Im Bundesmodellprogramm transVer wurden erfolgreich Wege erprobt, Menschen mit Migrationshintergrund und Suchtproblemen zu erreichen und ihnen zielgruppengerechte Hilfen bereitzustellen. Die Erfahrungen der Praxis werden in dieser Handreichung entlang elf Thesen zusammengefasst:
- Menschen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland keine Randgruppe - und sie sind in jeder Hinsicht heterogen.
- Zugangsbarrieren zum Suchthilfesystem bestehen sowohl auf Seiten der Zielgruppe als auch des Hilfesystems. Versorgung muss sich auf eine vielfältige Zielgruppe einstellen und ihre Dienste/Einrichtungen transkulturell öffnen.
- Transkulturelle Öffnung braucht Trägerwillen.
- Die Entwicklung bedarfsgerechter Angebote beginnt mit einer Bedarfsanalyse in der Region.
- Paritätische Kooperation mit Migrantenorganisationen und Vernetzung mit anderen Hilfesystemen hilft, Zugangsbarrieren in beide Richtungen abzubauen.
- Transkulturelle Organisationsentwicklung braucht Strukturen und Top-Down-Prozesse.
- Transkulturelle Kompetenz braucht eine gezielte Personalentwicklung und die gleichberechtigte Einbindung von Beschäftigten mit Migrationshintergrund.
- Transkulturalität ist ein Querschnittsthema und keine Spezialaufgabe- die Entwicklung transkultureller Kompetenz vollzieht sich in Teamprozessen.
- Eine zielgruppenspezifische Außendarstellung der Einrichtung kann Barrieren für alle senken. Eine Kultur des Willkommens zeigt Interesse und Wertschätzung und hilft, wirklich in Kontakt zu kommen.
- Gleicher Zugang von Menschen mit Migrationshintergrund zu allen Dienstleistungen braucht bedarfsgerechte, lebensweltorientierte und effektive Angebotsstrukturen.
- Transkulturelles Arbeiten manifestiert sich in gelingender Kommunikation und personenzentrierter Beziehungsgestaltung.
2013, 108 Seiten, ISBN 978-3-89967-876-5, Preis: 15,-