Digitales Lernen und sonderpädagogische Förderung – Editorial zum Themenheft
Moritz Börnert-Ringleb, Gino Casale, Clemens Hillenbrand
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“DigSon” - Digitales Lehren und Lernen in der Hochschullehre mit angehenden Lehrkräften der Sonderpädagogik in den Förderschwerpunkten Emotionale und Soziale Entwicklung und Lernen
Stefanie Roos und Anne Kaplan
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Empirischer Forschungsstand zu digitalen Medien im Schulunterricht in inklusiven und sonderpädagogischen Kontexten – eine systematische Übersichtsarbeit
Claudia Mertens, Carolin Quenzer-Alfred, Anna-Maria Kamin, Tim Homrighausen,Tina Niermeier, Daniel Mays
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Digitale Förderung der narrativen Schreibkompetenz bei Schülerinnen und Schülern mit diagnostiziertem Unterstützungsbedarf: Ein systematisches Literatur-Review
Lea Schröder, Karolina Urton, Marie-Christine Vierbuchen, Sophia Hertel, Turid Knaak, Kerstin Nobel, Anne Barwasser, Matthias Grünke, Matthias Schulden, Clemens Hillenbrand
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Entwicklung und Evaluation eines Verfahrens zur Prognose von zukünftigen Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb in der Grundschule
Jürgen Walter, Kristina Clausen-Suhr
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Effekte eines Hochintensiven Intervalltrainings auf das symptomspezifische Unterrichtsverhalten von Schülern mit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung
Gino Casale, Melissa Kauder, Thomas Hennemann, Robert Vrban
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Digitales Lernen und sonderpädagogische Förderung – Editorial zum Themenheft
Moritz Börnert-Ringleb, Gino Casale, Clemens Hillenbrand
“DigSon” - Digitales Lehren und Lernen in der Hochschullehre mit angehenden Lehrkräften der Sonderpädagogik in den Förderschwerpunkten Emotionale und Soziale Entwicklung und Lernen
Stefanie Roos und Anne Kaplan
Zusammenfassung:
Digitales Unterrichten und damit digitale Kompetenzen angehender Lehrkräfte treten – auch durch die aktuelle Covid-19-Pandemie – verstärkt in den Fokus. Laut aktuellen Studien sind systematische Lerngelegenheiten zum Umgang mit digitalen Medien im Studienalltag tendenziell rar und Studierende selbst verfügen über eher geringe Ausprägungsgrade medienbezogener Kompetenzen. In der vorliegenden Studie wird das onlinebasierte Hochschulseminar „DigSon“ für angehende Lehrkräfte mit den gewählten Förderschwerpunkten Emotionale und Soziale Entwicklung (ESE) sowie Lernen der Universität Siegen und der Technischen Universität Dortmund evaluiert. Mittels Kontrollgruppendesign wird die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen der Experimentalgruppe (N = 69) zu drei Messzeitpunkten und der Kontrollgruppe (N = 16) zu zwei Messzeitpunkten mit Hilfe der Skala „Selbsteinschätzung digitaler Kompetenzen bei Lehramtsstudierenden“ von Rubach und Lazarides (2019) sowie der „Kurzskala zur Erfassung allgemeiner Selbstwirksamkeitserwartungen (ASKU)” von Beierlein et al. (2013) erfasst. Lehramtsstudierende können durch die Teilnahme an dem Seminar einen Zuwachs an selbst eingeschätzten digitalen Kompetenzen erfahren. Zudem stellen in vorliegender Untersuchung die selbst eingeschätzten digitalen Kompetenzen einen Prädiktor für das Ausmaß allgemeiner Selbstwirksamkeit dar. Auf dieser Grundlage können das „DigSon”-Seminar weiterentwickelt sowie noch bestehende Desiderate im Bereich digitaler Kompetenzen von angehenden Lehrkräften in den Förderschwerpunkten ESE und Lernen definiert werden.
