (VRS-SO) for risk assessment, treatment planning and monitoring of men convicted for sexual offenses


Abstract
In addition to static risk variables, the Violence Risk Scale – Sexual Offense Version (VRS-SO) comprises clinical-dynamic risk variables. The latter are considered as treatment targets and are changeable through appropriate interventions. Based on the transtheoretical model of change the VRS-SO captures and quantifies such changes. Therefore, the VRS-SO can be used as a risk assessment tool for treatment planning as well as the measurement of changes. Previous studies confirm the predictive validity of the VRS-SO for sexual recidivism. In particular, the dynamic risk variables and the change score have been shown to be predictive for sexual recidivism. In practice, the distinction between actual behavior changes and adaptive behaviors poses a particular challenge.

Keywords: Violence Risk Scale – Sexual Offense Version (VRS-SO), risk assessment, dynamic, change, validity of prediction


Korrespondenzadresse: 
Anna-Katharina Buchgeher, MSc 
Begutachtungs- und Evaluationsstelle für Gewalt- und Sexualstraftäter (BEST)
Bundesministerium für Justiz
Gerichtsgasse 4
1210 Wien, Österreich
anna-katharina.buchgeher@justiz.gv.at


 

Gutachterlicher Umgang mit der Behandlungsprognose und deren Einfluss auf die Qualität von Eingangsgutachten gem. § 64 StGB – Status Quo und Vorstellung eines Forschungsvorhabens

Stefan Fricke & Jan Querengässer


Zusammenfassung
Die Unterbringung in der Entziehungsanstalt gemäß § 64 StGB dient der kriminalpräventiven Behandlung von Delinquenten deren Straftaten im Zusammenhang mit einer Suchtmittelproblematik stehen. Die Anordnung dieser Maßregel ist u.a. an das Vorliegen einer hinreichend konkreten Aussicht auf Behandlungserfolg geknüpft. Empirische Untersuchungsergebnisse verweisen bezüglich der Behandlungsprognose zwar auf mehrere Einflussfaktoren, ein geeignetes empirisches Vorhersagemodell konnte bisher jedoch nicht entwickelt werden. Einweisende Gerichte werden in der Regel durch psychiatrische oder psychologische Sachverständige beraten, einschlägige Empfehlungen für Prognosegutachten decken die Erstellung der Behandlungsprognose jedoch nicht ab. Weitgehend unerforscht ist, wie diese in der Praxis tatsächlich umgesetzt wird. Im Speziellen ist zu hinterfragen, inwiefern mögliche qualitative Einbußen bei der Gutachtenerstattung die ohnehin schwierige Beurteilung der Behandlungsprognose beeinträchtigen. Der vorliegende Artikel stellt ein Forschungsprojekt vor, in dem mittels eines aktenanalytischen Verfahrens die Gutachten von untergebrachten Maßregelvollzugspatienten hinsichtlich der Einhaltung von fachlichen Mindeststandards und der Qualität prognostischer Überlegungen untersucht werden. Zusätzlich werden Zusammenhänge zu Behandlungsverlauf und -erfolg der jeweiligen Patienten untersucht.

Schlüsselwörter: Entziehungsanstalt, Behandlungsprognose, Gutachtenqualität, Forensische Psychiatrie, Maßregelvollzug


Expert witnesses‘ handling of the treatment prognosis and its influence on the quality of initial reports according to Sect. 64 of the German Criminal Code – Status Quo and presentation of a research project


Abstract
Placement in a forensic addiction treatment facility according to Section 64 of the German Criminal Code (StGB) serves the purpose of crime prevention treatment for offenders whose criminal acts are associated with a substance abuse problem. Among other preconditions, the ordering of this measure depends on the existence of a sufficiently concrete prospect of successful treatment. Although empirical findings point to a number of factors influencing the treatment prognosis, it has not yet been possible to develop a suitable empirical prediction model. Courts are usually advised by psychiatric or psychological experts, but relevant recommendations for prognosis reports do not cover the preparation of the treatment prognosis. It is largely unexplored how this is actually implemented in practice. In particular, it must be questioned to what extent possible qualitative losses in the provision of expert opinions affect the already difficult assessment of the treatment prognosis. This article presents a research project in which a file-analytical procedure is used to examine the expert opinions concerning patients in forensic addiction treatment with regard to compliance with minimum professional standards and the quality of prognostic considerations. In addition, relationships are investigated to the course and success of treatment of the respective patients.

Key words: addiction treatment, treatment prognosis, expert witnesses, forensic psychiatry, measures of reform and prevention


Korrespondenzadresse: 
Stefan Fricke
LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem
Haldemer Straße 79
32351 Stemwede
stefan.fricke@lwl.org

 


Forensische Psychiatrie und Psychotherapie
29. Jahrgang · 2022 · Heft 1

Pabst, 2022
ISSN 0945-2540
Preis: 15,- €

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