Schlüsselwörter: digitale Kompetenzen, Selbstwirksamkeit, Feedback, Lehramt Sonderpädagogik
´DigSon´ - Digital teaching and learning in higher education with prospective teachers of special needs education in the area of social-emotional and learning disabilities
Abstract:
Digital teaching and thus digital skills of prospective teachers are increasingly in focus – also due to the current Covid 19 pandemic. According to current studies, systematic learning opportunities for dealing with digital media in everyday academic life tend to be rare, and students themselves have rather low level of media-related skills. The present study evaluates the online-based university seminar ´DigSon´ for prospective teachers of special needs education in the area of social-emotional and learning disabilities at the Universities of Siegen and Dortmund. Based on a control group design the self-assessed skills of the experimental group (N = 69) is recorded at three measurement points and the self-assessed skills of the control group (N = 16) is recorded at two measurement points by using the scale ´Self-Evaluation of Digital Competencies in Student Teachers´ from Rubach and Lazarides (2019) and the ´Short Scale for the Assessment of General Self-Efficacy Expectations (ASKU)´ from Beierlein et al. (2013).By participating in the seminar, student teachers can experience an increase in self-assessed digital skills. In addition, in the present study, the self-assessed digital skills represent a predictor for the extent of general self-efficacy. On this basis, the ´DigSon´ seminar can be further developed and existing desiderata in the area of digital skills can be defined from prospective teachers of special needs education in the area of social-emotional and learning disabilities.
Keywords: digital skills, self-efficacy, feedback, teacher training in special needs education
Korrespondenzadresse:
Stefanie Roos und Anne Kaplan,
Technische Universität Dortmund,
Fakultät Rehabilitationswissenschaften,
Soziale und Emotionale Entwicklung in
Rehabilitation und Pädagogik,
Emil-Figge-Str. 50,
D-44227 Dortmund,
stefanie.roos@tu-dortmund.de
anne.kaplan@tu-dortmund.de
Empirischer Forschungsstand zu digitalen Medien im Schulunterricht in inklusiven und sonderpädagogischen Kontexten – eine systematische Übersichtsarbeit
Claudia Mertensa, Carolin Quenzer-Alfredb, Anna-Maria Kamin, Tim Homrighausen,Tina Niermeier, Daniel Mays
Zusammenfassung:
Bildung in einer digital geprägten Welt hat den Auftrag, zu einer aktiven, selbstbestimmten Teilhabe für alle Schülerinnen und Schüler beizutragen (KMK, 2016). Dazu bedarf es sowohl der curricularen Verankerung des Erwerbs einer umfassenden Medienkompetenz entlang der gesamten Schullaufbahn, als auch der gezielten und reflektierten Nutzung digitaler Medien im Sinne der Mediendidaktik. Im Kontext der Sonderpädagogik können digitale Medien unterschiedliche Funktionen zur Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler erfüllen – darunter barrierefreie Zugänglichkeit, Anschluss an assistive Technologien, individuelle Förderung und Diagnostik. Der Artikel präsentiert ein systematisches Review zum Forschungsstand sonderpädagogischer und inklusiver Nutzung digitaler Medien im Unterricht, ordnet die Ergebnisse in den Diskurs um Digitalisierung unter der Perspektive von Inklusion ein und zeigt Forschungsdesiderate auf. Es stellt eine Ergänzung zu Quenzer-Alfred & Mertens et al. (im Druck) dar, die zuvor den empirischen deutschsprachigen Forschungsstand zu digitalen Medien für Schülerinnen und Schüler mit einem zusätzlichen oder einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Hinblick auf Studien mit Peer-Review aggregierten und ein Desiderat in Bezug auf Grundlagenforschung mit Fokus auf eine inklusiv-mediale Unterrichtsforschung offenlegten. Ergänzend wurden nun empirische Originalstudien publiziert als Monografie, Abschlussarbeit, Berichte oder Artikel in Zeitschriften oder Konferenz- und Tagungsbänden ohne Peer-Review-Verfahren aggregiert. Auf Basis von sieben Einschlusskriterien wurden N=19 deutschsprachige Studien eingeschlossen. Die Mehrzahl der Studien fokussieren mit Lesen/Schreiben, Rechnen oder Lernen ausgewählte Bereiche schulischen Lernens, wobei der Medieneinsatz vielfach in Form des Einsatzes von Trainingssoftware erfolgt. Das Zusammenspiel der Potenziale von inklusiv-medialen Lernens im Klassenverband sowie der Medienkompetenzerwerb für alle Schülerinnen und Schüler ist hingegen kaum Gegenstand der Forschung.
Schlüsselwörter: Systematische Übersichtsarbeit, Digitale Medien, Förderpädagogik, Inklusion, Unterricht
Empirical state of research on digital media in the classroom in inclusive and special education contexts – a systematic review
Abstract:
Education in a digitally shaped world has the task to contribute to active, self-determined participation for all pupils (KMK, 2016). This requires the curricular anchoring of the acquisition of comprehensive media competence along the entire school career and the planned, targeted and reflected use of digital media in the sense of media didactics. In the context of special education, digital media can fulfil different functions for the participation of all pupils – including barrier-free accessibility, assistive technologies, individual support and diagnostics. The article presents a systematic review on the use of digital media in special needs education, places the results in the discourse on digitalization from the perspective of inclusion and identifies research desiderata. It is a supplement to Quenzer-Alfred & Mertens et al. (to be published), who previously aggregated empirical studies on digital media for pupils with additional or special educational needs with peer-review and revealed a desideratum for basic research focusing on inclusive-medium teaching. Additionally, empirical studies published as monographs, theses, reports or articles in journals or conference and conference proceedings without peer review were aggregated. Based on seven inclusion criteria N=19 German studies were included. The majority of the studies focused on selected areas of school learning, such as reading/writing, arithmetic or learning, whereby the use of media often took the form of the use of training software. The interplay of the potentials of inclusive media learning in the classroom as well as the acquisition of media competence for all pupils is hardly the subject of research.
Keywords: Systematic review, digital media, special education, inclusion, teaching
Korrespondenzadresse:
Dr. Claudia Mertens
Universität Bielefeld (Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik im Kontext von schulischer Inklusion)
Universitätsstraße 25
D-33615 Bielefeld
claudia.mertens@uni-bielefeld.de
Digitale Förderung der narrativen Schreibkompetenz bei Schülerinnen und Schülern mit diagnostiziertem Unterstützungsbedarf: Ein systematisches Literatur-Review
Lea Schröder, Karolina Urton, Marie-Christine Vierbuchen, Sophia Hertel, Turid Knaak, Kerstin Nobel, Anne Barwasser, Matthias Grünke, Matthias Schulden & Clemens Hillenbrand
Zusammenfassung:
Die Fähigkeit, Gedanken schriftlich festzuhalten, ist für gesellschaftliche Teilhabe unabdingbar. Viele Schülerinnen und Schüler erwerben diese Kompetenz jedoch nicht in ausreichendem Maße und benötigen deswegen eine zusätzliche spezifische Förderung. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung im Bildungsbereich stellt sich die Frage, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich digitaler Schreibinterventionen bei Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen diagnostizierten Unterstützungsbedarfen existieren. Das vorliegende systematische Literatur-Review gibt einen Überblick über den gegenwärtigen internationalen Forschungsstand. Insgesamt wurden 40 Zeitschriftenartikel und 11 Dissertationen in die Beurteilung einbezogen. Es zeigt sich, dass digitale Förderung unabhängig vom Förderbedarf, vom Alter und von der Schulform dazu beitragen kann, die narrative Schreibkompetenz zu verbessern. Eine Zuordnung der genutzten digitalen Elemente anhand des SAMR-Modells (Puentedura, 2006) gibt einen Hinweis darauf, dass diese hauptsächlich die analogen Elemente ersetzen und erweitern und weniger der Umgestaltung der Aufgaben zuzuordnen sind. Trotz der Vielzahl an einschlägigen empirischen Arbeiten ist die Datenbasis im Hinblick auf hochwertige Studien allerdings noch zu gering, um verlässliche und allgemeingültige Aussagen über die Wirkungen treffen zu können.
Schlüsselwörter: systematisches Literatur-Review, digitale Förderung, Schreibkompetenz, diagnostizierter Unterstützungsbedarf
Digital support of narrative writing skills for students with special educational needs: A systematic review
Abstract:
The ability to capture thoughts in a written form is essential for social participation. However, many students develop this skill insufficiently and therefore require additional specific support. Digitalization in education is gaining in importance. The question therefore arises which scientific findings exist regarding digital writing interventions for students with different diagnosed educational needs. This systematic literature review provides an overview of the current state of international research. A total of 40 journal articles and 11 dissertations were included in the review. It is found that digital support is able to improve narrative writing skills regardless of diagnosed educational need, age, and school type. A categorization of the digital elements used based on the SAMR model (Puentedura, 2006) indicates that they mainly substitute and augment the analog elements and are less associated with modification and redefinition. However, despite the large amount of relevant empirical works, the data base in terms of high-quality studies is still too small to draw
reliable and generalizable conclusions about the effects.
Keywords: systematic literature review, digital support, writing literacy, diagnosed educational needs
Korrespondenzadresse:
Lea Schröder
Universität Vechta
Fakultät I: Bildungs- und Gesellschaftswissenschaften,
Erziehungswissenschaften: Inklusive
Bildung,
Driverstraße 22
D-49377 Vechta
lea.schroeder@uni-vechta.de
Entwicklung und Evaluation eines Verfahrens zur Prognose von zukünftigen Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb in der Grundschule
Jürgen Walter & Kristina Clausen-Suhr
Zusammenfassung:
Einen wichtigen Baustein im Rahmen der Prävention von Problemen beim Schriftspracherwerb stellen Screening-Verfahren dar. Die meisten Instrumente zur Prognose solcher Schwächen im Grundschulalter sind als Einzelverfahren konzipiert. Die damit verbundene extrem hohe Zeit- und Personalintensität erschwert den flächendeckenden Einsatz in der Praxis deutlich. Im vorliegenden Beitrag werden die Entwicklung und Evaluation eines Filter-Screenings an einer Stichprobe von N = 173 Kindern der ersten Klassenstufe beschrieben, das auf Gruppenebene durchgeführt werden kann. Auf der Basis der logistischer Regressionsanalyse konnte ein durch eine Kreuzvalidierung abgesichertes Drei-Variablen-Prognosemodell (nonverbaler IQ, Satzverstehen, Phonemsynthese) identifiziert werden, das sehr gute AUC-Werte (bis zu > .90) und vor dem Hintergrund eines optimalen Prognose-Cutoffs gute Sensitivitäts- und Spezifitätswerte (91.2%; 84.9%) bei einem RATZ-Index = 87.4% aufweist.
Schlüsselwörter: Prävention, Screening, Schriftspracherwerb, Grundschüler, Lese- und Rechtschreibprobleme
Development and evaluation of a screening procedure estimating the risk of future literacy problems in children when entering primary school
Abstract:
Screening methods play an important role in preventing problems with the acquisition of written language. Most of these instruments applied in children when entering primary school are designed as individual procedures. The associated extremely high time and personnel intensity makes it much more difficult to use them across the board in practice. This paper describes the development and evaluation of a filter screening-instrument on a sample of N = 173 first graders, which can be carried out at group level. On the basis of a logistic regression analysis, a three-variable prognosis model (nonverbal IQ, sentence comprehension, phoneme synthesis), secured by a cross-validation, could be developed, which has very good AUC- values (up to > .90) and, against the background of an optimal prognosis cutoff, good sensitivity and specificity values (91.2%; 84.9%) with a RATZ index = 87.4%.
Keywords: prevention, screening, literacy acquisition, primary school, reading and spelling problems
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Jürgen Walter und
Dr. Kristina Clausen-Suhr
Institut für Sonderpädagogik der Europa-
Universität Flensburg
Abteilung Sonderpädagogik des Lernens
walter@uni-flensburg.de
kristina.clausen-suhr@uni-flensburg.de
Effekte eines Hochintensiven Intervalltrainings auf das symptomspezifische Unterrichtsverhalten von Schülern mit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung
Gino Casale, Melissa Kauder, Thomas Hennemann, Robert Vrban
Zusammenfassung:
In der vorliegenden Studie wurde untersucht, inwiefern sich das symptomspezifische Unterrichtsverhalten von zwei Erstklässlern mit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) während eines Hochintensiven Intervalltrainings (HIIT) entwickelt und welches Muster die Verhaltensentwicklung während der Interventionsphase zeigt. In einer kontrollierten Einzelfallstudie mit AB-Design wurden zwei Erstklässler einer Förderschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung sowie einer fachärztlich diagnostizierten ADHS über einen Zeitraum von vier Wochen mit einem HIIT bestehend aus einer Aufwärmphase, einer anschließenden Erholungsphase, drei Belastungsintervallen und jeweils drei dazwischenliegenden Erholungsphasen gefördert. In den Messzeitpunkten der A- (n = 14) und B-Phasen (n = 19) wurde das symptomspezifische Unterrichtsverhalten über Direct Behavior Rating Multiple-Item-Skalen (DBR-MIS) erfasst. Die Datenauswertung erfolgte durch die Überlappungskennwerte NAP und Tau-U sowie über Piecewise Linear Regression Modelle (PLM). Die Ergebnisse sind insgesamt uneindeutig, zeigen allerdings bei beiden Schülern substantielle Verhaltensverbesserungen mit moderaten Effekten während des HIIT, die sich insbesondere für das unaufmerksame Unterrichtsverhalten zeigen. Entgegen unserer Hypothese treten die Verhaltensverbesserungen stärker unmittelbar nach Einführung des Trainings und nicht kontinuierlich über die Zeit ein, allerdings ohne signifikante Level- oder Slope-Effekte. Das HIIT stellt somit eine vielversprechende schulische Fördermethode für Schüler*innen mit ADHS dar, wenngleich weitere Wirksamkeitsnachweise fehlen und zukünftige Studien die zwischen Sport und Verhalten moderierenden Faktoren (v. a. die kognitive Performanz) systematisch untersuchen sollten.
Schlüsselwörter: Intervalltraining, ADHS, Sportförderung, körperliche Aktivität
Effects of a High-Intensity Interval Training on the Symptom-specific Classroom Behavior of Students with Attention-Deficit-Hyperactivity-Disorder
Abstract:
The present study investigated to what extent the symptom-specific classroom behavior of two first graders with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) developed during High-Intensity Interval Training (HIIT) and what pattern the behavioral development showed during the intervention phase. In a controlled single-case study with AB design, two first graders of a special school with special educational needs in emotional and social development and a formal ADHD diagnosis participated in a HIIT over a period of four weeks. The HIIT consisted of a warm-up phase, a subsequent recovery phase, three load intervals and three intervening recovery phases each. At the measurement points of the A (n = 14) and B (n = 19) phases, symptom-specific classroom behavior was measured using Direct Behavior Rating Multiple-Item Scales (DBR-MIS). Data analysis was performed using the overlap indices NAP and Tau-U and Piecewise Linear Regression models (PLM). Results were mixed, but substantial behavioral improvements with moderate effects occured during HIIT for both students, especially for inattentive classroom behavior. Contrary to our hypothesis, the behavioral improvements were stronger immediately after the introduction of training and not continuously over time, although neither significant level nor slope effects were identified in the PLM models. HIIT shows the potential as a school support method for students with ADHD, although more evidence about the effects is necessary, and future studies should systematically investigate the moderating factors between exercise and behavior (especially cognitive performance).
Keywords: high intensity interval training, ADHD, sports, physical activity
Korrespondenzadresse:
Methodik und Didaktik in den Förderschwerpunkten
Lernen sowie emotionale
und soziale Entwicklung,
Bergische Universität Wuppertal,
Gaußstraße 20, D-42119 Wuppertal
gcasale@uni-wuppertal.de
Empirische Sonderpädagogik
14. Jahrgang · 2022 · Heft 1
Pabst, 2022
ISSN 1869-4845
Preis: 15,- €